Logo

Mit diesen 7 Tipps steigerst du deine Ausstrahlung

Subressort
Aktualisiert
Lesezeit
14 min

©iStock
  1. home
  2. Iconic
  3. Körpersprache

Unsere Ausstrahlung, die Wirkung, die wir auf andere haben, entspringt unserem Inneren. Wenn wir bewusst bei uns selbst sind, voller Energie und im Einklang mit uns selbst, strahlen wir das auch aus. Wir haben mit einer Expertin gesprochen und haben 7 Tipps für dich, wie du deine Ausstrahlung verbessern kannst.

Das gewisse Etwas. Du kennst es bestimmt. Manche Menschen kommen in einen Raum und strahlen Charme, Wärme und eine starke Präsenz aus. Charismatische Menschen verbinden wir oft mit Erfolg. Ob im Job, im sozialen Umfeld oder beim Dating.

Sie sind vor allem eins: Authentisch. Man findet diese Menschen automatisch sympathisch, interessant und oft auch attraktiv. Ist diese Gabe angeboren oder antrainiert?

Eins steht fest: Charisma lässt sich nicht vortäuschen oder imitieren. Du kannst niemandem vormachen, du hättest eine bestimmte Art von Ausstrahlung - sonst wirkt man ganz schnell Fake. Aber: Mit ein paar Tricks, kannst du deine Wirkung auf andere verbessern.

Was versteht man unter Charisma und Ausstrahlung?

Charisma wird als besondere Ausstrahlung gesehen und verleiht einer Person eine unwiderstehliche Aura. Der Begriff hat seine Wurzeln im Altgriechischen und leitete sie vom Wort char (beschenken, senden, Gunst erweisen) ab. "Ma" wurde von den Altgriechen verwendet, um das Ergebnis einer Tätigkeit - also schenken - zu beschreiben.

Seit dem 18. Jahrhundert tauchte der Begriff auch in der deutschen Sprache auf - wurde allerdings hauptsächlich von den Christen verwendet. Er diente dazu, Menschen zu beschreiben, die vom Heiligen Geist beseelt waren und über Weisheit, Erkenntnis und Glauben verfügten.

Seit dem 20. Jahrhundert wird Charisma als besondere Ausstrahlungskraft betrachtet, die den Menschen eine einzigartige Aura verleiht.

Bekannte Menschen, denen ein besonderes Charisma zugeschrieben wird:

Warum ist Ausstrahlung wichtig für persönlichen und beruflichen Erfolg?

Interessante Persönlichkeiten sind oft nicht perfekt, aber sie strahlen eine Ausgewogenheit aus, die ihnen Präsenz, Ausdruckskraft und Gelassenheit verleiht. Das kommt ihnen in vielen Lebenslagen zu Gute - insbesondere im Job.

Es beginnt schon beim Vorstellunggespräch. Wie so oft im Leben, ist auch hier der erste Eindruck wichtig. HR-Mitarbeiter:innen müssen sich zwischen zahlreichen Kandidat:innen entscheiden, alle mit ähnlichen Lebensläufen und guten Zeugnissen. Zusätzliche Unterscheidungskriterien wie Sympathie, Glaubwürdigkeit, aber auch Offenheit und Überzeugungskraft, sind am Ende entscheidend. Aber auch beim weiteren Erfolg auf der Karriereleiter ist ein gewisses Charisma nicht von Nachteil.

7 Tipps, um deine Ausstrahlung zu verbessern

Wir haben 7 Tipps für dich, die dir helfen können, deine Ausstrahlung zu verbessern und das Beste aus jedem Moment herauszuholen.

1. Charisma durch inneres Gleichgewicht

Charisma beginnt von innen. Eine positive Ausstrahlung hat viel mit innerem Gleichgewicht zu tun. Nur wer sich in seinem Körper wohlfühlt, kann charismatisch wirken. Aber wie kann die eigene Körpersprache und Stimme dazu beitragen, die eigene Ausstrahlung zu verbessern?

Darüber haben wir mit Ingrid Amon gesprochen. Sie gilt als profilierteste Stimmexpertin im deutschsprachigen Raum mit zwanzig Jahren Medienerfahrung als Journalistin, Sprecherin und Moderatorin beim ORF.

Für sie ist Ausstrahlung etwas, das nach außen strahlt. Und das sollte am besten von innen kommen. Stell dir also zunächst die Frage: Bin ich in der Stimmung, um nach außen zu strahlen? Ingrid Amon betont die Bedeutung, sich in einen positiven Gemütszustand zu versetzen, sei es durch motivierende Musik oder mentale Vorbereitung. Am besten du hast eine Spotify-Playlist, mit deinen 5 absoluten "Best of Hype"-Songs.

Blurred image background
 © Ingrid Amon

2. Körpersprache: Die Kunst, deinen Körper sprechen zu lassen

Die Art und Weise, wie wir uns präsentieren und wie wir auf andere wirken, wird maßgeblich von unserer Körpersprache bestimmt. Lass deinen Körper sprechen. Im Auftreten eines Menschen und seiner Wirkung nach Außen, wird der Körpersprache die wohl wichtigste Rolle zugeschrieben. Ein authentisches Lächeln ist immer von Vorteil, da es dich automatisch souverän und sympathisch erscheinen lässt.

Souverän stehen, auch eine gute Körperhaltung ist wichtig. Ingrid Amon erklärt: "Stell dir einmal vor, du trägst eine Krone auf dem Kopf. Damit sie nicht herunterfällt, ist eine aufrechte Haltung wichtig. Sei nicht zu demütig, sonst fällt sie nach vorne hinunter. Aber eben auch nicht zu hochnäsig, sonst fällt sie nach hinten".

Sich zu sehr auf die eigene Körperhaltung zu konzentrieren kann allerdings auch dazu führen, dass man schnell steif wirkt. Insbesondere Frauen wollen oft alles kontrollieren. "Geführte, ruhige aber lebhafte Bewegungen sind wichtig", so die Expertin. Ist die Körperspannung beispielsweise zu gering, wirkst du auf andere schnell unmotiviert.

Eine lockere Körperhaltung mit ausreichender, aber nicht übertriebener Spannung ist entscheidend. Unsere Bewegungen sollten fließend und beruhigend sein, dabei jedoch ruhig und selbstbestimmt wirken, nicht steif oder kontrolliert, sondern von innerer Stärke geleitet.

➠ Mehr zu den Themen Körperhaltung und Mimik

3. Klang und Ausdruck: Die Kraft der Stimme für eine bessere Ausstrahlung

"Eine gute Körperhaltung bedingt eine gute Stimme", unterstreicht die Expertin. Ein aufgerichteter Körper sorgt für einen guten Klang. Wenn wir über die Bedeutung einer guten Stimme sprechen, dürfen wir nicht nur die Worte betrachten, sondern auch die Art und Weise, wie sie präsentiert werden.

"Es ist unerlässlich, dynamisch zu sprechen. Das bedeutet, die Tonlage und das Tempo kontinuierlich zu variieren - mal langsam, mal schnell, mal leise, mal laut, mal betont, mal weniger akzentuiert. Auch das Einlegen von Sprechpausen ist entscheidend. Diese Grundmuster sind stets miteinander verwoben und spielen eine bedeutende Rolle in unserer Kommunikation. Gute Argumente kommen mit einer ausdrucksvollen Stimme besser an", so Ingrid Amon.

Sich dem eigenen Klang stellen. Die Expertin betont zudem, wie wichtig es sei, sich selbst sprechen zu hören. Genauso wie wir uns vor einen Spiegel stellen, um zu schauen, wie war aussehen. Sie spricht vom sogenannten "Voice Styling". Sollte demnächst ein wichtiger Termin bevorstehen, nimm dich also am besten einmal auf und höre dir beim Sprechen zu.

Eine dynamische Stimme wechselt zwischen verschiedenen Geschwindigkeiten, Tonlagen und Betonungen.

Ingrid AmonExpertin für Stimm- und Sprechtechnik

4. Perfekte Umgangsformen und das Entwickeln von Empathie

Verhaltensweisen spiegeln Werte. Ein einfaches und eigentlich selbstverständliches "Bitte" und "Danke", sind nicht nur höfliche Floskeln, sondern zeigen Respekt und Wertschätzung. Gute Höflichkeitsformen machen Menschen sympathisch und verleihen ihnen eine schöne Ausstrahlung.

Gute Umgangsformen, Respekt und Wertschätzung gegenüber anderen Menschen, tragen dazu bei, positive zwischenmenschliche Beziehungen aufzubauen und zu pflegen. Darüber hinaus reflektieren gute Umgangsformen deine Persönlichkeit und deinen Charakter. Dazu gehören auch Werte wie Pünktlichkeit und Zuverlässigkeit.

Charismatische Menschen haben außerdem die Gabe genau zu wissen, wann zu sprechen und wann zu schweigen. Sie gehen ohne Vorurteile auf Menschen zu und sind neugierig, diese kennenzulernen. Diese Fähigkeit, das Außen richtig und gebührend wahrzunehmen, ist eine Vorstufe und Voraussetzung dafür, Empathie zu entwickeln.

5. Charismatisches Auftreten durch Blickkontakt

Jemandem in die Augen zu schauen, zeigt Selbstbewusstsein, persönliches Interesse und Aufgeschlossenheit. Lächeln und Wärme lässt eine Person charismatisch wirken. Man erscheint seinem Gegenüber automatisch sympathischer. Den Blickkontakt halten zu können, ist manchmal aber gar nicht so leicht.

Das nonverbale Signal dient dazu, Vertrauen aufzubauen und zwischenmenschliche Beziehungen aufzubauen. Menschen, die nur wegschauen, wenn du mit ihnen sprichst, wirken schüchtern, unhöflich und im beruflichen Kontext leider auch inkompetent.

Beim Dating darf der Blickkontakt auch gerne etwas intensiver sein, als im Arbeitskontext.

6. Das Innere nach Außen tragen: Mode als Sebstausdruck

Kleidung wirkt, genauso wie (Körper)-sprache wirkt. Stell dir einmal die Frage: In welchem Outfit habe ich mich wohl gefühlt? "Es ist ein großer Unterschied, ob ich etwas anhabe, oder ob ich mich gut angezogen fühle", erklärt Ingrid Amon.

Es geht darum, eine Balance zu finden, die sowohl beruflichen Anforderungen, als auch persönlichem Stil gerecht wird, denn nur dann strahlst du Authentizität aus. Ob extravagante Jumpsuits oder Quiet-Klassiks, wie Hosenanzüge oder Loafer - bleibe in jedem Falle deinem Stil treu.

"Business-Kleidung sollte wie eine zweite Haut sein - sie soll dich schützen, deinen persönlichen Stil zum Ausdruck bringen und vor allem sicherstellen, dass du dich in deiner Haut wohlfühlst", so Ingrid Amon.

Kleide dich heute für den Job, den du in 10 Jahren haben möchtest. Die Menschen brauchen ein klares Bild, eine hörbare Vorstellung und eine sichtbare Darstellung davon, wer du in Zukunft sein wirst.

Ingrid AmonExpertin für Stimm- und Sprechtechnik

Wie Chefinnen ihren persönlichen Stil finden und dabei gleichzeitig Kompetenz und Autorität ausstrahlen, ➠ erfährst du in diesem Artikel.

Ingrid Amon betont die Wichtigkeit, sich in seiner Kleidung wohlzufühlen und dabei eine angemessene Balance zwischen Professionalität und persönlichem Stil zu finden. Das Styling sollte nicht wichtiger sein als die Kleidung - schließlich möchtest du vor allem deine Kompetenz und Expertise sprechen lassen.

Ein modisches Vorbild ist hier vor allem Michelle Obama. Ihre Kleidung passte zum Programm, zum Zeitgeist und vor allem zu ihr. Ihre Looks waren getragen von Freude und Experimentierlust. Die Stilikone setzt dabei vor allem auf Statement-Zweiteiler, also auf Jacken sowie Blazer und Hosen, die in kräftigen Farben und/oder besonderen Materialien daherkommen.

Sie hat gezeigt, dass Frauen in Führungspositionen nicht nur langweilige Einteiler tragen müssen, sondern auch in bunten Farben Souveränität ausstrahlen können.

Blurred image background
 © imago

Sexismus in der Mode

Im Job sind Frauen erst dann wirklich gleichberechtigt, wenn sie sich nicht mehr als Männer verkleiden müssen. Man schaue sich nur Angela Merkel an. Jahrelang trug die ehemalige deutsche Bundeskanzlerin dezente, eintönige Hosen und Blazer. Die Berichterstattung überschlug sich, als sie sich wagte ein Kleid mit Ausschnitt zu Tragen. Anstatt über den eigentlichen Anlass ihres Besuches zu berichten, hieß es in vielen Medien: "Wie viel Dekolleté darf eine Kanzlerin zeigen"? Ja, auch die ehemalige Kanzlern hat einen Busen. Und jetzt?

Speziell auf Frauen lastet aufgrund von gesellschaftlichen Erwartungen ein hoher Druck. Natürlich gibt es branchenabhängige Kleidervorschriften, in Unternehmensberatungen oder Banken wird eher ein konservativer Kleidungsstil bevorzugt, in jungen Start-ups und Agenturen darf es auch mal bunter sein.

In vielen akademischen und beruflichen Umfeldern fühlen sich Frauen jedoch gezwungen, sich in maskuline Kleidung zu zwängen, um der Gefahr der Sexualisierung zu entgehen und somit ernst genommen zu werden.

Es entsteht ein paradoxes Dilemma, in dem Frauen in ihrer Kleiderwahl zwischen dem Verlangen nach Respekt und dem Ausdruck ihrer persönlichen Identität hin- und hergerissen sind. Natürlich gibt es aber auch viele Frauen, die das Tragen eines Blazers gegenüber eines Kleides bevorzugen, da sie sich dadurch stark und empowert fühlen.

Fakt ist: Frauen und ihre Kleidung werden trotzdem ständig sexualisiert. Anstatt die Blicke der Männer verantwortlich zu machen, müssen sich Frauen vor ihnen schützen. Die weiblich Kleidungswahl wird nach wie vor dafür benutzt, um sexualisierte Gewalt zu entschuldigen.

7. Ausstrahlung: Hab den Mut, authentisch zu sein

Die wichtigste Regel von allen: Du musst nicht allen gefallen. Oft glauben wir, wir müssten eine bestimmte Rolle spielen, um in unserer Gesellschaft anerkannt oder gemocht zu werden. Wenn wir einem Idealbild hinterherlaufen, verlieren wir uns dabei nur selbst. Dann strahlen wir nach außen Widersprüchliches aus und unsere Mitmenschen haben kein Vertrauen in uns.

Charismatische Menschen sind echt. Verstell dich nicht. Hab den Mut, dich auch mal verletzlich zu zeigen, Bedürfnisse anzusprechen, Grenzen zu setzen und deine Wahrheit zu leben. Werde dir deiner Talente, Stärken und Erfolge bewusst. Dann strahlst du von ganz allein.

GesellschaftsphänomeneKörperbewusstseinBusiness Look

Über die Autor:innen

Logo
-20% auf das WOMAN-Abo

Hol' dir WOMAN im Jahresabo und spare -20%