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Mode als Ausdruck von Macht – Wie Chefinnen ihren Stil finden

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Businessfrau vor einem Fenster

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Mode ist nicht mehr und nicht weniger als ein mächtiges Marketing-Instrument: Sie unterstreicht unsere Persönlichkeit und verleiht uns im besten Fall ein selbstsicheres Auftreten. Wie Chefinnen ihren persönlichen Stil finden und dabei gleichzeitig Kompetenz und Autorität ausstrahlen, verraten wir im Artikel.

Seinen eigenen Modestil zu finden, ist für weibliche Führungskräfte nicht immer leicht. Denn während Männer in Führungsrollen häufig mit einem gut sitzenden Anzug und hochwertigen (Leder)schuhen bestens für den beruflichen Alltag gerüstet sind, stehen Frauen des Öfteren vor der Frage: Was ziehe ich heute an?

Zudem haben Frauen viel mehr Auswahl zur Verfügung: Sei es das Kostüm, eine lockere Stoffhose mit Blazer, Blusen, flache oder hohe Schuhe und natürlich diverse Accessoires. Doch wie heißt es so schön? Wer die Wahl hat, hat die Qual. Aber wie findet man überhaupt seinen eigenen Stil als Chefin und worauf sollte man achten? Wir haben mit drei Expertinnen auf diesem Gebiet gesprochen.

Die Bedeutung von Mode als Marketinginstrument

Eine davon ist die Salzburgerin Elisabeth Motsch. Sie ist seit 1993 als Stil- und Imageexpertin selbstständig und berät sowohl CEOs als auch Führungskräfte in Mode-Fragen. "Kleider machen Menschen und Erfolg" lautet ihr Motto. Denn kaum jemand weiß so gut wie sie, dass Mode ein machtvolles Marketinginstrument ist. Ihren Kund:innen zeigt sie im Rahmen ihrer Stil- und Image-Konzepte, wie man dieses Instrument nutzt, um sich als authentische Marke zu positionieren ohne die eigene Persönlichkeit zu verkleiden.

Motsch weiß: "Um beruflich erfolgreich zu wirken, ist es entscheidend, sowohl online als auch offline als authentische Führungspersönlichkeit und starkes weibliches Vorbild aufzutreten. Dabei sollten Frauen in Führungsrollen verstehen, dass ihre Kleidungswahl und ihr persönlicher Stil ebenso wichtig sind wie ihre Leistungen und Qualifikationen im Beruf – sie formen ihr Gesamtbild maßgeblich."

Doch speziell auf Frauen lastet deshalb auch ein hoher Druck aufgrund von gesellschaftlichen Erwartungen. Das kann auch Olesya Schuler, Personal Stylist und Unternehmerin in München, bestätigen. Seit 13 Jahren ist sie bereits in der Modebranche tätig. Zu ihren Kundinnen zählen Anwältinnen, Politikerinnen oder Fernsehmoderatorinnen genauso wie Mütter. "Ich glaube, dass Stil für Frauen in Führungspositionen aus mehreren Gründen ein sehr interessantes Thema ist: Sie haben oft nur sehr wenig Zeit, um zu shoppen oder sich morgens anzuziehen und sollten mit gutem Beispiel vorangehen, was den Stil und die Gestaltung ihres Looks betrifft. Stilvoll, zeitgemäß und dennoch feminin auszusehen und auch mit den männlichen Kollegen auf Augenhöhe zu sein ist schon für einen Profi eine Styling-Herausforderung. Ganz zu schweigen von jemandem, der tausend andere Dinge im Kopf hat", ist Schuler überzeugt.

Zu kurz, zu eng, zu verspielt: Sind strenge Kleidungsvorschriften für Chefinnen hilfreich oder eher ein Hindernis?

Um dem oben genannten Dilemma, in dem sich viele Frauen in Führungspositionen befinden, entgegenzuwirken, können Kleidungsvorschriften hilfreich sein, da diese die Auswahl beschränken. Umgekehrt können zu viele Regeln aber auch kontraproduktiv für die Entwicklung eines persönlichen Stils sein.

Speziell aus der Vergangenheit kennen wohl die meisten von uns einige Mode-Regeln, die man beachten sollte. Zu kurz und zu eng sind beispielsweise im Business-Kontext genauso häufig ein No-Go wie Knallfarben und verspielte Schnitte. Mehr oder weniger strenge Kleidervorschriften sind aber natürlich auch branchenabhängig. Im Gesundheitsbereich und in vielen anderen Berufen sind etwa Uniformen fix vorgegeben. In Unternehmen wie Banken oder Versicherungen gilt hingegen ein eher konservativer Kleidungsstil als angemessen, während man in Kreativagenturen oder Startups gerne auch modisch wagemutiger unterwegs sein darf.

Aber wie stehen eigentlich die Expertinnen zu strengen Kleidungsvorschriften? Sind sie eher Fluch oder Segen? Elisabeth Motsch ist überzeugt: "Es braucht heute keine strengen Regeln mehr, sondern eher Leitplanken, die einem eine Hilfestellung geben." Ein paar Grundregeln gibt es für sie aber dennoch zu beachten. So rät die Stilexpertin etwa von verspielten und mädchenhaften Pieces wie Blümchenkleid oder Ballerinas ab, da diese die falschen Botschaften senden.

Von zu starren Regeln hält auch Olesya Schuler nicht viel: "Die Rolle der Kleidung kann von Situation zu Situation unterschiedlich sein. Einige Frauen bevorzugen klassische Businesskleidung, während andere möglicherweise einen moderneren Ansatz wählen. Letztendlich geht es darum, eine Balance zu finden, die sowohl beruflichen Anforderungen als auch persönlichem Stil gerecht wird."

Doch heißt das, dass man als Frau in einer Führungsrolle auch im Strickpullover statt Blazer Souveränität ausstrahlen kann? Schuler meint ja, denn auch hier gäbe es tolle Optionen, wie zum Beispiel Sets oder Kleider aus Strick, die elegant und lässig gestylt werden können. Dass man als Chefin nur im Blazer erfolgreich sein könne, bezeichnet sie als "einschränkende Stilkonzepte oder Glaubenssätze, die es früher gab." Diese seien im Jahr 2024 etwas veraltet.

Ein wichtiger Treiber für Veränderung sei vor allem die jüngere, von der Pandemie geprägte, Vergangenheit gewesen: "Wir haben – auch in puncto Stil – Covid und mehrere Lockdowns überstanden. Natürlich haben sich dabei auch die Garderoben verändert." Diese "neue Normalität von Arbeit und Büro" bedeute aber nicht, dass es in Ordnung sei, zu einem wichtigen Meeting in einem ausgeleierten, fusseligen Pullover zu erscheinen. Dies sei weder für eine Chefin noch für irgendjemand anderen angemessen.

Dennoch – und dies betonen beide Styling-Expertinnen – sind Blazer eine ganz großartige Möglichkeit für einen eleganten und machtvollen Auftritt. "Der Blazer verstärkt durch die Schulterpolster kraftvoll die Schulterpartie, man wirkt stark. Deshalb bleibt ein Blazer noch immer eine sehr gute Wahl, wenn er modisch interpretiert wird oder mit modischen Unterteilen getragen wird", rät Elisabeth Motsch.

Was ist das Mode-Geheimnis von erfolgreichen Frauen wie Michelle Obama und Co.?

Karin Teigl alias Constantly K. ist wohl eine der bekanntesten Fashion-Influencerinnen Österreichs. Die Salzburgerin, die nebenbei auch eine Social-Media-Agentur "CYK Collective" betreibt und neun Mitarbeiter:innen beschäftigt, ist für viele ein modisches Vorbild. Im Interview hat sie uns verraten, welche Business-Frauen für sie ein Vorbild sind: "Wen ich richtig cool finde, ist zum Beispiel Vera Steinhäuser, weil ich sie als Person einfach mag. Sie ist Coachin, immer bunt angezogen und hat einfach eine tolle Einstellung zum Leben."

Für die Influencerin und Unternehmerin ist guter Stil untrennbar mit einer starken Persönlichkeit verknüpft: "Draußen gibt es hunderttausend Leute, die top angezogen sind, aber die auf mich – aufgrund fehlender Personality – langweilig wirken." International gesehen nennt Karin Teigl außerdem Michelle Obama, die ehemalige First Lady der USA, als modisches Vorbild. Diesen Namen hört auch Olesya Schuler sehr oft, wenn sie ihre Kundinnen fragt, wessen Stil sie inspiriert. Ebenso häufig fallen die Namen Victoria Beckham, Kate Middleton, Natalie Massenet (Anmerkung: Gründerin von Net-A-Porter) oder Amal Clooney.

Aber was ist es, das den Stil dieser Damen so besonders macht? All diese Frauen stehen für etwas und ziehen ihr Ding durch – und das spiegelt sich auch in ihrer Kleidung wider. "Michelle Obama hat so eine Präsenz, sie ist immer super angezogen und hat das auch als First Lady durchgezogen. Und das obwohl sie ja ganz andere Vorgaben und Vorschriften als unser eins hatte", meint Karin Teigl.

Bei Michelle Obama lag und liegt der Schlüssel in ihrer Authentizität: Was immer sie als First Lady trug passte zum politischen Programm, zum Zeitgeist und vor allem zu Michelle Obama selbst. Kleidung versteht sie als Ausdruck einer Haltung und von strategischen Entscheidungen. Doch speziell als First Lady schreckte sie auch nicht davor zurück, neue Normen zu etablieren, indem sie auch das ein oder andere Mal die Etikette missachtete. Den einen Stil gibt es bei Michelle Obama jedoch nie. Viel mehr zeugen ihre Looks von Experimentierfreude und Mode-Affinität. Ihr Stil wandelte sich außerdem im Laufe der Zeit: So stechen ihre Outfits vor allem seit 2018 viel mehr heraus, als sie begann, als Autorin durchzustarten und ihr erstes Buch namens "Becoming" zu vermarkten.

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Wie sieht eine gut gekleidete Führungskraft aus?

Ein Patentrezept für den perfekten Modestil als Führungskraft gibt es nicht, denn die perfekte Business-Garderobe ist immer auch abhängig von Faktoren wie der Branche, dem Anlass oder der eigenen Persönlichkeit.

Trotzdem gibt es gewisse Aspekte, die selbst über Branchen hinweg als das A und O gelten, wie Elisabeth Motsch weiß: "Wichtig ist, dass alles perfekt sitzt. Egal in welcher Branche man arbeitet. Passform und Qualität der Kleidung heben die eigene Kompetenz hervor. Billig wirkende, schlecht verarbeitete Kleidung signalisiert, dass man sich selbst keinen Wert gibt. Hochwertigkeit, sehr gute Passform und Verarbeitung sind der Schlüssel für Frauen in Führung. Ich kann nur sagen: Klare Linien, perfekte Schnitte und Stoffe in guter Qualität sind neben anlassbezogener Kleidung der Schlüssel. Kurz gesagt, es lohnt sich, Geld für Kleidung auszugeben. Auch aus Gründen der Nachhaltigkeit."

Wenn die Branche wenig Spielraum zulässt: So bringst du dennoch deinen Stil ein

Sich selbst in puncto Stil als weibliche Führungskraft treu zu bleiben ist oftmals leichter gesagt als getan. Speziell in konservativen Branchen wie Banken oder Versicherungen gibt es modisch gesehen oftmals nicht viel Spielraum. Viele Frauen in Führungsrollen kleiden sich deshalb häufig bewusst "männlich" und bevorzugen gedeckte Farben, um möglichst wenig aufzufallen.

Doch selbst das kann eine legitime Strategie sein, wie Olesya Schuler findet: "Wenn es für dich funktioniert, weil es den Aufwand und die Zeit minimiert, die du jeden Tag für dein Aussehen aufwenden musst, weil du tausend andere Dinge zu erledigen hast – warum nicht? Für viele Menschen – und zu den bekanntesten Beispielen gehören Steve Jobs und Mark Zuckerberg – ist die Vereinfachung ihrer Outfits, weil sie an diesem Tag eine Wahl weniger treffen müssen, eine Möglichkeit, sich auf das zu konzentrieren, was für sie wichtig ist."

Für all jene, die das Gefühl haben, dass das nicht inspirierend genug ist, hat die Stylistin einen Tipp parat: "Füge Accessoires wie ein Paar schöne Ohrringe oder eine auffällige Halskette zu deinem Look hinzu! Alternativ kannst du auch etwas mehr tun, wenn es um Make-up geht. Oft reichen schon ein neuer Lipgloss oder frisch manikürte Nägel aus."

Ähnlich sieht das auch Karin Teigl: "Natürlich ist man in gewissen Berufen ein bisschen eingeschränkt aber ich finde, man darf sich nie selbst verlieren. Und wenn es nur ein Akzent ist, wie ein buntes Tuch oder ein cooles Accessoire. Oder man setzt auf kleine Veränderungen, wie zum Beispiel ein Halstuch um das Handgelenk zu binden. Da gibt es zig Möglichkeiten. Greif zu einer auffälligen Handtasche oder coolen Socken, die ein bisschen rausblitzen, wenn du keine hohen Schuhe anziehen musst. Ich finde schon, dass man sich da modisch ein wenig treu bleiben muss, wobei ich natürlich leicht reden kann, da ich mich in einer ganz anderen Branche befinde."

Frauen in Führungsrollen: Ist ein Stilbruch automatisch ein No-Go?

Was ist mit jenen Frauen, die gern modisch aus der Reihe tanzen? Grundsätzlich darf man auch als weibliche Führungskraft wagemutig sein, aber wichtig ist, dass dieser Stilbruch bewusst erfolgt und dass man sich über etwaige Konsequenzen im Klaren ist. Elisabeth Motsch rät dieses Manöver nur Frauen in Führung, die "genug Standing besitzen und mit ihrem Stil Strukturen aufbrechen möchten". Dann müsse man aber auch auf Kritik der anderen gefasst sein.

Dazu gehöre auch eine sehr starke Persönlichkeit, die Kritik und Ablehnung aushält und weiß, was sie will. Als Beispiel nennt die Stilberaterin etwa die deutsche Unternehmerin und Queen der Selbstvermarktung Tijen Onaran. Sie wird vor allem für ihren Mut zu auffälliger Kleidung bewundert, doch aus demselben Grund auch von vielen abgelehnt. Einen Unterschied gibt es da aber schon noch: Onaran könne als Selbstständige ihr Ding durchziehen, was für angestellte Frauen in Führung so gut wie nie möglich sei.

Farben, Schuhe, Accessoires und mehr: Diese Dos und Don'ts gilt es zu beachten

Man kann es nicht oft genug betonen: Authentizität und Abstimmung auf die eigene Persönlichkeit sind wohl mit die wichtigsten Aspekte, wenn es um den eigenen Modestil geht. Elisabeth Motsch findet: "Wichtig ist heute, dass sich frau so kleidet, dass sie nicht verkleidet ist. Sie sollte ihre Persönlichkeit kleiden – damit kommuniziert sie ehrlich und unterstreicht gleichzeitig ihre Führungsrolle ohne austauschbar zu wirken."

Heute würden sich Frauen in Führungsrollen viel individueller kleiden können als noch vor ein paar Jahren. Doch Motsch ist eine Verfechterin des Credos "Weniger ist mehr": Ein "zu viel" lenke immer von sich selbst ab und könne die falschen Botschaften senden. Doch wie wähle ich die richtigen Schuhe aus, welche Tasche sollte ich nehmen und auf welche Farben setzen? All das hat uns Elisabeth Motsch in einigen Kategorien erläutert:

Farben

Wichtig ist, sich bei der Farbwahl zu fragen, ob die Farbe dem Anlass, der Persönlichkeit und dem Image des Unternehmens entspricht. Eine Bankerin in einem pinken Ouftit wirkt in vielen Augen nicht seriös, da die Farbe als schrill gesehen wird und nicht zum Bankwesen passt. Passend kann diese Farbe hingegen für eine Führungskraft in einer Kreativagentur sein.

Klassische Farben wie Schwarz oder Dunkelblau werden nach wie vor bevorzugt getragen. Sie können aber auch durch alle Farben, die nicht zu schrill sind, ersetzt werden. Dazu zählen etwa Dunkelrot, Dunkelgrün, Taubenblau, Petrol oder Mittelblau. Als Merksatz gilt: Je gedeckter die Farbe, umso mehr ist der Inhalt im Fokus. Je auffälliger eine Farbe, umso mehr stellt sich hingegen die Person in den Mittelpunkt.

Oberbekleidung

Die gewählte Kleidung sollte eine gewisse Eleganz ausstrahlen. Nicht so gern gesehen werden weite unförmige Strickpullover. Wenn es ein Pullover sein soll, dann aus hochwertigem Material und figurnah geschnitten ohne Fussel.

Gut sitzende Blusen oder Pullover mit Kragen oder schönem U-Boot-Ausschnitt verleihen dem Auftritt Professionalität und Stil. Hemdblusen mit Knopfleiste werden in die Hose bzw. den Rock gesteckt. Bei sichtbaren Gürtelschlaufen empfiehlt es sich, einen Gürtel zu tragen. Alternativ kann auch zu einer Shirt-Bluse über dem Rock oder der Hose gegriffen werden. Diese sollte aber einen schönen Abschluss an der unteren Kante haben.

Generell gilt bei Oberbekleidung: Auffällige Slogans oder Grafiken sollten vermieden werden, stattdessen eignen sich zurückhaltende Stücke aus Materialien wie Seide, Kaschmir oder hochwertiger Baumwolle.

Röcke und Kleider

Miniröcke sollten vermieden werden, stattdessen sind knieumspielende Röcke empfehlenswert. Kleider sollten außerdem nicht zu kurz oder zu eng sein. Ein perfektes Kleid zeichnet sich durch einen figurnahen Schnitt aus, wobei sich die Unterwäsche nicht abzeichnen sollte.

Auch knöchellange Röcke und Kleider können ohne Bedenken getragen werden. Klassische Schnitte wie Rundhals-, V- oder U-Boot-Ausschnitte sind empfehlenswert. Tiefe Ausschnitte, bei denen die Brustfalte sichtbar wird, sollten vermieden werden.

Schuhe

Modelle wie Pumps mit geschlossener Spitze oder spitze flache Schuhe sind immer eine gute Wahl. Erfolgreiche Frauen greifen auch sehr gerne zu High Heels, denn diese sind für sie das Symbol der weiblichen Führungsidentität und demonstrieren Weiblichkeit und Macht.

Ballerinas mit runder Kappe und Schleifchen sind allerdings nicht zu empfehlen, denn diese wirken zu mädchenhaft. Sneaker können eine Möglichkeit sein, wenn sie zur Branche passen. Chunky Boots sind in traditionellen Unternehmen ein No-Go, aber in der Kreativbranche oder Modeunternehmen durchaus möglich. Offene Schuhe gelten ebenfalls als No-Go, Slingpumps sind hingegen kein Problem, denn diese sind vorne geschlossen und hinten offen. Generell gilt: Auffällige Schuhdesigns sollten gut überlegt sein, denn sie ziehen den Blick bzw. die Aufmerksamkeit nach unten.

Taschen

In puncto Handtaschen gilt: Es muss keine Designertasche sein, denn diese ist in vielen Branchen deplatziert. Mit einer hochwertigen Tasche, die steht und nicht ständig umfällt, liegt man aber niemals daneben.

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 © Elke Mayr

Accessoires

Accessoires sollten schlicht und dezent gehalten werden. Eine Uhr, eine Halskette oder ein Paar Ohrringe können dem eigenen Look eine subtile Eleganz verleihen, ohne zu sehr abzulenken. Mit Schmuck kann frau ihre Individualität unterstreichen, deshalb lohnt es sich, in hochwertige Stücke zu investieren, die über Jahre hinweg ihren Wert behalten. Ähnliches gilt für Tücher: Hochwertige (Seiden-)Tücher sollten hier im Fokus stehen anstelle von schlecht verarbeiteten Polyestertüchern.

Fazit: Fünf Ansätze für den optimalen modischen Führungsstil

  1. Kleidung muss die Persönlichkeit unterstreichen: Die wohl wichtigste Regel für weibliche Führungskräfte ist, dass die Kleidung die Persönlichkeit ihrer Trägerin unterstreicht. Statt sich zu verkleiden, sollte man (möglicherweise im Zuge einer professionellen Stilberatung) reflektieren, wofür man steht und was man ausstrahlen möchte. Dies ist essentiell für die Findung eines persönlichen Stils, denn andernfalls läuft man Gefahr, als Chefin nicht authentisch zu wirken.

  2. Branchenspezifische Dresscodes beachten: In vielen Branchen gibt es Uniformen oder konservativere Bekleidungsvorschriften. Wichtig ist es, diese Unterschiede je nach Branche und Position bei der Kleiderwahl zu berücksichtigen. Den eigenen Stil kann man mit dezenten Accessoires einbringen. Bunte Seidentücher oder Schmuck eignen sich perfekt, um einen Akzent zu setzen. Wer auf Bekleidungsvorschriften pfeift, kann damit Strukturen aufbrechen. Jedenfalls sollte man aber ein gutes Standing im Unternehmen haben und auf Gegenwind gefasst sein.

  3. Hochwertige Stücke mit zeitlosem Design sind Key: Es lohnt sich schon allein aus Gründen der Nachhaltigkeit in hochwertige und zeitlose Kleidung zu investieren. Klare Linien, perfekte Schnitte sowie Stoffe in guter Qualität bilden die Grundlage für einen professionellen Look. Diese Basics verkürzen morgens die Zeit vor dem Kleiderschrank, denn sie können leicht kombiniert und durch Accessoires aufgewertet werden.

  4. Die Aussagekraft von Kleidung kennen: Wer im beruflichen Alltag souverän auftreten möchte, sollte wissen, was spezielle Kleidungsstücke aussagen. Ein Blazer wirkt beispielsweise durch seine verstärkte Schulterpartie besonders kraftvoll. High Heels hingegen demonstrieren Weiblichkeit und Macht. Ballerinas sind zwar aktuell wieder im Trend, wirken im Führungskontext aber sehr mädchenhaft, weshalb sie für Chefinnen nicht zu empfehlen sind.

  5. Auf die richtigen Farben setzen: Farben haben ebenfalls eine sehr hohe Aussagekraft. Bevor man sich morgens für einen pinken Blazer entscheidet, sollte man sich fragen, ob die Farbwahl zur Persönlichkeit, dem Anlass und dem Image des eigenen Unternehmens passt. Grundsätzlich gilt: Je auffälliger die Farbe, desto mehr stellt sich eine Person in den Mittelpunkt. Wer also auf Nummer sicher gehen möchte, macht mit gedeckten Farben wie Schwarz, Grau, Dunkelblau oder Beige nichts verkehrt.

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