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Die Marke Chanel im Portrait: Gründung, Geschichte & Entwicklung des Unternehmens

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CHANEL

©Elke Mayr
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Chanel ist eines der bekanntesten Mode-Unternehmen. Designer:innen wie Coco Chanel und Karl Lagerfeld prägten den einzigartigen Stil der hochwertigen Kreationen.

Das Modehaus Chanel ist zweifelsohne eine der bekanntesten Luxusmarken aller Zeiten. Von klassischen Parfums wie dem N°5 bis hin zum kultigen kleinen Schwarzen. Erfahre hier mehr über das Unternehmen, die Gründung, die Designer:innen und die wichtigsten Must-haves des Luxuslabels!

Steckbrief Chanel

  • Firmenname: Chanel

  • Gründerin: Gabrielle Chanel

  • Gründungsjahr: 1913

  • Firmensitz: Paris

  • Leitung:Familie Wertheimer (Eigentümer); Leena Nair (CEO), Virginie Viard (Creative Director)

  • Modecodes & typische Merkmale:CC-Logo, weiße Kamelie

  • Produktgruppen: Bekleidung, Accessoires, Lederwaren, Kosmetika, Schmuck, Brillen

Das Unternehmen Chanel befindet sich bis heute in Privatbesitz. Die Gründerin und Namensgeberin Gabrielle "Coco" Chanel, wurde 1883 in Frankreich geboren. Heute umfasst das Sortiment von Chanel auch eine Beauty-Linie, Designer-Taschen, Schuhe sowie diverse Accessoires und Brillen.

Insgesamt ist der Markt für Luxusgüter im Anstieg und betrug 2021 ungefähr 283 Milliarden Euro. Chanel konkurriert im Modesegment besonders mit den Luxusmarken Gucci (Kering), Louis Vuitton (LVMH) und Hermès.

Der globale Umsatz von Chanel ist laut Statista nach dem Rückgang im Corona-Jahr 2020 auf knappe 10 Milliarden, 2021 auf mehr als 15 Milliarden Euro angestiegen. Im Vergleich zu den Zahlen von 2016 konnte der Luxuskonzern seinen Umsatz nahezu verdoppeln.

Die Geschichte des Modehauses Chanel

Gabrielle Coco Chanel gründete 1910 ihr erstes Hutgeschäft unter dem Namen "Chanel Mode", 1913 folgte die erste Boutique in Deauville für den Verkauf von Kleidern.

Danach eröffnete sie in den folgenden Jahren weitere Läden. Sie erwarb sich rasch einen guten Ruf, vor allem weil ihre Entwürfe die traditionelle Damenmode, wie beispielsweise das Korsett, in Frage stellten. Indem sie eine sportliche, einfache und bequemere Schnittführung sowie elastische Jersey-Materialen vorstellte, revolutionierte sie die Modegeschichte und die damals übliche Damenmode. 1918 eröffnete sie dann ihr erstes Haute-Couture-Atelier in Paris.

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Gabrielle Coco Chanel

 © imago

Chanel N°5 und das kleine Schwarze

Coco Chanel stellte in den 20er Jahren, dem Zeitalter des Jazz, ihr erstes Parfum vor - das kultige Chanel N°5. Er ist auch heute noch ein zeitloser Duft. Nach Aussage von Coco ist es "das Parfüm einer Frau mit dem Duft einer Frau". Das Parfum N°5 ging in die Geschichte ein, als Marilyn Monroe 1952, auf dem Zenit ihrer Karriere verriet, dass sie nichts als nur ein paar Tropfen davon im Bett getragen hätte.

Das Debüt des kleinen Schwarzen revolutioniert die Damenmode. Das ikonische Outfit wurde in der Zeit der Großen Depression entworfen, als Minimalismus und Wirtschaftlichkeit im Vordergrund standen. Später, während des Krieges, als Textilien und Stoffe rationiert werden mussten, wurde das kleine Schwarze zu einem beliebten Look, da seine Schlichtheit es ermöglichte, elegant auszusehen, ohne dabei das Budget zu sprengen.

Das Grundprinzip des Designs wird auch immer wieder neu gedacht, wie sich am Bild unterhalb zeigt - rechts von Cocos Variante eine Interpretation des "Little Black Dress" von Virgil Abloh.

"Chanel goes to Hollywood"

Auf persönlichen Wunsch von Samuel Goldwyn ging Gabrielle Chanel in den 30ern nach Hollywood, um Kleider für bekannte Film- und Fernsehstars zu entwerfen. Sie kreierte Kleider für Stars wie Gloria Swanson, Madge Evans und Barbara Weeks. Als die Hollywood-Welt ihre Kreationen als zu clean ablehnte kehrte sie zurück.

Als der Zweite Weltkrieg ausbrach, schloss Chanel alle ihre Boutiquen bis auf eine, die nur Parfums und Accessoires verkaufte.

Back in Fashion mit der 2.55 Chanel-Tasche

Im Alter von 71 Jahren inszeniert Gabrielle Chanel 1955 eine große Wiedereröffnung mit einer großen Fashionshow. Ein Jahr später wurde die ikonische Chanel Flap-Bag 2.55 ins Leben gerufen. Die Tasche kombiniert gestepptes Leder mit einer Goldkette als Schulterriemen. Sie revolutionierte dadurch die Handtaschen für Frauen, da die Hände nun frei blieben.

1957 wurde zu den Designer-Handtaschen ein weiteres Chanel-Must-Have geschaffen - die zweifarbigen Pumps. Das Design war das erste seiner Art, da ein Gummiband an der Ferse für zusätzlichen Komfort sorgte.

1960er Jahre - Celebrities in Chanel

In dieser Glanzzeit von Chanel trugen viele der bekanntesten Celebrities der damaligen Zeit gerne Kreationen des Labels. Von der Schauspielerin Romy Schneider über das Model Dorothea McGowan bis hin zur einstigen First Lady der Vereinigten Staaten, Jackie Kennedy.

Der Tod einer Legende und großen Designerin - Am 10. Januar 1971 verstarb Coco Chanel im Hotel Ritz in Paris.

Erfahre in folgendem Artikel mehr über die legendäre Coco Chanel!

Chanel unter Karl Lagerfeld

Nach dem Tod von der legendären Gründerin der Brand wurde das Modehaus von einer Reihe von Designer:innen geleitet, bevor Karl Lagerfeld 1983 die Firma übernahm. Er wurde ebenso zu einer wichtigen Persönlichkeit in der Modegeschichte von Chanel wie Coco davor. Viele der heute bekannten Teile von Chanel wurden in Lagerfelds Ära eingeführt, darunter beispielsweise das berühmte "CC"-Monogramm.

1983 wurde Ines de La Fressange das erste Model, das einen Exklusivvertrag mit der Marke Chanel unterzeichnete. Sie war über ein Jahrzehnt lang Karl Lagerfelds wichtigste Muse, zudem sah sie Coco Chanel auffallend ähnlich. Sie war außerdem auch in seiner erster Kampagne für das Label zu sehen, die er selbst fotografiert hatte.

In den 1990er Jahre erlebte das Unternehmen einen immensen Aufschwung. Die viel beachteten Kampagnen, von denen viele von Karl Lagerfeld selbst fotografiert wurden, sorgten allerorts für Begeisterung. Dazu gehörte beispielsweise die Kampagne für die Ready-to-Wear-Kollektion 1996/97 mit dem Model Stella Tennant.

Die erste "Métier d'art" wurde 2002 als jährliche Ready-to-Wear-Kollektion lanciert, die das außergewöhnliche, französische handwerkliche Können würdigte. Die erste Kollektion ("Satellite Love") ist bis heute ein Klassiker.

Als Hommage an das "Petite Robe Noire" (das kleine Schwarze) wurde 2012 ein Buch und eine dazugehörige Ausstellung mit dem Titel "The Little Black Jacket" präsentiert. Das Buch ist eine Sammlung von Karl Lagerfelds Fotografie-Projekt, welches das legendäre Kleidungsstück, neu beleuchtete. Die Ausstellung wurde in Städten auf der ganzen Welt gezeigt, darunter Tokio, New York und London.

Claudia Schiffer, Rihanna, Kristen Stewart und Lily-Rose Depp – sie alle inspirierten Lagerfeld zu seinen Kreationen und zählten zu seinen Musen und auch guten Freundinnen.

Am 19. Februar 2019 verstarb die Modelegende Karl Lagerfeld. Virginie Viard, früher als Lagerfelds rechte Hand bekannt, wurde zur neuen künstlerischen Leiterin ernannt. Sie hat offiziell ein neues Kapitel eröffnet, indem sie der legendären Gründerin Coco ChanelTribut zollt und gleichzeitig das Erbe von Karl Lagerfeld fortsetzt.

Erfahre in folgendem Artikel mehr über Karl Lagerfeld!

Das Modelabel unter Virginie Viard

Die Designerin, die vor allem durch ihr handwerkliches Geschick und ihr kreatives Können begeistert, war im Hause Chanel keine Unbekannte.

1987 startete Virginie Viard als Praktikantin beim Unternehmen, wo sie abgesehen von einem kurzen Abstecher zu Chloé, während ihrer gesamten Karriere blieb. Im März 2019 präsentierte sie ihre erste Kollektion für das Pariser Modehaus.

Viard wurde 1962 geboren und wuchs in Lyon (Frankreich) auf. Ihren Einstieg in die Modewelt machte sie bei ihren Großeltern, die Seidenmanufakturen betrieben. Sie studierte Theaterdesign am Cours Georges und assistierte auch als Kostümbildnerin.

Virginie begann 1987 auf Vorschlag von Lagerfeld als Praktikantin für die Haute-Couture-Stickerei bei Chanel. Mit Lagerfeld ging sie 1992 zu Chloé, bevor sie fünf Jahre später zu Chanel in die Haute-Couture-Abteilung zurückkehrte. Im Jahr 2000 wechselte Viard in die Konfektionsabteilung.

In der Saison vor Lagerfelds Tod verneigte sich Viard gemeinsam mit dem verstorbenen Designer bei der Pariser Fashion Week am Runway. Bei der Haute-Couture-Show im Januar 2019 verbeugte sie sich zum letzten Mal an Lagerfelds Stelle, als dieser aufgrund von Erschöpfung nicht anwesend sein konnte.

Als kreative Leiterin von Chanel ist Virginie Viard zuständig für die Modekollektionen, darunter Haute Couture, Konfektionsbekleidung ( Prêt-à-porter) und Accessoires. Es ist das erste Mal seit Gabrielle Chanel, dass wieder eine Frau an der Spitze des Unternehmens steht.

Nach der Bekanntgabe des Ausstiegs von Designerin Virginie Viard, werden Namen wie Hedi Slimane, Pierpaolo Piccioli, Sarah Burton und Jeremy Scott als mögliche Nachfolger gehandelt.

So war die Chanel Couture Show Fall-Winter 2024/25

Der Stil des französischen Luxuslabels

Coco Chanel selbst gilt als Stilgeberin der Marke - Ihre Designs sowie ihr persönlicher Stil prägen noch immer den Stil des Luxuslabels.

Zu ihren Markenzeichen gehörten dunkle definierten Augenbrauen, ein tiefrot geschminkter Mund und natürlich die Perlenketten. Zeitlose Eleganz und simpler Chic sowie eine Liebe für herausragende Handwerkskunst sind die Grundlagen des typischen Chanel-Stils.

Wenn man an das Label denkt, kommen einem sofort die Farben Schwarz, Weiß und Beige in den Sinn sowie die bretonischen Streifen, ein Hauch von Rot und natürlich Bouclé-Stoffe und Tweeds. Die Stücke des Labels sind schlicht, formschön und perfekt verarbeitet.

Aber der Chanel-Stil bleibt nicht unbeweglich. Haute Couture und Qualität sind nach wie vor das zentrale Merkmal. Ansonsten wird die Marke wie jedes andere Modeunternehmen den jeweiligen Modetrend gerecht oder setzt diese selber. Auch das Logo ist oft zu erkennen und macht den Logo-Mania-Trend genauso mit wie andere Modehäuser. Vielleicht nicht ganz so stark wie bei Gucci.

Die berühmte Kostümjacke oder das kleine Schwarze werden mal länger oder kürzer. Mal rücken die Streifen in den Fokus der Kollektion oder der typische Bouclé-Stoff. Die Philosophie von Coco Chanel bleibt aber immer im Zentrum und bildet die besondere Grundlage für den Erfolg des Unternehmens.

Die Chanel Kamelie

Coco war begeistert von dieser Blume. Ihre Einfachheit und Reinheit, ähnlich der Gesinnung und Ästhetik von Coco Chanel begeisterte die Designerin. Sie zog die Schlichtheit und geometrische Form der Kamelie, der Opulenz der Rose vor.

Die berühmte Blume ziert die Verpackungen von Chanel und findet sich auch in der Schmuck-Linie wieder. Zudem kommen Inhaltsstoffe der roten Kamelie in den Kosmetik-Produkten der Brand zur Anwendung.

Chanel Must-Haves und bekannteste Kreationen

Neben dem beliebten Chanel N°5 zählen auch die roten Lippenstifte aus dem Hause zu den Bestsellern. Besonderen ikonischen Status haben mittlerweile die Chanel Handtaschen, deren Preise ständig im anstieg sind.

Tweed Outfits und Kostüme

Eine der wichtigsten Innovationen in der Chanel-Mode war die Verwendung von Tweed. Coco Chanels Konzept eines Anzugs, der in den 1920er Jahren vorgestellt wurde, sollte Männlichkeit mit Weiblichkeit verbinden. Dazu verwendete sie Tweed, einen Stoff, der im Allgemeinen nicht als luxuriös gilt und in der Herrenschneiderei sehr beliebt war. Unter dem verstorbenen Kreativdirektor Karl Lagerfeld waren Tweed-Stoffe in fast jeder Saison zu sehen - als Playsuits, Blazer, Hosen und natürlich als Miniröcke.

Chanel 2.55

In den 1920er Jahren war Coco den damaligen Trends überdrüssig und entwarf eine Tasche, die gleichzeitig handlich und modisch war. Damit war der aufklappbare Deckel geboren. Aber erst 1955, nach ihrer erfolgreichen Rückkehr in die Modebranche, wurde die Tasche aktualisiert und die 2.55 wurde geboren.

Zur Feier des 50-jährigen Jubiläums der 2.55 brachte Chanel 2005 die Reissue 2.55 heraus, eine exakte Nachbildung der Original-Klapptasche. Die Reissue zeichnet sich durch ein rechteckigen Verschluss und eine Kette als Trageriemen aus.

Slingbacks und Ballerinas

Der beigefarbene Slingback-Schuh ist mit kontrastierenden schwarzen Zehen versehen, um dem Fuß einen verkürzten und schlankeren Look zu verleihen. Der Absatz galt jahrzehntelang als Klassiker, erlebte aber in den 2010er Jahren ein Revival. Bei der Herbst/Winter-Show 2015 führte Lagerfeld die Schuhe in mehreren Varianten wieder ein.

Die klassischen Chanel-Ballerinas sind mit dem Logo der Marke auf der Kappe, einer Schleife und einem leichten Absatz versehen. Im Laufe der Jahre wurden sie immer wieder neu interpretiert.

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