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Heiter scheitern: Warum es wichtig ist, Fehler zu machen

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5 min
Gedeckter Tisch, auf dem Gläser umfliegen
©Getty Images
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Es passiert den Besten – trotzdem reden nur wenige offen darüber: Warum es wichtig ist, Fehler zu machen, um voranzukommen, und andere motivierende Fakten über Rückschläge.

Fakt 1

"Sometimes you win, sometimes you learn", lautet das Motto bei sogenannten FuckUp Nights. Dort erzählen Gründer:innen ausnahmsweise nicht nur von ihren Erfolgen, sondern vor allem, woran sie am Weg dorthin gescheitert sind. Das Konzept, das ursprünglich aus Mexiko stammt, hat sich mittlerweile in mehr als 100 Städten weltweit etabliert. Auch in Wien finden seit 2014 FuckUp Nights statt. Darüber hinaus gibt es in Niederösterreich, Oberösterreich, Burgenland und Kärnten eine Community. Das Ziel: Misserfolge sollen langfristig enttabuisiert werden und zur Inspiration für andere dienen. Denn den Mutigen, die trotzdem weitermachen, gehört letztlich die Welt. Tipp: Auf fuckupnights.at findet sich ein Best-of.

Fakt 2

Menschen scheitern seit 200.000 Jahren. "Dieses Probieren, Scheitern, wieder Probieren begleitet uns seit unserem Aufbruch aus Afrika", schreibt Jürgen Schwarz im Kepler Tribune, dem Wissenschaftsmagazin der JKU Linz. Dabei beschreibt er jedes Scheitern als eine Tragödie für sich."Wir dürfen uns nicht der Illusion hingeben, dass Scheitern jemals in der Geschichte schön war. Es hieß, gefressen zu werden, zu verhungern, hemmungsloses Leiden und Enttäuschung." Doch es war auch notwendig, um als Gesellschaft weiterzukommen: "Aus dem Scheitern des Einzelnen wurde oft der Erfolg der vielen." Beispielsweise basieren große Teile unserer Naturwissenschaft auf Erkenntnissen, die die gescheiterten Goldproduzenten des Mittelalters gewonnen haben. Und auch in der Medizin war Fortschritt nur durch zahlreiche Versuchsreihen, falsche Annahmen oder fehlgeleitete Thesen möglich. Scheitern ist somit ein relevanter Teil unserer Evolution.

Fakt 3

"Failure is just movement" – Oprah Winfrey, Talkshow-Pionierin

Wer hätte gedacht, dass auch die TV-Ikone in frühen Jahren scheiterte: Bevor Oprah Winfrey eine der einflussreichsten Frauen der Welt wurde (ihr Vermögen wird auf 2,9 Milliarden Dollar geschätzt), wurde sie gefeuert: Sie verlor ihren ersten Job als Anchorwoman in Baltimore, weil sie als zu emotional galt. Heute gilt ihre Empathie als ihre größte Stärke.

Fakt 4

Viele Erfolgsgeschichten starteten mit Fehlschlägen: Können Sie sich noch an Twitter erinnern? Hätte sich Gründer Evan Williams durch den Misserfolg seiner Podcast-Plattform, die er davor gegründet hatte, einschüchtern lassen, hätte es den Microblogging-Dienst nie gegeben. Dass seine Ursprungsidee scheiterte, führte dazu, dass Williams seinen Fokus auf sein Nebenprojekt legte. Mit Happy End: Der Wert der Marke, die jetzt X heißt, wurde 2023 auf 3,9 Mrd. US-Dollar geschätzt.

Fakt 5

70-95 % aller neu gegründeten Unternehmen in Deutschland scheitern, bevor sie sich am Markt etablieren können. Dabei sind Frauen in der Start-up-Branche unterrepräsentiert: Nur 20 Prozent sind Gründerinnen.

Fakt 6

Angst vor Fehlern wird weitergegeben. "Studien zeigen, dass Eltern, die Angst vor dem Scheitern haben, diese unabsichtlich auf ihre Kinder übertragen können", warnt der Psychologe Guy Winch in Psychology Today. Indem sie scharf reagieren oder sich emotional zurückziehen, wenn ihren Kindern etwas nicht gelingt, vermitteln sie ihnen unbewusst, dass Fehlermachen inakzeptabel ist.

Fakt 7

"Scheitern an sich lässt sich nicht vermeiden, aber es sollte aus den richtigen Gründen passieren", merkt die amerikanische Erfolgsautorin Brianna Wiest in "The Mountain Is You" an."Wenn wir aus Nachlässigkeit scheitern, nehmen wir uns ein Stück weit zurück. Wenn wir scheitern, weil wir neuen Herausforderungen begegnen, machen wir dagegen einen Schritt auf das zu, was schließlich funktionieren wird."

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