Ein Unfall beim Haarefärben ist schnell passiert. Doch was tun, wenn die Farbe so gar nicht den Vorstellungen entspricht? Meist bleibt dann nur noch das Entfärben der Haare. Welche Möglichkeiten es dafür gibt, erklären wir im Artikel!
Egal ob du dein Haar bei einem:r Expert:in oder mit einer Coloration aus der Drogerie färbst: Leider ist man nie zu 100 Prozent davor gefeit, dass etwas schief geht. Plötzlich hat man einen unschönen Gelbstich in den Strähnen, das Haar schimmert grünlich oder das Ergebnis ist fleckig. Doch keine Panik! Es gibt einige Methoden, um die ungewollten Verfärbungen im Haar im Nu ungeschehen zu machen. Eine davon ist das Entfärben der Mähne. Wie genau das funktioniert, verraten wir euch im Artikel.
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Welche Möglichkeiten zum Haare entfärben gibt es?
Beim Entfärben werden die Farbpigmente der Haarfarbe aus den Strähnen gezogen. Diese Prozedur lässt sich mit verschiedenen Techniken umsetzen: Am bekanntesten sind Blondierungen, Blondierwäschen oder Farb-Shampoos, aber auch Entfärber aus der Drogerie oder Hausmittel wie Zitronensaft und Kamillentee können angewendet werden.
Bei der Wahl der richtigen Methode kommt es auch auf den jeweiligen Haartypen an. Wichtig: Ist das Haar ohnehin bereits stark strapaziert worden (etwa durch eine starke Aufhellung, eine Dauerwelle oder ähnliches), sollte man sich lieber zweimal überlegen, ob der Gang zum Friseur nicht der sinnvollere ist.
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Welche Haarfarben kann man überhaupt entfärben?
Grundsätzlich kann man das Entfärben der Haare mit so gut wie jeder Haarfarbe - außer Henna! - probieren. Auch bei blonden Haaren würde ein Entfärben keinen Sinn machen. Denn durch das Aufhellen der Haare wurden bereits Farbpigmente entzogen. Danach kann logischerweise ein Haarentfärbeprodukt keine ungewollten Farbpigmente mehr entfernen, denn es sind ja schon alle weg.
Bei einem unbeabsichtigten Gelb- oder Grünstich können aber spezielle Farb-Shampoos Abhilfe schaffen. Zudem kann das hellere Haar leicht mit einer neuen Haarfarbe überfärbt werden.
Rote Haare stellen die größte Herausforderung beim Entfärben dar. Denn die rote Tönung enthält am meisten Pigmente. Wer sich hier ans Aufhellen wagt, kann am Ende mit orangefarbenen Haaren dastehen. Auch bei bunten Haaren, die vorher blondiert wurden, damit die Knallfarben auch strahlen, sollte man sich überlegen, ob ein Überfärben der Haare mit einer dunkleren Haarfarbe nicht die bessere Option ist. Zwar lassen sich die farbigen Moleküle in der Regel gut entfernen, aber das Blond wird trotzdem immer einen leichten Farb-Schimmer haben.
Haarunfall retten mit Farb-Shampoos
Ist das Ausmaß deines Färbeunfalls nur gering, kannst du diesen unter Umständen ganz einfach mit einem Farbshampoo beheben. Dieses wird wie eine gewöhnliche Haarpflege angewendet, sollte aber etwas länger einwirken. Hat dein Haar nach dem Färben einen gelblichen oder grünlichen Stich, sind sogenannte Silbershampoos ideal.
Dank den violetten Farbpigmenten in dem Shampoo wird der Gelbton im Haar im Nu neutralisiert. Weist dein Haar hingegen einen Grünstich auf, solltest du zu einem Farbshampoo greifen, das Rotpigmente enthält. Denn das Rot hilft dabei, den grünlichen Schimmer verschwinden zu lassen.
Haare zuhause mittels Entfärber aus der Drogerie entfärben
Im Handel gibt es mittlerweile einige Produkte, mit denen man seine Haare selbst zuhause entfärben kann. Dabei werden die Farbpigmente vom chemischen Reiniger aufgelöst. Diese Entferner eignen sich allerdings meist am besten für dunklere oder mehrfarbige Farben. Das Ergebnis ist letztendlich von Farbe und Haarstruktur abhängig. Wichtig ist es auch, sich unbedingt an die Hinweise des Herstellers zu halten und die Gebrauchsanleitung zu lesen. Unsere Tipps können ebenfalls hilfreich sein:
Die meisten Entfärber haben eine lange Einwirkzeit (meist zwischen 30 und 60 Minuten).
Bedenke: Diese Produkte können Henna-Farben NICHT entfernen.
Das Ergebnis kann in besonders schweren Fällen fleckig aussehen.
Achte darauf, dass dein Color Remover ohne Ammoniak und Peroxid auskommt.
Wasche das Haar nach der Anwendung mit viel warmem Wasser und so gründlich wie möglich aus.
Gegebenenfalls muss die Anwendung wiederholt werden. Es können bis zu fünf Wiederholungen nötig sein, damit die gesamten Farbpigmente weg sind.
Nach dem Entfernen der Farbe sollte unbedingt eine intensive Haarpflege verwendet werden.
Haare mit Hausmitteln entfärben
Wer es lieber sanfter angehen oder die Farbe nur um wenige Nuancen aufhellen will, kann das DIY-Entfärben zunächst mit Hausmitteln und Naturprodukten versuchen. Allerdings sollte man sich bei der Anwendung bewusst sein, dass Hausmittel lediglich den Farbton abschwächen können. Denn Kamillentee, Backpulver und Co. enthalten nicht die nötigen chemischen Mittel, um gefärbte Haare wirklich gänzlich zur Naturhaarfarbe zurückzubringen. Dafür sind sie aber deutlich schonender als chemische Entfärber.
Auf die folgenden Hausmittel kann man zurückgreifen:
Backpulver: Die Anwendung dieses natürlichen Entfärbers ist denkbar einfach: Zwei Päckchen Backpulver mit 250 ml lauwarmem Wasser vermischen und die Paste auf das trockene Haar auftragen. Nach 20 Minuten Einwirkzeit wird die Backpulver-Mischung ausgespült.
Kamillentee: Bei dieser Variante wird erst 750 ml Wasser aufgekocht, dann werden acht Teebeutel Kamillentee hinzugefügt. Das Ganze sollte gut durchziehen. Sobald der Tee abgekühlt ist, kann er auf die bereits gewaschenen Haare gegeben und einmassiert werden. Die Lösung wird nicht ausgespült. Um effektive Ergebnisse zu erzielen, sollte das Kamille-Treatment mehrmals pro Woche zur Anwendung kommen. Nur so wird das Haar entfärbt.
Vitamin C oder Honigpaste: Eine weitere natürliche Methode, um die Haare zu entfärben, ist ein Gemisch aus Vitamin C und Honig. Für dieses Treatment wird zunächst eine Vitamin C-Tablette in Wasser aufgelöst. Danach kommt ein Esslöffel Honig dazu. Das Ganze wird dann zu einer zähflüssigen Paste vermischt. Anschließend wird das Hausmittel ins Haar einmassiert. Nach einer Stunde Einwirk-Zeit wird es schließlich gründlich ausgewaschen, damit keine Rückstände des klebrigen Honigs in den Haaren bleiben.
Zitronensäure: Statt der Vitamin-C-Tablette verspricht auch Zitronensäure einen aufhellenden Effekt.
Anti-Schuppen-Shampoo: Ein weiterer Kniff bei minimalen Verfärbungen ist die Kombination von Anti-Schuppen-Shampoo und natürlichen Sonnenstrahlen. Beides zusammen ergibt eine leicht aufhellende Wirkung. Regelmäßig wiederholt, kann die Mähne so Stück für Stück aufgehellt werden.
Rot, violett, blau, grün, pink oder blond: Die deutsche Influencerin Hannah Sitte ist DIE Queen der (bunten) Haarfarben und auch Frisuren. Damit ihre neue Farbe gleichmäßig wird, greift sie zum Entfärben zu einem Gemisch aus Haarshampoo und Vitamin C-Pulver. Dies funktioniert bei ihr fast immer - ansonsten kommt noch eine Blondierwäsche on top.
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Haare beim Friseur entfärben lassen
Wenn die Haare bereits vorab geschädigt waren oder die oben genannten Mittel nicht die gewünschte Wirkung erzielt haben, hilft meist nur noch der Gang zum Profi: Bei einem Termin im Friseursalon oder bei professionellen Colorist:innen wird sich das Malheur genau angeschaut.
Der bzw. die Expert:in setzt dann die richtigen Maßnahmen: Mit einer Blondierung oder Blondierwäsche kann zum Beispiel recht schnell geholfen werden, schließlich werden beim "Bleichen" Farbpigmente aus den Haaren gezogen.
Wer nicht bei Platinblond bleiben will, lässt sich anschließend seine Naturhaarfarbe einfach wieder nach colorieren. Zugegebenermaßen ist das Haare entfärben im Salon nicht billig, aber definitiv die entspannteste und sicherste Option für eine schöne Haarpracht.
Wie pflegt man die Haare danach am besten?
Egal ob beim Friseur mit einer Blondierung, mit dem Entfärber zuhause oder mit den beschriebenen Hausmitteln – die Haare zu entfärben ist eine Prozedur, die die Mähne leider stark beansprucht und die Strähnen sogar austrocknen kann.
Damit die Haare trotzdem gesund und glänzend bleiben, ist die richtige Pflege im Nachgang besonders wichtig: Shampoos, Conditioner, Haarmasken und Haaröle mit pflegenden Wirkstoffen versorgen trockene Längen mit Feuchtigkeit und sorgen für geschmeidige Haare sowie eine gesunde Haarstruktur.
Ein besonders hydratisierender Inhaltsstoff ist etwa Hyaluronsäure, aber auch pflanzliche Öle wie Rizinus-, Argan- oder Kokosöl sowie Sheabutter und Aloe Vera können kleine Wunder bewirken.
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