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Charlène von Monaco: Die sozial engagierte Fürstin im Portrait

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11 min
Charlène von Monaco

Charlène von Monaco

©Getty Images
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Früher eine erfolgreiche Schwimmerin, seit 2011 Regentin des zweitkleinsten Landes der Erde und dabei weitaus mehr als die Frau an der Seite von Prinz Albert: Das Leben von Charlène von Monaco ist aufregend und selbstbestimmt.

Ein Lächeln und ein etwas zurückhaltendes, ja beinahe scheues Winken für alle: So kennen wir Charlène Lynette Wittstock, die seit 2011 offiziell Charlène Lynette Grimaldi, Fürstin von Monaco heißt.

Dass die Frau mit den preußischen Vorfahren in ihrem früheren Leben eine erfolgreiche Schwimmerin war, die es sogar zu den Olympischen Spielen geschafft hat, wissen hingegen nicht viele. Seit langem engagiert sie sich mit viel Hingabe für soziale Belange.

Steckbrief Charlène von Monaco

  • Name: Charlene Lynette Grimaldi

  • Titel: Fürstin von Monaco

  • Geburtstag: 25. Jänner 1978

  • Sternzeichen: Wassermann

  • Geburtsort: Bulawayo, Simbabwe

  • Wohnort: Monaco

  • Beruf: Ehemalige Profi-Schwimmerin

  • Ehepartner: Fürst Albert (verheiratet seit 2011)

  • Kinder: Erbprinz Jacques (*2014), Prinzessin Gabriella (*2014)

Familiärer Hintergrund von Charlène von Monaco

Charlènes Mädchenname deutet auf eine Familie hin, die irgendwann einmal im deutschsprachigen Raum gelebt haben muss – und genauso ist es auch. Ihre Ururgroßeltern waren im damaligen Preußen zuhause, bis sie sich im Juli 1861 im Hamburger Hafen an Bord des Dreimasters "San Francisco" begaben, der Kurs auf die südafrikanische Tafelbucht nahm.

Dort wollten sie es als Diamantengräber zu Geld bringen, der Erfolg blieb ihnen allerdings verwehrt. Als Charlène Wittstock 117 Jahre später – um genau zu sein am 25. Januar 1978 – das Licht der Welt erblickte, hatte es ihren Teil der Familie bereits nach Rhodesien verschlagen, das heutige Simbabwe, das an Südafrika angrenzte.

Während der Vater ein eigenes Unternehmen leitete, arbeitete ihre Mutter als Schwimmlehrerin. Also lernte Charlène schon mit drei Jahren schwimmen und fühlte sich im Wasser bald pudelwohl. Die Familie zog 1990 nach Südafrika, in die Nähe von Johannesburg. Zu diesem Zeitpunkt stand für Charlène, ältestes von drei Kindern, längst fest, dass sie Karriere als Schwimmerin machen würde.

Charlène von Monaco: Karriere als Profi-Schwimmerin

Bereits Jahre vorher hatte das Mädchen, noch in Rhodesien, ein straffes Trainingsprogramm aufgenommen. Früh war ihr klar, dass das Element Wasser ihre Welt ist, und als Charlène acht Jahre alt war, entwickelte sie einen enormen Ehrgeiz. Training im Schwimmbecken oder lieber mit anderen Kindern spielen?

Für Charlène stellte sich diese Frage nicht, als Kind konnte sie sich selbst gegenüber ziemlich hart sein, um sich den Traum der Profi-Schwimmerin zu erfüllen. Vielleicht ein Erbe der preußischen Disziplin, die schon ihre Vorfahren in sich trugen? Jedenfalls brannte sie für ihre sportlichen Ziele so sehr, dass sie Anfang der 90er nach Durban umzog, weil sie dort bessere Trainingsbedingungen vorfand.

Und das zeigte Wirkung – 1996, mit gerade einmal 18 Jahren, wurde sie südafrikanische Meisterin. Jetzt ging es Schlag auf Schlag: Eine Silber- und drei Goldmedaillen bei den All African Games 1999, die Teilnahme an den Olympischen Spielen 2000 in Sydney, wo sie als Mitglied der Lagenstaffel Olympiafünfte wurde und viele Titel und Medaillen bei internationalen Schwimmwettbewerben und Weltcups gewann.

In Südafrika war Charlène Wittstock ein absoluter Sportstar, doch sie war immer nahbar. Teamkolleginnen von damals erzählen, dass sie trotz des harten Trainings keine Feier oder Kneipentour im Mannschaftskreis ausließ und für jeden Spaß zu haben war. Auch sei sie wegen ihres Optimismus und ihrer stets guten Laune beliebt gewesen.

Ein Leben zwischen Profisport und Fürst Albert

Doch so sehr Charlène das Schwimmen liebte, so gern verbrachte sie ab dem Jahr 2001 ihre freie Zeit mit einem bestimmten Mann. Dieser Mann hieß Albert und war damals noch Erbprinz von Monaco, der designierte Thronfolger seines Vaters Fürst Rainier III.

Zwar nahm Charlène noch an einigen Wettbewerben teil, und das sogar äußerst erfolgreich – doch war nicht mehr zu übersehen, dass sich ihre Prioritäten etwas verschoben hatten. Ab dem Jahr 2002 sah man sie seltener bei Wettkämpfen, 2005 wechselte Charlène dann noch einmal den Schwimmclub und den Trainer.

Im April 2007 schaffte sie es tatsächlich, noch einmal Südafrikameisterin über 50 Meter Rücken zu werden, die Olympischen Spiele 2008 in Peking waren zum Greifen nah. Dann aber brachen Schulterprobleme wieder auf, die Charlène bereits zuvor geplagt hatten, und sie beendete ihre Karriere im Jahr 2007. Bis dahin lebte sie in zwei Welten, nämlich im Becken und oft auch schon an Alberts Seite.

Beziehung mit Fürst Albert und erste Auftritte als Paar

2006, als Charlène selbst noch aktive Sportlerin war, begleitete sie den Prinzen zur Eröffnung der Olympischen Winterspiele nach Turin. Auch bei der Rotkreuz-Gala und beim Formel-1-Rennen in Monaco zeigten sich der Schwimmstar und der Adelige zusammen.

Logisch, dass die europäische High Society schon munkelte, eine Hochzeit oder zumindest eine Verlobung stünden kurz bevor. Doch so weit war es noch nicht. Aber immer öfter traten Charlène und Albert erkennbar als Paar auf, nicht nur bei den Galas des Roten Kreuzes und den traditionellen Rosenbällen 2008 und 2009.

Schon im Mai 2007 war Charlène nach Monaco gezogen, wodurch die Spekulationen auf eine Vermählung mit Albert natürlich nicht abflauten. Dessen Vater Rainier III. war 2005 gestorben, seitdem war Albert II. sowohl regierender Fürst von Monaco als auch offizielles Oberhaupt der Familie Grimaldi.

Übertritt zum Katholizismus, Hochzeit und Kinder

Doch so einfach wie im bürgerlichen Leben ist eine Eheschließung im europäischen Hochadel und speziell in Monaco eben nicht. Zwar gab das Fürstentum im Juni 2010 die Verlobung von Charlène und Albert II. bekannt, doch noch stand die Religion der früheren Schwimmerin einer Heirat im Weg.

In Monaco nämlich ist die katholische Konfession die Staatskirche, und die kirchliche Trauung im Fürstentum setzte voraus, dass sich beide Eheleute zum Katholizismus bekannten. Also konvertierte die protestantisch aufgewachsene Südafrikanerin zum katholischen Glauben. Nach der standesamtlichen Trauung am 1. Juli 2011 fand einen Tag darauf die kirchliche Hochzeit statt.

Eigens zu diesem festlichen Anlass wurde eine Hymne für die neue Fürstin komponiert – mit dem Namen "Hymne an Fürstin Charlène". Das Fürstentum ließ sogar eine Sondermünze im Nennwert von zwei Euro prägen, auf ihr zu sehen waren – im Profil – die Portraits des neuen Fürstenpaars. Bemerkenswert daran war, dass Albert nur im Hintergrund zu sehen ist, sein Kopf zum Teil von dem Charlènes verdeckt.

Und auch die Hoffnung der Monegassen auf legitime Thronfolger sollte sich erfüllen, wenn auch mit etwas zeitlichem Abstand. Im Dezember 2014 brachte Charlène Zwillinge zur Welt, Prinzessin Gabriella und, wenige Minuten später, Prinz Jaques.

Die etwas antiquierte monegassische Regelung sieht allerdings vor, dass immer der erste männliche Spross später den Thron übernimmt – ein Umstand, dem schon Albert II. (als Zweitgeborener nach seiner Schwester Caroline) die Regentschaft und den Fürstentitel verdankt.

Charlène von Monaco: Selbstbestimmt und sozial engagiert

Ja, Charlène ist Fürstin und Mutter von zwei Kindern – und dennoch lebt sie selbstbestimmt und macht ihr Ding. Sie liebt die Moderne Kunst und Literatur aus ihrer Heimat Südafrika, und nach dem Leben als Schwimmerin zieht es sie privat nun in die Berge oder auf das Surfbrett. Offizielle Termine aber sind nicht mehr unbedingt ihr bevorzugtes Parkett, dafür ist Charlène viel zu gern Mama.

Doch es gibt ein Thema, für das sie brennt und für das sie auch offizielle Anlässe besucht. Denn die Fürstin engagiert sich für benachteiligte Kinder, die weniger gute Chancen auf ein erfülltes Leben haben als ihre eigenen Sprösslinge. Diese Leidenschaft reicht zeitlich schon etwas weiter zurück, bereits vor ihrer Ehe mit Albert war sie in diesem Zusammenhang in sozialen Projekten aktiv.

Auch die Inklusion von Menschen mit Behinderungen ist Charlène eine Herzensangelegenheit, für die Special Olympics ist sie seit Jahren eine weltweite Botschafterin. Eine starke Frau, die inspirierend ist – und heute als Fürstin, Mama sowie sozial engagierter Mensch ein echtes Vorbild.

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