Eltern von zwei- bis dreijährigen Kindern kommen um das rosa Schwein Peppa Wutz nicht herum. Doch Expert:innen warnen vor der Kinderserie. Warum?
Der Hype um Peppa Wutz ist mir ein Rätsel. Meine Nichte verfiel der Schweine-Familie vor allem im Alter zwischen zwei und drei Jahren. Ihr Stoffschwein begleitete sie überall hin, die grunzenden Schweine immer griffbereit auf YouTube. Nichts entertainte sie so wer wie Peppa Pig. Damit ist sie nicht allein: Die britische Zeichentrick-Serie ist ein voller Erfolg. Dabei soll Peppa Wutz zu gewalttätig für Kinder sein. Das besagt zumindest eine neue Studie der Bath University, die neben sechs anderen Kinderserien auch noch zehn beliebte Familienfilme unter die Lupe genommen hat – unter anderem "Toy Story" und "Frozen".
Aber wie kann dieses rosa Schweinderl Kinder negativ beeinflussen? Die Forscherinnen und Forscher sind davon überzeugt, dass Peppa Wutz zu wenig Einfühlungsvermögen aufbringt. Vor allem, wenn sich andere verletzen. "Wir wissen, dass Kinder immer mehr Zeit mit dem Schauen dieser Serien verbringen, und das, was sie da fiktiv aufnehmen, beeinflusst ihr Verständnis von echten Alltagssituationen sehr stark!", erklärt Dr. Jordan, einer der Studienleiter.
Von besagten Verletzungssituationen soll es in der Serie ganze neun pro Stunde geben. Was den britischen Forschenden weniger auffiel ist der Umstand, dass Peppa Wutz' Wortwahl zu hinterfragen ist. Das begründet allerdings darauf, dass lediglich die deutsche Übersetzung mancher Phrasen fragwürdig ist. So sagt das kleine rosa Schwein zu ihrem Vater in der deutschen Version "doofer Papa", in der englischen aber "silly dad", was eher lustig gemeint ist und so viel wie "ach Papilein" bedeutet. Nun ja, vielleicht doch am besten gemeinsam mit den Kindern schauen.
Jedenfalls ist meine Nichte mittlerweile der beliebten Serie "Paw Patrol" verfallen, die ich mit nur einer weiblichen (!) Hunde-Heldin weitaus problematischer finde als Peppa Wutz.