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Multiple Sklerose: WHO erklärt Medikamente für „unentbehrlich“

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Erstmals hat die Weltgesundheitsorganisation WHO Medikamente, die bei der Behandlung von Multiple-Sklerose-Patienten eingesetzt werden, in ihre Liste der unentbehrlichen Arzneimittel (WHO Model List of Essential Medicines) aufgenommen.

Die Österreichische Multiple Sklerose Gesellschaft (ÖMSG) verspricht sich davon die Schließung einer „wichtigen Lücke angesichts der großen globalen Belastung durch MS (Multiple Sklerose)“. Die Aufnahme der MS-Medikamente ziele darauf ab, den Zugang zu Behandlungen für Menschen mit MS auf der ganzen Welt zu erleichtern, teilt die Organisation mit.

Vielversprechende Wirkung

Zu den von der WHO neu gelisteten Arzneimitteln gehört unter anderem Cladribin. Der Arnzeistoff wirkt, indem er bestimmte Zellen des Immunsystems unterdrückt, wodurch die Entzündungen im zentralen Nervensystem reduziert werden und das Fortschreiten der Krankheit verlangsamt wird.

Cladribin hat in klinischen Langzeitstudien vielversprechende Ergebnisse bei der Reduzierung der Schubraten gezeigt. Für MS-Erkrankte ist die Angst vor dem nächsten Schub ein ständiger Begleiter, da die Symptome der Krankheit – wie etwa motorische Beeinträchtigungen, Sehstörungen, Taubheitsgefühle oder Lähmungserscheinungen – einen massiven Einschnitt in den Alltag der Betroffenen bedeuten. Daten zeigen auch, dass Patienten nicht nur von der positiven Wirkung des Medikaments auf Schubrate und Krankheitsverlauf profitieren, sondern gleichzeitig auch eine adäquate Immunantwort auf Impfungen ausbilden können.

Einfache Einnahme

Bei Cladribin handelt es sich um eine Immunrekonstitutionstherapie in Tablettenform, während die meisten anderen MS-Therapien durch Injektionen oder Infusionen verabreicht werden. Die orale Einnahme macht die Behandlung für Patienten bequemer und kann dadurch für eine höhere Therapiesicherheit sorgen.

Cladribin kann darüber hinaus dazu beitragen, die Behinderungprogression bei MS-Patienten zu verringern, was wiederum positive Auswirkungen auf die Lebensqualität der Betroffenen hat. Der Familienplanung steht die Therapie mittelfristig nicht im Wege, auch wenn es zu bedenken gilt, dass Cladribin während Schwangerschaft und Stillzeit nicht eingenommen werden darf.

Hören Sie auf Ihren Arzt

Welche Therapie schlussendlich die richtige für den jeweiligen Patienten ist, muss durch medizinisches Fachpersonal festgestellt werden, das diese Entscheidung unter anderem auf Basis der Expanded Disability Status Scale (ein Skalensystem zur systematischen Erfassung der Behinderung von Patienten, die an MS leiden) trifft.

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