In der Hitze des Gefechts ist es oft schwierig, einen kühlen Kopf zu bewahren. Diese Strategien helfen.
1. Durchatmen
Es klingt banal, aber es wirkt! Sowohl die Atmung als auch unsere Emotionen beeinflussen das Nervensystem auf direkte Weise. Zur Beruhigung ist es wirksam, zuerst tief durchzuatmen, anstatt den spontanen Emotionen gleich freien Lauf zu lassen – denn das verstärkt die negative Dynamik.
2. Streit ist bedrohlicher Stress
Wer sich bewusst ist, dass das Stammhirn während einer scheinbar bedrohlichen Situation, wie z.B. bei einem Streit, automatisch in ein Stressreaktionsmuster fällt, kann durch dieses Bewusstsein die Kontrolle über die Situation übernehmen. Anstatt sich zu verteidigen oder wegzulaufen – was dem willkürlichen "Fight-or-Flight-Response" entspricht – ist es mithilfe von Bewusstheit möglich, zielgerichtet zu agieren anstatt willkürlich zu reagieren.
3. Die eigenen Gefühle spüren
Dabei hilft es, sich selbst zu beobachten und wahrzunehmen, welche Gefühle aufkommen: Fragen wie "Warum ärgere ich mich jetzt?" können Aufschluss über die Ursache des Gefühls geben. Fühlt man sich z.B. übergangen, ungerecht behandelt etc., lässt sich dies dann besser reflektieren und ansprechen, damit der Konflikt gelöst werden kann.
4. Ich-Botschaften senden
Wichtig ist dabei auch, von Beschuldigungen des anderen abzusehen, da dies einem Angriff gleichkommt. In Folge dessen wird sich das Gegenüber mit hoher Wahrscheinlichkeit verteidigen und zum Gegenangriff antreten – die Streitspirale ist im Gang!
Besser: Von sich selbst reden und dem anderen mitteilen, wie man sich fühlt, z.B. mit Aussagen wie "Ich habe das Gefühl, nicht gehört zu werden" anstatt mit Formulierungen wie "Du hast schon wieder nicht zugehört!"
5. Achtsam mit der Stimme umgehen
Ruhig bleiben auch mit der eigenen Stimme ist dabei ein sehr wirksames Mittel, um die Diskussion zu einem konstruktiven Ergebnis zu bringen. Es ist natürlich in Ordnung, eine kurze Auszeit zu nehmen und z.B. zum Cool-Down den Raum zu verlassen. Oft kann das Gespräch mit etwas Abstand anschließend entspannter fortgeführt werden.
6. Eisbrecher Humor
Einfühlsam und passend eingesetzt, ist Humor eines der besten Mittel, um das Eis in eingefahrenen Situationen zu brechen. Freilich sollte die eingebrachte Bemerkung nicht sarkastisch oder beleidigend sein, sondern die Wiederaufnahme der Verbindung mit dem anderen zum Ziel haben.
7. Aktiv zuhören
Im Streit hat jeder Beteiligte meistens ein Grundbedürfnis: Er möchte gehört werden. Aktives zuhören ist demnach eines der besten Wege, um auf einen gemeinsamen Nenner zu kommen. Das bedeutet: Zuhören, was der andere zu sagen hat und das Gehörte in eigenen Worten wiedergeben. Der andere fühlt sich so einerseits besser verstanden, andererseits ist aktives Zuhören ein idealer Check, ob beide wirklich vom Gleichen sprechen oder in einer emotional aufgeladenen Situation aneinander vorbeireden.