Für die einen ist es undenkbar, für die anderen eine aufregende Spielart im Bett: Anal-Sex. Dabei kann dieser sensibel eingesetzt sogar den Orgasmus erleichtern.
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"Da kommt mir keiner hin!", "Diese Öffnung ist nur für andere Dinge gedacht!", "Aber so erregt war ich zuvor noch nie!" Tja, bei Analsex könnten die Meinungen und Vorstellungen wohl nicht unterschiedlicher sein. Aber wir wollen dieses in mehrfacher Hinsicht aufregende Thema so angehen, wie man es immer tun sollte: entspannt und aufgeklärt.
Denn immerhin tummeln sich ums Po-Loch eine beachtliche Menge an Nerven und Muskeln, die alle mit unseren Sexualorganen verbunden sind und somit für tatsächlich viel sexuelle Freude und Erregung sorgen können. Aber kann man so wirklich zum Orgasmus kommen? Und können dies sowohl Männer als auch Frauen?
Was ist ein analer Orgasmus?
Es gibt prinzipiell nie nur den einen Weg zum Orgasmus, genauso wie sich nicht jeder Höhepunkt gleich anfühlt. So wie es Frauen gibt, die vaginal (durch Geschlechtsverkehr) und/oder klitoral (durch Stimulation des Kitzlers) können können, gibt es ebenso Menschen, die durch anale Stimulation einen Orgasmus erleben können.
Vor allem die Kombination von direkter genitaler Stimulation als auch analer Spielereien, erhöhen die Chancen immens, einen (intensiveren) Höhepunkt zu erreichen. Aber es ist genauso für Menschen jeden Geschlechts möglich, einen Höhepunkt nur durch reine Anal-Stimulation zu erreichen.
Wie kann ich jemanden zum analen Orgasmus bringen?
Wie so oft im Leben und eigentlich immer beim Sex, gibt es nicht den einzigen und allein gültigen Weg. Denn jeder Mensch und jeder Körper ist und fühlt anders. Eine Sache sollte jedoch immer beachtet werden: Ohne Vertrauen und Entspannung funktioniert gar nichts.
Denn die Schließmuskeln des Anus sind sehr stark und müssen zunächst entspannt und etwas gedehnt werden. Aber nicht nur der Körper muss mitspielen, auch der Kopf: Wenn das Gehirn nicht will, wird der Körper ebenso nicht bereit sein.
Beide Personen sollten sich wohlfühlen bei dem, was sie tun werden und beide sollten auch jederzeit die Möglichkeit haben Stop zu sagen beziehungsweise aufzuhören. Beide sollten sich an diese Erfahrung langsam, liebevoll und vorsichtig herantasten - und das nicht nur im übertragenen Sinn. Wenn du dir bezüglich einer Reaktion unsicher bist, dann frag besser aktiv nach.
Es muss für den Spaß nicht immer Penetration sein
Die meisten Nervenenden im Analbereich befinden sich außen in der Haut, daher kann Streicheln oder Lecken (Analingus oder Rimming genannt) schon extrem erregend wirken und auch die perfekte Vorbereitung für mehr sein. Wer aus hygienischen Gründen seine Zunge lieber nicht einsetzen will, dem seien sogenannte "Dental Dams" (ebenso als Lecktuch, Kofferdam oder Oralschutztuch bezeichnet) empfohlen: Dabei handelt es sich um hauchzarte Tücher, die über den Po gelegt werden können und mit denen man dennoch die Berührung der Zunge spürt.
Die Verwendung eines Vibrators an der Außenseite des Anus kann ebenfalls zur Entspannung beitragen, da die Vibrationsbewegung die Muskeln massiert.
Und wenn du noch nie einen analen Orgasmus erlebt hast, dann kommst du zu diesem wahrscheinlich am einfachsten, wenn die Analstimulation mit anderer Stimulation kombiniert wird. Beispielsweise kann beim Oralsex gleichzeitig sanft das Poloch oder das Perineum (der Damm zwischen After und den äußeren Geschlechtsteilen) mit den Fingern gestreichelt sowie umspielt werden.
Verwendet Gleitmittel - viel Gleitmittel
Im Gegensatz zur Vagina produziert der Anus keine natürliche Feuchtigkeit und daher muss mittels eines Gleitgels nachgeholfen werden, um das Eindringen angenehmer und entspannter zu machen und vor Verletzungen zu schützen.
Dringe niemals sofort mit dem Penis oder einem großen Sex-Spielzeug ein, sondern verwende zunächst nur einen Finger oder etwas Kleineres, damit sich dein Partner oder deine Partnerin an dieses Gefühl gewöhnen kann. Und auch hier solltest du zunächst langsam und behutsam vorgehen - wie auch später mit etwas Größerem.
Was du beim Analsex nie tun solltest
Egal ob mit den Fingern, einem Spielzeug oder mit dem Penis - nach analem Verkehr sollten diese ohne gründliche Reinigung mit Seife niemals vaginal eingeführt werden. Denn das kann zu bösen Infektionen führen.
Zusätzliche Tipps für den Analsex mit Frauen
Benötigt deine Partnerin normalerweise klitorale Stimulation, um zu kommen, dann lass sie zuerst auf diese Weise einen Höhepunkt erleben - dann ist der Körper bereits entspannter und erregter. Dies kann auch dazu beitragen, die analen Muskeln zu entspannen.
Zusätzliche Tipps für den Analsex mit Männern
Über den Anus kann bei Männern die Prostata stimuliert werden - eindeutig ein Schlüssel zum analen Orgasmus. Diese Drüse ist für die Produktion von Sperma zuständig und du kannst sie ein paar Zentimeter innerhalb vom Anus an der dem Magen am nächsten liegenden Wand fühlen - als festen, runden, strukturierten Bereich von der Größe einer Walnuss. Ähnlich wie der G-Punkt bei Frauen erfordert diese feste (aber nicht grobe) Stimulation für einen maximalen Genuss. Ideal für diese Stimulation ist eine Bewegung des Fingers, wie wenn man jemanden herlocken möchte oder eigens geformtes Sex-Spielzeug.
Für viele Männer reicht diese Prostatamassage aus, um sie ohne zusätzliche Stimulation zum Höhepunkt zu bringen. Oftmals ist der sanfte Finger in den Po aber auch der perfekte Trick, wenn's beim Blasen mal schneller gehen sollte...
Sorgen um die Sauberkeit?
Stell einfach sicher, dass du ein paar Stunden vor dem Analsex auf die Toilette gegangen bist und dich geduscht oder gewaschen hast. Wer sich komplett sauber fühlen möchte, kann sich zuvor auch noch mit einer sogenannten Analdusche "von innen" reinigen.