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Leiden Sie am Wendy-Syndrom?

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Leiden Sie am Wendy-Syndrom?

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Wenn Frauen ihre Männer bemuttern, kommt nichts Gutes dabei heraus.

Wendy ist Peter Pans beste Freundin und ihr Lebensinhalt ist, dass es ihrem Freund gut geht und es ihm an nichts fehlt. Das ist ja zum einen mal nichts Schlechtes, doch wie so oft im Leben, kommt es auf die Dosis an. Und nicht nur das – auch die Beziehungsdynamik selbst spielt eine entscheidende Rolle: Denn Peter Pan weigert sich , selbst erwachsen zu werden und Verantwortung für sein Handeln zu übernehmen. Nicht umsonst spricht man auch bei erwachsenen Männern, die emotional Kind geblieben sind, vom Peter Pan Syndrom.

In vielen Beziehungen ist das Verhältnis von Peter und Wendy tägliche Realität. Dabei unterstützt die Frau den Mann in jeder Lebenslage und managt ihm sein ganzes Leben. Sie opfert sich für ihn auf und alles dreht sich darum, dass er sein Leben auf die Reihe bekommt und er sich um nichts kümmern muss. Selbstredend, dass sie auch den Haushalt macht und stets dafür sorgt, dass es allen gut geht und das in Schieflage geratene Beziehungsschiff nicht untergeht.

Ungesunde Abhängigkeit macht krank

Die Folgen des Wendy-Syndroms können weitreichend sein. Denn während sich die Frau selbstlos aufopfert, vernachlässigt sie nicht nur ihre eigenen Grenzen und Bedürfnisse, sondern gibt oft für ihn auch ihre finanziellen Ressourcen auf. All das macht sie aus voller Überzeugung, denn sie sagt, dass sie ihn liebt. Und wer liebt, ist eben immer und grenzenlos für den anderen da.

Problematisch ist, dass die Dynamik beider die beidseitige, ungesunde Abhängigkeit stärkt und das Selbstwertgefühl beider schwächt. Ebensolches ist auch eine der Ursachen, warum man überhaupt in eine derartige Beziehungskonstellation gerät und diese auch ganz selbstverständlich mitmacht. Ein gesundes Gleichgewicht beider erwachsener Partner gibt es dabei aber nicht, und dass das irgendwann zu Aggressionen auf beiden Seiten führt, ist auch gewiss. Bei den Frauen führt die jahrelange Aufopferung nicht selten zur völligen Erschöpfung, ja sogar bis hin zum Burnout oder in die Depression. Früher oder später gehen diese Beziehungen meist schmerzvoll auseinander und sie hinterlassen bei Wendy die schmerzhafte Erkenntnis, sich selbst oft über Jahre hinweg völlig vernachlässigt zu haben und am Ende auch ausgenützt worden zu sein.

Selbstwert stärken als Weg

Die Ursachen liegen meistens in der Kindheit: Denn Frauen mit dem Wendy-Syndrom haben starke Angst davor, nicht geliebt und zurückgewiesen zu werden. Oft wurden sie selbst in der Kindheit vernachlässigt oder mussten schon früh viel Verantwortung übernehmen. Beispielsweise mussten sie sich um die eigenen Eltern kümmern, die möglicherweise stark mit sich selbst beschäftigt, depressiv oder alkoholkrank waren.
Die Heilung des Wendy Syndroms besteht darin, den Selbstwert und die eigene Autonomie zu stärken. Dazu gehört, die dysfunktionalen Muster zu erkennen, um künftig unreife Männer rechtzeitig zu erkennen und die nicht mehr ins Leben zu lassen.

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