Du denkst bei dem Wort Kimono an einen Bademantel aus dem Spa? Jetzt nicht mehr! Wir verraten dir, warum das traditionelle Kleidungsstück aus Asien ein absoluter Modetrend ist und auch in deinem Kleiderschrank nicht fehlen darf!
Viele von uns kennen Kimonos als traditionelle japanische Tracht. Dass sie nicht mehr nur dort zu Hause sind, beweisen Designer Labels wie Valentino, Gucci oder Yves Saint Laurent schon lange. Mittlerweile sind Kimonos in Modemetropolen à la Paris, Mailand und New York ein gern gesehener Fashion-Trend.
Ob im Sommer, Frühling oder doch lieber im Herbst – der Kimono lässt sich auch abseits des Runways in beinahe jeder Saison perfekt stylen. Wie auch du den Trend richtig kombinierst, zeigen wir dir hier.
Was ist ein Kimono und woher kommt er?
Der Begriff "Kimono" kommt aus dem Japanischen und heißt übersetzt so viel wie "Anziehsache" oder "Kleidungsstück". Dabei handelt es sich um ein jahrhundertealtes, traditionelles Gewand aus Japan, das vom Stil her einem Kaftan ähnelt. Typisch für einen Kimono sind eine T-förmige Robe, die bis zu den Knöcheln reicht, ein breiter Gürtel, genannt Obi, mit dem die verschiedenen Schichten an der Taille zusammengehalten werden und weite Ärmel.
Typische Muster sind Symbole wie Blumen, Kirschblüten, Landschaften oder Familiensiegel. Der formellste Stoff eines klassischen Kimonos besteht aus Seide, es gibt aber auch lässigere Varianten aus Baumwolle oder Leinen.
Die Geschichte des traditionellen Kimons geht zurück bis zur Heian-Zeit, die in Japan zwischen 794 und 1185 vorherrschte. Damals war der japanische Kleidungsstil noch stark vom chinesischen beeinflusst. Im Laufe der Jahre entwickelte sich die Robe hinsichtlich Farbe, Stoff und Stil weiter und wurde so zum Vorreiter des heutigen Kimonos.
Für die japanische Gesellschaft war ein Kimono allerdings nicht nur ein herkömmliches Kleidungsstück, sondern vielmehr Zeichen der Kunst, Kultur und des Wohlstands.
Denn Farbe, Muster und Wickeltechnik weisen auf Reichtum, Geschlecht, gesellschaftliche Stellung und Geschmack hin. Seit Beginn des 20. Jahrhunderts haben Kimonos ihren Weg in die westliche Welt gefunden und sind seither in der Modewelt nicht mehr wegzudenken.
Wann trägt man einen Kimono und welche unterschiedlichen Varianten gibt es?
Wenn man es genau nimmt, haben Kimonos, so wie wir sie als Trend-Pieces kennen, wenig mit einem traditionellen Kimono gemeinsam. Denn der klassische Kimono hat sich im Laufe der Jahre stets weiterentwickelt und wird heutzutage nur noch zu besonderen Anlässen aus dem Schrank geholt.
Umso mehr Vielfalt gibt es dafür bei der modernen Variante des Kimonos. Denn dieser ist ein echtes Statement-Piece! Ob als Cardigan über Jeans und T-Shirt, als Sommerkleid oder doch lieber als Mantel für die kühleren Tage – es gibt inzwischen verschiedene Möglichkeiten, den Kimono im Alltag zu kombinieren.
Kimonokleid
Du suchst nach dem perfekten Wickelkleid? Dann liegst du beim Kimonokleid genau richtig. Mit seinem seidig leichten Stoff ist es nämlich das ideale Kleid für heiße Sommertage. Es ist super schnell angezogen, bequem und eignet sich für jeden Anlass. Ein weiterer Vorteil: Eventuelle Problemzonen werden unter dem Kimonokleid elegant kaschiert.
Wer ein Kimonokleid zur nächsten Dinnerparty ausführen will, der kombiniert zum Wickelkleid am besten Riemchensandalen oder Pumps. Für einen glamouröseren Look das ganze einfach mit etwas auffälligeren Schmuck aufpeppen! Soll es lieber bürotauglich sein, dann passen dazu vor allem flache Sandalen, wie etwa Mules oder sogar schlichte Sneaker.
Auch am Strand machst du mit dem Kimonokleid eine gute Figur: Die sommerlichen Prints machen das Kleid zum perfekten Überwurf über Bikini, Badeanzug & Co. Dazu noch Accessoires wie Sonnenhut, Strandtasche und Sonnenbrille und fertig ist der perfekte Strandlook.
Kimonomantel
Der Kimono als lässiger Überwurf über Jeans & Co. ist wahrscheinlich die beliebteste Variante des modernen Kimonos. Er ist das Statement-Piece im Kleiderschrank, wenn man es sonst lieber unauffällig mag und hin und wieder für ein bisschen Farbe sorgen will.
Denn er peppt jedes noch so langweilige Outfit mit seinem auffälligen Design auf. Vor allem Maxi-Kimonos, die bis zu den Knöcheln reichen, verleihen dem Look noch das coole Etwas. Ideal eignet sich der Kimonomantel über Basic Looks mit Jeans und weißem T-Shirt.
Aber auch schlichte Minikleider sind darunter gerne gesehen. Da der Kimono bereits für viel Aufmerksamkeit sorgt, sollte auf auffällige Oberteile und Hosen darunter unbedingt verzichtet werden.
Kimonos mit Fransen
Fransen Kimonos sind vor allem im Sommer ein absoluter Hingucker. Man stelle sich vor: Jeans Shorts, ein simples weißes T-Shirt, ein Paar Cowboy Boots und darüber ein lässiger Kimono mit Fransen. Klingt nach dem perfekten Sommer-Look, nicht wahr? Fransen Kimonos sind übrigens vor allem bei Festivals gerne gesehen!
Kimonojacke
Kimonojacken sind ein vergleichsweise neuer Trend, aber trotzdem ein absoluter Hingucker. Zwar weicht die Kimonojacke stark von dem klassischen knöchellangen Kimono ab, ähnelt ihm aber was Form, weite Ärmel und Taillen-Gürtel betrifft. Besonders beliebt: Kimonojacken aus Denim oder mit floralem Print! Die perfekte Übergangsjacke für den Herbst.
Wieviel kostet ein echter Kimono?
Wer jetzt mit dem Gedanken spielt, sich einen echten Kimono zuzulegen, der muss tief in die Tasche greifen. Hochwertige Kimonos werden handgenäht und auch die dafür verwendeten Stoffe sind meist handgemacht und aufwändig dekoriert.
So kann ein klassischer Frauenkimono schnell mal mehr als 3.000€ kosten. Eine komplette Ausstattung samt Unterkleidern, Obi, Bändern, Socken und Co. liegt dagegen bei über 15.000€. Mittlerweile gibt es echte Kimonos aber auch Second Hand günstiger zu kaufen.
Wo ist der Unterschied zwischen Yukata und Kimono?
Yukata bedeutet übersetzt "Badegewand" und genau hier liegt auch der Zweck eines typischen Yukatas – denn ursprünglich wurden diese nach dem Baden getragen. In etwa so, wie wir es als Bademantel kennen. Inzwischen gelten Yukatas allerdings mehr als legerere und alltäglichere Variante des Kimonos und werden bevorzugt im Sommer als eine Art Sommer-Kimono getragen.
Sie haben zwar denselben T-förmigen Schnitt, unterscheiden sich aber vor allem hinsichtlich ihres Stoffes von einem klassischen Kimono. Während ein Kimono üblicherweise aus teurer Seide gefertigt wird, ist ein Yukata aus einem leichten, atmungsaktiven Baumwollstoff verarbeitet.
Zudem besteht ein klassischer Kimono aus mehreren Schichten, während ein Yukata aus einer einzigen Stofflage genäht wird. Kurz gesagt, ist ein Yukata also die weniger formelle, sommerliche Version eines Kimonos. Auch heute noch wird der Yukata in vielen japanischen Hotels als Bademantel zur Verfügung gestellt.