Wir lieben, lieben, lieben Zucchini! Manchmal jedoch hat das überaus vielseitig verkochbare Gemüse einen unangenehmen, bitteren Beigeschmack, der einem die ganze Mahlzeit vermiesen kann. Aber warum ist das so?
Warum schmecken Zucchini manchmal bitter?
Eigentlich sind Zucchini, die zur Gattung der Speisekürbisse gehören, überaus mild bis süßlich im Geschmack. Aber manche Exemplare schmecken einfach nur bitter. Wenn Zucchini bitter schmecken, solltest du sie in den Kompost entsorgen. Für den bitteren Geschmack ist das giftige Cucurbitacin verantwortlich.
Cucurbitacine sind Schutzstoffe, die von zahlreichen Pflanzen wie Gurken oder Kürbissen gebildet werden. Sie sollen das Gemüse davor schützen, gefressen zu werden.
Eigentlich wurden die unangenehmen Bitterstoffe im Laufe der Zeit und der Landwirtschaft aus dem Gemüse herausgezüchtet. Wer selbst Zucchinis im Garten anbaut, sollte diese nicht in der Nähe von Zierkürbissen einpflanzen. Denn die beinhalten einen hohen Gehalt der Bitterstoffe und es kann zu Kreuzungen kommen, die keinem schmecken und giftig sein können. Die Wahrscheinlichkeit für einen bitteren Geschmack steigt zudem beim Wachsen in langen Hitzeperioden sowie Dürre. Je älter eine Zucchini ist, desto mehr Bitterstoffe können sich außerdem darin entwickeln.
Wie erkenne ich, ob eine Zucchini bitter ist?
Von außen sieht man einer Zucchini ihren Geschmack leider nicht an. Damit du aber dein Zucchini-Gericht nicht nach dem Kochen entsorgen musst, empfiehlt es sich, vor dem Kochen eine kleine Kostprobe auf der Zunge zu probieren.
Wie bekomme ich den bitteren Geschmack aus einer Zucchini?
Bei manchen Gemüsesorten - etwa einer Melanzani - hilft Einsalzen, um Bitterstoffe herauszuziehen. Bei anderen wiederum Erhitzen. Bei der Zucchini jedoch müssen wir euch enttäuschen: Cucurbitacine lassen sich mit keiner Methode zerstören oder vertreiben. Die Bitterstoffe sind hitzebeständig und lösen sich beim Kochen daher auch nicht auf. Eine bittere Zucchini sollte einfach nicht gegessen werden. Eine gegrillte bittere Zucchini ist genauso giftig (und einfach nicht lecker) wie eine rohe bittere Zucchini.
Wer Zucchini ebenso liebt: hier ein paar köstliche Rezepte
Wie giftig sind bittere Zucchini?
Zu unterschätzen sind die giftigen Bitterstoffe in einer Zucchini wirklich nicht: So starben weltweit tatsächlich 5 Menschen in den letzten 30 Jahren aufgrund der Bitterstoffe. Wie gut oder schlecht man die Cucurbitacine selbst verträgt, hängt von vielen Faktoren, wie der körperlichen Verfassung oder Vorerkrankungen ab.
Kleine Mengen machen sich meist nicht bemerkbar, können aber schon Übelkeit, Erbrechen, Durchfall oder Magenkrämpfe auslösen. Bei starken Beschwerden sollte man auf jeden Fall einen Arzt oder eine Ärztin konsultieren.
Wie vermeide ich bittere Zucchini im eigenen Garten?
Keine Sorge, Zucchini darf und sollte man auch weiterhin ohne Sorgen im Garten anbauen. Zucchini, die aus gekauftem Saatgut gezogen werden sind in der ersten Generation eher frei von Cucurbitacin. Lässt man die Früchte sehr groß werden, können sich aber auch hier Bitterstoffe entwickeln.
Erst, wenn man im Folgejahr aus den Samen der Vorjahres-Zucchini neue Pflanzen zieht, kann dieses durch Kreuzung mit Zierkürbissen, Gurken, Melonen etc. verunreinigt sein und die gefährlichen Bitterstoffe entwickeln. Wer aber den Geschmackssinn nicht verloren hat, kann solche Früchte und Pflanzen sofort aussondern und künftig nicht mehr für die Vermehrung verwenden.