Gleichberechtigung
©Elke MayrEine Studie der Weltbank zeigt, dass die Gleichstellung von Frauen und Männern weltweit noch lange nicht erreicht ist. Nur sechs Staaten garantieren wirklich gesetzliche Gleichberechtigung - Österreich ist nicht darunter.
Die letzten 10 Jahre analysierte die IBRD, eine Untergruppe der Weltbank, in fast allen Ländern unserer Erde die rechtliche Lage zur Gleichberechtigung zwischen Frauen und Männern. Aus diesen Daten wurde ein Ranking erstellt, wie fair die jeweiligen Staaten ihre Bewohnerinnen und Bewohner behandeln.
Großangelegte Studie untersuchte 187 Länder in Bezug auf die Rechte von Männern und Frauen
Für dieses Ranking wurden 35 (vorwiegend wirtschaftliche) Kriterien untersucht, wie beispielsweise ob Frauen wie Männer frei entscheiden können, wo sie leben, ob sie sich frei bewegen und vereisen können, es Gesetze gegen sexuelle Belästigung am Arbeitsplatz gibt, es Ansprüche auf Erbe sowie Besitz gibt, ob Frauen in denselben Branchen arbeiten können wie Männer, ob Frauen die Scheidung einreichen und wieder heiraten dürfen, ob Frauen Bankkonten eröffnen oder Verträge unterzeichnen dürfen, ob das Pensionseinstiegsalter auf derselben Stufe ist und vieles mehr.
Kriterien, wie etwa die Möglichkeit, legal und sicher Schwangerschaftsabbrüche durchführen zu können wurden nicht aufgenommen.
Zwar entwickelte sich in der Studie einiges zum Besseren - so gab es 2009 noch kein einziges Land, das die höchste Punktezahl aufweisen konnte -, aber die Daten zeigen auch, dass es immer noch Staaten gibt, die verhindern, dass Frauen arbeiten oder ein Unternehmen gründen können oder wo Frauen keinen oder zu wenig Schutz vor sexueller Gewalt haben. In 56 Ländern veränderte sich die Gesetzeslage für Frauen leider überhaupt nicht.
Nur in diesen 6 Ländern sind Frauen gesetzlich gleichberechtigt
Aber anderswo bewegte sich zum Glück doch etwas: 2019 sind es immerhin sechs Staaten, die 100 Punkte an Gleichberechtigung bescheinigt bekommen: In Belgien, Dänemark, Frankreich, Lettland, Luxemburg und Schweden sind Männer und Frauen laut der Weltbank gesetzlich völlig gleichgestellt.
Und Österreich ist auf Platz...
Österreich erhält im Ranking immerhin satte 97,5 Punkte und teilt sich damit gemeinsam mit Kanada, Estland, Finnland, Griechenland, Irland, Spanien, Portugal und Großbritannien den 7. bis 15. Platz von 187 Ländern.
Das einzige Manko laut der Studie ist in Österreich die Situation in Bezug auf die Familienplanung: Werden Kinder geboren, liegt die Verantwortung meist immer noch auf Seiten der Frau: Es sind es fast immer die Frauen, die zuhause bleiben, danach in Teilzeit gehen, damit insgesamt weniger verdienen und damit auch weniger Pension erhalten, weswegen viele Frauen in die Altersarmut abrutschen. Ein Monat Väterkarenz ändert daran übrigens nicht viel.
Außerdem möchten wir dazu noch die ebenso vorhandene Gehaltsschere aufzeigen. Von der gläsernen Decke am Karriereweg ganz zu schweigen...
Die letzten im Ranking sind leider nicht überraschend
Keine große Überraschung sind die Schlusslichter der Studie: Am wenigsten gleichberechtigt sind Frauen in Saudi Arabien, knapp nach den Vereinigten Arabischen Emiraten, dem Sudan und dem Iran.
Hier findest du die Studie zum Nachlesen: "Women, Business and the Law 2019"