Gehen Beziehungen zu Ende, bleiben viele Erinnerungen zurück – oft in Form von Fotos oder Briefen. Doch was tun mit den Erinnerungstücken nach einer Trennung?
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Über ein Drittel der österreichischen Singles behält Fotos und Briefe aus einer vorangegangenen Beziehung. Entdecken die neuen Partner sogenannte Ex-Files, so sind Frauen deutlich entspannter als Männer. Mehr als die Hälfte der Single-Damen akzeptiert, dass es beim neuen Partner ein Leben davor gab. Das ergab eine österreichweite Studie im Auftrag der Online-Partneragentur ElitePartner, die von marketagent.com durchgeführt wurde.
Der Ex-Faktor ist in vielen Beziehungen ein großes Thema, denn rund ein Drittel der österreichischen Singles hält auch nach dem Ende der Beziehung an den Erinnerungsstücken der oder des Verflossenen fest. So entsorgt nur jeder Zehnte sämtliche Andenken in Foto- oder Briefform nach einer Trennung. Und lediglich vier Prozent der Singles schicken die Gegenstände wieder an den oder die Ex zurück.
Weibliche Singles gelassener bei Ex-Files
Generell haben weibliche Singles in Österreich eine entspanntere Einstellung zum Ex-Faktor als die alleinstehenden Männer. "Mit dem Scheitern einer Partnerschaft sind ganz verschiedene Gefühle in den Phasen einer Trennung verbunden. Vorrangig hängt das Bedürfnis, den Ex-Partner aus dem Sichtfeld zu verbannen, von der Art der Trennung ab. Wer den akuten Trennungsschmerz mit Trauer oder Wut überwunden und innerlichen Frieden damit geschlossen hat, der kann oft die Andenken an den Ex im Umfeld akzeptieren. Schließlich gab es auch Gründe, einander zu lieben. Mit dem Alter wächst die Erfahrung und Gelassenheit. Männer reagieren eifersüchtiger auf die Ex-Akte oder brauchen emotional einen klareren Schnitt mit der Vergangenheit", sagt Psychologin Lisa Fischbach.
Bewahrt die neue Partnerin Erinnerungsstücke an die Zeit mit dem Ex-Partner auf, ist das für 11 Prozent der männlichen Singles ein No-Go. Bei den Frauen teilen lediglich vier Prozent diese Ansicht. Interessant: Mehr Männer als Frauen besitzen eine Kiste mit Erinnerungsstücken der verflossenen Liebe (13 Prozent Männer vs. 9 Prozent Frauen).
Steirische Singles sind am abgeklärtesten
Mit der Vergangenheit des Partners konfrontiert zu werden, ist für Singles in Wien am schwersten. 13 Prozent möchten in keiner Weise an die Ex-Partner erinnert werden. Sogar der Besuch der gleichen Restaurants oder Urlaubsorte wird abgelehnt. Die oberösterreichischen Singles sind ebenfalls kein Fan von Aufbewahren der Erinnerungsstücke und handeln eher impulsiv: Nach einer Trennung werden diese Dinge hier meist weggeworfen, worüber sich ein Sechstel der Singles im Nachhinein ärgert. Bei einem neuen Partner sehen die Oberösterreicher und Oberösterreicherinnen den Ex-Faktor aber sehr entspannt, für 57 Prozent gehört ein Leben davor einfach dazu.
Ganz anders sieht das bei den steirischen Singles aus. Hier will die Mehrheit mit der Vergangenheit abschließen, nur für 16 Prozent ist der oder die Ex ein Teil des Lebens. Besonders bei einer neuen Partnerschaft wird das Behalten von Erinnerungsstücken bei knapp einem Fünftel der steirischen Singles als Zeichen gesehen, dass der Partner noch nicht mit dem oder der Ex abgeschlossen hat.