Max Mara hat sich schon länger vom Pelz verabschiedet und stellte dies nun auch klar.
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Die Nachricht, dass das Unternehmen Max Mara künftig pelzfrei arbeiten wird, machte in der Modewelt die Runde. Das Unternehmen hat wwd gegenüber jedoch etwas anderes klargestellt.
Max Mara stellt klar: Keine Pelzprodukte seit einigen Saisons
Nach der ursprünglichen Bekanntmachung durch die Tierschutzorganisation LAV, dass Max Mara pelzfrei werden würde, hat das italienische Modehaus eine Erklärung veröffentlicht, um seine Position zu präzisieren:
"Wir bestätigen, dass die Marken der Max Mara Fashion Group seit einigen Saisons keine Pelzprodukte mehr verkaufen", heißt es in der Stellungnahme des Unternehmens.
Entgegen der weit verbreiteten Annahme wurde von Max Mara betont, dass es keine offizielle öffentliche Erklärung seitens des Unternehmens gegeben hat, die diese Entscheidung verkündet. Damit wird klargestellt, dass Max Mara bereits seit einiger Zeit keine Pelzprodukte mehr anbietet und nicht erst jetzt eine solche Entscheidung getroffen hat.
Stattdessen wurde diese Information hauptsächlich intern kommuniziert, um die Mitarbeiter über die bestehende pelzfreie Politik zu informieren.
Zukunft von Max Mara ohne Pelz
Ungeachtet der Kontroversen um die Ankündigung bleibt die Tatsache bestehen, dass Max Mara bereits seit einigen Saisons pelzfrei ist und damit einen Beitrag zum Wandel der Modeindustrie leistet. Dieser Schritt hin zu einer ethischeren und nachhaltigeren Modeproduktion könnte auch Vorbildcharakter für andere Luxusmarken haben.
Auch Luxusunternehmen wie die Giorgio Armani Group, Burberry, Chanel, Marc Jacobs, Prada, Valentino und Versace haben den Verkauf von Pelz bereits eingestellt. Der französische Luxuskonzern Kering hat sich ebenfalls zu einer pelzfreien Politik für alle Marken verpflichtet, darunter Alexander McQueen, Balenciaga und Gucci, die mit den Herbstkollektionen 2022 in Kraft getreten ist.
Max Mara hat signalisiert, dass das Unternehmen weiterhin auf innovative Materialien setzen und alternative Wege beschreiten wird.
Die Modewelt beobachtet nun gespannt, welche weiteren Schritte das Unternehmen in Richtung Nachhaltigkeit unternehmen wird und freut sich auf die nächsten Shows der Fashion Week.
Der Einfluss der Tierschutzkampagnen
Dieser Wandel in der Luxusmode zeigt, dass Nachhaltigkeit und Tierschutz auch in einem traditionsreichen Sektor wie der Mode eine immer größere Rolle spielen.
Die intensive und teilweise auch aggressive Kampagne von Tierschutzorganisationen hat ohne Zweifel dazu beigetragen, das Bewusstsein in der Modewelt zu schärfen. Diese Organisationen haben durch Massenmobilisierungen und Protestaktionen die öffentliche Meinung beeinflusst und Modehäuser dazu gebracht, ihre Praktiken zu überdenken.
Die in Privatbesitz befindliche Max Mara Fashion Group, zu der unter anderem auch Weekend Max Mara, Sportmax, Max & Co. und Marina Rinaldi gehören, war laut wwd seit einiger Zeit Ziel einer weltweiten Kampagne.
Die anderthalb Jahre dauernde Kampagne der Coalition to Abolish the Fur Trade (CAFT) forderte das Ende der Pelznutzung und erstreckte sich über die USA, Europa, Japan und Australien. Sie umfasste Streikposten in Wohngebieten und wachsenden Druck durch Aktivisten weltweit.
Quellen: wwd, Vier Pfoten, Fashion United