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Warum Mann beim Heiratsantrag auf die Knie geht

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Warum Mann beim Heiratsantrag auf die Knie geht

2 Buchstaben, 1 Wort: Ja!

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Es soll (zumindest in der Vorstellung) der romantischste Moment im Leben sein: Wenn deine große Liebe auf die Knie geht und dir die Frage aller Fragen stellt. Aber warum gibt es diese Tradition mit den Knien? Mit Romantik hat die Erklärung dahinter eigentlich erstaunlich wenig zu tun ...

Sucht man Bilder zu "Heiratsantrag" sehen diese fast alle gleich aus: ER ist auf den Knien und hält ihr den Verlobungsring erwartungsvoll entgegen. SIE schlägt sich die Hände überrascht vor den Mund und sagt hoffentlich irgendwann Ja. Und wie wir das aus Film und Fernsehen kennen, so laufen auch in der Realität tatsächlich die meisten Anträge ab. Aber woher stammt eigentlich dieser Brauch, dass derjenige, der die Frage stellt, auf die Knie herab sinkt?

Warum geht der Mann beim Heiratsantrag auf die Knie?

Im Mittelalter und auch schon zuvor zeigten Ritter ihre Loyalität ihrem Herren gegenüber dadurch, dass sie vor ihm auf die Knie gingen. Es war zudem ein Zeichen der Unterwerfung und der Treue. Die Unterwerfung lassen wir jetzt einmal außer acht und deuten es lieber so, dass die Tradition also ebenso daraufhin weist, dass der- oder diejenige, die fragt, der oder dem anderen Loyalität und ewige Treue schwört und verspricht.

Aber nicht nur Ritter knieten vor ihren Lehnsherren, sondern das Knien hat ebenso seit hunderten von Jahren Tradition in der Religion. Mit dem Knien vor Gott zollte man diesem Respekt und zeigt Demut - so auch heute noch beispielsweise in der katholischen Messe. Somit kann das Kniebeugen beim Antrag auch als Zeichen von Respekt interpretiert werden.

Die Autorin und Historikerin Stephanie Coontz hat dazu noch eine weitere Theorie: In unserer immer noch sehr patriarchal geprägten Welt ist das Niederknien quasi ein Gegenpol zum sonst so traditionellen Rollenbild des "starken Mannes". Er macht sich kleiner sowie verletzlicher und steht nicht mehr über ihr. Er begibt sich also bewusst in eine untergeordnete Körperhaltung, während er sehnsüchtig ihre Antwort abwartet. Dies stellt also - zumindest für diesen Augenblick - einen Bruch mit dem sonst noch so üblichen geschlechterstereotypen Denken dar.

Abgesehen davon, dass es ohnehin Zeit wird, dass auch wir Frauen öfter mal die Frage stellen! Weil: Why not?!

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Im 21. Jahrhundert sollte jede:r einen Heiratsantrag machen können und dürfen.

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VerlobungHochzeit

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