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Weiterbildung: So entfaltest du dein Potenzial im Job [Überblick]

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Weiterbildung: Ein Regal voller Bücher.

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Welche Weiterbildungsmöglichkeiten gibt es in Österreich? Welche Förderungen gibt es dafür? Wo kann man berufsbegleitend studieren? Was du zum Thema Weiterbildung wissen musst.

Welche Weiterbildungsmöglichkeiten gibt es in Österreich und wie werden diese finanziell unterstützt?

In Österreich gibt es die verschiedensten Weiterbildungsmöglichkeiten, die einem dabei helfen sollen, den eigenen Traumjob zu finden und Karriere zu machen. Lehre oder Studium sind wahrscheinlich die "klassischen" Weiterbildungen, die jeder kennt – aber damit ist es noch lange nicht getan. Auf studium.at, einer Online-Plattform zu verschiedensten Themen rund ums Studieren, kann man sich bequem von zuhause aus einen ersten Überblick verschaffen.

Eine weitere Möglichkeit, um wertvolle Informationen zu finden, ist die BeSt³: Österreichs größte Bildungsmesse, die einmal im Jahr stattfindet. Rund 300 Aussteller:innen präsentieren hier Angebote für Beruf, Studium und Weiterbildung. Man hat die Möglichkeit, vor Ort mit Menschen zu sprechen, die das jeweilige Angebot repräsentieren und sich bestens damit auskennen. Es handelt sich zum Beispiel um Leute, die eine gewisse Uni oder Kurse selbst besucht haben und ihre Erfahrungen weitergeben sowie in Form einer Beratung unterstützen wollen.

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WIFI

Das Wirtschaftsförderungsinstitut, wahrscheinlich besser bekannt als WIFI, ist in Österreich der Inbegriff für berufliche Aus- und Weiterbildung. Mit über 30.000 Kursen, Seminaren und Lehrgängen pro Jahr und einigen akademischen Partnern (zum Beispiel JKU Linz, FH Wien, New Design University oder Donau Universität Krems) wird eine sehr große Bandbreite an WIFI-Weiterbildungsmöglichkeiten geboten.

Der Fokus liegt auf lernen fürs Leben: Man kann studieren (zum Beispiel BWL, Marketing oder Medien), den Pflichtschulabschluss oder die Matura (nach)machen (Berufsreifeprüfung), eine Lehre mit Matura absolvieren oder diverse WIFI-Lehrgänge besuchen.

Auch Meisterprüfungen für Fachkräfte (zum Beispiel Bodenleger:in, Friseur:in etc.) sind möglich. Der Titel Meister:in befindet sich im nationalen Qualifikationsrahmen (NQR) auf der selben Stufe wie ein Bachelor-Abschluss.

Zu den einzelnen Kursen gibt es eigene Info-Veranstaltungen. Außerdem bietet das WIFI Termine zur Berufsorientierung bzw. Karriereberatung an – egal, in welchem Job- oder Ausbildungsstadium man sich gerade befindet. Das kann ein guter Anfang sein, sich in diesem riesigen Dschungel an Ausbildungsmöglichkeiten und potenziellen Karrierewegen überhaupt zurechtzufinden und sich einen Überblick zu verschaffen.

AMS

Der Arbeitsmarktservice, kurz: AMS, ist vor allem als Anlaufstelle für Arbeitslose bzw. Arbeitssuchende bekannt. Jedoch vermitteln sie auch Jobs, Lehrstellen, Weiterbildungen und unterstützen mit hilfreichen Informationen bei der Findung des persönlichen Traumjobs. Außerdem hat man beim AMS die Möglichkeit, für verschiedenste Beihilfen anzusuchen, die einen während einer Weiterbildung finanziell unterstützen.

In der AMS-Weiterbildungsdatenbank findet man ein breit gefächtertes Kursangebot in ganz Österreich. Hier werden einem dann beispielsweise WIFI-Kurse oder Ähnliches vorgeschlagen, die staatliche Förderungen vorgesehen sind. Außerdem gibt es Videos zu Themen wie Lernen, allgemeine Weiterbildung und was man tun kann, wenn man die Lehre abgebrochen hat oder ohne Matura studieren möchte.

Zusätzlich gibt es den sogenannten Berufskompass vom AMS, der einem aufgrund der zuvor eingegebenen individuellen Interessen, Erwartungen, Persönlichkeitsmerkmalen sowie vorhandenen Kompetenzen potenziell passende Berufe und Informationen dazu vorschlägt.

Spezielles Förderungsprogramm für Frauen in technischen Berufen

Speziell für Frauen hat das AMS das FiT-Programm (Frauen in der Technik) ins Leben gerufen. Dabei fördern sie mehr als 200 verschiedene Ausbildungen in den Bereichen Handwerk und Technik. Unterstützt werden kann man in Form von Praktika, Berufsorientierungskursen, diversen Ausbildungen (Lehre, Kolleg, FH), Beratung zum Thema Lernhilfe oder Vereinbarkeit von Familie und Beruf sowie monetären Förderungen (Arbeitslosengeld, Ausbildungsbeihilfe, Kurskostenbeihilfe, Kinderbetreuungsbeihilfe).

Arbeiterkammer

Als Mitglied der Arbeiterkammer erhält man in vielen Bundesländern Geld zur Teilnahme an ausgewählten Weiterbildungskursen – auch Arbeitslose, Notstandshilfebezieher:innen, Lehrlinge, Eltern in Karenz, geringfügig Beschäftigte und freie Dienstnehmer:innen können die Unterstützung in Anspruch nehmen, um in Form von Weiterbildungen Neues zu lernen.

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Bildungskarenz

Viele Menschen kommen im Laufe ihrer Karriere drauf, dass sie eigentlich schon immer studieren wollten, diese eine Ausbildung leider nie gemacht haben oder möchten sich generell umorientieren. Wer sich während der Karriere weiterbilden möchte, hat in Österreich die Möglichkeit auf Bildungskarenz.

Bildungsteilzeit

Wenn man in Österreich neben einem aufrechten Arbeitsverhältnis eine Ausbildung anstrebt, kann mit dem Unternehmen, in dem man arbeitet, eine Bildungsteilzeit vereinbart werden. Anders als bei der Bildungskarenz wird man hier nicht für einen gewissen Zeitraum zur Gänze freigestellt – das Stundenausmaß wird stattdessen reduziert. Man arbeitet weiterhin, aber weniger. Die reduzierten Stunden werden durch Bildungsteilzeitgeld vom AMS ausgeglichen.

Berufsbegleitend studieren

Inzwischen kann man wirklich fast alle Studiengänge berufsbegleitend studieren. Ob Architektur, Ernährungswissenschaften, Lehramt oder Finanzmanagement, den Bildungsmöglichkeiten sind (fast) keine Grenzen gesetzt.

In Österreich bieten vor allem Fachhochschulen (FH) viele Studiengänge berufsbegleitend an. Das bedeutet, dass die Lehrveranstaltungen nicht wie bei einem klassischen FH-Studium vormittags unter der Woche stattfinden, sondern abends und teilweise auch am Wochenende. Die Lehrveranstaltungen werden entweder online, als Präsenzunterricht oder auch gemischt angeboten – das ist teilweise recht unterschiedlich und hängt vom Studiengang ab.

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An Universitäten ist es generell oft so, dass an vielen Lehrveranstaltungen nicht verpflichtend teilgenommen werden muss und man Prüfungen auch bestehen kann, wenn man sich das Material selbst zusammensucht und eigenständig lernt. Aber auch hier hängt das sehr stark vom Studiengang ab – ein Publizistikstudium ist beispielsweise anders aufgebaut als ein Medizinstudium.

Manche Studiengänge erfordern mehr verpflichtende Kurse oder Praxisunterricht als andere. Bei den meisten Uni-Studien hat man zumindest zeitlich die Möglichkeit, Teilzeit zu arbeiten.

Eine weitere Möglichkeit, um berufsbegleitend zu studieren, ist das Fernstudium. Hier findet das Studium meistens zur Gänze abseits des Campus statt. Die Inhalte werden stattdessen durch Skripe und Online-Seminare vermittelt. Dafür gibt es eigene Fern-Unis, mittlerweile bieten aber auch "klassische" Hochschulen Fernstudiengänge oder remote Weiterbildungsmöglichkeiten an.

Weiterbildung in der (Eltern)karenz

Bildung in der Karenz wird laut der Arbeiterkammer (AK) von mehreren Seiten finanziell unterstützt. Welche Förderung jeweils beansprucht werden kann, ist vom besuchten Kurs sowie auch vom Bundesland abhängig. Teilweise sind auch Mehrfachförderungen möglich.

Die Arbeiterkammer Oberösterreich bietet beispielsweise mehrere Förderungsmöglichkeiten für die Zeit der Karenz an: AK Leistungskarte, AK Bildungsbonus und Bildungskonto des Landes OÖ. Das AMS stellt ebenfalls diverse Förderungen zur Verfügung. Am besten, man informiert sich direkt bei den Stellen des jeweiligen Bundeslands, um die für sich passende Beratung zu bekommen.

Außerdem besteht die Möglichkeit, Bildungskarenz direkt nach der Elternkarenz in Anspruch zu nehmen.

Zusätzliche Skills im Lebenslauf

Der "perfekte" Lebenslauf kann sehr unterschiedlich aussehen – je nach Branche wird auf die verschiedensten Skills wertgelegt. Grundsätzlich unterscheidet man zwischen "Hard Skills" und "Soft Skills".

Als Hard Skills werden Fachkompetenzen bezeichnet, die man sich durch klassisches Lernen im Rahmen einer Aus- oder Weiterbildung, aber auch in Form von bisheriger Berufserfahrung angeeignet hat. Das können zum Beispiel wirtschaftliches Wissen in Form eines BWL-Studiums, Maschinenbau oder Photoshop-Kenntnisse sein.

Soft Skills wiederum sind Fähigkeiten, die über das fachliche Know-how hinausgehen. Hierbei handelt es sich eher um Dinge wie sicheres Auftreten, Teamfähigkeit oder Flexibilität. Ein guter Lebenslauf beinhaltet meistens einen ausgewogenen Mix aus Hard Skills und Soft Skills. Im Motivationsschreiben werden diese in den Fließtext eingefügt.

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Umorientierung im Alter

Eine Umorientierung mit 40 oder 50 lohnt sich nicht mehr? Stimmt nicht! Es ist nie zu spät, etwas Neues zu beginnen, wenn einen die alten Gewohnheiten nicht mehr glücklich machen. Man muss sich nur trauen. Und das gilt für jede:n! Egal, ob man 18, 28 oder über 40 ist.

Laut Mindsetterin Maren Wölfl hindert einen vor allem eine Sache daran, die eigene Komfortzone zu verlassen: Angst. Doch die ist meist gar nicht in der Wirklichkeit verwurzelt, sondern nur im eigenen Kopf. Nichtdestotrotz hindert sie vor allem Frauen, die besonders perfektionistisch sind, am Vorankommen.

Es ist nicht immer einfach, aber es kann auch sehr befreiend sein, sich umzuorientieren und weiterzuentwickeln. Die Zeiten, in der man sein ganzes Leben "den einen" Job hatte, sind schon lange vorbei.

Was man tun kann? Darüber sprechen! Die Arbeiterkammer bietet kostenlose telefonische und persönliche Bildungsberatung. "Man sollte sich auf das besinnen, was man gut kann, statt sich zu sehr darauf zu fokussieren, was man vielleicht nicht so gut kann", rät auch Bildungsexpertin Gabriela Vonwald.

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