Alle Frauen haben vaginalen Ausfluss. Die einen mehr, die anderen weniger. Doch was ist "normal" und wann sollte man besser zum Arzt gehen?
Was ist Scheidenausfluss?
Erst Mal: Vaginaler Ausfluss ist völlig normal. Kein Grund zur Sorge. Er unterliegt hormonellen Schwankungen, setzt meist ein oder zwei Jahre vor der Pubertät ein und dauert bis zu den Wechseljahren. Das normale Scheidensekret der Frau besteht dabei aus Epithelzellen und Kapillarflüssigkeit der Scheide, Scheidenflora, Drüsensekret aus dem Gebärmutterhals und Stoffwechselprodukten. Das Sekret hat einen pH-Wert von 3,8 bis 4,4. Pro Tag bilden wir davon etwa fünf Milliliter. Während sexueller Erregung wird vermehrt Scheidensekret gebildet und auch um den Zeitpunkt des Eisprungs kann der Ausfluss etwas stärker (und flüssiger) werden. Der Ausfluss sagt somit einiges über deinen Zyklus aus. Soviel zu den Hard Facts.
Normaler, vaginaler Ausfluss
Natürlich sind wir Frauen alle verschieden. Vieles in unserem Körper wird von Hormonen gesteuert. Deshalb variiert, wie schon oben angedeutet, das Scheidensekret im Laufe des Monats auch in Konsistenz, Farbe und Menge. Das sagt auch etwas über unsere Fruchtbarkeit aus:
Weißfluss
Dieser tritt meist einige Tage nach dem Ende der Menstruation auf. Der Körper bereitet sich quasi auf den nächsten Eisprung vor. Er sieht aus wie rohes Eiweiß, fühlt sich so an und lässt sich bis zu 5 Zentimeter in die Länge ziehen ohne zu reißen. Wegen der Dehnbarkeit spricht man dabei auch von der "Spinnbarkeit" des Zervixschleims.
Durchsichtiger Ausfluss
Diese Art des Ausflusses tritt vor allem kurz vor dem Eisprung auf. Er ist meist transparent. Um den Zeitpunkt des Eisprungs herum wird das Sekret wässriger und dünnflüssiger. Dadurch kommen die Spermien schnell voran auf ihrem Weg in die Gebärmutter. Logisch eigentlich!
Gelblicher Ausfluss
Tritt meist nach dem Eisprung auf und ist völlig harmlos.
"Cremiger" weißer Ausfluss
Nach dem Eisprung ist der Zervixschleim nicht mehr feucht oder flutschig. Der cremige Zervixschleim behindert die Spermien auf Ihrem Weg zur Gebärmutter. An diesen Tagen bist du also vermutlich nicht fruchtbar. Cremiger Zervixschleim reicht auf der Farbskala von perlweiß bis cremegelb.
Klebriger Ausfluss
Je näher die Monatsblutung kommt, desto klebriger und zäher ist auch das Scheidensekret. An diesen Tagen bist du am wenigsten fruchtbar. Der Zervixschleim ist dick, klumpig und fühlt sich wie Klebstoff an.
Wann sollte ich zum Arzt?
Brennen und Rötungen sollte man ernst nehmen. Es gibt jedoch einige (klarere) Anzeichen dafür, dass etwas nicht stimmt. Grundsätzlich gilt: Sobald dir etwas ungewöhnlich vorkommt, du Schmerzen hast, sich dein Ausfluss innerhalb kurzer Zeit verändert oder zunimmt, geh im Zweifel lieber zum Arzt. Der Ausfluss kann auf Krankheiten oder Infektionen hindeuten und man sollte den Ursachen auf den Grund gehen.
Übelriechender Ausfluss
Unsere Vagina ist von Haus aus eher säuerlich, weshalb der Ausfluss auch an sich ein wenig säuerlich riechen oder schmecken kann. Hormonell bedingt ist das manchmal intensiver, manchmal weniger ausgeprägt. Vorsicht Geruch: Problematisch wird es dann, wenn es fischig oder anderweitig unangenehm riecht. Häufig ist die Farbe des Ausflusses dann gräulich und recht dünnflüssig, was auf eine bakterielle Infektion hinweist.
Grünlicher Ausfluss
Aber auch grünlicher Ausfluss kann Zeichen einer bakteriellen Infektion sein. Wohlriechend ist dieser von Bakterien veränderte vaginale Ausfluss meistens auch nicht und kann unter anderem eine schaumige Konsistenz haben. Eine bakterielle Vaginose, Trichimoniasis oder auch Tripper könnten in Frage kommen. Vor allem in der Schwangerschaft ist die Diagnose einer Vaginose problematisch, da eine Scheideninfektion das Risiko für Komplikationen wie vorzeitige Wehen, Fehlgeburt oder Frühgeburt erhöhen kann.
Bröckeliger Ausfluss
Kein schöner Vergleich, aber: Hüttenkäse! Weißer, geruchloser, bröckelnder, fast trockener Ausfluss ist meistens Hinweis auf eine Pilzinfektion. Dazu kommen meist ein Brennen und leicht geschwollene Schamlippen.