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Wie geht Recycling richtig und welche Wertstoffe können wir wiederverwerten?

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Wie funktioniert Recycling?

©Elke Mayr
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Durch Recycling wird Abfall wie Plastik oder Papier zu Wertstoffen, die wieder genutzt werden können. Mülltrennung ist daher ein wertvoller Beitrag für Nachhaltigkeit und Umweltschutz.

In diesem Artikel erfährst du alles, was du über Recycling und Mülltrennung in Österreich wissen musst. Außerdem geben wir dir Tipps für einen besseren Umgang mit Müll und wie du ihn reduzieren kannst.

Was versteht man unter dem Begriff Recycling?

In unserem Alltag verwenden wir verschiedene Rohstoffe, wie zum Beispiel Kohle, Metalle, Öl oder Holz. Daraus werden die unterschiedlichsten Dinge hergestellt. Da diese aber nur begrenzt vorhanden sind, sollten wir sparsam und nachhaltig mit ihnen umgehen.

Das Wort Recycling stammt aus dem Griechischen und bedeutet Kreis, das heißt durch Recycling werden die Rohstoffe zurück in die Kreislaufwirtschaft gebracht.

Wie funktioniert Recycling?

Am Anfang der Wertstoffkette des Recyclings stehen wir als Verbraucher. Das heißt, wir bringen unseren Müll oder besser gesagt - unsere verarbeiteten wertvollen Rohstoffe - zu einer Sammelstelle. Dort kümmert man sich um deren fachgerechte Aufbereitung.

Je nach Bundesland oder Gemeinde gibt es verschiedene Stellen, die den Abfall in Österreich sammeln. Sie sorgen dafür, dass der Müll wieder brauchbar gemacht wird, das schont Ressourcen und Umwelt.

Recyclingkreislauf: Wertstoffe, Primär und Sekundärproduktion

Beim Recycling werden in speziellen Anlagen wiederverwertbare Abfälle durch diverse Verfahren in neue Sekundärrohstoffe verwandelt. So entsteht ein Kreislauf, bei dem Wertstoffe nicht verschwendet, sondern in der Sekundärproduktion wiederverwertet werden. Dies trägt zum Umweltschutz und zur Nachhaltigkeit bei.

Wie lange geht der Kreislauf? Rohstoffe sind nicht unendlich recycelbar. Je nach Art sind sie eine bestimmte Anzahl an Zyklen wiederverwertbar. Beim Glasrecycling kann diese beispielsweise unglaublich oft zu neuen Flaschen und Behältern verarbeitet werden.

Etwa jeder fünfte Baum weltweit wird für die Papierherstellung gefällt. Papierrecycling ist also ohne Frage gut für die Umwelt, das spart nämlich nicht nur Wasser und Energie, sondern schont auch die Wälder. Aus dem Altpapier werden dann neue Verpackungen oder bedruckte Zeitungen.

Recycling-Logo: Ist das Symbol auf einem Produkt abgebildet, besteht es aus einem wiederverwendbaren Material. Somit solltest du es unbedingt der richtigen Tonne zuführen!

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Recycling ist wichtig!

 © Elke Mayr

Facts aus Österreich zur Mülltrennung

In Österreich werden etwa 58% unseres Abfalls wiederverwertet. Im europaweiten Vergleich rangieren wir damit auf Platz 2. Das Ziel liegt für das Jahr 2025 bei 55%, für 2035 bei 65%. Die österreichische Abfallwirtschaft ist da schon ganz gut dabei.

Der Müll aus unseren Altpapiertonnen wird zu 70% zu neuem Papier verarbeitet. Bei Glas funktioniert dieser Vorgang noch besser. Quoten von über 80% sind schon knapp am EU-Ziel für 2030 von 85%, zumindest was Verpackungen aus Glas angeht. Tatsächlich ist Glas ein Rohstoff, der in der Theorie einen zur Gänze geschlossenen Kreislauf bilden könnte.

Worauf solltest du bei der Mülltrennung achten?

Durch die richtige Mülltrennung kannst du nachhaltig dazu beitragen, dass die wertvollen Rohstoffe wiederverwendet werden können. Wir verraten dir, worauf du dabei achten solltest!

Im Haushalt solltest du folgende Abfälle trennen und nicht in den Restmüll (schwarze Tonne) geben:

Altpapier und Karton

Was darf in die Tonne mit dem roten Deckel? Hier gehören Zeitungen, Illustrierte, Kataloge, Prospekte, Papier, Hefte und unbeschichtete Kartons hinein.

Thermopapier, das für gedruckte Rechnungen verwendet wird, gehört nicht zum Altpapier, sondern in die schwarze Tonne. Beschichtete Kartons sowie Taschentücher, Papierhandtücher, Feuchttücher und Küchenrolle gehören ebenso in den Restmüll.

Bücher können bei den Sammelstellen der Caritas, der 48-Tandler-Box sowie in den öffentlichen Bücherzellen abgegeben werden.

Kommt die Pizzaschachtel ins Altpapier? Ja, vorausgesetzt diese ist nicht allzu fettig, denn dann gehört sie in den Restmüll. Das gilt auch für anderes Papier, das stark verschmutzt ist. Tipp: Kartons immer flach zusammenfalten oder mit anderem Altpapier füllen. Das spart wertvollen Platz in der Tonne.

Altglas und Dosen sowie andere Metallverpackungen

Weiß- und Buntglas gehört unbedingt getrennt, da sie auch extra recycelt werden. In die Container gehören alle Arten von Einwegflaschen, Konservengläser, Wein- und Spirituosen- sowie Limonadenflaschen, aber auch Parfum und Kosmetikflakons aus Glas.

Folgendes ist nicht für den Altglas-Behälter geeignet: Geschirr, Vasen, Glasteller, Steingut, Porzellan, Keramik, Trinkgläser und Glühbirnen so wie Spiegel oder Fensterglas. Schraubverschlüsse aus Metall gehören in die entsprechende Altstoffsammlung. Glasverpackungen, die Lacke und Lösungsmittel beinhaltet haben, gehören in die Problemstoffsammlung.

Batterien

Batterien und Akkus gehören zur Problemstoffsammlung. Sie können aber teilweise auch bei vielen Elektrofachgeschäften oder Supermärkten abgegeben werden.

Bioabfälle

Dieser wird in der braunen Tonne entsorgt. Daraus entsteht später wertvoller Kompost. Grundsätzlich gilt, dass nur jene Abfälle in die Biotonne kommen, die auch auf einen Komposthaufen gegeben werden. Das sind beispielsweise ungewürzte und ungekochte Obst- und Gemüseabfälle, Pflanzen mit geringen Mengen anhaftender Blumenerde, alte Brotreste sowie Tee und Kaffeesud.

Plastik: Kunststoffflaschen (PET), Getränkeverbundkartons und ähnliche Verpackungen

Für die gelbe Tonne sind Plastikflaschen von Getränken, Wasch- und Putzmittel, Körperpflegemittel und Lebensmittel. Du solltest diese vorher immer möglichst vollständig entleeren.

Klebebänder, Gebrauchsgegenstände aus Plastik, stark verschmutzte Verpackungen, Plastiksackerl, Folien und Kunststoffbecher kommen in den Restmüll. Tipp: Plastikflaschen und Getränkekartons immer zusammendrücken, dadurch wird wertvoller Platz im Sammelbehälter gespart.

Metall

In die Metallsammlung gehören alle Arten von Dosen, Kaffeeverpackungen aus Aluminium wie beispielsweise Kaffeekapseln, Alufolie, Verschlüsse und Tetrapaks.

Altkleider

Was intakte Kleidung betrifft - diese kannst du über Plattformen wie willhaben.at verkaufen oder spenden. In die Altkleider-Sammlung gehören gut erhaltene Kleidung und Textilien. Diese müssen sauber und gut verpackt sein.

Problemstoffe

Diese sind in Wien beispielsweise Sondermüll wie Batterien oder Medikamente sowie kleine Elektrogeräte und gefährliche (z.B. entzündbare) Abfälle, die üblicherweise in privaten Haushalten anfallen. Aber auch Altstoffe wie CDS, DVDS oder Röntgenbilder und Altspeiseöle (aus der Fritteuse) können dort abgegeben werden.

Elektro- und Altgeräte

Diese werden bei eigenen Mistplätzen oder bestimmten Stellen entsorgt. Geräte mit über 50 cm Kantenlänge wie beispielsweise Waschmaschinen, Wäschetrockner, Elektroherde, Ceranfelder oder E-Gitarren gehören zu den Elektrogroßgeräten. Aber auch alle anderen Geräte gehören auf den Mistplatz.

Die diversen Elektrogeräte werden auch dem Recycling zugeführt. Dabei werden Wertstoffe wie Metalle so gut wie möglich zurückgewonnen und können somit wiederverwendet werden.

Mehrwegprodukte wie Plastikflaschen, Getränkekisten und Kunststoffpaletten können im Handel zurückgegeben werden.

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Was gehört in welchen Müll?

 © Elke Mayr

Andere Formen der Wiederverwendung: Downcycling & Upcycling

Neben dem Recycling gibt es auch noch andere Verfahren, wie Down- und Upcycling. Beim Downcycling werden die Rohstoffe so oft wie möglich weiterverwendet. Von Upcycling spricht man, wenn man einem Produkt mit einer anderen Nutzungsweise einen neuen Sinn gibt.

Downcycling

Ein Beispiel dafür ist das "Downcycling" von Altholz. Es wird dabei in seine Fasern zerlegt, aus denen dann Papier hergestellt wird. Dieses kann schließlich so lange verarbeitet werden, bis die Qualität zu schlecht für Papier ist. Am Schluss der Recycling-Kette wird dann Toilettenpapier daraus gemacht.

Upcycling

Beim Upcycling wird der Abfall aufgewertet. Es entstehen dabei Produkte, die mit dem eigentlichen Zweck nichts mehr zu tun haben. Ein Beispiel dafür sind Handtaschen und Rucksäcke von der Firma Freitag, die aus alten LKW-Planen gemacht werden.

Nachhaltig leben: Tipps für mehr Sustainability & einen besseren Umgang mit Abfall

Plastik vermeiden & Verpackung sparen

Versuche Plastik möglichst zu vermeiden. Benutze wiederverwendbare Einkaufstaschen aus Stoff und verzichte auf überflüssige Plastiksackerl für loses Gemüse. Greife lieber zur Mehrweg- statt zu Einwegflasche oder zu Glasflaschen.

Du kannst auch versuchen Wegwerfprodukte durch Alternativen zu ersetzen. Wattepads können beispielsweise durch waschbare Varianten ersetzt werden.

Plastikfrei leben

Alternativ kann man auch versuchen, möglichst plastikfrei zu leben, um so Müll zu reduzieren. Du kannst zum Beispiel deinen Abfall im Badezimmer reduzieren, indem du Pflegeprodukte in fester Form wie Shampoos und Duschseifen verwendest. Mittlerweile gibt es auch schon plastikfreie in Papier verpackte Tampons.

Reparieren statt wegwerfen

Du musst nicht immer alles neu kaufen. Viele Dinge wie Kleidung oder Elektogeräte können repariert werden.

Minimalismus & Nachhaltigkeit

Überlege dir immer gut, ob du Dinge wirklich brauchst, bevor du sie kaufst. Vielleicht kannst du dir die Bohrmaschine, die du nur einmal im Jahr brauchst auch ausleihen oder auch auf das zusätzliche T-Shirt, von dem du eventuell schon genügend hast verzichten? Eine Capsule Wardrobe mit wenigen Kleidungsstücken, die gut zueinander passen, bringen Minimalismus und Nachhaltigkeit in deinen Kleiderschrank.

Sustainability: Fast Fashion & nachhaltige Mode

Schnelle Mode wird meist auch schnell zu Müll. Besser nicht jeden Trend probieren und stattdessen auf Qualität und nachhaltige Fashion achten. Vintage Styles aus dem Second-Hand-Laden, geben alter Kleidung eine neue Chance.

Nachhaltigkeit & Umweltschutz

Recycling dient der Schonung von Ressourcen und Umwelt. Würden wir mehr recyclebare Produkte herstellen und verwenden, wäre das eine sehr gute zukunftstaugliche Lösung. Es würde ein Kreislauf von Rohstoffen entstehen, in dem nur mehr wenig neues Material zugeführt werden muss und bei dem weniger Müll anfällt.

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