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Beikostplan: Wie der Beikoststart bei Babys schrittweise abläuft

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10 min
Babybreie, die auf einem Tisch stehen

©Elke Mayr
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Du planst mit den ersten Löffelchen Brei bei deinem Baby zu starten? Wann dein Kind bereit für die Beikost ist und wie dir die Beikosteinführung Schritt für Schritt gelingt: der Beikostplan – vom Mittagsbrei zur Familienkost.

Beikosteinführung: die ersten Löffel Brei

Die Einführung der Beikost ist für Babys und Eltern ein aufregender Meilenstein in der Entwicklung des Kindes, der aber nicht von heute auf morgen geschieht. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) empfiehlt nach dem 6. Lebensmonat mit der Beikosteinführung zu starten.

In den ersten Monaten braucht das Kind ausschließlich Muttermilch oder Säuglingsanfangsnahrung. Um den 6. Monat deckt die Milch alleine aber nicht mehr den Energie- und Nährstoffbedarf des Säuglings ab, daher sollen frühestens mit Beginn des 5. Monats und spätestens mit Beginn des 7. Monats die Milchmahlzeiten schrittweise durch die Beikost ersetzt werden, steht im Leitfaden "Richtig essen von Anfang an! – Babys erstes Löffelchen" (erstellt von AGES, BMSGPK und DVSV). Dieser dient, wenn nicht anders angegeben, als Informationsquelle in diesem Artikel.

Wichtig ist aber zu beachten, dass jedes Baby individuell ist und das Tempo der Beikosteinführung vorgibt. Beginne mit ein paar Löffelchen und stille das Kleine weiter oder gib ihm das Fläschchen, so lange ihr es wollt. Lass dich am besten von deiner Kinderärztin/deinem Kinderarzt beraten.

Wann ist mein Baby bereit für Beikost?

Ob dein Baby bereit (oder "reif") für den Beikoststart ist, hängt von seiner Entwicklung ab. Du kannst auf einige Signale achten, die Zeichen dafür sind, dass der Nachwuchs bereit für den ersten Löffel Brei ist:

  • Dein Baby kann (mit deiner Hilfe) aufrecht sitzen und seinen Kopf frei halten. Sonst besteht Gefahr, dass es sich verschluckt.

  • Es beobachtet dich und andere interessiert beim Essen.

  • Es imitiert deine Kaubewegungen.

  • Es steckt sich seine Finger oder angebotenes Essen in den Mund.

  • Nach dem Stillen (oder Fläschchen) vergeht weniger Zeit, bis es wieder trinken möchte.

Wann beginnt mein Baby feste Nahrung zu essen? [Video]

Beikostplan für dein Kind: So gelingt die Beikosteinführung

Ein Beikostplan kann beim Übergang von der Muttermilch oder Säuglingsanfangsnahrung zur fein pürierten Beikost bis zur Familienkost hilfreich sein, du musst ihn aber natürlich nicht bis ins kleinste Detail so umsetzen.

Wichtig ist, dass du zu Beginn der Beikosteinführung Lebensmittel mit hohem Eisen- und Zinkgehalt wie Getreide und Fleisch sowie nährstoffreiche Nahrungsmittel wie Getreide, Gemüse und Obst wählst.

Auch wenn der Beikostplan vorsieht, dass du mit dem Mittagsbrei startest, mache dir keinen Stress. Beginne mit den ersten Löffelchen Brei, wenn du Ruhe und Zeit hast, auch wenn es eine andere Tageszeit als geplant ist. Ohne Druck kannst du am besten dein Kind an das neue Essritual und den Mahlzeitenrhythmus der Familie gewöhnen.

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 © woman/Martin Czwiertnia

1. Schritt im Beikostplan: Mittagsbrei (5. bis 7. Monat)

Der erste Brei im Beikostplan sieht den Mittagsbrei vor, der sich in Gemüsebrei, Gemüse-Kartoffel-Brei und Gemüse-Kartoffel-Fleisch-Brei aufteilt.

Start: Gemüsebrei

Starte am besten mit der Beikost mittags mit einem Gemüsebrei. Ein Klassiker ist der Karottenbrei. Geeignet sind auch Brokkoli, Erbsen, Fenchel, Kürbis, Pastinake, Süßkartoffel oder Zucchini. Versuche am Anfang der Beikosteinführung alle zwei bis drei Tage neue Gemüsesorten auszuprobieren, damit sich das Baby mit den unterschiedlichen Geschmäckern vertraut macht und du gegebenenfalls auch allergische Reaktionen auf Lebensmittel feststellen kannst.

Mag dein Kind eine Gemüsesorte nicht, verzweifle nicht, es kann zwischen 10 und 16 Versuchen brauchen, bis es das Nahrungsmittel annimmt. Zu Beginn reichen 2 bis 3 Teelöffel an pürierter Beikost aus, die Menge erhöht sich nach und nach. Am Ende des 1. Lebensjahres sollte das Baby im "Familienrhythmus" essen, also Frühstück, Mittag- und Abendessen.

Wenn du den Brei selbst machst, gib 1 bis 2 Teelöffel pflanzliches Öl (z. B. Lein-, Oliven- oder Rapsöl) hinzu. Das Öl ist für die Entwicklung deines Kindes wichtig.

Um Babybrei selbst zu machen, gibt es praktische Helferlein, wie zum Beispiel den Dampfgarer oder Standmixer von nutribullet Baby. Pluspunkte: die schnelle Zubereitung und die im Mixer-Set enthaltenen Gefrierschale – so kannst du dir einen kleinen Breivorrat anlegen.

Anfangs ist es ratsam, dass Kind vor dem Mittagsbrei kurz zu stillen oder das Fläschchen zu geben, damit der erste große Hunger gestillt ist und es nicht mit leerem Magen die ersten Brei-Experimente startet. Nach der Mahlzeit, die zu Beginn erst aus ein paar Löffelchen Brei besteht und nicht sättigt, kannst du dein Baby noch einmal stillen oder das Fläschchen geben.

Es folgt: Gemüse-Kartoffel-Brei

Ein oder zwei Wochen später steigst du auf einen Gemüse-Kartoffel-Brei mittags um. Auch nach dieser Mahlzeit brauchen die meisten Babys noch ihre Milchmahlzeit. Wenn dieser Mittagsbrei bei deinem Nachwuchs ankommt, kannst du die nächste Zutat hinzufügen: Fleisch.

Zu guter Letzt: Gemüse-Kartoffel-Fleisch-Brei

Der Mittagsbrei besteht jetzt aus Gemüse, Kartoffeln und Fleisch (Kalb, Rind, Schwein) und soll das Baby nach und nach so sättigen, das es danach keine Milch mehr braucht. Wenn dein Kind diesen Brei gut verträgt, kannst du es auch mit Fisch probieren. Hier geht es zu einem Rezept für einen Gemüse-Kartoffel-Fleisch-Brei.

Babybrei selbst kochen leicht gemacht [Video]

2. Schritt im Beikostplan: Abendbrei (6. bis 8. Monat)

Milch-Getreide-Brei

Nach dem Mittagsbrei wird der Abendbrei in der Beikost eingeführt, dieser besteht aus Getreide (Hafer, Hirse oder Reis) und (Kuh)Milch (guter Eiweiß- und Kalziumlieferant). Auch bei dieser Mahlzeit musst du dich Schritt für Schritt mit deinem Kind gemeinsam herantasten. Eine Rezeptidee findest du hier.

Als Ersatz für Muttermilch oder Säuglingsanfangsnahrung eignet sich Kuhmilch im 1. Lebensjahr nicht. Ab dem 6. Monat kannst du ca. 100 bis 200 ml Kuhmilch pro Tag für die Zubereitung des Abendbreis verwenden.

3. Schritt im Beikostplan: Nachmittagsbrei (7. bis 9. Monat)

Obst-Getreide-Brei

Am Beikostplan steht zwischen dem 7. und 9. Lebensmonat des Kindes der Obst-Getreide-Brei am Nachmittag (ein einfaches Rezept gibt es hier), der nun auch nach und nach die Milchmahlzeit ersetzt. Dieser Brei sollte keine Milch(produkte) enthalten, so kann das im Getreide enthaltene Eisen besser aufgenommen werden.

Babybrei im Gläschen kaufen – Was ist bei Beikostgläschen zu beachten? [Video]

4. Schritt im Beikostplan: Frühstück (10. bis 12. Monat)

Ab dem 10. Monat kannst du beginnen statt des Stillens oder Fläschchens deinem Baby ein Frühstück vormittags anzubieten, zum Beispiel ein Brot mit Butter oder Frischkäse. Langsam beginnt jetzt auch der Übergang von der Breikost zur festen Nahrung. Probiere nun auch klein geschnittene Lebensmittel in den Essensplan einzubauen (z. B. weich gekochtes Gemüse). Unser Kochbuch-Tipp: "Das große GU Kochbuch für Babys & Kleinkinder".

5. Schritt im Beikostplan: Familienkost (ab 12. Monat)

Rund um den 1. Geburtstag nimmt das (Klein)Kind dann an der Familienkost teil, sprich es isst das, was die Familie isst (aber aufs Würzen achten). Nicht vergessen: Es handelt sich um einen (beispielhaften) Beikostplan, jedes Kind is(s)t anders! Und: Ab dem ersten Zahn nicht auf die Zahnpflege vergessen (verwende eine altersgerechte Zahnpasta, z. B. TePe Daily™ Baby, erhältlich in der Apotheke).

Wie viel soll mein Baby nach dem Beikoststart trinken?

Wenn du dein Kind stillst oder ihm das Fläschchen gibst, braucht es in den ersten Lebensmonaten keine zusätzliche Flüssigkeit. Mit dem Beikoststart kannst du ihm Flüssigkeit anbieten, am besten Trinkwasser.

Ab dem 10. Monat, wenn das Baby zur Familienkost übergeht, braucht es zusätzlich Flüssigkeit (ca. 600 ml am Tag). Muttermilch oder Säuglingsanfangsnahrung kann das Kind nach dem Beikoststart noch so lange trinken, wie es für Baby und Mama in Ordnung ist.

Breifreie Beikost: Baby-led Weaning (BLW)

Als Alternative zur "klassischen" Beikosteinführung gibt es auch die Methode der breifreien Beikost: Baby-led Weaning, auch "Beikost nach Bedarf". Statt Brei wird dem Baby schon zum Beikoststart feste, nicht pürierte Nahrung gegeben, die das Kind selbst in die Hand nimmt und zum Mund führt. Viele Eltern bauen BWL in den "klassischen" Beikostplan ein und kombinieren beide Methoden. Unser Tipp: "Das große GU Breifrei-Kochbuch".

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