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Vom Loslassen und Neues finden

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Vom Loslassen und Neues finden
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Medienfrau Eva-Maria Rauber-Cattarozzi zeigt, was ihre 4 Chihuahuas Bonnie, Clyde, Roxy & Lola sie während Corona lehrten.

Frühling 2020 – Zeit für Veränderungen. Der Zeitpunkt war perfekt: das neue Auto, nach zehn Jahren war es längst fällig! Der berufliche Wechsel, auch schon fällig, einfach, weil mein Gefühl es mir sagte. Zeit, die Perspektive zu verändern - Zeit für Veränderung. Ich war bereit und sowas von motiviert!
Und dann kam plötzlich Corona. Jeder spürte die Krise, wir musten alle über Nacht in den Corona-Modus wechseln. Und anstatt mich zu verändern, arbeitete ich vier Monate als Radio-Programmleiterin jeden Tag am Sender durch. Ich steckte fest, so wie alle anderen. Autokauf? Persönliche Weiterentwicklung? Jobwechsel? Veränderung? Nichts da – zu riskant im Moment! Alle sagen: "Nur nichts riskieren jetzt, durchtauchen!"

Und dann, als ich nach einem langen Tag mit meinen 4 auf der Couch lag, bemerkte ich diese Freude und Umsetzungskraft meiner 4 direkt vor mir! Sie machen es mir in jeder Sekunde, jeden Tag neu vor. Ein Neuanfang kann ganz einfach sein. Meine 4 leben im Jetzt – bewundernswert!

Zum Beispiel meine grauschwarze Lola: Sie kam als letzte in unser Rudel, vor zwei Jahren, aus schlimmen Verhältnissen gerettet. Sie war zu dem Zeitpunkt sechs Jahre alt und hatte vor uns fünf weitere Besitzer, die sie wegen ihrer seltenen Fellfärbung kauften und – als sie feststellten, dass Lola wegen eines körperlichen Defekts nicht für die Zucht geeignet war – rasch weiterverkauften. Als Lola zu uns kam, misstraute sie den Menschen. Sie hatte besondere Angst vor Männern, mein Mann durfte sie nicht einmal anfassen. Sie war keine anderen Hunde gewohnt, hatte immer allein und isoliert gelebt. Sie kam in den Raum und versteckte sich unter dem Tisch.

Nur drei Wochen später war derselbe Hund nicht mehr wiederzuerkennen: Sie war in unserer Familie angekommen, und es schien, als hätte sie alle schlimmen Erinnerungen hinter sich gelassen. Sie machte sich nicht damit verrückt, was ihr in der Vergangenheit passiert war, oder damit, was bei uns hätte passieren können. Sie liebte ihr neues Hier und Jetzt: die Futterlade, die Leckerlis beim Training, der große Garten und die Riesenauswahl an Schlafplätzen erfreuten sie einfach. Sie hat sich ins Rudel eingeordnet und Freundschaften geschlossen. Sie hat einfach weitergelebt, und festgestellt, dass alles gut ist.

Am nächsten Tag habe ich das neue Auto bestellt und meinen Job gekündigt. Ja, wirklich. Ich bin dankbar, für mich ist alles gut. Und danke für den Mut. Ja, ich weiß, es gibt immer ein Risiko, bei allem was man tut. Aber manchmal sollte man auch einfach nur schätzen, was man hat und mutig sein, nicht ständig Angst vor dem haben, was noch kommen könnte. Im Hier und Jetzt leben – wie meine 4!

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