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Nachhaltigkeit: So lebst du nachhaltig [Überblick]

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Nachhaltigkeit

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©Elke Mayr
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Wie lebt man nachhaltig? Wie kann ich meinen Kleiderschrank umweltfreundlicher gestalten? Worauf kann ich im Alltag achten? Wie reise ich nachhaltig? Und wie erkenne ich Greenwashing?

Laut Duden wird Nachhaltigkeit so definiert: "Prinzip, nach dem nicht mehr verbraucht werden darf, als jeweils nachwachsen, sich regenerieren oder künftig wieder bereitgestellt werden kann." Grundsätzlich wird darunter ein achtsamer, sparsamer Umgang mit Ressourcen in allen Lebensbereichen verstanden. Der Begriff tauchte erstmals Anfang des 18. Jahrhunderts in der Forstwirtschaft auf – demnach sollte nicht mehr Holz gefällt werden, als in absehbarer Zeit wieder nachwachsen kann.

"Seit der Nachkriegszeit haben wir uns zu einer Konsum- und Wegwerfgesellschaft entwickelt. Unser Lebensstil und Konsumverhalten, aber auch Industrie und Wirtschaft fordern mehr Ressourcen, als unser Planet hergeben kann", schreibt der Verein "Zero Waste Austria".

Wie lebt man nachhaltig?

Gleich vorweg: Man kann nie alles richtig machen. Aber das heißt nicht, dass wir es nicht zumindest versuchen sollten. Jeder noch so kleine Schritt zählt. "Wichtig ist, dass man sein Verhalten und dessen Konsequenzen immer wieder bewusst überdenkt und mögliche Korrekturen im Sinne der Nachhaltigkeit vornimmt", sagt "Zero Waste"-Gründerin Helene Pattermann.

Was heißt das jetzt für unser tägliches Leben? Wenig Müll produzieren, statt Fast Fashion weniger, dafür faire Mode shoppen, saisonal und regional einkaufen, Öffis statt Auto, ... Obwohl wir meistens genau wissen, wie es "richtig" geht, siegen im Alltag trotzdem oft alte Gewohnheiten oder die Bequemlichkeit. So kannst du es besser machen:

  • Strom sparen. Stecker ziehen statt Standby. Und: Licht ausschalten, wenn der Raum gerade nicht benützt wird.

  • Abfall minimieren. Müll trennen, die eigene Einkaufstasche verwenden, Werbung und Postwurfsendungen abbestellen.

  • Wasser sparen. Während des Zähneputzens den Wasserhahn abdrehen.

  • Bewusst einkaufen. Gemüse und Obst saisonal und regional konsumieren. Lebensmittelabfälle vermeiden, indem man vorher eine Einkaufsliste schreibt.

  • Wäsche waschen. Mit möglichst niedriger Temperatur (30°C statt 60°C) waschen. Und Reinigungsmittel sparsam dosieren.

  • Stoßlüften statt Fenster kippen. Lieber 3 bis 4 Mal vollständig öffnen.

  • Alternativen wählen. Den Becher für den "Coffee to go" mitnehmen, waschbare Snackbeutel und Jausenboxen verwenden.

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 © iStock
  • Bio wählen. Brot, Milchprodukte, Obst und Gemüse in Bioqualität und regional kaufen.

  • Kein Kapselkaffee. Den Espresso (optimal aus Fairtrade-Produktion) im Vollautomat oder der Filtermaschine zubereiten.

  • Temperatur senken. Eine Reduktion der Zimmertemperatur um ein Grad senkt die Heizkosten um bis zu sechs Prozent.

  • Verpackung vermeiden. Auf Getränke in Dosen oder Einwegflaschen verzichten und Alufolie als Verpackung weglassen.

  • Ökologisch putzen. Mikrofasertücher verwenden und Flecken mit Gallseife behandeln.

  • Neue Wege. Mit den Öffis oder dem Fahrrad ins Büro fahren, Fahrgemeinschaften bilden. Plus: Stiegensteigen statt Liftfahren.

  • Faire Mode. Investiere in langlebige und nachhaltige Mode, anstatt immer wieder Fast Fashion zu kaufen. Eine Capsule Wardrobe kann helfen.

  • Fleisch weglassen. Ein veganer Lebensstil wirkt sich positiv auf die Umwelt aus. Wem das zu viel ist, könnte versuchen, sich vegetarisch oder flexitarisch zu ernähren. Am wichtigsten ist ein bewusster Umgang mit Lebensmitteln.

  • Hygieneartikel selber machen. Kosmetika und Waschmittel kannst du auch selbst herstellen. Anleitungen gibt es im Internet.

  • Nachhaltig reisen. Achte auf die Transportmittel (Bahn statt Flugzeug), Lokalität (Inland vs. Ausland) und Unterkunft (Massentourismus vs. sanfter Tourismus).

  • Ecofreundlich investieren. Es gibt das grüne Sparbuch, nachhaltige Aktienportfolios und sogar die Ethikbank.

  • Zuhause garteln. Heimische Pflanzen und Sortenraritäten anbauen.

Nachhaltigkeit: Plastikfrei leben

Ein:e durchschnittliche:r Österreicher:in produziert täglich ungefähr 1,5 kg Müll. Warum ist das so? "Fast alles, was wir kaufen, ist aufwendig verpackt", so "Zero Waste Austria".

"Kunststoff ist nicht kategorisch abzulehnen. Schlecht ist bloß der achtlose Verbrauch von Einwegprodukten", meint Thomas Weber (Autor des Buches "Ein guter Tag hat 100 Punkte ... und andere alltagstaugliche Ideen für eine bessere Welt"). Und das gilt für das Plastiksackerl genauso wie für den Coffee-to-go-Becher. Der landet im Durchschnitt nach 15 Minuten im Müll, das Plastiksackerl wird nach 25 Minuten weggeschmissen.

Leider ist es in gewöhnlichen Supermärkten oftmals nahezu unmöglich, plastikfrei einzukaufen. Trotzdem kann man zumindest darauf achten, seine eigene Einkaufstasche mitzubringen und sich beim Obst und Gemüse für jene Sorten entscheiden, die nicht in Plastik verpackt sind. Und diese eben in die eigene Tasche, anstatt in ein Einwegsackerl legen.

Übrigens: In ganz Österreich gibt es immer mehr Lebensmittelgeschäfte, die unverpackte Waren anbieten. Einfach googeln, wo sich der nächste Standort in deiner Nähe befindet. Am Blog von "Zero Waste Austria" findest du viele weitere Tipps für einen restmüllfreien und somit nachhaltigeren Lebensstil.

Recycling

Der Begriff kommt aus dem Englischen und bedeutet "Wiederverwertung". Zuvor weggeworfene Stoffe, wie zum Beispiel Kleidung, Glas, Papier- oder Plastikmüll, werden im Laufe des Recycling-Prozesses zerstört. Meist geschieht das mittels Zerkleinerungs- oder Schmelzverfahren. Dabei entsteht ein Kreislauf: Die daraus gewonnenen Rohstoffe werden zur Herstellung von neuen Produkten verwendet.

Nachhaltige Ernährung

Massentierhaltung sowie die Produktion von tierischen Produkten tragen gravierend zur Entstehung von Treibhausgasen bei. Laut der Tierschutzorganisation "Vier Pfoten" stammen weltweit 16,5% der gesamten von Menschen verursachten Treibhausgas-Emissionen aus der Tierproduktion.

Masttiere (Rinder, Schweine, Schafe, Geflügel) und Milchkühe werden in riesigen Tierfabriken gehalten und stoßen große Mengen Methan aus. Außerdem haben sie einen sehr hohen Bedarf an Futtermitteln: Zur Gewinnung von Weideflächen oder für den Anbau von Tierfuttermitteln werden ganze Regenwälder gerodet.

Auch der übermäßige Produktion von Fetten für die Nahrungsmittel-Industrie, fallen die Wälder zum Opfer. Das trifft besonders auf Palmöl zu, da Ölpalmen am liebsten dort wachsen, wo sonst Regenwälder gedeihen. Für den landwirtschaftlichem Anbau von Palmöl, werden sie teilweise illegal gerodet.

Pflanzlich essen

Wer Tiere und Umwelt schützen möchte, trägt mit einer weitgehend tierproduktfreien Ernährung dazu bei. Erfahre mehr über den veganen, den vegetarischen, den flexitarischen und den pescetarischen Lebensstil.

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Pflanzliche Lebensmittel

 © Elke Mayr

Regionales und Saisonales essen

"Im Winter beispielsweise Erdbeeren zu kaufen, ist ungesund und unfair", sagt Sophie Lampl von Greenpeace. Denn: "Damit wir in Europa die Früchte auch in der kalten Jahreszeit naschen können, müssen sie aus Marokko oder Ägypten eingeflogen werden. Um bei uns noch frisch auszusehen, wird das Obst mit Schädlingsbekämpfungsmitteln behandelt. Der Anbau in den Ursprungsländern geschieht dazu oft unter unmenschlichen Arbeitsbedingungen." Deshalb immer zu saisonalen Produkten greifen! Apps wie "Saisonkalender" helfen dabei, nicht den Überblick zu verlieren.

Lebensmittelverschwendung minimieren

Im Schnitt landen hierzulande pro Haushalt jährlich Produkte im Wert von 400 Euro auf dem Müll. Ein Problem, das viele kennen: Man fährt auf Urlaub, hat noch einige Lebensmittel daheim, die, während man unterwegs ist, verderben würden. Oder: Ein Joghurt ist in den Tiefen des Kühlschranks verschwunden und ist schimmlig geworden.

Damit das nicht allzu oft vorkommt, hilft systematisches Einräumen. Erstens: Packe die Lebensmittel so weit aus, dass du beim Reinschauen alles sehen kannst. Was blickdicht verpackt ist, gerät schnell in Vergessenheit.
Zweitens: Stelle frisch gekaufte Produkte immer hinter solche, die bereits länger drinnen stehen. So kannst du Lebensmittel leichter entsprechend ihrer Haltbarkeit verbrauchen.

"Bevor man etwas wegwirft, sollte man sich ruhig auf seine Sinne verlassen. In unseren Haushalten landen jährlich 206.000 Tonnen Lebensmittel im Müll, und das, obwohl sie noch genießbar sind", erklärt Lampl.

"Schuld daran ist unter anderem das Mindesthaltbarkeitsdatum, das viele mit einem Ablaufdatum verwechseln. Die meisten Produkte kann man viel länger verspeisen. Einzig bei leicht verderblichen Waren wie Frischfisch und Faschiertem sollte man sich an die Kennzeichnung auf der Verpackung halten."

Tierschutz

Bei einer pflanzlichen Ernährung, die außerdem viel umweltschonender ist als eine fleischlastige, spielt auch der Tierschutz meistens eine entscheidende Rolle. Schließlich müssen Hühner, Schweine, Kühe oder Schafe durch grausame Massentierhaltung und teilweise nicht artgerechte Schlachtungen großes Leid erfahren.

Sehr oft ist außerdem vom "Bienensterben" die Rede. Pestizide, radikale Schädlingsbekämpfung, die Zerstörung von Lebensräumen und der Befall der Varroamilbe sind nur einige Gründe, warum Bienen und viele andere Insektenarten immer mehr vom Aussterben bedroht sind.

Insektenhotel

Viele Menschen stellen sich deshalb ein Insektenhotel in den Garten oder auf die Terrasse, um einen Teil dazu beizutragen, um Bienen und andere Insekten zu retten. Tiere, die im Insektenhotel ihr Zuhause finden, sind oft bedrohte Arten – Bienen, Schmetterlinge, Hummeln und verschiedenste Käfer können dort Unterschlupf finden.

Laufkäfer fressen zum Beispiel den schädlichen Kartoffelkäfer, Marienkäfer hingegen schützen Pflanzen vor Spinnmilben und Blattläusen, weshalb ein Insektenhotel sehr nützlich für unsere Gärten sein kann. Idealerweise besteht das Insektenhotel aus Holz und enthält mehrere Fächer, die mit Holzspänen und anderen Naturmaterialien ausstaffiert sind, in die sich die Tiere einnisten können.

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Insektenhotel

 © iStock

Umweltschutz

Umweltschutz bezeichnet die Gesamtheit aller Maßnahmen, welche unternommen werden, um unseren Planeten zu schützen. Mangelndes Umweltbewusstsein, billigste (Massen)produktion, viel Verkehr und die damit verbundenen Emissionen sowie extrem viel Müll sind nur ein paar Gründe, warum dringend ein Umdenken und eine achtsamere Lebensweise stattfinden muss. Schließlich soll unsere wunderschöne Erde auch für die Generationen der Zukunft noch lebenswert sein.

Klimaschutz

Der Klimaschutz ist ein Teilbereich des Umweltschutzes, dessen primäres Ziel es ist, menschengemachte Einflüsse, die zur Klimaerwärmung beitragen, zu verringern und ihnen entgegenzuwirken. Hier geht es vor allem um den Anstieg verschiedenster Treibhausgase, (zum Beispiel Kohlenstoffdioxid (CO2), Methan oder Lachgas), was den natürlichen Treibhauseffekt verstärkt.

Klimaschutz bedeutet aber nicht nur die Vermeidung von Stoffen, welche die Atmosphäre schädigen. Laut dem österreichischen Bundesministerium ist auch der Schutz von Regenwäldern, andere Waldgebieten, Ozeanen und anderen Gewässern ein großer und wichtiger Teil davon, da diese CO2 aufnehmen und den Treibhauseffekt abschwächen können.

Wichtige Klimaschutz-Maßnahmen sind die Eindämmung von Flug- und Autoverkehr sowie die Einschränkung von Viehzucht bzw. Nutztierhaltung. Treibhausgase entstehen aber nicht nur in der Industrie, sondern auch in unserem täglichen Leben. Hier findest du Tipps des Bundesministeriums zum Klimaschutz im Alltag.

Nachhaltige Hygieneartikel (Periodenprodukte)

Fast die Hälfte der Bevölkerung menstruiert einmal im Monat. So eine große Zielgruppe muss mit allerhand Produkten versorgt werden. Nachhaltige Hygieneartikel stehen daher hoch im Kurs. Schließlich sind sie besser für den Körper und die Umwelt.

Nachhaltige Slipeinlagen, Binden, Bio-Tampons, Menstruationstassen und Periodenunterwäsche findest du in Reformhäusern, Bioläden (z.B. denn's Biomarkt), in Apotheken oder online. The Female Company oder Erdbeerwoche Shop haben eine große Auswahl an unterschiedlichsten Produkten. Lies auch: 7 Alternativen zu Tampons und Binden.

Slipeinlagen / Binden

Herkömmliche Slipeinlagen oder Binden sind oft mit chemischen Substanzen versetzt, die nicht nur körperliche Reaktionen hervorrufen können, sondern auch der Umwelt ziemlich zusetzen. Fair produzierte, biologisch abbaubare Binden ohne synthetische Farb-, und Duftstoffe sind hingegen nachhaltiger.

Nachhaltige Tampons

Konventionelle Tampons ohne Bio-Zertifikat bestehen hauptsächlich aus Baumwolle, Kunstseide oder einer Faser-Mischung aus nicht ökologischem Anbau. Zusätzlich werden sie mit einer synthetischen Schicht umhüllt, um das Einführen zu erleichtern. Viele Hersteller verwenden dafür genmanipulierte Baumwolle, die mit Pestiziden und Insektiziden behandelt wurde.

Bio-Tampons sind etwas teurer als konventionelle Tampons. Jedoch sind nicht nur für dich, sondern auch für die Umwelt gesünder. Welche Vorteile nachhaltige Tampons ohne Zusatzstoffe haben, erfährst du hier!

Menstruationstasse

Während ein Tampon nach der Benutzung im Müll landet, lässt sich eine Menstruationstasse über eine lange Zeit hinweg nutzen. Die Tassen bestehen meist aus Silikon oder thermoplastischem Elastomer (TPE) und halten mehrere Jahre. Sie sind also eine gute Alternative zu den klassischen Tampons. Wer sich sorgt, mit der Menstruationstasse auch Schadstoffe in den Körper einzuführen, kann aufatmen. Fast alle von der Zeitschrift "Öko-Test" getesteten Produkte schneiden gut ab.

Auch wenn die Tasse an sich keine bedenklichen Stoffe abgibt, kann sie unerwünschte Folgen haben. Und zwar dann, wenn man sie nicht regelmäßig auskocht oder sich vor und nach der Benutzung nicht die Hände wäscht. Dann kann es zu Infektionen kommen. (Das mit dem Händewaschen gilt übrigens auch für das Einführen von Tampons!)

Periodenunterwäsche

Damit du auf nachhaltige Periodenprodukte umsteigen kannst und genau weißt, worauf du dich einlässt, haben wir Periodenslips von verschiedenen Marken getestet.

Täglicher Bedarf: Nachhaltig Shoppen

Gerade der Konsum von Kleinigkeiten, die wir im im Alltag täglich verwenden, wird oft unterschätzt. Mit jeder Kaufentscheidung hast du die Möglichkeit, einen Unterschied zu machen: "Wir sind Kunden und damit sehr mächtig. Denn mit jedem Einkauf verdient ein Konzern Geld an uns", betont Umweltaktivistin und Autorin Nunu Kaller.

"Jedes Mal, wenn wir zu einem fairen oder ökologischen Produkt greifen statt zu einem konventionellen, bedeutet das für den Konzern, grüne Philosophie und Produktion sind wichtig. Das macht auf Dauer einen großen Unterschied!"

Nachhaltigkeit bei Investments

Nachhaltige Geldanlage gewinnt unter Anlegern immer größere Bedeutung. Der für die meisten wohl wichtigste Aspekt ist dabei der ökologische, das "E" unter den ESG-Kriterien.

Greenwashing: Was ist das?

Viele Unternehmen machen große Fortschritte auf dem Weg zu mehr Nachhaltigkeit. Andere schmücken sich jedoch mehr mit scheinbarer Umweltfreundlichkeit als mit Taten. Hier wird dann von Greenwashing gesprochen. Gemeint ist damit eine Täuschungstaktik, die absichtlich oder versehentlich, von Unternehmen angewandt wird, um nachhaltiger zu wirken.

Nachhaltigkeit auf Social Media: Greenfluencer

Diese Greenfluencer mit ihren klugen Gedanken und ihrem Know-How zu den Themen Fair Fashion, Zero Waste, Inklusivität und Sustainability in der Modebranche.

Louisa Dellert: Schockiert über die großen Mengen an Plastikmüll im Mittelmeer, begann sich die ehemalige Fitness-Influencerin für Nachhaltigkeit und Umweltschutz zu interessieren. 2018 gründet sie naturalou.de, einen Online-Shop mit nachhaltigen Produkten zur Müllvermeidung.

Ihr Stil: Ein cooler Long-Bob mit Pony und lässige Power-Suits sind Louisa Dellerts Markenzeichen. Passt gut dazu: Veja-Sneaker und Rollkragen-Pullis. Das schauen wir uns ab: In ihrem Buch "Mein Herz schlägt grün" gibt die Wahlberlinerin Tipps für eine nachhaltigere und bewusstere Lebensweise.

Madeleine Darya Alizadeh: Die Wienerin ist längst zur Marke geworden. Bekannt wurde sie als eine der ersten Bloggerinnen des Landes, mittlerweile ist sie auch als Autorin, Podcasterin und Unternehmerin erfolgreich. Ihr Stil. Zeitlose Stücke ihres eigenen, nachhaltigen Labels Dariadéh bilden die Grundlage der Garderobe.

Dazu kommen Klassiker wie Trenchcoats und Blazer sowie einige auffällige Highlight-Pieces. Das schauen wir uns ab: "Capsule Wardrobes", als eine klug kuratierte Auswahl an Kleidung, die sich gut kombinieren lässt. Cool: Luxusbags leiht sie zum Beispiel bei fobe.me aus, anstatt sie zu besitzen.

Susanna Wurz: Die gebürtige Oberösterreicherin lebt in Wien und Vorarlberg und begeistert ihre Follower nicht nur mit cooler Fashion, ihren Tattoos und ihrem Händchen für Secondhand-Möbel, sondern auch mit veganen Rezepten. Mit "Simple Vegan Kitchen: Schnell und vegan durch den Alltag" hat sie auch schon ein Kochbuch herausgebracht.

Ihr Stil: Ein gekonnter Mix aus femininen und maskulinen Teilen, dazu dezente Farbakzente. Das schauen wir uns ab: Niemand stylt Jeans so cool wie sie! Bei Schmuck liebt sie Layering, etwa mit Teilen der nachhaltigen Austro-Brand Bruna the Label.

Nachhaltigkeit in der Kosmetik: Green Beauty

Unter Green Beauty werden typischerweise Naturkosmetik, vegane Kosmetik und Biokosmetik zusammengefasst – also alles, was in der Skincare irgendwie nachhaltig ist. Wie du Green Beauty erkennst und worauf du achten kannst, erfährst du hier. Wir sagen dir außerdem, welche Beauty-Inhaltsstoffe gefährlich werden können.

Natürliches Parfum

Natürliche Parfums erobern die Duftvitrinen. Aber wie weiß ich, ob ein Duft nachhaltig ist? Wir sagen dir, worauf es ankommt.

Feste Pflegeprodukte

Frei von Plastik, produzieren kaum Müll und sind praktisch für unterwegs: Pflegeprodukte in fester Form boomen. Wir zeigen dir, was die Zero-Waste-Alternativen können und wie man sie richtig anwendet!

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Feste Pflegeprodukte

 © iStock

Selbstbräuner

Wunderschöne Bräune dank Fake Tan – Selbstbräuner gilt als die gesunde Alternative zum echten Sonnenbad. Doch ist die Fake-Bräune aus der Tube wirklich nicht schädlich?

Haare pflanzlich färben

Kann man vom Haarefärben dickeres Haar, viel mehr Glanz und eine gesündere Struktur bekommen? Aber natürlich, meint Naturfriseurin Isabella Engelberger. Vorausgesetzt, man wählt dabei pflanzliche Haarfarben.

Rasierhobel

Rasierhobel funktionieren genau wie herkömmliche Rasierer, nur sind sie plastikfrei und halten ein Leben lang. Sie gleiten sanft über die Haut, Metallkopf kühlt dabei und beugt Hautirritationen vor. Gerade Einwegrasierer sind sehr leicht (und besonders umweltschädlich, da sie nach ein paar Anwendungen weggeworfen werden müssen), weshalb man beim Rasieren mehr Druck ausüben muss. Das führt dazu, dass feine Hautschichten abgetragen werden, was zu Irritationen und Rasurbrand führen kann.

Abschminkpads

Nachhaltige Abschminkpads sind, anders als herkömmliche Wattepads, waschbar und können deshalb wiederverwendet werden. Sie bestehen aus weicher Bio-Baumwolle und sind besonders sanft zur Haut. Wer nicht auf die klassischen Single-Use-Pads verzichten möchte, sollte zumindest darauf achten, zertifizierte Produkte in Bio-Qualität zu kaufen.

Nachhaltige Mode bzw. Fair Fashion

In Klassiker wie zeitlose Blusen, hochwertige Basics und elegante Hosenanzüge zu investieren, entspricht auch dem Eco-Gedanken. Nachhaltige Kaufentscheidungen zu treffen, ist genauso wichtig wie die Langlebigkeit der Teile. Der Kauf eines Kleidungsstückes gilt dann als nachhaltig, wenn man es mindestens 30 Mal trägt. Und: Gut pflegen und nur waschen, wenn es nötig ist!

Im Schnitt besitzt jede:r von uns rund 95 Kleidungsstücke. Jedes 5. Teil davon ziehen wir so gut wie nie an. "Tatsache ist: Sehr günstig hergestellte Kleidung, sprich: Fast Fashion, geht leider wirklich nur auf Kosten von Umwelt, Näherinnen und der Länder, in denen die Teile produziert werden", erklärt Helene Pattermann, Gründerin von "Zero Waste Austria". "Ein Shirt, das im Laden 4 Euro kostet, kann sich nicht rechnen. Das wissen die meisten, und dennoch ist es in unserer Gesellschaft so gut wie selbstverständlich, diese Waren trotzdem zu kaufen."

Der Umkehrschluss trifft aber auch nicht automatisch zu. Teure Mode zu kaufen, bedeutet nicht zwangsläufig, dass sie tatsächlich fair hergestellt wurde. Deshalb empfiehlt die Expertin vor allem die Devise: Weniger ist mehr. "Ein minimalistischer Kleiderschrank schont nicht nur unsere Ressourcen, sondern auch unser Budget." Weitere Alternativen: In Secondhand-Läden shoppen und Kleidertauschpartys organisieren.

Secondhand-Shopping

Gründe, Gebrauchtes zu kaufen, gibt es genügend: Man möchte Geld sparen, etwas Individuelles tragen, das eigene ökologische Gewissen beruhigen oder ist auf der Suche nach Retro-Pieces. Und Stöbern macht so viel Spaß!

Capsule Wardrobe

Bei einer Capsule Wardrobe handelt es sich um eine zusammenpassende Kollektion von Kleidung, die hauptsächlich aus wenigen Basic-Teilen besteht. Die Folge davon: Weniger shoppen, weniger Fast Fashion und trotzdem für jede Gelegenheit das richtige Outfit parat haben. So geht's!

Nachhaltige Materialien

Es geht nichts über Naturfasern, da diese aus natürlichen Quellen gewonnen und ohne chemische Weiterbearbeitung eingesetzt werden können. Mittlerweile treten aber auch Mischfasern und Upcycling-Prozesse in den Fokus der Textilherstellung. Unser Tipp: Bio-Baumwolle, Modal, Bambusfasern oder recycelte Materialien (zum Beispiel aus PET-Flaschen) können guten Gewissens gekauft werden und bieten zudem einen hohen Tragekomfort.

Faire Strickmode

Bock auf nachhaltige Beanies? Bitte sehr, hier entlang. Zum Einsatz kommen unter anderem Babyalpaka (dabei handelt es sich übrigens nicht um die Schur der Jungtiere, sondern um das Rückenhaar der Alpakas), Merino-oder Upcycling-Wolle. Unser Tipp: Das oberösterreichische Strick-Label "beanie.at".

Die Wolle der Kaschmirziege ist heiß begehrt, daher sind Überweidung und Desertifikation durch zunehmende Herdengrößen durchaus problematisch. Daher: Recyceltes stößt geringere Mengen an Kohlenstoff aus. Übrigens: Das Label "Grüne Erde" verzichtet seit 2017 vollständig auf Kaschmir -und setzt auf qualitativ gleichwertige, aber ökologisch nachhaltigere Alternativen aus Alpakawolle und Yakhaar.

Wo findet man hochwertige Strickmode, die lange hält? Welche Materialien sind gut, welche nicht? Worauf soll man bei der Pflege achten? Cornelia Lindner von " Consches" und Anna-Laura Kummer von " The Slow Label" geben Aufschluss.

Daunenjacken

"Puffer Jackets" gehören zu Fixstartern, was Winterjacken- und mäntel betrifft. Neben Daunen-Alternativen kann man auch auf recycelte Varianten setzen. Arket etwa verwendet für seine "Upcycled Down"-Modelle gereinigte Federn aus alten Jacken, Schlafsäcken und Decken. Wer nicht auf neue Daunen verzichten will, sollte auf Siegel wie RDS, TDS oder Downpass achten.

Online-Shopping

Zugegeben, von der Wohnzimmercouch aus Sachen zu bestellen, ist schon praktisch. Aber wusstest du auch, dass es sogar ressourcenschonend sein kann, im Internet einzukaufen? "Das gilt allerdings nur für regionale Anbieter", bemerkt Pattermann.

"Bei diesen erkenne ich eine große Chance, Lebensmittel wieder in Mehrweggebinden zu vertreiben. Schon jetzt kann man bei Biokistlbetreibern Milchprodukte in Glasverpackungen kaufen, die leeren Behälter werden dann ganz bequem wieder von zu Hause abgeholt." Tatsache ist aber auch: Meistens bestellen wir im Web bei nicht ansässigen Unternehmen. "Das schädigt unsere lokale Wirtschaft, Stichwort: das große Buchhandlungssterben."

Auch immer mehr große Online-Shops rüsten ihr Sortiment um sustainable Styles auf. Wenig verwunderlich, denn die Nachfrage nach fairen Produkten steigt stetig. Der Versandhändler Zalando führt mittlerweile ein breit gefächertes Angebot an zertifizierten Green-Produkten, die unter der Rubrik "Nachhaltigere Mode" zu finden sind.

Fast Fashion

Fridays for Future, Greta Thunberg, Nachhaltigkeit - Umweltbewusstsein scheint momentan ganz oben auf der Agenda zu stehen. Aber wie passt eigentlich Fast Fashion in dieses Bild hinein? Wir haben uns das hier genauer angesehen: Fast Fashion: Wenn Mode die Umwelt zerstört

Nachhaltiger Schmuck

Fair, konfliktfrei, nachhaltig? Vor dem Schmuckkauf sollte man sich genau informieren, wo und unter welchen Umständen produziert wird. Hier kommen unsere liebsten Eco-Brands!

Boops: Die Suche nach stilvollem, aber dennoch leistbarem Goldschmuck hat Gründerin Rana zu "boops" geführt. Der Name steht für "basic hoops" – zeitlose Creolen in verschiedenen Größen, die nicht "nur" vergoldet sind, sondern gänzlich aus Echtgold bestehen. Das kleine Label entwickelt sich stetig weiter – mittlerweile gibt es auch feine, klassische Goldketten im Sortiment. Erhältlich in den Quipster-Stores in Salzburg und Wien, bei Golden Soul in Salzburg sowie online.

Bruna the Label: Fairtrade-Gold und recycelte Materialien sind in aller Munde. Die steirische Brand Bruna the Label setzt von Beginn an auf Silber und Gold von Unternehmen, die Mitglieder des Responsible Jewellery Council sind. Außerdem arbeiten sie mit Keshi-Perlen, die bei der Perlenzucht eigentlich als Abfallprodukt gelten, da sie zu "unperfekt" sind.

Pandora: Auch beim Big Player der Schmuckbranche wird Transparenz groß geschrieben. Fast 100% des verwendeten Silbers und etwas mehr als 80% des Golds stammen aus recycelbaren Ressourcen. Das Responsible Jewellery Council, bei dem die dänische Marke Mitglied ist, prüft alle Zulieferer. Auch die Produktionsstätten in Thailand sind nachhaltig konzipiert und erfüllen die höchsten Umweltstandards.

Wald Berlin: Das aktuell wohl coolste Label aus unserem Nachbarland! Joyce Binneboese und Dana Roski, ein ehemaliges Model und Modestylistin, machen mit Muscheln, Perlen und Swarovski-Kristallen traumhaft schöne Teile, die perfekt für dem Sommer sind! Und: Jedes Stück wird vom sogenannten „Fairtrade-Mütter-Kollektiv“ in Deutschland handgefertigt – einer Gruppe arbeitsloser Mütter und Großmütter, von denen viele in kleinen Dörfern leben, wo es nur wenige Arbeitsplätze gibt.

Makaro: Die Austro-Brand arbeitet ausschließlich mit Lieferanten, die konfliktfreie und ethische Ressourcen garantieren. Außerdem wurde eine Vergoldung entwickelt, die nicht nur besser für die Umwelt ist, sondern auch bis zu 100-mal so lange hält wie andere. Gibt's im Flagshipstore in Wien und online.

Nachhaltigkeit: Richtige Mülltrennung

In Österreich werden etwa 58% unseres Abfalls wiederverwertet. Im europaweiten Vergleich rangieren wir damit auf Platz 2. Das Ziel liegt für das Jahr 2025 bei 55%, für 2035 bei 65%. Die österreichische Abfallwirtschaft ist da schon ganz gut dabei.

Durch die richtige Mülltrennung kannst du nachhaltig dazu beitragen, dass die wertvollen Rohstoffe wiederverwendet werden können. Wir verraten dir, worauf du dabei achten solltest!

Putzmittel

Tenside, Chlor, Plastikmüll. Umweltschutz schaut definitiv anders aus, trotzdem sind Reinigungsmittel für unser tägliches Leben unabdingbar. Wie viel Sauberkeit geht mit nachhaltigen Produkten? Eine Pharmazeutin erklärt, welche Inhaltsstoffe man meiden sollte und worauf bei nachhaltigen Putzmitteln geachtet werden kann.

Waschmittel

Mengenmäßig sollte man sich unbedingt an die Angaben der Hersteller zu halten, um nicht mehr schädliche Stoffe als "nötig" in die Umwelt abzugeben. Gerade bei Waschpulver ist es sogar besser, weniger zu verwenden. Ist das Wasser weich, kann das Pulver sogar auf ein Drittel der empfohlenen Menge reduziert werden. Auch bei nur leicht verschmutzter Wäsche braucht man nicht so viel.

Nachhaltig gärtnern

Gemüsereste gehören in den Müll? Von wegen! "Regrow your veggies" lautet die Devise des nachhaltigen Garten-Trends. Dabei lässt sich aus vermeintlichen Küchenabfällen frisches Grün ziehen. Mit diesen Tipps kannst du Gemüse- und Kräuterresten neues Leben einhauchen!

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Nachhaltig gärtnern

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Haustiere umweltfreundlich ernähren

Immer mehr Menschen ernähren sich, nicht selten aus ethischen Gründen, vegan und geraten dabei leicht in einen Gewissenskonflikt, wenn ihr geliebtes Haustier lustvoll klassisches Tierfutter mit Fleisch verspeist. Ist eine vegane Kost nun artgerecht oder völlig absurd?

Die Tier-Expertin und ehemalige Forscherin an der Veterinärmedizinischen Universität Wien, Univ.-Prof. Dr. Christine Iben klärt auf: "Vor 20 Jahren hätte ich gesagt, das ist völlig absurd. Doch mittlerweile gibt es vegane Fertigmittel am Markt, die den Bedarf der Tiere zu decken vermögen. Ohne Fertigfutter ist eine vegane Ernährung von Katzen unmöglich und bei Hunden äußerst schwierig und definitiv abzulehnen."

Nicht alle Vierbeiner mögen pflanzliche Kost oder essen so viel davon, dass der Nährstoffbedarf gedeckt werden kann: "Tatsächlich ist es schwierig, selbst bedarfsgerechte Rationen zusammenzustellen. Wenn jemand seinen Hund vegan und ohne Fertigfutter ernähren möchte, sollte vorab eine veterinärmedizinische Ernährungsberatung konsultiert werden", so die Expertin. "Welpen und Jagdhunde sollten auf jeden Fall tierisches Eiweiß bekommen, das könnten auch Milchprodukte oder Eier sein."

Aber auch, wenn man sein Haustier mit Fleisch-Tierfutter ernährt, kann man darauf achten, dass es umweltfreundlich produziert wurde, nachhaltiges Verpackungsmaterial verwendet wird und das Fleisch von Tieren stammt, die artgerecht gehalten wurden. Bio-Siegel gibt es inzwischen auch für Tierfutter.

Nachhaltigkeit im Urlaub: Umweltfreundlich reisen

Gutes Gewissen im Handgepäck: Mit unseren Tipps für nachhaltiges Reisen schonst du die Umwelt, kurbelst die lokale Wirtschaft an und erlebst die Kultur und Natur des Urlaubsorts hautnah. Wir versprechen: Das wird der (Öko-)Trip deines Lebens! Eco-Chic: Langsamer, schöner, besser. Nachhaltiger Öko-Tourismus boomt wie nie zuvor.

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Du willst ein paar Tage verreisen? Und dabei möglichst viel Natur erleben? Wir haben 9 grüne Ausflugstipps aus jedem Bundesland. Allein die Fotos schaffen Erholung! Nachhaltiger Urlaub in Österreich: Die besten Destinationen.

Wir zeigen dir großartige Orte im Land der Berge, der Seen und der Kultur - inklusive der interessantesten Sehenswürdigkeiten und den spannendsten Ausflugszielen in Österreich. Wir haben jetzt auf jeden Fall richtig Lust auf Urlaub in der Heimat!

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