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Jod - das essenzielle Spurenelement für die Schilddrüse

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7 min
Jod

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Jod ist für die Funktion der Schilddrüse ein wahrer Alleskönner. Aber wie viel ist eigentlich genug? Und was passiert bei einer Überdosierung? Und warum ist eigentlich das Salz mit Jod versetzt? Die Antworten auf diese Fragen haben wir im nachfolgenden Beitrag zusammengefasst.

Vitamine, Mineralstoffe, Spurenelemente – im Dschungel aus essenziellen und weniger essenziellen Nährstoffen kann man sich schon mal verirren. Einer sollte aber ganz oben auf Ihrer Liste stehen: der Organ-Alleskönner Jod! Mit seinen vielfältigen Aufgaben zählt Jod zu den essenziellen Spurenelementen und managt neben der Schilddrüse auch Körpertemperatur und das Wachstum der Zellen.

Was ist Jod?

Jod zählt zur Gruppe der Spurenelemente und ist für den menschlichen Körper lebensnotwendig. Es muss über die Nahrung zugeführt werden, da der Körper den essenziellen Stoff nicht selbst herstellen kann. Jod ist unter Raumtemperatur fest und daher nur schwach wasserlöslich. In der Natur kommt es meistens als chemische Verbindung mit anderen Stoffen, wie zum Beispiel Natrium vor.

Unterschied zwischen jodiertem und unjodiertem Salz

Wir alle kennen's: Wir stehen im Supermarkt und wollen ein Salz kaufen und stehen vor einem prall gefülltem Regal. Die Auswahl scheint schier unendlich vom normalen Tafelsalz über Himalayasalz bis Fleur de Sel. Welches nehmen? Wir können euch etwas helfen, denn am Ende ist Salz Salz - denn sie alle bestehen aus normalen Speisesalz. Der einzige Unterschied ist quasi der optische.

Was aber wirklich entscheiden ist, ist der Jodgehalt. Das Spurenelement Jod ist lebensnotwendig und weil wir nicht genug über die Nahrung aufnehmen, wird seit 1963 dem Speisesalz Jod hinzugefügt. Vorsicht: Die meisten "fancy" Salzsorten sind jedoch unjodiert. Daher solltest du beim Kauf auf Angaben wie "jodiert", "mit Jod versetzt" oder "angereichert mit Jod" achten.

Wo kommt das Spurenelement Jod vor?

Ursprünglich findet sich Jod im Wasser, in der Luft und im Boden. Pflanzen, aber auch Meeresbewohner, wie Fische und Algen nehmen das wichtige Spurenelement in sich auf. Da der Jodgehalt in unseren Böden jedoch gering ausfällt, sind wir auf Alternativen angewiesen. Aus diesem Grund gilt hierzulande als wichtigste und gängigste Jodquelle das jodierte Speisesalz. Mit einem Jodgehalt von 2.000 Mikrogramm pro 100 g führt es auch die Liste der jodhaltigen Lebensmittel mit weitem Vorsprung an.

Welche pflanzlichen Lebensmittel enthalten Jod?

Als besonders jodhaltig gelten Meeresalgen und Seetang. Es gestaltet sich jedoch sehr schwierig, die tatsächliche Jodmenge einer Alge zu beziffern, da dieser je nach Sonneneinstrahlung, Wuchstiefe, Gewässer und Erntezeit von fünf bis 11.000 Mikrogramm pro Gramm Trockengewicht liegen und somit stark variieren kann.

Brokkoli

15 µg

Erdnüsse

13 µg

Spinat

12 µg

Schwarztee

11 µg

Grünkohl

10 µg

Cashewnüsse

10 µg

Roggenbrot

9 µg

Erbsen

4 µg

Bananen

3 µg

Lebensmittel

Menge

Welche tierischen Lebensmittel enthalten Jod?

Zu den jodreichsten Lebensmittel gehören Meeresfische und - früchte. Wenn Nutztieren jodangereichertes Futter zugeführt wird, liefern auch diese nenneswerte Jodmengen.

Kabeljau

229 µg

Seelachs

200 µg

Scholle

190 µg

Meeresfrüchte

100 - 170 µg

Thunfisch

50 µg

Hartkäse

20 -40 µg

Eier

10 µg

Sahne

9 µg

Vollmilch

6 µg

Lebensmittel

Menge

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 © Elke Mayr

Wie hoch sollte die durchschnittliche Tagesdosis sein?

Von der Österreichischen Gemeinschaft für Ernährung wird eine Jodaufnahme von maximal 500 µg pro Tag für Erwachsene und 200 µg pro Tag für Kinder im Alter von 1 bis 3 Jahren empfohlen. Besonders wichtig ist es, eine ausreichende Jodzufuhr bei Kindern im Auge zu behalten, da sie das Spurenelement für ein normales Wachstum benötigen. Erhöhter Bedarf besteht bei Schwangeren und stillenden Frauen, da das Baby über die Nabelschnur oder die Muttermilch mit dem wichtigen Nährstoff mitversorgt wird.

Was passiert, wenn man zu viel Jod aufnimmt?

Auch eine Überversorgung mit Jod beeinträchtigt die Funktion der Schilddrüse. Besonders Kleinkinder, Schwangere und ältere Menschen haben nach übermäßiger Jodaufnahme mit Schilddrüsenerkrankungen zu kämpfen. Allerdings kann eine solche Überaufnahme kaum über die normale Ernährung erreicht werden.

Eine anhaltende Überdosierung kann zu einer Schilddrüsenüberfunktion führen. Mögliche Anzeigen für eine solche sogenannte Hyperthyreose sind:

  • Gewichtsverlust

  • Unreine Haut

  • Andauernde innere Unruhe

  • Magen-Darm-Beschwerden

Was passiert bei einem Jod-Mangel?

Eine Unterversorgung des wichtigen Spurenelements Jod kann zu einer Verminderung der Konzentration der Schilddrüsenhormone im Blut und in weiterer Folge zu einer Vergrößerung der Schilddrüse und somit zur Ausbildung eines Kropfs führen. Durch dieses Wachstum versucht die Schilddrüse den Mangel an Hormonen auszugleichen.

Bleibt ein Jodmangel über längere Zeit unbemerkt, kann dies zu einer Schilddrüsenunterfunktion führen. Eine solcher Mangel tritt aber nicht von heute auf morgen auf: Die Jod-Speicher des Körpers reichen bei einer unzureichenden Zufuhr bis zu zwei Monate.

Ein Mangel an Jod bzw. die Folge daraus, eine Schilddrüsenunterfunktion, kann folgende Symptome hervorrufen:

  • Atem- und Schluckbeschwerden

  • Andauernde Müdigkeit und Abgeschlagenheit

  • Depressive Verstimmung

  • Ständiges Kälteempfinden

  • Schlafstörungen

  • Gewichtszunahme und vermehrte Wasserablagerungen

  • Unfruchtbarkeit

Welche Aufgaben und Funktionen hat Jod im Körper?

Jod ist im Körper für die Funktion der Schilddrüse essenziell. Das Spurenelement wird für die Bildung der beiden Schilddrüsenhormone Trijodthyronin (T3) und Thyroxin (T4) benötigt. Diese wichtigen Hormone spielen für das Zellwachstum, vor allem im Gehirn, dem Nervensystem und den Knochen eine wichtige Rolle. Außerdem regulieren sie die Körpertemperatur, in dem sie für die Energiebreitstellung den Abbau von Fettzellen befeuern.

Wie können wir Jod am besten aufnehmen?

Neben Jod gilt auch Selen als wichtiger Nährstoff für die Schilddrüse. Selen hilft zudem bei der Umwandlung von Jod in die beiden wichtigen Schilddrüsenhormone T3 und T4.

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