Die vielfach ausgezeichnete Meteorologin Helga Kromb-Kolp zählt österreichweit und international, zu einer der engagiertesten Forscherinnen, die sich mit den Folgen des globalen Klimawandels auseinander setzt.
Die Eindämmung des Klimawandels zählt zu einer der größten Herausforderung für diese und kommenden Generationen. Wissenschaftler:innen warnen seit langem, dass etwas unternommen werden muss, weil die Klimakrise sonst unbeherrschbar wird.
Der Klimawandel zählt seit ihrer Jugend zu einem Thema, das ihr sehr am Herzen liegt. Die mittlerweile über 70-jährige Helga Kromp-Kolb setzt sich mit ihrem Wissen und viel Engagement stark dafür ein, auf die Folgen des Klimawandels aufmerksam zu machen. Wir werfen einen Blick auf ihr bisheriges Wirken in unserer Gesellschaft!
Steckbrief: Helga Kromp-Kolb
Steckbrief
Helga Kromp-Kolb
Doktoratsstudium in Meteorologie an der Universität Wien, Habilitation Umweltmeteorologie
Ehemann: Wolfgang Kromp, Eltern: Fritz Kolb und Martha Grandl
Helga Kromp-Kolbs Einsatz für das Klima
Ihre Forschung konzentriert sich auf Umweltmeteorologie, auf die Schadstoffausbreitung in der Atmosphäre und den Klimawandel. Fragen rund um nachhaltig Entwicklung sowie Anpassung der Gesellschaft an eine nachhaltige Lebensweise und das eigentlich dringend notwendige Umdenken in Wissenschaft und Gesellschaft werden in den Arbeiten und Büchern von Helga Kromp-Kolb ebenfalls thematisiert.
Sie war für mehrere Bundesregierungen als Beraterin tätig und auch Vorsitzende des Forums für Atomfragen, Mitglied des Expertenbeirats des Klima und Energiefonds sowie wissenschaftliche Beirätin am Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung. Außerdem war sie an der Gründung des Climate Change Centers Austria (CCCA) beteiligt. Diese österreichische Einrichtungen ist eine zentrale Anlaufstelle für Forschung, Politik, Medien und Öffentlichkeit in Bezug auf alles, das sich um Klimaforschung in Österreich dreht.
Die Klimaforscherin setzt sich unermüdlich für eine bessere Zukunft ein und spricht über aktuelle Themen wie dem Kippen des Klimas. Für große Aufmerksamkeit sorgte sie 2019 in einem Zeitungsinterview mit ihrer Antwort auf die Frage, ob überhaupt noch geflogen werden dürfe:
Werdegang von Helga Kromp-Kolb
Die Wissenschaftlerin wurde am 14. November 1948 in Wien als Tochter des Pädagogen und späteren Diplomaten Fritz Kolb und der Erzieherin Martha Grandl geboren. Sie wuchs als Diplomatentochter in Frankreich, Luxemburg, Indien und Österreich auf.
Helga Kromp-Kolb studierte Meteorologie an der Universität Wien und machte ihren Abschluss 1971. Anschließend arbeitete sie als wissenschaftliche Assistentin an der Universität Wien und spezialisierte sich 1982 auf Umweltmeteorologie. Die Meteorologin war an der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik, die auch als "Hohe Warte" bekannt ist, in leitender Funktion tätig. Später folgte eine Anstellung als Associate Professor an der San José State University in Kalifornien. Sie leitete von 1986 bis 1995 die Abteilung Umweltmeteorologie an der Universität Wien. 1995 wurde sie ordentliche Universitätsprofessorin am Institut für Meteorologie an der Universität für Bodenkultur (BOKU) in Wien.
In ihren Forschungsthemen beschäftigt sie sich mit den regionale Auswirkungen des Klimawandels auf das österreichische Grünland und die Landwirtschaft sowie mit extremen Wetterereignissen. Sicherheitsanalysen grenznaher Kernkraftwerke und nuklearer Anlagen sowie die Verteilung des nuklearen Risikos in Europa sind ebenfalls Themen, mit denen sich die Forscherin auseinandersetzt.
Helga Kromp-Kolb ist mit dem Physiker und Risikoforscher Wolfgang Kromp verheiratet, der zwei Söhne und eine Tochter aus seiner erster Ehe mitbringt.
Auszeichnungen und Wirken von Helga Kromp-Kolb
Die Wissenschaftlerin ist in vielen Funktionen und beratenden Instituition tätig. Sie ist wissenschaftliche Beirätin im "Wiener Klimarat", Gründungsmitglied der seit 2013 bestehenden "Allianz Nachhaltiger Universitäten in Österreich" und seit 2012 bei der "Österreichische Akademie der Wissenschaften" in der Kommission Klima und Luftqualität dabei. Sie wurde für ihr Schaffen und Wirken rund um die Klimawandel-Thematik mehrmals ausgezeichnet.
2019 | Nachhaltige Gestalterin, Magazin BUSINESSART |
2018 | GREEN BRAND Austria Persönlichkeit |
2016 | Äsculapnadel der Ärztekammer für Wien |
2014 | Grüner Zweig der HL für Umwelt und Wirtschaft Ispertal |
2014 | Building Future Award |
2013 | Großes Silbernes Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich |
2009 | Un Bosco per Kyoto |
2008 | Die Österreichische Hagelversicherung, Klimaschutzpreis, Sonderkategorie |
2006 | WWF Panda Award |
2006 | Goldenes Ehrenzeichen für Verdienste um das Land Wien |
2005 | Wissenschaftlerin des Jahres; Preis der WissenschaftsjournalistInnen Österreichs |
1991 | Konrad Lorenz-Preis, BMUJF |
In ihren vielen öffentlichen Auftritten und Interviews gibt sie auch gerne Tipps:
Du möchtest weniger Fleisch konsumieren? In folgenden Artikel findest du Rezepte und Informationen über vegetarische Ernährung!
Lesenswerte Bücher von Kromp-Kolb
Der Wissenschaftlerin ist es ein persönliches Anliegen zu vermitteln, dass der Klimawandel ein Thema ist, das uns alle etwas angeht. 2005 wurde das "Schwarzbuch Klimawandel" veröffentlicht, in dem sie komplexe wissenschaftliche Zusammenhänge leicht und verständlich erklärt.
In ihrem zweiten Buch "Plus zwei Grad: Warum wir uns für die Rettung der Welt erwärmen sollten" thematisiert sie mit Herbert Formayer, dass ein Umdenken der Gesellschaft und jedes einzelnen dringend nötig ist, um die Folgen des Klimawandels einzugrenzen. Sie zeigen anhand der praktischer Beispiele, wie stark unser Alltag bereits von den Folgen des Klimawandels und dessen Auswirkungen betroffen ist. Neben den Umweltschäden widmen sie sich ebenfalls den gesellschaftlichen und politischen Konsequenzen.
Die beiden Autoren sehen den Klimawandel als eine der Hauptursachen für Fluchtbewegungen aus Afrika und Asien nach Europa. Überschwemmungen und Dürren sowie andere extreme Wetterereignisse, die durch den Klimawandel bedingt werden, sind ihrer Meinung nach mittlerweile Ursachen weltweiter Probleme, die vor allem die Schwächsten der Gesellschaft betreffen. So tragen zum Beispiel weniger Niederschläge besonders in ärmeren Ländern zum Ausbruch von Hungersnöten bei.
Das können wir von Helga Kromp-Kolb lernen
Als mehrfache österreichische Staatsmeisterin im Orientierungslauf und langjährige Trainerin der Nationalmannschaft zeigt die Powerfrau Helga Kromp-Kolb ebenso viel Ausdauer wie bei der Thematik um den Klimaschutz. Von ihr können wir uns vor allem Kraft und Stärke abschauen und wie wichtig es ist, beharrlich zu bleiben. Sie hat viel bewegt und Menschen inspiriert. Der Klimawandel geht uns alle etwas an und es kann nicht schaden die Augen etwas mehr zu öffnen, um die Zukunft für jetzige und spätere Generationen zu sichern!