Seufz – wir wissen es ja eh: Zucker ist ungesund. ABER: Zucker macht auch süchtig. Und wenn du damit aufhörst, drohen tatsächlich Entzugserscheinungen. Zweites ABER: Essen hilft! Nur eben etwas anderes. Und etwas ganz bestimmtes. Welche Lebensmittel dir über deine Zuckersucht hinweg helfen.
Wir erzählen dir nix Neues: Zucker ist ungesund. In den letzten Jahren ist der raffinierte Zucker sogar zum Ernährungsfeind Nr. 1 mutiert. Zahlreiche Studien belegen einen Zusammenhang zwischen Zuckerkonsum und Fettleibigkeit, Diabetes und sogar verminderter Hirnfunktion. Unsere Haut altert durch zuckerreiche Ernährung schneller. Aber was fast am schlimmsten ist: Er macht komplett abhängig.
Und daher fällt es uns allen auch so schwer, den Zuckerkonsum zu reduzieren oder gänzlich darauf zu verzichten. Und diese Zuckersucht lässt die meisten Menschen bei ihrem Vorhaben, sich gesünder zu ernähren, scheitern.
Je weniger Zucker man isst, desto mehr verlangt der süchtige Körper danach. Wir wollen den schnellen Kick in unserem zerebralen Belohnungssystem, wo durch Zucker erst der Botenstoff Dopamin, dann das Glückshormons Serotonin einschießt und uns so Befriedigung und Entspannung suggeriert. Die meisten Zuckersüchtigen reagieren auf den Verzicht deshalb mit echten Entzugserscheinungen: Kopfschmerzen, Schlaflosigkeit, gereiztes Verhalten, verminderte Leistungsfähigkeit, Niedergeschlagenheit, schlechte Haut.
Die gute Nachricht: All das geht vorbei. Dennoch halten nur die wenigsten diese mühsame Phase des Zuckerentzugs durch.
- Verzichte auf zuckerhältige Getränke:
Limonaden sind die Zuckerlieferanten Nr. 1. – streiche daher alle Softdrinks und zuckerhaltigen Tees von deinem Speiseplan. Trinke täglich mindestens 1,5 Liter kohlensäurefreies Wasser. Das reduziert den Appetit auf Süßes gewaltig.
- Zutatenliste genau lesen:
Eines der Hauptübel sind versteckte Zucker in unseren Lebensmittel. Ob Ketchup, Suppen-Basis oder Fertigprodukte: Kaum etwas kommt ohne Zucker aus. Um diesen trotzdem bestmöglich zu meiden, musst du die Liste der Inhaltsstoffe genauer lesen. Es sollten kein Fruchtzucker, kein Glucosesirup, kein Glucose-Fructose-Sirup und auch keine anderen industriell verarbeiteten Zuckerarten enthalten sein.
- Koffein und Alkohol meiden:
Beides fördert die Entstehung von Blutzuckerschwankungen. Du fühlst dich schneller "unterzuckert" und wirst Opfer von Heißhungerattacken. Also besser darauf verzichten – vor allem in der ersten Entzugsphase.
- Mild würzen:
Je herzhafter und salziger die Hauptmahlzeit, desto größer ist im Anschluss der Gusto auf etwas Süßes. Besser mit getrockneten Kräutern würzen und Fertiggewürzmischungen meiden.
- Dessert um 30 Minuten verschieben:
Du hast das Gefühl, nach der Hauptmahlzeit unmöglich auf einen Kuchen oder eine Süßigkeit verzichten zu können? Setz dir eine Grenze: 30 Minuten müssen nach dem Essen vergehen, ehe du ein Dessert schnabulierst. Du wirst merken, dass dein Heißhunger abflacht und das Sättigungsgefühl größer ist, wenn du diese Pause konsequent einhältst.
- Serotoninspiegel erhöhen:
Gegen die schlechte Laune und die Müdigkeit hilft nur, den Serotoninspiegel in deinem Körper zu erhöhen. Das gelingt durch Sonnenlicht, Sex (auch Masturbation) oder Sport.
Diese Speisen helfen dir über die Zuckersucht hinweg
Trotzdem wird dein Körper nach Süßstoffen verlangen. Deshalb ist es entscheidend, dass du die richtigen Snacks isst – und jetzt auf Lebensmittel setzt, die dein süßes Bedürfnis befriedigen, ohne deinen Zuckerentzug zu sabotieren:
Kokosnussöl: Es ist reich an gesättigten Fettsäuren – und bremst auf diese Weise Heißhunger-Attacken. Wenn du – auch wenn es ein wenig Überwindung kostet! - nach dem Mittag- oder Abendessen zwei Esslöffel Kokosöl isst, befriedigt das deine Gelüste auf Süßes und tötet deinen Appetit für etwa vier bis fünf Stunden.
Lakritze-Tee: Gut, der Geschmack von Anis und damit von Lakritze ist nicht jedermanns Geschmack. Aber ein ungezuckerter Anis-Tee suggeriert deinem Körper Süße – ohne dass du wirklich Zucker zu dir nimmst. Du trickst dich also regelrecht selbst aus.
Süßkartoffel: Die natürliche Süße der Süßkartoffel (nomen est omen!) befriedigt deine Gelüste. Schneide sie in Wedges, beträufle sie mit Kokosnussöl, würze sie mit Zimt und ab ins Backrohr damit. Fast so gut wie ein Kuchen. Okay, fast. Aber besser als raffinierter Zucker allemal.
Karotten-Sticks: Karotten sind zwar keine kleinen Kuchen, enthalten aber mehr Süße als das meiste Gemüse. Wenn dich also die Zuckergier packt, solltest du immer ein paar Karotten-Sticks parat haben. In Humus oder Guacamole getunkt ergeben sie einen vollwertigen und gesunden Snack.
Kombucha: Deine Sucht sind süße, kohlensäurehaltige Limonaden? Kombucha ist ein fermentiertes Getränk, das deine Darmflora ankurbelt, leicht sprudelt und deine Lust nach Süßem auch ohne Zucker abtötet.
Nussbutter: Hat eigentlich nichts mit Butter zu tun, da kein Milchprodukt involviert ist: Mandelbutter, Erdnussbutter, Cashewnussbutter. Das Angebot ist in den letzten Jahren extrem vielfältig geworden. Achte darauf, dass du ein zuckerfreies Produkt kaufst. Erdnussbutter enthält sehr viele Kalorien, deshalb sollte man sie in Maßen essen - satt macht sie aber allemal. Eine qualitativ hochwertige Erdnussbutter enthält viele ungesättigte Fettsäuren, Vitamin E, Vitamin B3, Protein und Zink.
Dunkle Schokolade: Mindestens 85 % Kakao-Anteil, dann enthält die Schokolade kaum Zucker und ist ein regelrecht gesunder Snack, wenn du den Gusto auf Süßes in den Griff bekommen willst.
Und prinzipiell gilt: Wir wollen euch den Appetit auf Süßes definitiv nicht komplett vergällen. Denn wer in Maßen Süßes genießt, tut dies weitaus mehr, als wenn Massen im Spiel sind ...