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Wer weiß eigentlich wirklich, was Bitcoin ist?

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Brille mit Bitcoin-Logo
In Kryptowährungen wie Bitcoin zu investieren, wirkt verlockend, ist aber mit einem hohen Risiko verbunden.©Stocksy
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Kryptowährungen sind in aller Munde – nicht aber in jedem Anlageportfolio. Was Sie wissen sollten, bevor Sie sich für eine Investition entscheiden: Zwei Expert:innen kennen die Fakten.

Kryptowährungen: Warum der Hype?

„Kryptowährungen sind eine neue Art von digitalem Geld, das dezentral funktioniert“, erklärt Finanzexpertin Regina Schickinger, „und deshalb so spannend, weil sie Menschen weltweit Zugang zu einem digitalen Finanzsystem ermöglichen – unabhängig von Banken oder Landesgrenzen.“ Wer Glück hat und zum richtigen Zeitpunkt investiert, hat die Möglichkeit auf hohe Renditen. Weil keine zentrale Institution die Kontrolle darüber hat, wurde der Kryptomarkt in den vergangenen Jahren gerne als Wilder Westen betitelt. „Überweisungen finden direkt von Person zu Person oder von einer Person zu einem Unternehmen statt, wenn man mit Bitcoin Waren oder Dienstleistungen kauft.“ Damit das funktioniert, basieren Kryptowährungen auf der Blockchain-Technologie. „Jede Transaktion wird unveränderlich aufgezeichnet und gespeichert.“

Was sollte man wissen, bevor man investiert?

Ein Grundsatz, der für Investments in Kryptowährungen besonders wichtig ist: Die vielversprechende Aussicht auf hohe Renditen geht immer mit einem hohen Risiko einher. Bitcoin & Co. sind mit starken Kursschwankungen verbunden, was bedeutet: Wer in Krypto investiert, sollte es sich leisten können, dieses Geld zu verlieren, denn es gibt keine Garantie für Gewinn oder Wertsicherung. „Es empfiehlt sich, nur einen überschaubaren Teil des Portfolios in Kryptowährungen anzulegen und auf eine breite Diversifikation zu achten“, gibt Lukas Enzersdorfer-Konrad, Deputy CEO von Bitpanda, deshalb zu bedenken.

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Finanzexpertin Regina Schickinger sitzt am Laptop.

Finanzexpertin Regina Schickinger hat 20 Jahre Börsenerfahrung und unterstützt mit ihrem Know-how Frauen auf ihrem Weg in die finanzielle Unabhängigkeit. fraueninvestieren.com

 © Privat

Wie läuft das mit der Blockchain?

Damit das System funktioniert, werden im Hintergrund unglaubliche Datenmengen auf der sogenannten Blockchain gespeichert. „Das ist im Grunde eine digitale Datenbank, die wie ein öffentliches Register funktioniert“, bricht es Enzensdorfer-Konrad herunter. „Sie speichert alle Transaktionen dauerhaft und unveränderlich. Diese Datenbank wird von einem dezentralen Netzwerk aus Computern verwaltet, die gemeinsam über- prüfen und sicherstellen, dass jede Transaktion authentisch und korrekt ist.“

Wann sollte man am besten investieren?

In den letzten zwei Monaten war Bitcoin so viel wert wie noch nie. Lieber abwarten oder kaufen? „Das hängt von den individuellen Anlagezielen und vor allem vom Anlagehorizont ab“, sagt Enzersdorfer-Konrad. „Wer langfristig denkt, könnte jetzt investieren, da Bitcoin weiterhin Potenzial für Wachstum hat. Trotzdem muss man immer bedenken, dass es sich dabei um eine hochvolatile Anlageform handelt.“ Schickinger ist überzeugt: „Es ist vergleichbar mit dem Kauf von Immobilien: Sie kaufen eine Wohnung nicht nur, weil der Preis gerade niedrig ist, sondern weil Sie langfristig an den Wert glauben.“

Was wird 2025 erwartet?

„Grundsätzlich sind Prognosen schwierig. Die Vergangenheit zeigt jedoch, dass sich Bitcoin langfristig trotz kurzfristiger Schwankungen positiv entwickelt hat“, zeigt sich Enzersdorfer-Konrad optimistisch. Je mehr Länder Kryptowährungen akzeptieren und diesbezüglich Regulierungen einführen, desto populärer werden diese, glaubt der Deputy CEO von Bitpanda. „Ich sehe 2025 als ein Jahr der stärkeren institutionellen Akzeptanz und weiterer regulatorischer Klarheit. Faktoren wie die MiCA-Verordnung in Europa (laut Finanzministerium sollen damit die Wild-West- Zeiten der Kryptomärkte beendet werden) und die krypto-freundliche Politik in den USA werden den Markt nachhaltig stützen.“

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Lukas Enzersdorfer-Konrad, Deputy CEO von Bitpanda, lacht in die Kamera

Lukas Enzersdorfer-Konrad ist Deputy CEO von Bitpanda. Der Finanzdienstleister hat mehr als 500 Kryptowäh- rungen gelistet.

 © Privat

Was passiert mit dem Geld in der Wallet?

„Beim Kauf von Bitcoin wird Fiat-Währung – etwa Euro oder Dollar – in digitale Werte umgewandelt. Diese Werte werden beispielsweise als Bitcoin in Ihrer persönlichen digitalen Wallet gespeichert“, kennt Enzersdorfer-Konrad die Hintergründe. „Von der digitalen Geldbörse kann man Kryptowährungen dann auf eine Kryptoplattform überweisen, um diese dort anzulegen, um Renditen zu generieren oder sie an ein Unternehmen zu überweisen, um Waren oder Dienstleistungen zu kaufen“, ergänzt Expertin Schickinger. „Ihr Geld verlässt also die Welt der Banken und existiert als digitaler Wert, der in der Blockchain verzeichnet ist.“

Welche Kryptobörse ist die richtige?

Die Wahl der Plattform hängt – wie die Wahl einer Bank – von den eigenen Bedürfnissen ab. Finanzexpertin Schickinger gibt einen ersten Überblick: „Bitpanda ist beispielsweise ideal für Anfänger:innen, da es eine benutzerfreundliche Ober- fläche hat und gut im deutschsprachigen Raum etabliert ist. Binance bietet hingegen eine größere Auswahl an Kryptowährungen und Handelsmöglichkeiten, ist aber etwas komplexer. Kraken ist für Nutzer:innen geeignet, die Wert auf hohe Sicherheitsstandards legen.“ Da es sich um ein rein digitales Angebot handelt, sei es essenziell, darauf zu achten, dass die Börse vertrauenswürdig ist. Schickinger empfiehlt: „Prüfen Sie, ob die Plattform reguliert wird, und lesen Sie Erfahrungsberichte anderer Nutzer:innen.“

Ich will kaufen – was sind die nächsten Steps?

Wer in Krypto investieren möchte, sollte sich nicht nur mit den Kursschwankungen, sondern vor allem mit der Technik, insbesondere mit Wallets und der sicheren Aufbewahrung der Coins, auseinandersetzen, rät Schickinger. Die Finanzexpertin kennt die Vorteile: „Für uns in gut ausgebauten Wirtschaftssystemen bieten Kryptowährungen neue Möglichkeiten, darunter schnelle Überweisungen von Geldern ins Ausland oder auch einen Schutz vor Inflation.“ Haben Sie sich für eine Börse entschieden, können Sie Geld von Ihrem Bankkonto überweisen und in verschiedene Angebote investieren. Dabei wird sogenannte Fiat-Währung (Euro oder Dollar) zum aktuellen Kurs in den digitalen Coin umgewandelt und in der Wallet gespeichert. Enzersdorfer-Konrad ergänzt: „Das Fiat-Geld fließt an diejenige Partei, die Ihnen Bitcoin verkauft, was entweder eine Kryptobörse, ein Händler oder eine Privatperson sein kann.“ Und die erzielten Gewinne? Können in der Regel innerhalb weniger Minuten auf das eigene Bankkonto überwiesen werden. Aber Achtung: „In Österreich unterliegt der Handel mit Kryptowährungen der Einkommensteuer“, gibt Schickinger zu bedenken.

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