Achtung, Pubertier: Erfahre alles über die Pubertät und darüber, wie du und dein Kind diese herausfordernde Phase meistert!
Seien wir uns ehrlich: So ein Kind kann einen ganz schön an seine Grenzen bringen. In der Pubertät erreicht das oft ganz neue Dimensionen. Plötzlich hängt bei vielen Familien der Haussegen dauerschief, und Dramen, knallende Türen und Schreiduelle stehen an der Tagesordnung.
Als Mama oder Papa ist man in dieser Zeit ziemlich gefordert – die Kids aber auch! In unserem Artikel haben wir die wichtigsten Facts zum Thema Pubertät gesammelt – inklusive Alltagstipps für gestresste Teenie-Eltern!
Was ist die Pubertät?
Die Begriff Pubertät stammt aus dem Lateinischen und bedeutet so viel wie "Mannbarkeit". Er bezeichnet jene Jahre, in der sich Kinder zu jungen Erwachsenen entwickeln beziehungsweise geschlechtsreif werden.
Die Pubertät ist eine Zeit der körperlichen und geistigen Veränderungen. Bei Mädchen beginnt sie etwas früher, um das neunte Lebensjahr. Bei Jungs geht es meist erst um das elfte Lebensjahr herum los.
Das Gehirn gibt dann Signale, die die Bildung von Sexualhormonen anregen. Diese führen dazu, dass sich der Körper allmählich verändert und die Keimdrüsen (bei Mädchen die Eierstöcke und bei Jungen die Hoden) reifen.
Ende in Sicht? Die Pubertät endet sowohl bei Jungs als auch bei Mädchen in Etappen:
Geschlechtsreife: Mädchen mit ca. 14 / Jungen mit ca. 16 Jahren
Körperwachstum: Mädchen mit ca. 16 / Jungen mit ca. 19 Jahren
letzte körperliche Veränderungen: bei beiden bis Anfang 20 möglich (bei Jungs auch später)
Was passiert während der Pubertät?
Einige Symptome der Pubertät sind einfach zu erkennen: die erste Menstruation bei Mädchen, der Stimmbruch bei Jungen … Während der Pubertät passiert im Körper aber noch viel mehr.
Körperliche Veränderungen
Wachstumsschub durch Sexualhormone
Knochen werden länger und schwerer
Kehlkopf wächst (Stimmbruch)
Keimdrüsen und Geschlechtsorgane reifen
erste Monatsblutung
erster Samenerguss
Behaarung wird stärker
vermehrte Fettproduktion der Haut (Pickel)
Biorhythmus
Melatonin wird täglich bis zu zwei Stunden später ausgeschüttet und verzögert abgebaut.
Die Kids werden daher später müde und brauchen morgens länger, um wach zu werden.
Gehirnentwicklung
Der präfrontale Kortex (Stirnhirn) reift relativ spät aus.
Er ist u.a. für die Impulskontrolle und Vernunft zuständig.
Auch Gefühle von anderen werden in dieser Zeit verlangsamt erkannt.
Jugendliche reagieren daher oft unkontrolliert und unüberlegt.
Stimmungsschwankungen
Der Nucleus accumbens (steuert das Streben nach Belohnung) ist träger, deswegen brauchen Pubertierende oft mehr Nervenkitzel
Jugendliche schwanken stark zwischen Emotionen, sind oft impulsiv und gereizt.
Sie wollen sich bewusst von den Erwachsenen abgrenzen.
Sie fühlen sich nicht mehr als Kind, aber auch noch nicht erwachsen.
Sie erleben oft ein Gefühlschaos durch erste Liebe, sexuelles Verlangen, Selbstzweifel oder Sinnkrisen.
Wie erkenne ich als Elternteil, dass mein Kind in der (Vor-)Pubertät ist?
Die ersten Anzeichen der Pubertät erkennt man oft schon weit vor deren Beginn. Der Körper und die Psyche von Kindern bereiten sich nämlich schon vorher auf die Veränderungen vor. Diese Phase bezeichnet man als Vorpubertät. Besonders bei Mädchen macht sich diese oft deutlicher bemerkbar.
Ab einem Alter von etwa acht Jahren lässt sich die Vorpubertät an folgenden Anzeichen erkennen:
erste Veränderung des Körpers
Gewichtszunahme
Pickel und Akne
Stimmungsschwankungen
bei Jungs: übersprudelnde Energie und "nicht stillsitzen können"
bei Mädchen: Lustlosigkeit und in sich gekehrt sein
Tipps für Eltern: So kommt ihr gemeinsam durch diese Phase
Eins vorneweg: Es ist einfacher, deine Einstellung zu ändern als dein Kind! Diese Erkenntnis spart dir viel Kraft und Zeit.
Du hättest gern ein "Allheilmittel" gegen pubertierende Teenager? Sorry: Das kennen wir leider auch nicht. Aber mit einigen Tricks kannst du den Umgang mit deinem Halbstarken oder deiner Drama Queen erleichtern:
Tipp #1: Einen kühlen Kopf bewahren
Auch für die Kids ist diese Zeit schwierig – versuche, ihr Verhalten nicht persönlich zu nehmen und öfter mal nicht dem Klischee der „ungechillten Eltern“ zu entsprechen.
Tipp #2: Verständnis entwickeln
Denke an deine eigene Jugendzeit zurück – vielleicht warst du selbst in der Pubertät auch nicht immer eine Vorzeigetochter oder ein Bilderbuchsohn?
Tipp #3: Grenzen setzen, Freiräume geben
Natürlich kann man den „Pubertieren“ nicht alles erlauben. Denke jedoch daran, dass auch sie aus ihren Fehlern lernen müssen. Lasse deinem Kind Freiräume, um eigene Erfahrungen zu machen. Das stärkt das Vertrauen in dich als Elternteil. Setze aber auch klare Grenzen und vermittle deiner Tochter oder deinem Sohn, was für dich nicht in Ordnung ist.
Tipp #4: Die eigenen Grenzen erkennen
Auch Eltern sind nur Menschen. Gestehe dir ein, dass auch du mal an deine Grenzen kommst und gönne dir Auszeiten von den wütenden Hormonen deiner Kids. Und auch wenn du es vielleicht gerade täglich hörst: Du bist nicht schuld an allem, was gerade falsch läuft!
Tipp #5: Mit anderen reden
Geteiltes Leid ist halbes Leid – das gilt auch für Eltern pubertierender Jungs und Mädels. Rede mit anderen Eltern, hol dir Tipps oder lass einfach Dampf ab! Natürlich kannst du auch professionelle Hilfe in Anspruch nehmen oder dir Büchern zum Thema holen.
Fazit: So wird die Situation einfacher
Die Pubertät ist weder für dich noch für dein Kind einfach. Die meisten Eltern empfinden diese Phase als extrem fordernd, du bist also nicht allein! Aber wie sagt man so schön: Alles geht vorbei – besonders mit gegenseitigem Verständnis und Humor!