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Spirulina - wie gesund ist die blaugrüne Alge wirklich?

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Spirulina

©iStock/fcafotodigital
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Die Blaualge Spirulina wird oft aufgrund ihres hohen Nährstoffgehalts als Superfood bezeichnet. Sie ist eine gute Vitamin-A-Quelle, das enthaltene Vitamin B12 hat jedoch eine geringe Bioverfügbarkeit und wird daher schlecht vom Körper verwertet. Was ist wirklich dran an der Mikroalge?

Spirulina ist eine spezielle Alge, die als Superfood gilt. Was steckt hinter der kleinen Alge, die eigentlich gar keine ist? Woher kommt sie, wie unterschiedet sie sich von anderen Algen und wie wird sie verwendet? Erfahre mehr in diesem Artikel über die Mikroalge, die auch oft kritisiert wird.

Was ist Spirulina?

Die Alge Spirulina wurde oft für ihren hohen Nährwert gelobt und unter anderem als Superfood bezeichnet - dieser Titel wird ihr aber immer mehr aberkannt, da einige der enthaltenen Vitamine und Mineralstoffe vom Körper gar nicht so gut verwertet werden können.

Spirulina wird auch Blaualge genannt. Biologisch gesehen handelt es sich um Cyanobakterien, die zu den ältesten Lebewesen der Welt zählen. Sie kommen in der Natur in Ozeanen und salzigen Seen vor. Heimisch ist sie in Mittelamerika, Südostasien, Afrika und Australien. Allerdings wird sie mittlerweile auch in Aquakulturen gezüchtet.

Sie wird als Pulver oder in Tablettenform verkauft und ist reich an Proteinen, die essentiellen Aminosäuren enthalten. Zudem enthält sie Vitamine und Mineralstoffe wie β-Carotin, das eine Vorstufe von Vitamin A ist, Vitamin B2, Vitamin E, Calcium, Chlorophyll, Selen, Magnesium und Eisen.

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 © iStock/fcafotodigital

Was ist der Unterschied zu anderen Algen wie Chlorella?

Bei Algen wird zwischen Mikroalgen, wie Chlorella, die mikroskopisch klein sind, und Makroalgen, wie beispielsweise Wakame, Nori oder Kombu unterschieden. Die letzteren können mehrere Meter lang werden. Außerdem können Algen nach dem Wasser in dem sie vorkommen oder nach ihrer Farbe eingeteilt werden: Von Rotalgen, Braunalgen, Grünalgen bis Blaualgen.

Eine mittlerweile auch recht beliebte Alternative zu Spirulina stellt Chlorella dar. Bei dieser handelt es sich um eine echte Süßwasseralge, die zu den sogenannten Grünalgen gehört, die ebenfalls wie Spirulina so klein ist, dass sie mit dem bloßen Auge eigentlich kaum zu erkennen ist.

Chlorella ist doppelt so groß wie Spirulina und lässt das Wasser dunkelgrün erscheinen. Sie wird ebenfalls als Nahrungsergänzungsmittel in Europa kultiviert. Bei den Proteinen weist die Blaualge insgesamt einen höheren Gehalt auf. Während Chlorella mit einem fast 5 Mal höheren Chlorophyll-Gehalt, welches zur Entgiftung von Blut und Leber beitragen soll, vorne liegt.

Wirkung von Spirulina: Wofür wird Spirulina eingenommen?

Der Mikroalge werden verschiedene gesundheitsfördernde Aspekte nachgesagt, wie Stärkung des Immunsystem und die Senkung des Krebsrisikos. Zudem wird oft der Protein- und der Nährstoffgehalt hervorgehoben.

Weitere Wirkungen, die mit Spirulina in Verbindung gebracht werden:

  • Verbessert den Cholesterinspiegel

  • Verringert das Krebsrisiko

  • Entgiftende Wirkung

  • Milderung bei Allergien

  • Positive Wirkung auf den Blutzuckerspiegel

  • Gut für Herz-Keislauf-System

Was ist wirklich dran an den gesundheitsfördernden positiven Wirkungen von Spirulina?

Sie enthält viele gesunde Nährstoffe, jedoch gibt es kaum wissenschaftliche Bestätigungen der gesundheitlichen Aspekte. Positive Auswirkungen wurden zwar in Tierversuchen nachgewiesen, diese liefern jedoch keine ausreichende Rückschlüsse auf die Wirkung der Blaualge im menschlichen Körper.

Da diese positiven Auswirkungen bei klinischen Studien mit Tieren festgestellt wurden und nicht wissenschaftlich bewiesen sind, dürfen Produzenten des Nahrungsergänzungsmittel, laut der Health-Claims-Verordnung der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA), nicht damit werben.

Auch die deutsche Verbraucherzentrale weißt darauf hin, das weder Auswirkungen auf den Blutzuckerspiegel noch auf das Herz-Kreislauf-System in repräsentativen Studien bestätigt werden konnten.

Vitamin E, Vitamin B2 und Selen schützen den Körper vor oxidativen Stress, der von den sogenannten freien Radikalen ausgelöst wird. Das enthaltene β-Carotin kann als Vorstufe von Vitamin A das Immunsystem, die Sehkraft und eine gesunde Haut unterstützen. Der tägliche Bedarf des Vitamins liegt bei 800 Mikrogramm.

Vitamin B12 und Eiweiß in Spirulina

Zwar enthält die Blaualge einen hohen Anteil davon, dieses kann jedoch vom Körper großteils nicht verarbeitet werden. Hier wird dann von ein schlechter Bioverfügbarkeit gesprochen, daher wird besonders bei veganer und vegetarischer Ernährung davon abgeraten Spirulina als Vitamin-B-12-Quelle zu nutzen. Außerdem gilt: Wenn nicht mindestens 30 Prozent des empfohlenen Tagesbedarfs von Vitamin B12 gedeckt wird, dürfen Hersteller nicht mit dem enthaltenen B12-Anteil werben.

Das gilt auch für den Proteingehalt. Der Proteinanteil liegt zwar bei über 55 Prozent, jedoch müsste ganz schön viel von der Alge konsumiert werden, um den täglichen Bedarf von ungefähr 60 bis 70 Gramm Eiweiß pro Tag zu decken. Andere Lebensmittel erweisen sich hier als bessere Lieferanten.

Verwendung von Spirulina

Die Alge Spirulina wird in Form von Kapseln, Tabletten, als Pulver oder als Flocken angeboten. Hersteller empfehlen meist eine Einnahme von vier Gramm Spirulina pro Tag.

Spirulina kann über einen längeren Zeitraum oder als stetige Ergänzung der Ernährung verwendet werden. Pulver oder Flocken werden gerne Müslis oder Smoothies beigemischt. Es eignet sich auch als Gewürz. Beim Kochen und backen sorgt der Hohe Chlorophylanteil für eine schöne grüne Farbe.

Worauf sollte man bei der Einnahme achten?

Doch trotz all ihrer vielversprechenden Eigenschaften ist Spirulina möglicherweise nicht für jeden geeignet und sollte nicht in hohen Dosen eingenommen werden.

Wer darf Spirulina nicht nehmen?

Bei Phenylketonurie, einer angeborenen Stoffwechselstörung, sollte das Nahrungsergänzungsmittel nicht konsumiert werden, da es Phenylalanin enthält, das Betroffene dieser Erkrankung nicht abbauen können. Auch bei bestimmten Autoimmunerkrankungen sollte Spirulina gemieden werden, da es die Wirkung von Immunsuppressiva abschwächen kann.

Aufgrund fehlender Studien sollten stillende und schwangere Frauen die Blaualge nicht als Nahrungsergänzungsmittel während Schwangerschaft und Stillzeit einnehmen.

Welche Nebenwirkungen hat Spirulina?

Bei der regelmäßigen Einnahme von Spirulina drohen keine Nebenwirkungen. Allergische Reaktionen sind jedoch möglich. Es kann in seltenen Fällen zu Hautausschlägen, Juckreiz oder allergische Reaktionen kommen, die Übelkeit und Durchfall auslösen können.

Worauf sollte bei der Dosierung von Spirulina geachtet werden?

Spirulina kann Schwermetalle aus dem Wasser in dem es wächst aufnehmen. Spirulina aus kontrolliertem Bio-Anbau schneidet meist besser ab. Stiftung Warentest warnt vor enthaltenen Schadstoffen in Algen und empfiehlt, es mit dem Konsum nicht zu übertreiben.

In den Untersuchungen wurden auch Schwermetallbelastungen (Blei, Cadmium und Quecksilber) durch verschmutztes Zuchtwasser festgestellt. Laut der EFSA kann es auch zu Kontakt mit Arsen durch Verzehr algenhaltiger Nahrung kommen.

Ein weiterer Grund, warum auf die Dosierung geachtet werden sollte: Spirulina bindet Eisen - ein häufiger Verzehr behindert die Aufnahme und könnte zu einer Eisen-Unterversorgung führen.

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