Du leidest unter Rötungen im Gesicht, am Hals, am Rücken oder sogar im Dekolleté? Im schlimmsten Fall entstehen Hautpusteln, die dir das Leben schwer machen? In Österreich sind circa 5-10% der Bevölkerung von der chronischen Hauterkrankung Rosacea betroffen.
Viele Menschen leiden im Alltag sehr unter den Gesichtsrötungen und sind sich meistens gar nicht darüber bewusst, dass die Hauterkrankung Rosazea für ihr Leiden verantwortlich ist. Meist tritt die Krankheit erstmals zwischen dem 30. und 50. Lebensjahr auf. Die Hautkrankheit mag chronisch sein, lässt sich aber trotzdem gut behandeln.
Durch eine frühzeitige Therapie und einen sensiblen Umgang, lässt sich dein Hautbild wieder positiv beeinflussen. Wir haben eine Expertin befragt und mit Dermatologin Dr. Nicola Neuhold über Symptome, Ursachen und Behandlungs-Methoden gesprochen. Wir erklären dir hier, was du gegen deine Rötungen tun kannst, damit du dich endlich wieder wohl in deiner Haut fühlst.
Was ist Rosacea (Rosazea)?
Rosacea ist eine chronische Hauterkrankung, die häufig bei Frauen diagnostiziert wird. Rosacea zeigt sich durch entzündete und gespannte Haut, Bläschen und Pusteln, die verstärkt im Gesicht auftreten können. Der Verlauf ist schubweise und kann individuell stark differieren. Die Erkrankung kann fortschreiten, aber auch im ersten Stadium der Rötungen "stehenbleiben". Die einzelnen Phasen müssen also nicht unbedingt nacheinander auftreten. Viele Betroffene leiden aufgrund des Erscheinungsbildes zudem stark psychosozial und emotional unter der Hauterkrankung.
Welche Symptome hat man bei Rosacea?
Viele Menschen nehmen Rötungen und Veränderungen an ihrer Haut wahr, erkennen diese aber oft nicht als Krankheitsanzeichen. Handelt es sich hauptsächlich um Gesichtsrötungen? Welche Körperstellen sind genau betroffen? Es ist wichtig, dass du deine Symptome richtig einordnen kannst, um den Schweregrad deiner Rosacea Erkrankung festzustellen.
Vorstadium: Am Anfang treten verstärkt Rötungen auf Wangen, Stirn und Kinn auf. Der sogenannte "Blush" ist Anzeichen für eine eher leichte Form. Das Anfangsstadium der Erkrankung wird auch "Kupferrose" bezeichnet.
Schweregrad 1: Die Haut kann trocken und schuppig sein. Später werden dann dünne Hautgefäße meist an der Nase und an den Wangen permanent sichtbar.
Schweregrad 2: Hautverdickungen, entzündete Bläschen sowie tiefe, anhaltende Knötchen gehören zu den schlimmeren Symptomen.
Schweregrad 3: In selten Fällen kann es auch zu einer Vergrößerung der Nase (Knollennase) oder zu Bindehautentzündungen kommen.
Drei Rosacea Mythen
Ist Rosacea eine Form von Akne? Expertin Dr. Neuhold sagt nein. Akne und Rosacea haben zwar ein ähnliches Erscheinungsbild, unter Akne versteht man jedoch eine akute entzündliche Hauterkrankung, wo hingegen Rosaca ist eine chronische Hauterkrankung anderen Ursprungs ist.
Ist Rosacea ansteckend? "Nein, absolut nicht. Man weiß nicht, wieso es der eine bekommt und der andere nicht. Im Körper gibt es eine Entzündungsreaktion, es kann angeboren sein oder am Immunsystem liegen", so Dr. Neuhold.
Tritt Rosacea eher bei Menschen mit heller Haut auf? Ja, Menschen mit heller Haut haben ein erhöhtes Risiko. Deshalb kommt die Krankheit in Nordeuropa häufiger vor als im Süden Europas.
Was sind die Ursachen?
Die Ursache der Rosacea Hauterkrankung ist noch ungeklärt. Vermutet wird jedoch ein komplexes Zusammenspiel von genetischen Veranlagungen sowie unterschiedlichen Faktoren, darunter zum Beispiel: Entzündete Gesichtsnerven, Störungen im Immunsystem oder eine schlechte Durchblutung.
Hinzu kommen zahlreiche Trigger, welche einen akuten Krankheitsschub auslösen können.
Stress: Unsere Haut, ein Spiegel unserer Seele. Stress wirkt sich sofort auf deine Haut aus.
Alkohol: erweitert deine Blutgefäße. Dieser Effekt verstärkt sich bei Rosacea Betroffenen und kann zu einem Schub führen.
UV-Strahlung: Sonneneinstrahlung kann deinen Zustand um 80% verschlechtern. Verwende das ganze Jahr über einen Sonnenschutz mit hohem Lichtschutzfaktor.
Bestimmte Lebensmittel (scharfes Essen): Nach dem Genuss scharfer Speisen kann es zu anfallartigen Rötungen im Gesicht kommen.
Koffein sollte in Maßen genossen werden.
Hitze: Plötzliche Temperaturwechsel sind ebenfalls gefährlich, da sich deine Blutgefäße erweitern es zu Rötungen im Gesicht kommt.
Rosacea Diagnose: Wie wird sie erkannt?
Die richtige Diagnose ist Grundvoraussetzung für deine Rosacea Behandlung. Die Diagnose basiert auf der Anamnese und einer körperlichen Untersuchung. Zu den Schlüsselelementen der Anamnese gehören Beginn, Dauer, Lokalisation, Begleitsymptome (z.B. Brennen, Augensymptome oder sogar Bluthochdruck) sowie die oben genannte Trigger Faktoren wie (Ernährung, Sonneneinstrahlung oder Stress).
Welche Therapiemöglichkeiten gibt es?
Eine vollständige Heilung für Rosacea gibt es leider noch nicht. Dafür aber zahlreiche Therapiemethoden. Es gilt vor allem die Schübe zu verhindern und die Symptome zu schwächen. Unbehandelt kann sich Rosacea über mehrere Jahre hinweg ziehen. Nun stellt sich die Frage: Welche Behandlungsmöglichkeit ist die Beste? Cremes, Tabletten oder doch lieber eine Lasertherapie? Dr. Neuhold verrät uns, dass sich die Behandlung natürlich an den Symptomen orientieren sollte. Sie empfiehlt in jedem Falle eine Langzeittherapie, um eine optimale Verbesserung des Hautbildes zu erzielen.
Mögliche Therapiemöglichkeiten sind:
Lokale Behandlungen in Form von Rosazea Crèmes, Lotions oder Gels. Diese können bei leichteren Beschwerden verwendet werden, um entzündliche Veränderungen zum Abklingen zu bringen.
Orale Behandlung in Form von Tabletten.
Laserbehandlungen, um die Gefäße zu veröden. Die allgemeine Gesichtsrötung und die erweiterten Äderchen im Gesicht lassen sich längerfristig nur mit einer intensiv gepulste Lichtherapie (IPL) oder einer Lasertherapie (z.B. Nd Yag Laser) bekämpfen. In der Regel braucht man 3 bis 5 Anwendungen, um gute Ergebnisse zu erzielen. Besteht ein Rhinophym (Knollenanse) kann dieses mit einem ablativen Laser oder auch chirurgisch in Lokalanästhesie oder Vollnarkose abgetragen werden.
Ab wann sollte ein Arzt aufgesucht werden?
Dr. Neuhold empfiehlt Rosacea frühzeitig zu behandeln, um Entzündungen abzufangen. Wenn die Krankheit jahrelang unbehandelt bleibt, ist es schwierig diese im Endstadium aufzufangen und das Fortschreiten der Krankheit zu verhindern.
Was kannst du gegen Rosacea tun?
Zusätzlich zu deiner Therapiebehandlung kannst du aber auch selbst einiges tun, um den Heilungsprozess zu unterstützen. Neben dem Vermeiden von den oben genannten Triggern kann das Führen eines Tagebuches eine große Hilfe sein. Dieses kann dir dabei helfen den Auslöser für deine Rötungen zu identifizieren. Man spricht von 20% genetischen Faktoren und 80% Umweltfaktoren",so Dr. Neuhold.
Ein wichtiger Bestandteil ist ebenfalls die richtige Pflegeroutine:
Gesichtsreinigung: Wasche deine Haut am besten nur mit lauwarmem Wasser, um sie zu schonen.
Vermeide starkes rubbeln.
Nutze Wasch- und Pflegeprodukte mit einem niedrigen pH-Wert <7.
Vermeide hingegen reizende Kosmetik wie zum Beispiel bestimmte Peelings, da sie alkalisch und zu Irritationen führen können.
Solltest du dich in der Sonne aufhalten, verwende unbedingt einen Sonnenschutz mit Lichtschutzfaktor 30 oder höher.
Tipps: Welche Pflegeprodukte helfen?
Wichtig ist es, hochwertige Produkte zu finden, die Feuchtigkeit spenden, sanfte, nicht reizende Formeln liefern und deine Rötungen gut abdecken. Besonders wichtig ist auch, dass kein Parfum enthalten ist, denn dieses kann besonders reizend wirken.
Geheimtipp ist die Dermasence-Pflegelinie "rosamin". Wie zum Beispiel die getönte Tagespflege hat einen LSF 50, beugt Entzündungen gezielt vor und deckt deine Rötungen gut ab.
Eucerin Anti-Rötungen: Die beruhigende Pflege ist ideal für gerötete, überempfindliche Haut.
Die La Roche-Posay Rosaliac U Legere ist ideal bei gereizter Haut und vor allem für Rosazea gedacht.
Du siehst, es gibt zahlreiche Methoden, die dir helfen, mit deiner Rosacea-Erkrankung umzugehen.
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