Bienenwachstücher sind praktisch und gut für die Natur!
©Elke MayrEs ist kein großes Geheimnis, dass Bienen unsere kleinen, fleißigen Helferlein sind. Deren Wachs macht sich jedoch nicht nur in Kerzen oder Kosmetik gut, sondern auch, um Lebensmittel länger frisch zu halten! Wir verraten dir, wie das funktioniert.
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Wer kennt es nicht? Vom Sleepover mit den Freund:innen ist mal wieder eine Menge an Snacks übrig geblieben. Du weißt aber ganz genau, dass dir ein Schwall an Tupperware entgegenkommt, solltest du diese eine Schranktür öffnen. Wir haben da eine einfachere - und vor allem umweltschonende - Lösung für dich gefunden: Bienenwachstücher!
Was sind Bienenwachstücher und wofür verwende ich sie?
In einer Wegwerfgesellschaft, wie die unsere, ist jegliche nachhaltige Alternativmöglichkeit immer gern gesehen. Bienenwachstücher bieten eine ressourcenschonende, natürliche und plastikfreie Option zur Frischhaltefolie, Alufolie und sogar Tupperware. Es wird aber noch besser: Sie sind ein absoluter Alleskönner! Egal, ob du nur dein Pausenbrot einwickeln, das restliche Mittagessen verstauen oder etwas einfrieren möchtest, Bienenwachstücher sind dein Freund und Helfer!
Durch unsere eigene Körperwärme ist stets eine flexible Anpassung an jede Art von Behälter und Gegenstand möglich. Bienenwachstücher gibt es in vielen verschiedenen Formen, Maßen und süßen Mustern - oder auch als Rolle zum Abschneiden, wodurch noch gezielter zur richtigen Größe gegriffen werden kann.
Äh, und wie funktioniert das alles? In der Regel wird ein (Bio-)Baumwollstoff mit einer Schicht Bienenwachs überzogen, welches antibakteriell wirkt und wie eine zweite Haut für deine Lebensmittel ist. Hierbei verhindert das Wachs, dass sich Kondenswasser und somit auch Schimmel bilden kann. Das Resultat: Deine Lebensmittel bleiben länger frisch, ohne dabei Giftstoffe oder ähnliches aufzunehmen. Mutter Natur hat es einfach drauf!
Wie reinigt und bewahrt man sie auf?
Bienenwachs schmilzt bei genau 62 Grad. Damit die antiseptische Wirkung des Bienenwachses - oder direkt das ganze Tuch - nicht verloren geht, sollte man seine Wachstücher mit kaltem, maximal lauwarmem, Wasser abwaschen und an der Luft trocknen lassen. Falls ein paar hartnäckige Flecken einfach nicht weggehen wollen, kann zusätzlich minimal mit alkoholfreiem Spülmittel nachgeholfen werden.
Für die Aufbewahrung gilt dasselbe wie auch für die Reinigung: umso kälter, desto besser! Dementsprechend sollten die Bienenwachstücher bei Raumtemperatur und nicht in der prallen Sonne gelagert werden. Ideal dafür geeignet sind beispielsweise Vorratsräume oder -schränke.
Tipp: Bienenwachstücher können natürlich easy und schnell nachgekauft werden, müssen sie aber gar nicht: Bei guter Pflege und häufiger Nutzung kann dein neues Lieblingstool bis zu zwei Jahre wiederverwendet werden!
Alufolie, Frischhaltefolie und Bienenwachstücher im Vergleich
Wie bei so ziemlich allem gibt es auch bei Bienenwachstüchern sowohl Vorteile als auch Nachteile. Um zu sehen, wie drastisch diese im Gegensatz zu denen von Frischhaltefolie und Alufolie ausfallen, haben wir alle drei Optionen miteinander verglichen:
Alufolie
… gibt es überall zu kaufen, ist günstig und leicht zu verwenden. Klingt doch praktisch, oder? Praktisch bedeutet nur leider nicht immer gut. Aluminium wird aus dem Gestein Bauxit gewonnen, welches hauptsächlich in den Regenwäldern Australiens, Chinas und Brasiliens vorzufinden ist. Man kann es sich fast schon denken: Der Abbau zerstört dabei den Regenwald.
Außerdem: Bei der Herstellung von Alufolie wird enorm viel Energie verbraucht. Und das alles nur, damit sie nach einer Benutzung im Müll landet?
Frischhaltefolie
Was die positiven Aspekte angeht, gibt es keinen großen Unterschied zur Alufolie. Auch hier überwiegen - leider - wieder die Nachteile! Frischhaltefolie besteht zwar aus reinem Kunststoff, kann meist aber nicht recycelt werden. Zudem hält sie aufgrund ihrer geringen Dicke bei Kälte nicht zusammen und kann daher nicht gut eingefroren werden.
Bienenwachstücher
Keine:r ist perfekt! Das trifft auch auf Bienenwachstücher zu. Neben all den bereits bekannten Vorteilen gibt es auch hier einige Nachteile. Bienenwachs kann manchmal Rückstände von Pestiziden, Medikamenten oder Insektiziden aufweisen, welche vor allem in fetthaltige Lebensmittel wie Fisch oder Fleisch übergehen können - und somit auch in unseren Körper. Daher: Lieber bei trockener Nahrung bleiben!
Auch wird für Bienenwachstücher meist Jojobaöl benutzt, welches vom Bundesinstitut für Risikobewertung als toxisch eingestuft wurde. Aber Entwarnung! Du müsstest mehrere Tücher essen, um das Gift wirklich aufzunehmen. Da greift man doch lieber zu anderen Spezialitäten, oder?
Pluspunkt: Du kannst das Bienenwachstuch auch easy zu einem Beutel für dein Pausenbrot vernähen.
Wie kann man Bienenwachstücher selbst herstellen?
Das wohl Praktischste an Bienenwachstüchern ist, dass man sie ganz einfach selbst machen kann! Der Vorteil: Du weißt genau, was drin ist. Damit dein nachhaltiger Küchenhelfer auch bald bei dir zu Hause ist, kommt hier eine kurze Anleitung. Let's go!
- Stoff waschen
Damit alles steril bleibt, solltest du dein Baumwolltuch als erstes gründlich waschen und daraufhin auf die gewünschte Größe zurechtschneiden. Optimal eignet sich hierfür eine Zick-Zack-Schere, die jegliches Ausfransen verhindert. Aber keine Sorge, spätestens wenn das Bienenwachs drauf ist, ist alles versiegelt.
- Harz benutzen
Je nach Präferenz kannst du nun beispielsweise Baumharz mit einarbeiten. Dieses verbindet Baumwollstoff und Wachs, wodurch sich nichts mehr voneinander lösen kann. Pluspunkt: Dein Tuch wird sogar geschmeidiger!
- Wachs verteilen
Als nächstes nimmst du dir ein Stück Backpapier als Unterlage, sodass es später keine böse Überraschung gibt. Denn nun wird das eigentliche Bienenwachstuch gemacht! Hierfür greifst du zu deinem zurechtgeschnitten Stoff und verteilst großzügig das Bienenwachs darauf, bevor du erneut ein Stück Backpapier oben drauf legst. Zu viel oder zu wenig Wachs gibt es nicht, dein Tuch sollte aber auf jeden Fall ausreichend bedeckt sein.
- Tuch bügeln
Jetzt wird gebügelt! Wichtig ist, dass du nie über das Wachs bügelst, sondern immer eine Schutzschicht - in dem Fall das Backpapier - dazwischen legst. Warte ab, bis das gesamte Wachs geschmolzen ist und vom Tuch aufgenommen wurde. Theoretisch sollte es sogar durchsickern, sodass du es nicht wenden musst.
- Trocknen lassen
Zum Schluss ziehst du das Tuch einfach vom Backpapier ab - aber bitte zügig, da Wachs schnell trocknet! Entweder hängst du es zum Trocknen auf oder hältst es für ein paar Minuten in der Luft. Ta-taaa, dein eigenes Bienenwachstuch ist fertig!
Alternativ kann das Baumwolltuch inkl. Bienenwachs auch bei 85 Grad Ober- und Unterhitze für ungefähr fünf Minuten im Backofen erhitzt werden. Im Anschluss mit einem Pinsel verteilen!
Wer spontan kein Bienenwachs zu Hause hat, kann sich welches beim lokalen Imker besorgen oder einfach ein DIY-Set bestellen, wo direkt alle Materialien mitgeliefert werden.
... und wo kann man sie kaufen?
Don't worry, solltest du eher nicht so der Bastelfan sein! Die beliebten Bienenwachstücher gibt es natürlich auch auf Amazon oder bei (kleinen) Einzelhändlern zu kaufen:
Bei Jausnwrap stehen Bio-Rohstoffe ganz oben. Der verwendete Baumwollstoff ist naturbelassen, ungefärbt und aus kontrolliert biologischem Anbau. Letzteres trifft auch auf das Bienenwachs zu, welches aufgrund der biologischen Wirtschaftsweise keine Schafstoffe aufweist. Statt Jojobaöl wird hier zudem Sonnenblumenöl genutzt. Das Beste daran: Jausnwrap produziert lokal und handgemacht im Waldviertel! Ein Set mit vier Bienenwachstüchern in verschiedenen Größen kostet 42€.
Wem Naturschutz und Tierwohl am Herzen liegen, kann sich einfach für eine vegane Alternative aus Candelillawachs entscheiden! Darauf erstmal 'ne Jause.
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