Female Founders sind in der Startup-Szene im Vormarsch. Wir stellen dir in diesem Artikel einige weibliche Gründerinnen und hilfreiche Frauennetzwerke vor!
Female Founders Report: Frauen in der Gründerszene
Ein Blick auf die letzten Zahlen und Studien der WKO und des Austrian Startup Monitor von 2020 zeigen, dass immer mehr Frauen in ihrer Karriere den Sprung in die unternehmerische Selbständigkeit wagen.
Branchen, Fakten & Motive
Frauen sind laut den Statistiken der WKO zunehmend auf Erfolgskurs, wenn es um Startups geht. Fast jedes zweite Unternehmen in Österreich wird mittlerweile von einer Frau gegründet und mehr als ein Drittel werden von Frauen geführt. Die Zahl der Unternehmerinnen unter den Ladies ist in stetigem Anstieg und liegt aktuell bei ungefähr 45 Prozent.
Vor allem im Dienstleistungssektor liegen Unternehmerinnen deutlich vorne. Die Fachgruppen mit dem höchsten Frauenanteil sind Fußpfleger:innen, Kosmetiker:innen, Friseur:innen sowie Mode- und Bekleidungstechnik. Zu den beliebtesten Branchen zählen Gewerbe & Handwerk, Tourismus & Freizeitwirtschaft, Handel sowie Information & Consulting.
Gründerinnen und ihre Motive
Die wichtigsten Motive für Frauen sind Selbständigkeit, flexible Zeit- und Lebensgestaltung sowie der Wunsch nach neuen beruflichen Perspektiven. Zudem ist Frau gerne ihre eigene Chefin und möchte auch mehr verdienen.
Startup-Szene in Österreich: Daten & Fakten
Für 27% der Startups stellt die Erreichung von ökologischen Zielen ein wichtiges Ziel dar. Bei diesen "Green Impact Startups" steht die Umsetzung von Produkten und Dienstleistungen, die einen nachhaltigen Konsum oder eine nachhaltige Produktion ermöglichen, an erster Stelle. Vor allem Frauen sind im Bereich der Nachhaltigkeit stark vertreten.
Rund die Hälfte aller seit 2009 in Österreich gegründeten Startups lassen sich in Wien finden. Es folgt die Steiermark, die mit ihrer Beliebtheit für unternehmerische Neugründungen knapp vor Oberösterreich steht. Die meisten Gründungen passieren in den jeweiligen Hauptstädten der Länder.
Gründerinnen in der Startup-Szene
18 Prozent der Startups werden in Österreich von Frauen gegründet. 35 Prozent der Startups haben eine Frau im Gründerteam. 1.300 Startup-Gründerinnen zählt der Austrian Startup Monitor 2020 in Österreich. Den Damen stehen 5700 Gründer gegenüber. Hier ist definitiv noch Potential nach oben! Die Startup-Szene in Österreich wird aber von vielen Powerfrauen geprägt, die sich nicht aufhalten lassen und ihre Ziele konsequent verfolgen.
Female Founders: Erfolgreiche Startups von weiblichen Gründerinnen
Hinter einigen der erfolgreichsten Startups stehen starke Frauen, die diese gegründet oder mitgegründet haben. Sie teilen ihr Wissen über Netzwerke und sind inspirierende Role Models auf die Österreich wirklich stolz sein kann. Wir haben uns einige der genialen Ladies angeschaut.
Theresa Imre von Markta
Mittlerweile kennen viele den digitalen Bauernmarkt Markta. Die Gründerin Theresa Imre gehört zu den bekannten Gesichtern der österreichischen Startup-Szene. Das Unternehmen mit Fokus auf Nachhaltigkeit und Regionalität hat genau im richtigen Moment den Nerv der Zeit getroffen. Der nachhaltige Online-Shop vertreibt regionale Produkte von Klein- & Familienbetrieben.
Theresa ist mit Markta auch in der Show "2 Minuten 2 Millionen" angetreten. Sie ging dort zwar ohne Investment nach Hause, hat sich aber davon nicht aufhalten lassen. Andere Investoren zeigten sich dafür umso interessierter an ihrem Projekt. Im Krisenjahr 2020 konnte Markta rund 2,3 Millionen Euro Umsatz machen.
Tanja Sternbauer und Mahdis Gharaei von the female factor
Die zwei Business-Women haben die Wiener Leadership-Community the female factor gegründet. Die Plattform für Jobs in Europa ist speziell nur auf Frauen ausgerichtet.
Sie wollen Unternehmen weibliche Talente für Führungspositionen vermitteln. Die Community bietet zudem Coachings, ein Mentoring-Programm, Fortbildungen, Consulting und jede Menge Events rund um das female leadership.
Mit dabei sind Unternehmen wie Google, Mondi, EY, Facebook, LinkedIn, bekannte Startups wie refurbed oder GoStudent. Die Unternehmen werden zudem geprüft, ob sie tatsächlich auf die Bedürfnisse von weiblichen Talenten eingehen und sich auch aktiv für Chancengleichheit einsetzen.
Mit dabei sind Unternehmen wie Google, Mondi, EY, Facebook, LinkedIn, bekannte Startups wie refurbed oder GoStudent. Die Unternehmen werden zudem geprüft, ob sie tatsächlich auf die Bedürfnisse von weiblichen Talenten eingehen und sich auch aktiv für Chancengleichheit einsetzen.
Miriam Weberstorfer von ArchäoNow
Das Startup hat sich auf technische AR-Touren durch Wien spezialisiert. Die Gründerin Miriam Weberstorfer ist selbst Archäologin. ArchäoNOW zählt weltweit zu den Pionieren im Bereich der spielerischen Wissens- und Kulturvermittlung gepaart mit Augmented und Virtual Reality.
Ein Highlight ist die Tour Stadt der Frauen – die sich perfekt für den Weltfrauentag am 8. März eignet. Hier wird der Fokus auf bedeutende und starke Frauen gelegt, die in Österreich mit ihrem Handeln in unterschiedlichen Zeitepochen und Bereichen gewirkt haben oder es immer noch tun. Maria Theresia und Kaiserin Sissi dürfen bei der Tour natürlich nicht fehlen!
Victoria Neuhofer von DAMN PLASTIC
Das österreichisches Start-up zeigt, wie einfach es ist nachhaltig zu sein und das Plastik generell nicht schlecht ist, sondern der Umgang mit dem Material selbst ausschlaggebend ist.
Die Gründerin hat sich mit ihrem Unternehmen DAMN PLASTIC zum Ziel genommen, auf einen besseren Umgang mit dem Material hinzuweisen. Es geht darum Plastik mit einem gleichwertigen, nachhaltigen Material auszutauschen oder Produkte daraus zur Verfügung zu stellen, damit diese im Kreislauf recycelt werden und nicht zu Müll verkommen.
Das Startup ist eine Kombination aus green Eventmanagement & Consulting sowie einem plastikfreien ZeroWaste Store. Zudem ist es eine Plattform, wo Unternehmen wie beispielsweise Gastronomen zu den richtigen Alternativen kommen können.
Wie gründe ich ein Startup?
Du hast jetzt Lust bekommen, dich auch selbstständig zu machen? Wir geben dir einen kurzen Überblick, wie der Weg in die Selbstständigkeit geht.
1. Auf die richtige Idee kommen
Gute Startup-Ideen sollten der Gesellschaft und zukünftigen Kunden etwas bringen und Probleme lösen. Am besten fängt man mit den eigenen Problemen an und überlegt sich, wo hier noch Raum für ein Unternehmen offen ist, das diese Lücke mit Lösungen schließen könnte. Diese Überlegungen führst du dann weiter, bis zur Idee der Problemlösung. Mit welchen technischen Möglichkeiten oder Serviceangeboten kannst du hier ansetzen? Wer könnte die Zielgruppe für dein Produkt sein?
2. Von der Idee zum Prototyp
Kannst du die Idee umsetzen? Versuche sie zu visualisieren und starte mit einem Prototyp. Dieser muss dann getestet und weiterentwickelt werden. Am Ende sollte dabei etwas rauskommen, wofür Leute auch bereit sind zu zahlen!
3. Mehr Erfolg im Team
Das richtige Team ist unglaublich wichtig - unterschiedliche Stärken machen hier den perfekten Mix aus. Technik, Marketing, Buchhaltung und Verkauf sind wichtige Bereiche, die mit den verschiedenen Fähigkeiten abgedeckt sein sollten.
4. Der Businessplan
Geschäftsmodell, Zielgruppen, Wettbewerb- und Konkurrenzanalysen gehören in den Businessplan. Was ist das Ziel? Wo gibt es Schwächen und Risiken? Dieser ist nicht nur wichtig für die eigene Orientierung, sondern auch interessant für mögliche Investoren. Das Wichtigste daran ist es, den potentiellen Erfolg aufzuzeigen. Zahlen und Fakten können diesen besser untermauern.
5. Investoren & Förderungen: It's all about the money
Die Finanzierung des eigenen Startups ist meist eine der wichtigsten Fragen für Existenzgründer. Wie kommt man an Geld und wie finanziert man das eigene Business, bis es richtig läuft?
Hier ein paar Links mit Infos zu Startups, Fördermöglichkeiten und Finanzierungen:
So funktionieren Startups: Ideen, die zu Unternehmen werden [Ratgeber] |
Start-up Förderungen in Österreich |
Als Unternehmer:in durchstarten: So erstellst du einen Businessplan |
Frauennetzwerke
Die Gründerszene ist stark von Männern dominiert, aber Frauen sind am Vormarsch. Investoren finanzieren im Durchschnitt eher bei Startups, die von Männern gegründet werden. Daher macht es vor allem für Frauen Sinn, sich mit Frauennetzwerken zu verbinden, um dem Ziel der Selbstständigkeit und des eigenen Startups näher zu kommen.
Frauen teilen ihre Erfolgsstories und ermutigen so andere den Schritt ins Unternehmertum zu wagen. Wir Ladies sind zudem oft viel zu selbstkritisch. Die Angst vorm Scheitern hält auch oft vor einem unternehmerischen Wagnis zurück. Coaching und Mentoring von Frauen für Frauen bieten hier einen Ansatz, um neue Perspektiven aufzuzeigen.
Bei der WOMAN-Aktion "Spitzenfrauen helfen Frauen an die Spitze!" geben erfolgreiche Unternehmerinnen einen Einblick und erzählen ihre Erfolgsgeschichten. Führungskräfte sowie kreative und innovative Umsetzerinnen werden dich in den nächsten Monaten an ihrem Wissen, ihren Talenten und Erfahrungen teilhaben lassen.
Wir stellen dir hier kurz einige der vielen tollen Netzwerke vor:
Female Founders
Nina Wöss von Speedinvest, Tanja Sternbauer von Startup Live und Lisa Fassl von der Austrian Angel Investors Association (aaia) haben sich zusammengetan und die Female Founders ins Leben gerufen.
Ihr Ziel ist es Frauen zu unterstützen und sie in der Szene sichtbarer zu machen. Das Netzwerk bietet regelmäßige Events und Mentoring für weibliche Gründerinnen und Unternehmerinnen. Mehr Informationen findest du unter: Business-Netzwerk für Frauen - Gründen in Violett
Frau in der Wirtschaft
Die Interessenvertretung der WKO hat sich zum Ziel gesetzt, die Interessen von österreichischen Unternehmerinnen und Gründerinnen durchzusetzen. Vereinbarkeit von Familie und Unternehmertum sind ein Schwerpunkt sowie die steuerliche und bürokratische Entlastung der Unternehmen.
Die Serviceleistungen beinhalten Weiterbildung für Unternehmerinnen und Informationen zur Selbständigkeit sowie das Eröffnen neuer Business-Perspektiven. Das Netzwerk führt zusammen, was erfolgreiche Unternehmerinnen brauchen: Ideen, Know-how, Entrepreneurship und Networking.
Business Frauen Center (bfc)
Das Netzwerk für Unternehmerinnen steht Frauen, die sich selbstständig machen wollen, mit Rat und Tat zur Seite. Bei einem gemeinsamen Frühstück, das vom Business Frauen Center organisiert wird, können sich Frauen, Founders und Unternehmerinnen miteinander vernetzen.
Wirtschaftsagentur Wien
Das Frauenservice der Wirtschaftsagentur Wien fördert Frauen auf ihrem Weg in die Selbstständigkeit. Das Angebot richtet sich speziell an Gründerinnen in Wien und ist kostenlos. Es geht von der persönlichen Erstberatung über Hilfe bei der Erstellung von Unternehmensstrategien bis zur Beratung von Finanzierungs- und Fördermöglichkeiten - also von der ersten Idee bis zur Nachgründungsphase.
Fachtagungen der Netzwerke
Der Verein "Fachtagung Frauen*Netzwerke" wurde von Renate Androsch-Holzer, Bente Knoll und Katharina Pfatschbacher-Zach ins Leben gerufen und hilft vor allem bei der Vernetzung von Frauen. Sie wollen Vereine und Organisationen bei der Zusammenarbeit und den Austausch von Erfahrungen unterstützen und gemeinsame Kompetenzen fördern. Dazu organisieren sie einmal pro Jahr die "Fachtagung für Frauen*Netzwerke".