Kalium ist ein chemisches Element, welches wichtig für verschiedene Funktionen im Körper ist. Ein Kaliummangel im Körper kann zu gefährlichen Herzrhythmusstörungen führen. Ist der Kaliumgehalt zu hoch, könnte das im schlimmsten Fall zu Muskelschwäche und Lähmungen führen.
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Kalium ist ein unersetzliches Mineral, welches der Organismus zum Überleben benötigt. Es ist nicht nur für das Kälte- und Wärmeempfinden zuständig, sondern ebenso für die Regulierung des Flüssigkeitshaushalts und zur Aktivierung von Enzymen, welche das Immunsystem unterstützen. Jedoch kann der Körper dieses Mineral nicht selbstständig produzieren und ist auf die tägliche Einnahme über eine ausgewogene Ernährung angewiesen. Doch wie viel Kalium benötigt man, was passiert, wenn man zu viel oder zu wenig aufnimmt und in welchen Lebensmitteln kommt es vermehrt vor?
Was ist Kalium?
Kalium gehört zu den essenziellen Mineralstoffen, was bedeutet, dass sie anorganischer Natur sind und somit nicht selbst vom Körper geschaffen werden können, jedoch kann der Organismus nicht ohne existieren. Neben Natrium und Chlorid zählt es zu den wichtigsten Elektrolyten und ist somit für den die Reglung des Wasserhaushalts im Körper verantwortlich. Hierbei geht es vor allem um das Gleichgewicht der Elektrolyte. Außerdem wirkt Kalium auch am Säure-Basen-Haushalt mit.
Da Kalium auch bei der Reizweiterleitung von Nervenimpulsen eine Rolle spielt und damit die Muskelarbeit maßgeblich unterstützt, ist die größte Menge in der Muskulatur zu finden. Kleine Mengen sind aber auch in den Zellen von Knochen und Leber nachweisbar.
Wo kommt Kalium vor? [Tabelle]
In fast allen Lebensmitteln ist eine gewisse Menge an Kalium enthalten. Besonders reich sind Obst und Gemüse, wobei vor allem Trockenobst als gute Kalium-Quelle gilt.
Kalium in pflanzlichen Lebensmitteln – Angaben pro 100 g
Lebensmittel | Menge |
---|---|
Sojabohnen | 1800 mg |
Aprikosen | 1700 mg |
Bohnen, weiß | 1300 mg |
Erbsen | 900 mg |
Datteln | 800 mg |
Spinat | 550 mg |
Grünkohl | 500 mg |
Avocado | 480 mg |
Kartoffeln | 420 mg |
Fenchel | 400 mg |
Kalium in tierischen Lebensmitteln – Angaben pro 100 g
Lebensmittel | Menge |
---|---|
Heilbutt | 446 mg |
Gans | 420 mg |
Forelle | 413 mg |
Makrele | 396 mg |
Karpfen | 383 mg |
Lamm | 380 mg |
Lachs | 371 mg |
Hering | 360 mg |
Brathuhn | 359 mg |
Schwein | 349 mg |
Wie hoch ist die durchschnittliche Tagesdosis?
Der tägliche Kaliumbedarf hängt von verschiedenen Faktoren, wie zum Beispiel dem Alter, eventuelle Krankheiten oder einer Schwangerschaft ab und kann dementsprechend höher oder niedriger ausfallen. So liegt die durchschnittliche Zufuhr für Erwachsene bei ungefähr 4000 mg, also 4 g am Tag, was einem empfohlenem Kaliumwert von 4,7 mmol pro Liter entspricht.
Wenn das Kalium zu hoch oder zu niedrig ist, kann es zu Fehlfunktionen der Muskulatur kommen und bedrohliche Herzrhythmusstörungen hervorrufen.
Was passiert bei zu viel Kalium?
Bei einer Kaliumüberdosis, also einer Hyperkaliämie können Nebenwirkungen wie Durchfall, Darmverschluss, Müdigkeit, Schwächegefühl, Kribbeln in den Extremitäten, ein pelziges Gefühl auf der Zunge, Muskelschwäche, Muskelzuckungen und Lähmungen auftreten. Allerdings ist eine Überversorgung durch normale Ernährung und intakter Nieren kaum möglich. Wenn allerdings eine Hyperkaliämie wegen beispielsweise einer Nierenschwäche vorliegt, kann dies schnell zu einem ernsten medizinischen Notfall werden.
Welche Mangelerscheinungen hat man bei zu wenig Kalium?
Ein akuter Kaliummangel, also Hypokaliämie führt dazu, dass durch eine Überreaktion verschiedener Kanäle der Sinusknoten dem Herz häufiger den Befehl gibt, sich zusammenzuziehen, wodurch das Herz zu schnell schlägt. Dadurch erholen sich die unterschiedlichen Herzzellen langsamer und geraten aus dem Takt, was zu gefährlichen Herzrhythmusstörungen führt.
Wenn das Kalium zu niedrig sein sollte, hat man die Möglichkeit den Kaliummangel-Selbsttest durchzuführen und auf Symptome wie Herzrhythmusstörungen, Muskelschwäche, verminderte Reflexe, Verstopfung, vermehrte Urinausscheidung und Müdigkeit zu achten.
Zu einem Kaliummangel kann es beispielsweise kommen, wenn man unter chronischem Durchfall, schwerem Erbrechen oder extremen Schwitzen leidet. Eine Hypokaliämie kann ebenfalls zu einem Notfall führen.
Welche Aufgaben und Funktionen hat Kalium im Körper?
Kalium spielt nicht nur eine wichtige Rolle für das Wachstum oder die Funktion von Herz, Nieren, Muskeln und Nerven, sondern ist auch für verschiedene Prozesse im Körper zuständig. Dazu gehören die Signalweiterleitung von Nervenimpulsen zwischen den Zellen im Körper sowie der Regulierung des Säuregrads.
Zudem ist Kalium wichtig für die Regulation des Blutdrucks sowie den Wasserhaushalt, da es den osmotischen Druck beeinflusst und äußerst bedeutend für die Proteinbiosynthese.
Wie kann der Körper Kalium am besten aufnehmen?
Da Kalium in den meisten Obst- und Gemüsesorten vertreten ist, erfolgt die Zufuhr über die tägliche Nahrungsaufnahme. Dabei sind Süßkartoffeln, Bohnen, Säfte, Fisch, Milchprodukte, Tomaten und (Trocken-)Früchte eine gute Wahl.
Um die Kaliumaufnahme maximal zu unterstützen, ist Magnesium eines der wichtigsten Vitamine, die die Zufuhr von Kalium verbessern. Doch, auch wenn Bananen, die wohl beliebteste Einnahmequelle für Magnesium sind, sollten sie wegen des hohen Zuckergehalts nur in Maßen verzehrt werden.
Wenn Gemüse gekocht oder im Wasser gelagert wird, entweicht das Kalium und geht im Wasser verloren, wodurch beim Verarbeitungsprozess ein Kaliumverlust von etwa 20 bis 50 Prozent entsteht. Wird zu viel Salz konsumiert, kann dies ebenfalls die Kaliumaufnahme, durch den hohen Natriumgehalt verhindern. Auch Lakritz ist bei übermäßiger Einnahme, wegen dem Inhaltsstoff Glycyrrhizinsäure, ein richtiger Kaliumräuber.