©Elke Mayr
Diabetes sind Stoffwechselkrankheiten, bei denen der Blutzuckerspiegel chronisch erhöht ist. Die Zuckerkrankheit kann aber auch vorübergehen in der Schwangerschaft vorkommen.
Was genau ist Diabetes?
Diabetes ist eine Erkrankung, bei welcher der Körper nicht genügend Insulin produziert oder nicht in der Lage ist, auf das gebildete Insulin richtig zu reagieren. Die Folge ist dann ein ungewöhnlich hoher Blutzuckerspiegel (Glukose). Die Zuckerkrankheit kann auch bei Haustieren vorkommen.
Urinausscheidung und das Durstgefühl nehmen meist zu und es kann zu ungewolltem Gewichtsverlust kommen. Diabetes schädigt zudem die Blutgefäße und erhöht das Risiko für einen Herzinfarkt, Schlaganfall, chronische Nierenerkrankung und Sehverlust.
Ärzt:innen verwenden häufig die medizinische Bezeichnung "Diabetes mellitus" und nicht nur Diabetes. Dadurch wird die Krankheit von einer anderen, dem "Diabetes insipidus" unterschieden. Diese ist ein sehr seltenes Leiden, das sich nicht auf den Blutzuckerspiegel auswirkt, aber ähnlich wie bei Diabetes mellitus kann es auch zu einer erhöhter Urinausscheidung kommen.
Blutzucker (Glukose)
Die meisten Lebensmittel bestehen aus Kohlehydrate, Proteine (Eiweiße) und Fett. Zucker gehört neben Stärke und Ballaststoffen zu den Kohlehydraten.
Es gibt verschiedene Zuckerarten in der Ernährung: Einfach-, Mehrfach- und Vielfachzucker. Haushaltszucker (Saccharose) besteht beispielsweise aus den beiden Einfachzuckern Glukose und Fruktose. Die Kohlenhydrate in Brot, Nudeln, Reis und ähnlichen Nahrungsmitteln bestehen aus Ketten von verschiedenen Einfachzuckermolekülen. Die unterschiedlichen Zuckerarten müssen dann im Verdauungstrakt durch Enzyme in Einfachzucker verarbeitet werden, bevor der Körper sie aufnehmen kann. Bei der Aufnahme werden diese in Glukose umgewandelt und stellen so eine wichtige Energiequelle für den Körper.
Glukose ist eigentlich jener Zucker, der durch das Blut transportiert und von den Zellen aufgenommen wird. Der Körper kann zudem auch aus Fetten und Proteinen Glukose herstellen. Unter Blutzucker versteht man dann den Glukoseanteil im Blut.
Welche Blutzuckerwerte sind normal?
Bei gesunden Menschen schwanken sie normalerweise im Tagesverlauf - Bewegung, Nahrungsaufnahme, Schlafmangel sowie Stress und Medikamente beeinflussen den Zuckergehalt im Blut.
Bei gesunden Menschen liegt der Blutzucker-Normwert nüchtern zwischen 70 und 99 mg/dl bzw. zwischen 3,9 und 5,5 mmol/l.
1,5 bis 2 Stunden nach den Essen liegt ein normaler Blutzuckerwert bei maximal 160 mg/dl bzw. bei 8,9 mmol/l.
Bei Werten von weniger als 70 mg/dl spricht man von Unterzucker (Hypoglykämie). Überzuckerung des Blutes (Hyperglykämie) tritt auf, wenn die Blutzuckerwerte über 160 mg/dl steigen.
Insulin
Die Glukose im Blut regt die Bauchspeicheldrüse zur Ausschüttung von Insulin an. Dieses regelt die Menge an Zucker (Glukose) im Blut und transportiert ihn in die Zellen.
Wenn der Körper nicht genug Insulin produziert, um die Glukose in die Zellen zu bringen oder die Reaktion darauf nicht mehr richtig funktioniert (Insulinresistenz), ergeben sich hohe Blutzuckerspiegel. Diese führen dann zu den Symptomen und Komplikationen von Diabetes mellitus.
Formen von Diabetes: Wie unterscheiden sich Typ-1 und 2 voneinander?
Bei Diabetes werden verschieden Typen unterschieden. Dazu gehören Prädiabetes, Typ-1 und 2. Diabetes kann aber auch in der Schwangerschaft vorübergehend vorkommen.
Prädiabetes
Sie ist ein Zustand, bei dem der gemessene Blutzuckerspiegel höher als normal ist, aber nicht so hoch, um als Diabetes bezeichnet zu werden. Wenn der Nüchtern-Blutzuckerspiegel zwischen 100 mg/dl (5,6 mmol/l) und 125 mg/dl (6,9 mmol/l) liegt oder, wenn der dieser 2 Stunden nach einem Glukosetoleranztest zwischen 140 mg/dl (7,8 mmol/l) und 199 mg/dl (11,0 mmol/l) liegt, sprechen Ärt:innen von Prädiabetes. Damit erhöht sich das Risiko für Diabetes mellitus sowie für Herzkrankheiten.
Typ-1-Diabetes
Bei diesem greift das Immunsystem die Insulin herstellenden Zellen der Bauchspeicheldrüse an und zerstört sie. Es wird dann dadurch nur wenig oder gar kein Insulin mehr produziert. Nur etwa 5 - 10 Prozent aller Menschen mit Diabetes mellitus haben eine Erkrankung vom Typ 1. Die meisten Menschen bekommen diesen Typ vor dem 30. Lebensjahr, er kann jedoch auch im späteren Lebensverlauf entstehen.
Typ-2-Diabetes
Er wird auch oft als Altersdiabetes bezeichnet. Hier stellt die Bauchspeicheldrüse weiterhin Insulin her. Der Körper entwickelt jedoch eine Resistenz gegenüber der Wirkung des Insulins und der Bedarf des Körpers wird dadurch nicht ausreichend gedeckt. Während die Krankheit fortschreitet, verliert die Bauchspeicheldrüse zunehmend die Fähigkeit, Insulin zu produzieren.
Er entsteht meist bei Menschen über 30 und wird mit zunehmendem Alter häufiger. Der Hauptrisikofaktor für Typ-2-Diabetes ist Adipositas (Fettleibigkeit).
Schwangerschaftsdiabetes
Diabetes kann auch in der Schwangerschaft auftreten. Daher werden im Rahmen der Vorsorgeuntersuchungen die Blutzuckerwerte erhoben.
Bei Frauen mit Schwangerschaftsdiabetes kommen Harnwegsinfekte, Wassereinlagerungen oder Bluthochdruck häufiger vor. Außerdem kann es später zu einer höheren Neigung zu Typ-2-Diabetes kommen.
Symptome: Woran erkennt man Diabetes?
Die zwei Arten von Diabetes mellitus weisen meist sehr ähnliche Symptome auf, wenn der Blutzucker stark erhöht ist.
Zu den Symptomen zählen:
Weniger Durst und vermehrte Urinausscheidung sowie gesteigerter Hunger
Gewichtsverlust
Verschwommenes Sehen
Benommenheit
Übelkeit
Weniger Ausdauer beim Sport
Erhöht sich der Glukosespiegel im Urin, scheiden die Nieren zusätzlich Wasser aus, um die große Glukosemenge zu verdünnen. Da die Nieren dadurch übermäßig Urin produzieren, scheiden Diabetiker:innen häufig mehr Urin aus (Polyurie). Dies führt dann zu einem ungewöhnlichem Durst (Polydipsie). Da auch überschüssige Kalorien im Urin ausgeschieden werden, können Betroffene auch an Gewicht verlieren oder sind hungriger.
Symptome bei Typ-1-Diabetes
Bei den erkrankten Personen beginnen die Symptome oft plötzlich. Es kann zudem schnell zu einer diabetische Ketoazidose kommen, da nicht ausreichend Insulin für die Verwertung der Glukose aus dem Blut zur Verfügung steht. Da die Zellen aber Energie zum Überleben benötigen, wechseln sie in einen Reservemechanismus und bauen Fettzellen ab. Es bilden sich dabei Verbindungen, die als Ketone bezeichnet werden. Diese liefern den Zellen dann zwar schnell Energie, aber säuern das Blut an. Neben den üblichen Symptomen wie übermäßiger Durst und erhöhte Urinausscheidung, zählen zu den ersten Symptomen einer diabetischen Ketoazidose Übelkeit, Erbrechen, Müdigkeit und auch Bauchschmerzen.
Die diabetische Ketoazidose kann auch manchmal das erste Anzeichen dafür sein, meist bei Kindern, das sich eine Erkrankung an Diabetes entwickelt hat.
Betroffene atmen dann zudem eher schnell und tief, um den Säuregehalt des Blutes zu korrigieren (Azidose) und der Atem riecht fruchtig und nach Nagellackentferner. Eine Behandlung sollte hier so schnell als möglich erfolgen.
Nachdem Ausbruch von Diabetes-Typ-1 kann es zu einer sogenannten "Honeymoon-Phase" kommen. Bei dieser haben einige Betroffene vorübergehende fast normale Blutzuckerwerten.
Typ-2-Diabetes
Hier kann es vorkommen, das jahrzehntelang keine Symptome vorhanden sind, bevor die Krankheit festgestellt wird. Die Symptome können teilweise auch sehr unauffällig sein. Vermehrte Urinausscheidung und Durst sind zu Beginn meist nur leicht ausgeprägt und verstärken sich zunehmend innerhalb von Wochen oder Monaten. Es kann außerdem zu Müdigkeit und verschwommenen Sehen kommen.
Im Frühstadium kann der Blutzuckerspiegel vorübergehend auch ungewöhnlich niedrig sein (Hypoglykämie). Da Typ-2-Diabetiker ein gewisses Maß an Insulin bilden, entwickelt sich bei ihnen für gewöhnlich keine Ketoazidose.
Bei Betroffenen, die bereits wissen, dass sie an Diabetes leiden, kann die diabetische Ketoazidose auftreten, wenn die Einnahme von Insulin eingestellt wurde oder eine Erkrankung den Körper belastet.
Bei sehr hohen Blutzuckerspiegeln kann zudem eine schwere Austrocknung (Dehydratation) entstehen, die zu geistiger Verwirrung, Benommenheit und Krampfanfällen führen kann.
Was sind die Ursachen für Diabetes?
Allen Formen von Diabetes liegt eine gestörte Blutzuckerregulation zugrunde.
Beim Typ-1 zerstören körpereigene Antikörper die Insulin-produzierenden Zellen. Besonders Kinder mit dieser Form von Diabetes haben oft zusätzlich Autoantikörper gegen Insulin.Es handelt sich daher um eine Autoimmunerkrankung. Warum diese auftritt, ist jedoch noch nicht genau erforscht.
Beim Typ-2-Diabetes produziert die Bauchspeicheldrüse anfangs meist noch genug Insulin. Allerdings werden die Körperzellen zunehmend resistent gegen dessen Wirkung. Diese Insulinresistenz löst dann einen Insulinmangel aus, obwohl eigentlich genug davon vorhanden wäre. Als Reaktion darauf stellen die Zellen immer mehr Insulin her. Diese Überproduktion hält die Bauchspeicheldrüse nicht ewig durch und die Insulinproduktion geht zurück und es kommt zu einem Insulinmangel.
Bei einigen Typ-2-Diabetikern produziert die Bauchspeicheldrüse aber auch direkt zu wenig Insulin.
Manche Frauen werden während der Schwangerschaft vorübergehend zuckerkrank. An der Entstehung von Gestationsdiabetes sind verschiedene Faktoren beteiligt. Es werden zudem vermehrt Hormone (Cortisol, Östrogene, Progesteron oder Prolactin) ausgeschüttet, die eine Art Gegenspieler für das Insulin sind.
Diagnose von Diabetes
Bei der Diagnostik von Diabetes mellitus werden Risikofaktoren abgeklärt und die Symptome überprüft. Der aktuelle Blutzuckerwert kann mittels Fingerstich ermittelt werden. Um einen Verdacht genauer abzuklären, wird eine venöse Blutabnahme gemacht. Dafür reicht eine einzige Untersuchung meist nicht aus.
Manchmal wird auch bei anderer Untersuchungen zufällig ein erhöhter Blutzuckerspiegel festgestellt. Liegt der Blutzuckerspiegel bei 200 mg/dl oder mehr, besteht Verdacht auf Diabetes, auch wenn keine zusätzlichen Symptome vorhanden sind. Zu einer sicheren Diagnosestellung werden dann Messungen des Nüchternblutzuckers oder ein oraler Glukosetoleranztest gemacht. Letzterer kommt meist zum Einsatz, wenn ein unklarer Befund vorliegt oder bei Verdacht auf Schwangerschaftsdiabetes. Über den Hämoglobin-Wert kann die Krankheit ebenfalls diagnostiziert werden.
Beim Glukosetoleranztest wird zunächst der Nüchternblutzucker bestimmt. 8 bis 14 Stunden davor darf nichts gegessen werden und man soll auf Alkohol, Kaffee oder Tee verzichten. Nach der Blutabnahme wird eine glukosehaltige Lösung getrunken. Dadurch steigt der Blutzucker an. Er sollte dann wieder in den Normalbereich sinken. Bei einer gestörter Glukosetoleranz oder Diabetes bleibt er aber erhöht. Daher wird zwei Stunden nach der Einnahme der Glukoselösung die Zuckerkonzentration im Blut erneut gemessen. Bei einem Zuckerwert von über 200 mg/dl, liegt Diabetes mellitus vor.
Diabetes Selbsttests
Diese sind nur für den Heimgebrauch gedacht und dienen nur zur Orientierung. Sie ersetzten keinen Besuch bei einer/m Ärzt;in!
Bei den Tests zur Selbstdurchführung handelt es sich um eine einfache Variante eines Urin-Tests. Der Teststreifen wird kurz in den Urinstrahl gehalten. Verfärbt sich das Testfeld, ist Zucker im Urin vorhanden. Zudem gibt es auch Streifen-Testgeräte, die das Blut untersuchen. Sie werden von Diabetiker:innen verwendet, die sich regelmäßig selbst Insulin spritzen. Man pikst sich dazu in die Fingerkuppe und der austretende Blutstropfen wird dann auf seinen Zuckergehalt untersucht.
Mehr Informationen und an wen du dich wenden kannst, wenn du ein Verdacht auf Diabetes hast findest du auf der Seite des österreichisches Gesundheitsportals.
Diabetes Messgeräte
Die Blutzucker-Selbstkontrolle ist wichtig bei Patienten, die selbstständig ihre Insulin-Dosis anpassen müssen. Für Menschen mit Diabetes mellitus stehen verschiedene Geräte zur Verfügung, um regelmäßig ihre Blutzuckerwerte zu überprüfen.
Blutzuckermessgeräte ermitteln mit Teststreifen und einem Tropfen Blut, der durch einen Stich in die Fingerkuppe gewonnen wird, den aktuellen Blutzuckerwert. Sie zeigen die Werte in mmol/l oder in mg/dl an. Es gibt aber auch Geräte, die ohne Stechen funktionieren wie das CGM- und das FGM-System.
Beim Messen sollten die Hände trocken und sauber sein. Die Stechhilfen werden dabei nur einmal verwendet. Oft liegen den Geräten Desinfektionsmittel bei, die für einen hohen Grad an Hygiene sorgen.
Blutzucker messen ohne Stechen
Mittlerweile gibt es auch Methoden zum Messen des Blutzuckers, die ohne den Stich in den Finger funktionieren.
Beim Continuous Glucose Monitoring (CGM) wird dem betroffenen Patienten ein Sensor ins Unterfettgewebe eingesetzt, dieser misst den Zucker automatisch in bestimmten Zeitabständen. Ein Sensor übermittelt dann die Werte an ein spezielles Empfangsgerät oder eine App auf dem Smartphone. Dadurch erfolgt eine ständige Überwachung der Werte. Zudem warnt ein Signalton bei einer Abweichung. Die Geräte müssen dann hin und wieder vom Benützer kalibriert werden.
Eine andere Möglichkeit ist das Flash Glucose Monitoring (FGM). Hier wird ein Sensor angebracht, der in engen Zeitabständen den Gewebezucker im Unterhautfettgewebe am Arm misst. Die Daten werden dann ebenfalls an ein Lesegerät oder ans Smartphone geschickt und ausgewertet. Das FGM-System sendet allerdings keinen Signalton bei Abweichungen. Ein weiterer Unterschied zum CGM ist das FGM-Geräte vom Hersteller eingestellt werden. Eine Kalibrierung durch den Nutzer ist nicht notwendig.
Blutzuckermesssysteme helfen Diabetikern beim Messen ihrer Blutzuckerwerte und erleichtern dadurch ihren Alltag. Die gesendeten Daten werden jedoch immer etwas zeitversetzt ausgelesen, daher wird in akuten Fällen immer noch das klassische Blutzuckermessgerät verwendet.
Wie behandelt man Diabetes?
Zur Senkung des Blutzuckers können Azrneimittel wie Antidiabetika (z.B. Metformin), Inkretinmimetika und Insulinpräparate eingesetzt werden. Regelmäßige Selbstmessungen und ärztliche Kontrollen sind notwendig, damit der/ die Patient:in den Blutzucker exakt einstellen kann. Die genaue Behandlung sollte immer mit einer Ärzt:in abgesprochen werden!
Einige Typ-2-Diabetes-Betroffene können ihre Blutzuckerwerte allein über Ernährung und Sport kontrollieren. Die meisten benötigen jedoch Medikamente zur Senkung des Blutzuckerspiegels und manchmal auch Insulin. Auch hier kann es notwendig sein, den Blutzucker mehrmals selbst zu testen.
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Welche Therapie infrage kommt, hängt immer auch von vielen Faktoren ab. Wann sind die Blutzuckerwerte erhöht? Wirken blutzuckersenkende Tabletten noch ausreichend? Bestehen altersbedingte Einschränkungen, die eine selbstständige Diabetestherapie erschweren? Auch Begleiterkrankungen können dabei eine Rolle spielen.
Zur Behandlung von Typ-1-Diabetes gehört meist ebenso eine Umstellung der Lebensgewohnheiten, die zur Gesundheit beitragen. Dazu zählen beispielsweise Gewichtsverlust, gesunde Ernährung und Sport. Außerdem müssen Betroffene regelmäßig ihre Werte kontrollieren.
Zudem benötigen sie fast immer eine Therapie mit Insulin. In der Regel wird Insulin unter die Haut gespritzt, meist in den Arm, den Oberschenkel oder den Bauch. Sehr dünnen Nadeln machen die Injektionen mit der Spritze aber fast schmerzlos. Insulin-Pen oder Pumpe können die Anwendung ebenfalls erleichtern.
Eine Insulinpumpe kann kontinuierlich Insulin aus einem Tank, durch eine in der Haut belassene Kanüle (ein hohles Kunststoffröhrchen), pumpen. Die Höhe der Insulin-Verabreichung kann dabei an die Tageszeit, körperlicher Aktivität oder an andere Dingen angepasst werden. Zudem können je nach Bedarf für die Mahlzeiten oder um hohe Blutzuckerspiegel auszugleichen, zusätzliche Dosen von Insulin verabreicht werden. Die Pumpe imitiert genauer, wie der Körper normalerweise Insulin selbst produziert. Eine Therapie mit einer Pumpe kommt meist für Patienten infrage, die mehr als drei Injektionen täglich benötigen.
Ernährung: Was darfst du bei Diabetes essen?
Diabetiker:innen sollten bei der Ernährung vorrangig auf Gemüse und Salate sowie vollwertige Getreideprodukte, Hülsenfrüchte, Nüsse, Obst, Milchprodukte, Fisch und mageres Fleisch setzen. Hochwertige pflanzliche Öle ergänzen die gesunde Ernährung. Genaue Diätpläne werden mit der/m behandelnden Ärzt:in besprochen.
Auf die Qualität der Fettsäuren sollte dabei besonders geachtet werden, da sie zur Herzgesundheit beitragen. Für die Fettzufuhr eignen sich besonders pflanzlichen Quellen oder Fisch. Es sollte nur wenige gesättigten Fettsäuren und Transfette konsumiert werden. Daher sollten fertige Produkten wie Wurst, Fleisch und industriellen Backwaren gemieden werden.
Die konsumierten kohlenhydratreichen Lebensmittel sollte möglichst ballststoffreich sein und vollwertig, da diese den Blutzuckerspiegel langsamer ansteigen lassen. Der glykämischen Index kann dabei als Orientierung herangezogen werden. Die Menge sollte unter Berücksichtigung der Medikamente/Insulin so gewählt werden, dass die Blutzuckereinstellung passt. Wenn es die Blutzuckerwerte erlauben, können Diabetiker:innen auch süße Lebensmittel in kleinen Mengen konsumieren.
Laut dem Österreichischen Gesundheitsportal sollte die Ballaststoffzufuhr ungefähr bei 30 bis 40 Gramm pro Tag liegen. Zwei Obst- und mindestens drei Salat- oder Gemüseportionen sowie Hülsenfrüchte und Vollkornprodukte helfen, den Bedarf zu decken. Auch Vitamine, Mineralstoffe und Spurenelemente sind ein wesentlicher Bestandteil gesunder Ernährung (Ernährungspyramide).