Anna Veith: Die unglaubliche Karriere einer Skirennfahrerin aus Leidenschaft
©Getty ImagesDie Olympiasiegerin sowie mehrfache Weltmeisterin zählt zu einer der beliebtesten Skisportlerinnen in Österreich. Die Powerfrau fasziniert aber nicht nur mit ihrer phänomenalen Karriere!
Anna Veith, geboren am 18. Juni 1989 in Hallein, ist eine alpine Weltcup-Skirennläuferin. Sie ist vor allem bekannt für ihre sportlichen Leistungen auf der Piste. Mit 17 Jahren fuhr die Powerfrau aus Österreich das erste Mal beim Weltcup und startete eine phänomenale Karriere.
Während ihrer Zeit als Sportlerin hat Anna Veith, die damals mit Nachnamen noch Fenninger hieß, im alpinen Skisport so gut wie alles erreicht: Gold im Super-G bei den Olympischen Spielen in Sotschi 2014, Silber in Pyeongchang 2018 sowie Gesamtweltcupsiege in den Saisonen 2013/14 und 2014/15.
Nach mehreren Verletzungen beendete sie 2020 ihre Karriere. Was macht die Ski-Sportlerin aus und was hat sich nach dem Karriere-Aus in ihrem Leben getan?
Neben Anna Gasser und Marcel Hirscher, mit dem sie auch die Schule gemeinsam besuchte, zählt Anna Veith immer noch zu den berühmtesten Skisport-Stars aus Österreich. Sie gehört außerdem auch zu den Werbelieblingen und ist immer wieder in den unterschiedlichsten Kampagnen zu sehen.
Steckbrief Anna Veith
Name: Anna Veith, geborene Fenninger
Geboren am: 18.06.1989 in Hallein
Ausbildung: Hotelfachfrau
Beruf: Skirennfahrerin
Ehepartner: seit 2016 Manuel Veith
Kinder: Henry
Eltern: Peter und Martina Fenninger
Größe: 1,66 m
Sternzeichen: Zwillinge
Anna Veith: Mutter, Model & Powerfrau
Nach der Verkündung ihres Rücktritts als Profiskisportlerin widmet sie sich seitdem hauptsächlich ihrer Familie. Sie ist aber keineswegs nur als Mutter zuhause. Anna unterstützt ihren Ehemann, den Ex-Snowboarder Manuel Veith, bei der Führung seiner Hotels und Concept-Stores.
Im Ortsteil Rohrmoos führt das Ehepaar gemeinsam das Boutiquehotel "Arx" mit integriertem Sportshop. Manuel übernahm den Familienbetrieb mit 28 Jahren und beendete dafür seine Profikarriere als Snowboarder vorzeitig.
Die beiden sind seit dem 16. April 2016 verheiratet.Gefeiert wurde im kleinen Kreis in den Bergen Südtirols. Im Sommer 2021 kam ihr Sohn Henry auf die Welt und machte das Familienglück perfekt. Seit einigen Jahren lebt die Familie gemeinsam in Schladming.
Zudem steht sie als Model oder für Werbespots vor der Kamera, dabei ist ihr Authentizität sehr wichtig. Wie auch bei anderen Profisportler:innen üblich, ist sie verschiedene Markenpartnerschaften eingegangen. So wirbt sie beispielsweise für Head-Ski oder die Augenbrauenstyling-Produkte von Beautylash.
Sie landete Werbedeals mit bekannte Marken wie Audi, Milka oder Rauch. Für die italienische Marke Calzedonia modelte sie zudem für eine Bikini-Kollektion.
Sie setzt sich außerdem stark für die Jugendförderung im Ski-Sport ein. Anna hat das Mentorship für die Nachwuchsskifahrerin Viktoria Bürgler übernommen. Es ist ihr dabei ein Anliegen ihre Erfahrungen im Spitzensport mit jungen Athlet:innen zu teilen.
Anfang November 2016 veröffentlichte sie ihre Autobiographie ("Zwischenzeit"). In dieser geht es vor allem um ihre Ski-Karriere und sie verarbeitet die Erfahrungen mit ihren Verletzungen, aufgrund derer sie keine Wettkämpfe mehr bestreiten kann.
Anna Veiths Anfänge und erste Erfolge im Skisport
Anna Veith, geboren am 18. Juni 1989 als Anna Fenninger in Hallein, stand schon im Alter von 2 1/2 Jahren das erste Mal auf den Skiern bei ihren Eltern am Berg hinter ihrem Haus. Annas Karriere war schon sehr früh von Kampfgeist und Leidenschaft für den Skisport geprägt. Bei ihren Rennen lieferte sie immer wieder sensationelle Höchstleistungen.
Sie besuchte die Skihauptschule in Bad Gastein sowie die Skihotelfachschule in Bad Hofgastein. Anna gewann in ihrer Jugend sechs österreichische Schülermeistertitel.
2005 trat sie in den Kader des österreichischen Skiverbandes (ÖSV) ein und machte ihre ersten Euopacup-Rennen. Sie erlangt ihre ersten Siege in den Riesenslaloms von Turnau und La Plagne. Mit vier Siegen und fünf Podestplätzen sicherte sie sich in ihrer ersten Europacupsaison den Gesamtsieg, sowie den Sieg in der Riesenslalomwertung und den dritten Platz im Slalomklassement.
Die 17-jährige Anna gewann am 21. Jänner 2007 mit Platz 16 im Riesenslalom von Cortina d’Ampezzo (Italien) ihre ersten Weltcuppunkte. Am 22. Dezember 2007 in St. Anton erzielte sie den vierten Platz in der Super-Kombination. In der Abfahrt der Weltcup-Superkombination in Tarvis kam es zu einem schweren Sturz, wegen diesem musste sie die Saison vorzeitig beenden und versäumte dadurch die Junioren-WM.
Anna Veith und ihre Karriere als Profi-Skisportlerin
Insgesamt schaffte sie 15 Siege und stand 46-mal auf dem Podest. Sie erhielt 2011 das Goldene Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich.
Bei den Olympischen Winterspielen 2014, die in Sotschi (Russland) im Skigebiet Rosa Khutor stattfanden, gewann Anna Veith zwei olympische Medaillen. Am Ende der Saison gewann sie den Gesamtweltcup und den Riesenslalom.
Anna Veiths größte Karriereerfolge im Kurzüberblick
Goldmedaille im Super-G und eine Silbermedaille im Riesenslalom bei den Olympischen Spielen 2014 in Sotschi.
2018 holte die Salzburgerin Silber im olympischen Super-G-Wettbewerb im südkoreanischen Pyeongchang.
Ausgezeichnet mit dem "Großen Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich" im Jahr 2016.
Die österreichische Weltcup-Skirennläuferin war Gesamtweltcupsiegerin in der Saison 2015.
Bei den Weltmeisterschaften 2013 in Schladming gewann Veith Bronze im Riesenslalom.
Bei der WM 2011 in Garmisch-Partenkirchen holte sie sich den Titel in der Superkombination.
Bronze im Jahr 2009 bei den Junioren-Skiweltmeisterschaften.
Zwei Gold- und eine Silbermedaille bei den Junioren-Weltmeisterschaften im Jahr 2008.
Zwei Bronzemedaillen beim European Youth Olympic Festival 2005 und österreichischer Jugendmeistertitel im Riesenslalom.
Anna Veiths Größter Erfolg - Olympische Medaille 2014 in Sotschi und Weltcup
Die Saison 2014 war Veiths erfolgreichste Saison. Bei den Olympischen Winterspielen 2014 in Sotschi holte sie ihre erste olympische Medaille im Super-G. Drei Tage später gewann sie eine Silbermedaille im Riesenslalom, der bei verregnetem Wetter stattfand.
In den nächsten drei Rennen nach Olympia fuhr Anna Veith zwei Siege ein und rangiert vorübergehend vor Höfl-Riesch an der Spitze der Weltcup-Gesamtwertung, die sich aber am nächsten Tag im Slalom von Åre die Führung zurückholte. Die Öffentlichkeit erwartete sich für das Weltcupfinale in der Lenzerheide ein äußerst spannendes Duell der beiden. Höfl-Riesch schied aber schon am ersten Tag wegen eines schweren Sturzes aus.
Mit dem 2. Platz im Super-G sicherte sie sich ihren ersten Gesamtweltcup-Titel. Zudem gewann sie ebenso den abschließenden Riesenslalom. Anna Veith wurde in den Disziplinen Abfahrt und Super-G Zweite und konnte die Saison mit vier Weltcup-Siegen und elf Podiumsplätzen abschließen. Mit den Siegen in den Olympischen Spielen kam sie in der Saison 2014 insgesamt auf 5 Siege und 13 Podiumsplätze.
Duell mit Tina Maze
Anna Veith setzte ihre Erfolge fort und startet mit einem Sieg in die Saison 2014/15. Bei der Alpinen Skiweltmeisterschaft in Vail/Beaver Creek sichert sie sich im Super-G und im Riesenslalom jeweils die Goldmedaille. In der Abfahrt gab es Silber für sie.
Nach dem sie den Riesenslalom von Maribor für sich entscheiden konnte, folgte die alpine Kombination von Bansko, wobei letztere ihren ersten Sieg in dieser Disziplin im Weltcup bedeutete. Nach weiteren erfolgreichen Rennen überholte sie ihre schärfste Konkurrentin Tina Maze in der Gesamtwertung und setzte sich an die Spitze. Das Weltcupfinale wurde zu einem spannenden Duell zwischen Maze und Veith. Beim letzten Rennen der Saison, dem Riesenslalom von Méribel, siegte schließlich die Salzburgerin und gewann damit zum zweiten Mal in Folge den Riesenslalomweltcup sowie den Gesamtweltcup.
Verletzung, Comeback & Rücktritt der Skisportlerin
2015 stürzte sie kurz vor Saisonbeginn beim Training und fiel daraufhin die ganze Saison aus. Sie erlitt dabei einen Kreuzband- und Innenbandriss.
Am 27. Dezember 2016 startete Veith ihr Comeback im Alpinen Skiweltcup mit dem Riesenslalom am Semmering, bei dem sie es aber mit nicht in den zweiten Durchgang schaffte. Im Super-G von Cortina d’Ampezzo am 29. Jänner 2017 schaffte sie mit einem dritten Platz ihre erste Podestplatzierung nach der Verletzung.
Bei der Weltmeisterschaft in St. Moritz schied sie dann im Super-G aus und fuhr im Riesenslalom auf den 22. Platz, das Abfahrtsrennen lässt sie aus. Aufgrund einer chronischen Entzündung der Patellasehne im linken Knie, die einen operativen Eingriff erforderlich machte, beendete sie die Saison vorzeitig.
In der Saison 2017/18 ging Anna Veith wieder an den Start, wobei sie schon am ersten Rennwochenende in Lake Louise Weltcuppunkte holen konnte. Im Super-G von Val d'Isere feierte die ÖSV-Läuferin nach der langen Verletzungspause ihren ersten Weltcup-Sieg seit 2015.
Für die Eröffnungsfeier der Olympischen Winterspiele 2018 im koreanischen Pyeongchang fungierte Anna Veith als Fahnenträgerin der österreichischen Delegation. Dort errang sie im Super-G mit einer Hundertstelsekunde Rückstand auf die tschechische Olympiasiegerin Ester Ledecká die Silbermedaille. Dies war eines der letzten Highlights in Anna Veiths beeindruckender Laufbahn, die von Erfolgen und Siegen gepflastert ist.
Nach großartigen Ergebnissen zu Beginn der Saison zog sich Veith Anfang 2019 beim Training in Pozza di Fassa (Trentino) erneut einen Kreuzbandriss zu. Auf Grund dessen musste sie die Saison abbrechen und konnte nicht an den Weltmeisterschaften in Åre teilnehmen. Im Rahmen einer Sondersendung des ORF am 23. Mai 2020 erklärte sie ihren Rücktritt vom Skisport:
Damit endete Anna Veiths herausragende Karriere, aber nicht ihre Leidenschaft für den Ski-Sport!