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Blutmond: Unter diesen Umständen tritt eine totale Mondfinsternis ein

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Blutmond: Unter diesen Umständen tritt eine totale Mondfinsternis ein

Sieht der Blutmond wirklich so aus?

©iStock
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Obwohl eine Mondfinsternis erahnen lässt, dass es - wie auch im Wort enthalten - finster wird, passiert ebendies nicht! Stattdessen erscheint der Mond in einem roten, fast schon gruseligen Licht, was uns als Blutmond bekannt ist. Damit dies geschieht, muss eine Reihe verschiedener Naturphänomene gegeben sein.

Unserem Mond wird eine Menge nachgesagt: Neben diversen Büchern und Liedern über den imposanten Himmelskörper orientieren sich manche Personen an sogenannten "Mondkalendern", andere wiederum legen ihre Heilsteine während des Vollmonds zum Aufladen nach draußen.

Obwohl der Mond jeden Tag - besser gesagt nachts - aufs Neue über unseren Köpfen erstrahlt, leuchtet er dabei gar nicht von selbst: Er reflektiert einzig allein das Licht der Sonne. Faszinierend, oder? Wir zeigen, was es damit auf sich hat und welche Rolle der Blutmond dabei spielt!

Was genau ist ein Blutmond?

Ein Mondzyklus dauert genau 29,53 Tage an - das sind 29 Tage, 12 Stunden und 44 Minuten. In diesem Zeitraum durchläuft der Mond alle vier Phasen: Neumond, zunehmender Mond, Vollmond und abnehmender Mond. Tatsächlich ist er dabei nicht nur schön anzusehen, sondern auch essentiell für sämtliches Leben auf unserer Erde. Ohne den Mond gäbe es keine Gezeiten, instabiles Klima und veränderte Jahreszeiten. Was für ein Glück, dass er da ist!

Stehen Sonne, Erde und Mond in einer bestimmten Reihenfolge, kann es je nach Anordnung zu einem von zwei astronomischen Phänomenen kommen: Sonnenfinsternis oder Mondfinsternis. Letzteres löst in euren Köpfen wahrscheinlich Begriffe wie "finster" oder "dunkel" aus - das ist eine Mondfinsternis in der Regel jedoch nie.

Aufgrund einer Brechung des Sonnenlichts erscheint der Vollmond in einer schaurigen, dunkelroten Färbung. Wieso? Weil die Erdatmosphäre das Sonnenlicht filtert und den roten Anteil des Lichts in den Erdschatten hinein streut. Voilà: Ein Blutmond taucht auf. Im Endeffekt sind "Blutmond" oder "roter Mond" also einfach andere Bezeichnungen einer Mondfinsternis.

Wo liegt der Unterschied zum Blue Moon und Supermond?

Der Begriff "Blue Moon" hat - entgegen aller Erwartungen - nichts mit der tatsächlichen Farbe des Mondes zu tun. Stattdessen geht es hierbei entweder um den zweiten Vollmond innerhalb eines Monats oder den dritten Vollmonds innerhalb einer Jahreszeit.

Ein Supermond ist, wie der Name es schon verrät, super groß und super hell - so wirkt es zumindest für uns kleine Erdbewohner:innen. Da der Mond stets in Bewegung ist, befindet er sich manchmal in seinem Perigäum. Das ist die erdnächste Position seiner Umlaufbahn. Ist dies der Fall, ist er mit einer Entfernung von maximal 367.600 Kilometern circa 25.000 Kilometer näher dran als sonst! Dies kann sowohl bei Neu- als auch bei Vollmond vorkommen.

Wichtig: Alle drei Spektakel können gleichzeitig erscheinen, tun es aber vergleichsweise nur sehr selten.

Voraussetzungen, damit der Blutmond zustande kommt

Ein Blutmond tritt dann auf, wenn sich der Mond in der Vollmondphase befindet und in unmittelbarer Nähe zum Schnittpunkt seiner eigenen Umlaufbahn um die Erde und dem Schnittpunkt der Erdumlaufbahn um die Sonne befindet. Diese wissenschaftlichen Definitionen machen mich manchmal wirklich fertig.

Auf Deutsch bedeutet das, dass es Vollmond und eine totale Mondfinsternis erfordert. Letztere entsteht, wenn Sonne, Erde und Mond - bitte in genau dieser Abfolge - auf einer Linie stehen und die Erde dadurch nur von einer Seite mit Licht angestrahlt wird. Da der Mond nicht immer in der Ekliptik von Sonne und Erde liegt, kommt es nicht monatlich zu einer Mondfinsternis. Wir halten fest: Jeder Blutmond ist ein Vollmond, allerdings ist nicht jeder Vollmond ein Blutmond.

Wie oft findet das Naturereignis statt?

Statistiken der NASA zeigen, dass pro Jahr zwischen zwei und fünf Mondfinsternisse auftreten. Aber Vorsicht! Hier ist von allen drei Arten die Rede - totale Mondfinsternis, partielle Mondfinsternis und Halbschattenfinsternis. Eine totale Mondfinsternis - die, wie wir jetzt wissen, für den Blutmond benötigt wird - macht lediglich 35% aller Mondfinsternisse aus.

Sollte der seltene Blutmond erscheinen, ist dieser gleich für mehrere Stunden zu sehen. Die längste totale Mondfinsternis des 21. Jahrhunderts trat am 27. Juli 2018 ein und hielt für 102 Minuten an! Ihr braucht übrigens keine spezielle Ausrüstung, die beispielsweise eure Augen schützt - das gibt es hingegen bei einer Sonnenfinsternis. Stattdessen ist es wichtig, zu wissen, dass nicht jeder Blutmond von Europa aus gesehen werden kann. Damit ihr auf Nummer sicher gehen könnt, haben wir die nächsten, in Österreich sichtbaren Blutmonde aufgelistet:

  • 07. September 2025

  • 31. Dezember 2028

  • 20. Dezember 2029

Welche Mythen ranken sich um den Blutmond?

Seine Bezeichnung hat der Blutmond der Bibel zu verdanken - dort galt er für Christ:innen als ein Frühwarnsystem der Apokalypse. In Ägypten symbolisierte der rote Mond das Auge des Horus, welches der Gott Seth erobern wollte. Die Germanen wiederum glaubten, dass ein Wolf den Mond aufessen und dadurch eine Mondfinsternis auslösen würde. Mythen rund um Vampire, Zombies und Werwölfe muss ich nicht weiter ausführen, oder?

Heute gelten Mondfinsternisse als eine Wandlungszeit mit starker Energiewirkung. Erscheint der Blutmond, wird ein Portal geöffnet, welches göttliche Energien des Universums hineinlässt. Gleichzeitig wird uns Menschen dadurch ein Neuanfang ermöglicht. Falls ihr also auf ein gutes Omen wartet, um eure Visionen und Träume umzusetzen, nutzt den nächsten Blutmond!

Auch (neumoderne) Hexen profitieren von dem Schauspiel der Natur. Bei den Esbaten handelt es sich um neuheidnische Rituale und Festtage im Wicca. Hier wird zu Ehren der Mondgöttin eine körperliche sowie seelische Reinigung vollzogen, eine Meditation durchgeführt und abschließend eine Nahrung inkludierende Zeremonie abgehalten. Jedem Kalendermonat wird ein Mond zugeordnet, der auf alte keltische Traditionen aus dem mittelalterlichen England zurückzuführen ist:

  • Januar: Wolf Moon

  • Februar: Storm Moon

  • März: Chaste Moon

  • April: Seed Moon

  • Mai: Hare Moon

  • Juni: Dyad Moon

  • Juli: Mead Moon

  • August: Wort Moon

  • September: Harvest Moon

  • Oktober: Blood Moon

  • November: Fog Moon

  • Dezember: Oak Moon

Obwohl Mondfinsternisse nicht immer im Oktober stattfinden, wird dieser Monat im Wiccatum als Blutmond bezeichnet. Dies liegt daran, dass in diesem Zeitraum früher Tiere der Herde und des Hofes geschlachtet wurden, um deren Fleisch für den kommenden Winter einzulagern. Vollzieht man im Oktober ein Ritual, können nicht nur menschliche, sondern auch tierische Geister zu Besuch kommen. Dementsprechend ist es wichtig, allen verstorbenen Seelen zu danken.

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