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Hochzeit: Was du unbedingt übers Heiraten wissen solltest [Überblick]

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Hochzeit

©Elke Mayr
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Wie laufen Hochzeiten eigentlich ab? Welche Kleider, Torten und Bräuche gibt es? Was bringt ein Ehevertrag? Und worauf muss ich bei der Hochzeitsplanung achten?

Die Hochzeit ist für viele Paare einer der schönsten Tage im Leben. Gemeinsam mit Familie, Freund:innen und Bekannten wird groß gefeiert – meist wird monatelang geplant, um das Fest so perfekt wie möglich zu gestalten.

Was ist der Sinn und Zweck einer Hochzeit?

Die Liebe natürlich! So ist es zumindest in vielen Fällen. Der bewusste Wunsch, das Leben miteinander zu verbringen und in guten wie in schlechten Zeiten füreinander da zu sein.

Man kann das Ganze aber auch etwas pragmatischer sehen: Heiraten hat nämlich abgesehen von der großen Party, den tollen Outfits und der Romantik auch andere Vorteile.

Rechte und Pflichten in der Ehe

Rechte in der Ehe

Man hat zum Beispiel ein gesetzliches Erbrecht – und somit im Falle eines Todes Anspruch auf Witwer- oder Witwenpension. Wohnt man in einer Eigentumswohnung, besteht nach dem Ableben des Ehepartners / der Ehepartnerin lebenslanges Wohnrecht. Ansonsten hat man die Möglichkeit, in den Mietvertrag einzutreten.

Außerdem schafft die Ehe einen fairen Ausgleich, wenn es um Haushalt, Kindererziehung und Erwerbstätigkeit geht. Grundsätzlich müssen sich nämlich beide Parts ausgewogen einbringen. Führt ein Teil den Haushalt und kümmert sich um die Kinder, hat er/sie Anspruch auf Unterhalt.

Auch Stiefkinder werden übrigens abgesichert – Ehegatten müssen einander bei deren Obsorge beistehen.

Hier findest du alle Infos zum Thema Familienrecht.

Pflichten in der Ehe

Neben oben genannten Rechten hat man als Ehepartner:in aber auch einige Pflichten, denen nachgekommen werden muss. Diese sind unter anderem Treue, eine umfassende Lebensgemeinschaft (gemeinsam wohnen), "anständige Begegnung" und die Leistung von gegenseitigem Beistand.

Obwohl dieses Verpflichtungen prinzipiell vor Gericht nicht eingeklagt werden können, können diese als Scheidungsgrund relevant sein.

➠ Noch mehr Infos zum Thema Ehepflichten rechtliche Auswirkungen der Heirat findest du hier.

Wie läuft eine Hochzeit ab?

Historisch gesehen war das Heiraten geprägt von religiösen, rechtlichen und kulturellen Rahmenbedingungen und umfasste diverse Zeremonien, Riten und Hochzeitsbräuche. Es ging vor allem darum, die Rechtmäßigkeit einer Beziehung zu bestätigen, um die gegenseitige Fürsorge sowie die Absicherung von Nachkommen, die innerhalb der Ehe gezeugt wurden.

Obwohl moderne Hochzeiten natürlich nicht mehr so streng ablaufen wie früher und sich jedes Brautpaar grundsätzlich selber aussuchen kann, wie es heiraten möchte, bleiben einige Bräuche bis heute bestehen und prägen den Ablauf des großen Tages.

Hochzeiten können – je nach Präferenz – sehr unterschiedlich ablaufen. Oft spielen Religionen oder Traditionen eine entscheidende Rolle.

Im christlich geprägten Raum wird zwischen der standesamtlichen, der kirchlichen und der freien Trauung unterschieden, wobei nur die standesamtliche eine rechtliche Bedeutung hat.

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 © Elke Mayr

Standesamtliche Hochzeit

Ursprünglich war die standesamtliche Hochzeit eine rein formale Angelegenheit ohne Zeremonie, welche den Zweck hat, die Ehe rechtlich geltend zu machen. Da aber immer mehr Paare auf eine kirchliche Hochzeit verzichten, bieten viele Gemeinden entsprechend große Räumlichkeiten für die gesamte Hochzeitsgesellschaft.

Für die Anmeldung sind Papiere, wie ein gültiger Personalausweis, die Geburtsurkunde, eine Aufenthaltsbescheinigung vom Hauptwohnsitz und die Bestätigung etwaiger Scheidungen nötig.

Heiraten im Christentum

Grundsätzlich setzt die kirchliche Trauung voraus, dass beide Eheleute einer Kirche angehören und ein Partner Mitglied der Konfession ist, in deren Kirche die Trauung durchgeführt werden soll. Bei Partner:innen unterschiedlicher Konfession entscheidet meist der Pfarrer der jeweiligen Gemeinde, ob das Brautpaar dennoch getraut werden kann.

Jede christliche Ehe beginnt mit dem Eheversprechen "in guten wie in schlechten Tagen, bis dass der Tod euch scheidet ..." Anschließend tauscht das Paar die Ringe aus und wird gesegnet.

Tipp: Wenn ein:e Partner:in katholisch oder evangelisch ist, kann man sich eine "ökumenische" Trauung wünschen. Dann erfolgt die Anmeldung auf beiden Pfarrämtern und die Zeremonie wird von zwei Pfarrern geleitet.

Heiraten im Judentum

Viele Juden heiraten traditionell gerne an einem Dienstag, weil in der Bibel gerade diesem Schöpfungstag eine besondere Bedeutung zukommt. Der Sabbat (Samstag) ist der Tag der Ruhe, an dem nicht geheiratet werden kann. Auch diverse Fest- und Fasttage sind tabu.

Im Judentum werden die Brautleute von ihren Eltern einander zugeführt und vollziehen unter der Chuppa, dem traditionellen jüdischen Traubaldachin, unter der Moderation eines Rabbiners ein mehrteiliges Hochzeitsritual. Dieses umfasst unter anderem die Verlesung des Ehevertrags (Ketuba), ein siebenmaliges Herumgehen der Braut um den Bräutigam, das gemeinsame Trinken von Wein und das Anstecken des Eherings.

Heiraten im Islam

Die Ehe hat im Islam einen hohen Stellenwert – weil durch die Familie die Religion bewahrt wird, ist die Ehe für jede/n Gläubige:n ein zentrales Ereignis im Leben. Trotzdem wird sie auch als bürgerlich-rechtlicher Vertrag gesehen. Sie ist die Grundvoraussetzung dafür, dass Menschen unterschiedlichen Geschlechts zusammenleben dürfen.

Im Mittelpunkt steht die Unterzeichnung des Nikahvertrages (Ehevertrag) durch Mann und Frau. Diese findet meist im kleinen Rahmen statt, wobei die Anwesenheit eines Rechtsgelehrten und mindestens zweier männlicher Zeugen erforderlich ist. Die anschließende Hochzeitsfeier wird jedoch sehr groß zelebriert – hier nehmen oft Hunderte von Gästen teil.

Freie Trauung

Bei einer freien Trauung handelt es sich um eine private Zeremonie, die unabhängig von religiösen oder standesamtlichen Konventionen stattfindet. Sie bietet Paaren die Möglichkeit, eine feierliche Hochzeit individuell mit beliebigen Elementen zu gestalten. Diese wird meist von privaten Hochzeitsredner:innen durchgeführt, die man ganz einfach buchen kann.

Möchte man die Ehe rechtlich anerkennen lassen, bleibt einem der Weg zum Standesamt jedoch nicht erspart. Freie Trauungen haben weder eine zivil- noch kirchenrechtliche Relevanz.

Ehe für alle

Die gleichgeschlechtliche Ehe ist in Österreich seit dem 1. Jänner 2019 möglich.

In Europa können homosexuelle Paare in vielen Ländern (Deutschland, Belgien, Dänemark, Niederlande, Frankreich, Finnland, Schweden, Norwegen, Island, Irland, Malta, Portugal, Luxemburg, dem Vereinigten Königreich und Spanien) ebenfalls heiraten. In Italien, Griechenland, Kroatien oder Ungarn hingegen können diese ihre Partnerschaft eintragen lassen, was in vielen Belangen der Ehe gleichkommt.

➠ Mehr zu den Themen Regenbogenfamilie und LGTBQIA+

Was ist der Unterschied zwischen Ehe und eingetragener Partnerschaft?

Eine eingetragene Partnerschaft ist der Ehe zwar nachempfunden, aber nicht in allen Punkten gleich. Seit 2019 ist es für gleichgeschlechtliche Paare möglich, zu heiraten. Es ist seitdem aber auch für verschiedengeschlechtliche Paare möglich, eine eingetragene Partnerschaft zu begründen.

Anders als im Ehegesetz gibt es bei der eingetragenen Partnerschaft keine sexuelle Treuepflicht. Es gibt stattdessen die Pflicht zu einer "umfassenden Lebensgemeinschaft und Vertrauensbeziehung", was grundsätzlich zwar das selbe bedeutet, sich aber breiter auslegen lässt.

Heiraten darf man unter bestimmten Voraussetzungen bereits ab einem Alter von 16 Jahren, bei einer Verpartnerung müssen beide Partner:innen mindestens 18 sein.

Anders als bei der klassischen Ehe ist bei der Verpartnerung im Falle einer Trennung keine Unterhaltszahlung vorgesehen. Gerichtlich kann in Einzelfällen anders entschieden werden, daher kann auch eingetragenen Partner:innen Betreuungsunterhalt zugesprochen werden.

Was bringt ein Ehevertrag?

Er hat zwar einen schlechten Ruf und gilt gemeinhin als unromantisch – trotzdem kann ein Ehevertrag einige Vorteile mit sich bringen. Übrigens: Selbst wenn man nicht verheiratet ist, hat man die Möglichkeit auf einen Partnerschaftsvertrag.

Hier erfährst du alles, was du über den Ehevertrag wissen musst.

Hochzeitsplanung: Wann mache ich was?

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Hochzeit: Die wichtigsten Jubiläumsjahre

Begriffe wie "Silberne Hochzeit" oder "Goldene Hochzeit" sagen wahrscheinlich jedem etwas. Aber wusstest du, dass es für fast jedes Ehejahr ein eigenes Jubiläum gibt?

So heißt zum Beispiel der Tag der Trauung "Grüne" oder "Weiße Hochzeit". Nach einem Jahr hat man die "Papier-Hochzeit" erreicht – die Partnerschaft ist noch papierdünn.

Im 2. Jahr heißt sie "Baumwoll-Hochzeit" – die Verbindung ist schon etwas kräftiger. Zu diesem Anlass soll man sich traditionsgemäß Praktisches schenken, zum Beispiel ein Tuch aus Baumwolle.

Mit dem 5. Jahr hat man die "Holz-Hochzeit" erreicht, die Ehe scheint Bestand zu haben. Man schenkt Beständiges, passenderweise etwa Holzgeschnitztes.

Nach 10 Jahren feiert man den ersten runden Jubeltag, die "Rosen-Hochzeit". Das erste Jubiläum, das mit Gästen gefeiert wird.

Nach 25 Jahren heißt es "Silberne Hochzeit" – ein Vierteljahrhundert ist geschafft! Nach 50 Jahren feiert man "Goldene Hochzeit", nach 60 "Diamantene".

Das letzte erreichbare Jubiläum – die Kronjuwelen-Radium-Hochzeit – wird nach 75 Jahren gefeiert.

Hochzeitsbräuche

Bräuche rund ums Heiraten gibt es unzählige. Viele, die mit kirchlichen Hochzeiten in Verbindung gebracht werden, haben ihren Ursprung in Wirklichkeit ganz woanders. Brautschleier und Trauringe stammen zum Beispiel aus der jüdischen Tradition, waren aber schon zur Zeit der Römer Teil der christlichen Trauliturgie.

Der Hochzeitskuss hat seinen Ursprung im römischen Vertragsrecht und kommt in der christlichen Liturgie gar nicht vor. Weiße Brautkleider wurden weltweit populär, nachdem die britische Königin Victoria 1840 unter großer Anteilnahme der Öffentlichkeit ganz in Weiß geheiratet hatte. Im Judentum hingegen ist die Farbe schon seit dem 14. Jahrhundert ein fester Bestandteil der Hochzeitskleidung. Hier trägt sie oft auch der Bräutigam.

Der Ehevollzug hingegen ist nach christlichem Verständnis kein bloßer Brauch, sondern von grundlegender kirchenrechtlicher Bedeutung. Eine Ehe liegt in dem Sinne erst vor, wenn das Paar Geschlechtsverkehr hatte.

Die 5 Dinge einer Braut: Etwas Altes, etwas Neues, etwas Geliehenes, etwas Blaues und einen Glückspfennig im Schuh. Dieser Brauch stammt ursprünglich aus England und hat sich bei uns, besonders seit der Hochzeit von Prinz Charles und Diana Spencer, zu einer beliebten Tradition entwickelt.

Beim Polterabend handelt es sich ursprünglich um einen Brauch aus dem deutschsprachigen Raum, bei dem am Vorabend der Hochzeit Porzellan (kein Glas!) zerschlagen wird, um böse Geister zu vertreiben.

In der modernen Zeit wird das "Poltern" oft mit "Junggesell:innenabschied" gleichgesetzt und findet üblicherweise nicht mehr am Vorabend der Hochzeit statt. Meistens wird der Anlass genutzt, um ausgelassen mit den engsten Freund:innen zu feiern oder mit ihnen auf Urlaub zu fahren.

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