Manifestieren
©istockUnsere Gedanken haben nicht nur Einfluss auf unseren Selbstwert, sondern auch auf unsere Ziele und Visionen. Mit Gedanken- und Schöpferkraft Träume wahr werden lassen? Manifestationsexpertin Laura Malina Seiler hat mit uns über das Thema "Manifestieren" gesprochen.
- Was genau versteht man unter Manifestieren?
- Herzenswünsche in die Realität umsetzen
- Was kann man alles Manifestieren?
- 6 Steps, um richtig zu Manifestieren
- Die besten Manifestations-Tools
- Erfolgsgeschichten: Menschen, die durch Manifestation ihre Ziele erreicht haben
- Woran kann es liegen, dass es mit dem Manifestieren noch nicht geklappt hat?
- Fazit: Wie Manifestation unser Leben bereichern kann
Laut dem Gesetz der Anziehung zieht Gleiches Gleiches an. Wenn du eine spezifische Schwingung aussendest, manifestieren sich in deinem Leben Dinge, Menschen und Erfahrungen, die auf der gleichen Schwingungsfrequenz resonieren. Funktioniert das wirklich? Was sind die besten Tipps und richtigen Steps, um erfolgreich zu manifestieren? Darüber habe ich mit Laura Malina Seiler gesprochen.
Sie ist Bestsellerautorin, Coach, Speakerin und Host des beliebten Podcasts «Happy, Holy & Confident». Ihre inspirierenden Worte und Interviews regen viele Menschen dazu an, das eigene Leben bewusst zu gestalten und der inneren Kraft und Intuition zu vertrauen. Ich hätte mir also keine bessere Interviewpartnerin für dieses Thema wünschen können.
Was genau versteht man unter Manifestieren?
Manifestieren ist eine kraftvolle Praxis, die darauf abzielt, unsere Gedanken, Emotionen und Energie zu nutzen, um unsere Träume und Ziele in die Realität umzusetzen. Manifestation beginnt anfangs in deinen Gedanken und nimmt schließlich immer mehr Raum ein.
Techniken wie positives Denken, Visualisierung oder Reframing sind – auch wenn sie anders heißen – etablierte Methoden der Psychologie. Es bedeutet nicht, dass wir uns nur etwas vorstellen und plötzlich wird es wahr. Deine inneren Überzeugungen erschaffen nach und nach deine äußere Welt. Du setzt dir Ziele und trittst in Handlung.
Im Interview erzählt Laura, dass wir immer Manifestieren. "Du kannst nicht nicht Manifestieren. Wir sind immer schöpferisch, du überlegst dir etwas und dann handelst du auf eine bestimmte Art und Weise. Für mich ist Manifestieren eine Form der proaktiven Lebensgestaltung, bewusst darüber nachzudenken, was man erschaffen und im Außen sichtbar machen möchte."
Sie erzählt von dem ersten Mal, als sie etwas manifestiert hat. Es ging um einen Stipendiumsplatz an der University of Berkeley. "Es war halb bewusst, halb unbewusst, ich hatte diesen krassen Traum, und damit beginnt eine Manifestation", so Laura.
Obwohl es anfangs völlig unwahrscheinlich schien, wurde durch zahlreiche Motivationsschreiben, Bewerbungsgespräche und eine Reihe von vermeintlichen Zufällen, ihr Traum tatsächlich Wirklichkeit.
Herzenswünsche in die Realität umsetzen
Kennst du diesen Moment, wenn du ein starkes Gefühl in dir spürst, ein Gefühl, das dich nicht mehr loslässt und dir sagt: Da möchte ich hin, das zieht mich an. Der Wunsch endlich diese eine Reise anzutreten, der Wunsch sich in eine andere berufliche Richtung zu bewegen oder ein Umzug in eine neue Stadt. Du weißt einfach, dass diese Erfahrung auf deinen Lebensweg gehört, ohne dir genau erklären zu können, wieso. Eine Kraft, die uns antreibt, unsere Träume zu verwirklichen
Laura erklärt, dass eine Manifestation immer mit der Herzresonanz aus der Zukunft beginnt. "Irgendetwas tritt mit deinem Herzen aus der Zukunft in Resonanz. Unser Herz hat ja ein elektromagnetisches Feld und in dem Moment, in dem wir dieses Gefühl spüren, ist das wie ein Magnet aus der Zukunft der mit unserem Energiefeld, unserem Herzen, in Resonanz tritt."
Man könnte also sagen: Von inneren Impulsen zu realen Erfahrungen. Das bedeutet, dass es wichtig ist, in dich hineinzuhören und versuchen herauszufinden, welche Ziele du noch erreichen möchtest. "Worum es dann geht ist uns in diese Zukunft zu bewegen und all das zu integrieren und tatsächlich auch zu heilen, was uns in dieser Zukunft im Weg steht", erklärt Laura.
"Es braucht allerdings Mut, diesen Herzresonanzmomenten vertrauen zu schenken und zu erkennen, vielleicht ist das wirklich das, was ich möchte", beschreibt Laura. Häufig neigen wir dazu einen Gedanken oder eine Idee zu verdrängen und uns selbst einzureden, dass es unmöglich ist oder nicht machbar. In solchen Momenten setzt der Verstand ein.
Laura teilt mit uns, dass wir uns beim Manifestieren daran erinnern dürfen, wer wir in Wahrheit sind, wie schöpferisch wir in Wahrheit sind und das es aber auch ganz viel gibt, was wir loslassen müssen.
"Was wir über uns glauben und was wir heilen müssen, hat sehr viel mit Vergebungsarbeit zu tun. Grade den Menschen, denen wir die Verantwortung zuschreiben, wie es uns heute geht, denen geben wir unsere Energie. Den geben wir unsere Kraft, die wir eigentlich nutzen könnten, um zu erschaffen", so Laura.
Was kann man alles Manifestieren?
Ein neuer Lebensabschnitt steht bevor oder du sehnst dich einfach nach einer Veränderung? Vielleicht hast du Träume, Wünsche oder Neujahrsvorsätze, die du dir erfüllen möchtest. Ob Traumjob, Familiengründung oder finanzielle Fülle - deiner Manifestation sind keine Grenzen gesetzt.
Manifestieren kann man so ziemlich alles, doch es liegt an dir, dass diese Träume wirklich wahr werden können. Damit du bestens vorbereitet bist und mit deiner Manifestation starten kannst, hat Laura ihre Tipps und die wichtigsten Steps mit uns geteilt.
6 Steps, um richtig zu Manifestieren
Den inneren Raum für Veränderungen öffnen. Der erste Schritt ist erstmal sich dafür zu öffnen, dass es eine andere Möglichkeit gibt, das eigene Leben zu leben, als bisher. Anders als du es vielleicht beobachtet oder gelernt hat. Diesen kleinen Raum für dich aufzumachen, das ist die Grundprämisse. Wie ein neugieriges Kind zu sagen: "Was wäre, wenn es auch anders geht"? Nimm dir dafür Raum, Zeit und Ruhe.
Fühlen der Herzresonanzmomente. Verbinde dich durch Meditation und Körperentspannung wieder mit deinem Körper. Nimm dir die Ruhe und Zeit, das eigene Herz wieder zu spüren. Wenn du das tust, wirst du aus der richtigen Intention heraus manifestieren. Du manifestierst aus Liebe, aus der Verbindung was mit deiner Seele, deinem Herzen und mit deinem Sein in Einklang ist.
"Wenn ich dann mit der Person zusammen bin, dann fühle ich nicht mehr diesen Mangel in mir." Manifestiere nicht aus dem Gefühl heraus, nicht gut genug zu sein oder mit deiner Manifestation etwas kompensieren zu wollen.
Visualisierung. Wenn du beginnst vor deinem inneren Auge bereits das zu sehen, was du erschaffen möchtest, visualisierst du das Innere im Außen. Das kannst du zum Beispiel mit einem Vision Board tun. Im Gehirn aktivierst du dadurch das retikuläre Aktivierungssystem. Es dient als eine Art Filter für die Flut an Informationen, die auf uns einströmen. Es bestimmt welche ins Bewusstsein gelangen und welche im Hintergrund bleiben. Dadurch nimmst du dann bewusst Dinge wahr, die dich zu deiner Manifestation bringen. Es sind so ein bisschen diese Zufälle, (die in Wahrheit gar keine Zufälle sind), sondern unser Gehirn ist einfach fantastisch, weil es in der Lage ist, genau die Information wahrzunehmen, die für uns wichtig sind.
Der innere Heilungsprozess. Loslassen und ein bewusster Umgang mit den eigenen Gefühlen. Dieser Schritt ist der wichtigste und auch der, der am längsten dauert; bei dem die meisten in die Frustration kommen. Vor allem wenn sie glauben, dass Manifestieren "nur visualisieren" ist. Heilung braucht Zeit. Du musst all deine Gefühle sehen, vor allem die negativen Gefühle sind so wichtig für uns, weil sie so bedeutende Informationen über uns haben. Sie zeigen uns, wo wir vielleicht noch nicht an uns glauben, wo noch alter Schmerz ist, wo wir noch in die Heilung gehen können. Glück ist kein permanentes Gefühl. Genauso wie jede andere Emotion ist es eine Energie in Bewegung, ein ständiger Fluss von Gefühlen, die kommen und gehen. "What you resist persists", das negative Gefühl wird nicht weggehen, wenn wir im Wiederstand gegen dieses Gefühl sind. Deine Manifestation lädt dich ein zu wachsen, loszulassen und zu heilen
Ein Grundgefühl von Dankbarkeit kultivieren. Sowohl für das was war, für das was ist als auch für das was kommt. In der Dankbarkeit zu sein für die Zukunft, die vor dir liegt. Für das was du in der Vergangenheit erlebt hast und wer du dadurch heute sein kannst. Es ist wichtig, dass wir nicht immer denken "Wenn ich das erreicht habe, dann bin ich happy". Sondern auch schon im Hier und Jetzt in dieser Dankbarkeit zu sein. Du wirst jetzt in deinem Leben etwas haben, was du vor drei Jahren manifestieren wolltest. Wenn du nie in die Wahrnehmung gehst und nie in die Frequenz der Dankbarkeit im Hier und Jetzt, dann ist auch die Manifestation in drei Jahren hinfällig - weil auch dann wirst du sie nicht wahrnehmen. Es ist immer leicht das zu sehen, was nicht da ist.
Handeln. Do the work. Sei es das Buch zu schreiben, die Bewerbung abzuschicken oder in die neue Stadt zu ziehen. Wenn du nicht die Arbeit machst, wird nichts passieren. Das ist die sogenannte Co-Creation mit dem Universum. Wirklich zu sagen: Was braucht es von meiner Seite? Nutze dein Sein, um konkret zu erschaffen. Nicht du wartest auf deine Manifestation, deine Manifestation wartet auf dich. It's done, it's already there. Warte nicht darauf, dass deine Manifestation wahr wird - i'ts not on you to wait, it's on you to do the work!
Die besten Manifestations-Tools
Vison Boards. Du kannst Bilder und Texte ausschneiden oder dein Vison Board digital mit Pinterest-Inspirations gestalten. Vielleicht wird es ja dein neuer Handyhintergrund? Das regelmäßige Betrachten des Vision Boards soll dazu beitragen, deine gewünschten Ziele ins Bewusstsein zu rufen.
Affirmationen. Kraftvolle Aussagen, die dein Unterbewusstsein stärken. "Ich liebe und schätze mich für alles, was ich bin." Affirmationen helfen uns dabei, liebevoll und achtsam mit uns selbst umzugehen. Formuliere und wiederhole am besten nur klare, möglichst kurze, bejahende Sätze.
Meditation. Eine geführte Meditationen zum Manifestieren ist ein bewusster innerer Prozess und kann dich ebenfalls bei der Erfüllung deiner Wünsche unterstützen.
Journalen. Ein Manifesting-Journal kann dich bei deiner täglichen Visualisierungsroutine begleiten. Aufschreiben kannst du deine Wünsche und Ziele, deine Erfolge und natürlich Dinge, für die du dankbar bist.
Erfolgsgeschichten: Menschen, die durch Manifestation ihre Ziele erreicht haben
Ob Schauspieler:innen, Gründer:innen oder Moderator:innen. Eins haben diese Menschen alle gemeinsam: Klare Visionen und Ziele, die Bereitschaft zur Veränderung, eine Positive Einstellung und Durchhaltevermögen.
Oprah Winfrey: Eine der wohl bekanntesten Talk-Show-Moderatorinnen der Welt und ein perfektes Beispiel für das Konzept des Manifestierens. Durch ihre Lebensgeschichte und ihren Erfolge zeigt sie, wie die Macht positiver Gedanken und zielgerichteter Absichten die Realität beeinflussen kann. Geboren wurde sie in einfachen Verhältnissen und erlebte in ihrer Jugend viele Herausforderungen. In Interviews, aber auch in ihrem Buch "Was ich vom Leben gelernt habe", betont sie wie wichtig es ist seine Ziele zu visualisieren, an sie zu glauben und hart dafür zu arbeiten.
Ellen DeGeneres: Hollywoods bekannteste Komikerin arbeitet seit Beginn ihrer Karriere mit Intentionen, was sie im Leben erreichen will. Sie praktiziert zudem Dankbarkeit für das, was sie bereits besitzt.
Schauspieler Jim Carrey schrieb sich am Anfang seiner Karriere selbst einen 10 Millionen Dollar Scheck für seine "erbrachte Schauspielerleistung" und datierte ihn 10 Jahre in die Zukunft. Als sein persönlicher Erinnerer an sein Ziel steckte er ihn ins Portemonnaie, nahm ihn immer wieder heraus und stellte sich vor, dass das Geld irgendwann ihm gehört.
Der Weg zur Manifestation ist selten geradlinig. Erfolgreiche Menschen sind bereit, Rückschläge zu akzeptieren und bleiben trotzdem hartnäckig und fokussiert auf ihre Ziele. Die Gründer von Airbnb, Brian Chesky, Nathan Blecharczyk und Joe Gebbia, erlebten anfangs Schwierigkeiten, Menschen dazu zu bringen, ihre Idee zu akzeptieren. Sie finanzierten ihr Unternehmen durch das Vermieten von Luftmatratzen in ihrer Wohnung, bevor es schließlich zu einer der größten Plattformen für Unterkünfte wurde.
Woran kann es liegen, dass es mit dem Manifestieren noch nicht geklappt hat?
"Die größten Manifestationsblocker sind Stress und Angst. Wenn wir in Angst sind, sind wir nicht in Verbundenheit mit unserem höchsten Selbst, sondern in Verbundenheit mit unserem Überlebensmodus. Unbewusst im Überlebensmodus gefangen zu sein, bedeutet permanent im Stress zu sein", erklärt Laura. Wenn wir also immer nur Gefahren versuchen von uns wegzuhalten und Angst vor Veränderungen haben, können wir nicht empfangen und unsere Ziele erreichen.
Deine Einstellung zum Leben bestimmt, wie du das Leben siehst. Das kann beim Manifestieren zum Problem werden - wenn du glaubst, nie einen Job zu finden, der dich glücklich macht, wirst du deinen Traumjob auch nicht manifestieren können.
Laura erklärt zudem, dass sich ihre Manifestations-Philosophie sehr stark von anderen Manifestations-Philosophien unterscheidet. Bei ihr geht es darum, ins Tun zu kommen und nicht nur, sich etwas vorzustellen, damit es dann wie von Wunderhand geschieht.
"Frage dich stattdessen, was bedarf es von dir, um deine Träume zu erfüllen? Löse dich von negativen Glaubenssätzen die du in dir trägst. Wie zum Beispiel: "Männern kann man eh nicht vertrauen, am Ende betrügen sie mich ja doch". "Eigentlich brauche ich ja niemanden, ich kann das ja alles alleine", erklärt Laura.
Na, erkennst du dich wieder? Wenn du in dieser Überzeugung bleibst, dann wirst du es nicht manifestieren können.
Fazit: Wie Manifestation unser Leben bereichern kann
Sieh deine Manifestation als Chance an, dein Leben selbstbestimmt zu gestalten. Laura hat es als eine Co-Creation mit dem Universum beschrieben. Dass du ins Handeln kommst, dass du andere Entscheidungen triffst und dein Sein nutzt, um konkret zu erschaffen.
Mein Traum war es beispielsweise immer für ein Magazin zu schreiben. Ich habe es mir nicht nur vorgestellt, sondern zahlreiche Bewerbungen verschickt. Und Absagen bekommen. Ich habe es in mein Journal geschrieben und mir oft vorgestellt, wie es sein könnte. In einer Uni-Gruppe habe ich dann eines Tages gesehen, dass Freelancer:innen für die WOMAN gesucht werden und schrieb meinen ersten Probeartikel zum Thema Liebeskummer.
Und siehe da: Es hat geklappt. Zwar erst "nur" als Freelancerin, ein paar Monate später dann als Online-Redakteurin. Heute bin ich fester Teil des WOMAN-Teams und schreibe für euch Artikel, wie diesen hier.
Beim Manifestieren geht es darum, in die Vision deiner Zukunft hineinzuwachsen, in eine Haltung der Dankbarkeit für dieses Leben zu kommen und schließlich aktiv zu werden. Fang auch du damit an.