Márcia Neves hat zwei Wochen lang eine Basenkur gemacht und diese hat ihr Leben so positiv verändert, dass sie beschlossen hat drei basische Tage in ihre Woche zu integrieren.
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Wie so ziemlich jeder Mensch, den ich kenne und auch nicht kenne, nahm ich mir vor dieses Jahr gesünder zu leben, mehr auf meine Ernährung zu achten und vor allem auch auf meine Gesundheit. Letzteres steht in direkter Verbindung zu meiner Ernährung. Ich habe nämlich Endometriose, die häufigste chronische Erkrankung bei Frauen im gebärfähigen Alter. Hier bilden sich, insbesondere im Bauchraum, aber auch an anderen Organen, Entzündungen und Zysten, die aus den Zellen der Gebärmutterschleimhaut bestehen. Diese Zellen sind an den weiblichen Zyklus gebunden, was bedeutet, dass ich an sämtlichen Stellen in meinem Körper blute, ohne, dass dieses Blut irgendwohin abfließen kann. Wie ihr euch vorstellen könnt, ist das sehr schmerzhaft und überhaupt kein Zuckerschlecken.
Ernährung bei Endometriose
Über die Zeit habe ich gemerkt, dass mir bestimmte Lebensmittel einfach nicht gut tun. Weizen, Zucker und Laktose sind entzündungsfördernd und verklebend und wirken sich sehr negativ auf Endometriose aus.
Nach sämtlichen Mahlzeiten wurde mir sofort schlecht, ich übergab mich des Öfteren und mein Bauch wurde so kugelrund als wäre ich im fünften Monat schwanger. Nach meiner Bauchspiegelung im Februar, bei der sämtliche Endometrioseherde entfernt wurden, konnte und wollte ich nicht mehr leiden, also kratzte ich jegliches Bissen Willensstärke zusammen und nahm den Schlachtplan "Ernährungsumstellung" in Angriff!
Nach einer langen Recherche stellte ich fest, dass eine vorwiegend basische und vegane Ernährung den meisten Endometriosepatientinnen half. Also wollte auch ich das ausprobieren. Ich hatte zuvor schon einmal einen Monat komplett auf Gluten und Laktose (außer auf Käse, weil Käse geil ist) verzichtet und Verbesserungen festgestellt, aber ich bin ständig schwach geworden. Jetzt sollte sich das ändern!
So funktioniert die BASENKUR
Ich begann basisches Essen zu googeln und war schon nach den ersten Ergebnissen vollkommen überfordert, dass ich aufgeben wollte. Doch dann sprang mir plötzlich eine Seite ins Auge: Basenbox. Neugierig klickte ich darauf und las mich ein. Im Grunde bietet die Basenbox eine Basenkur von drei und zehn Tagen an. Entscheidet man sich für eine der beiden Varianten, wird einem täglich gegen 13 Uhr das Abendessen für den jeweiligen sowie das Frühstück und Mittagessen für den darauffolgenden Tag geliefert.
Was ist erlaubt bei einer Basenkur?
Bei einer basischen Ernährung gilt es vorwiegend den übersäuerten Körper wieder zu neutralisieren. Der Fokus während einer Basenkur liegt auf Gemüse, Obst und verschiedenen Getreidesorten (vorwiegend Roggen, Dinkel und Vollkorn). Auf Fleisch und Fisch wird verzichtet und es kommen wenige tierische Produkte zum Einsatz, da sie im Körper Säuren bilden.
Was ist verboten bei einer Basenkur?
Off-Limits sind während der Kur tierische Produkte wie Fleich, Eier und Milch sowie Zucker, künstliche Süßstoffe, Kaffee und Alkohol. Diese Produkte haben oft schädliche Zusatzstoffe, die sich auf die körperliche und geistige Gesundheit auswirken. Auf der Speisekarte waren die meisten Gemüse, Obst, Nüsse, Hülsenfrüchte, Quinoa, Bulgur, Kartoffeln, Haferflocken, Mandelmilch, grüner Tee, Gewürze, Kräuter und vieles mehr .
Was war das Ziel?
Das Ziel war es sich zwei Wochen lang komplett basisch zu ernähren. Pro Tag durfte man drei Mahlzeiten zu sich nehmen, musste aber dazwischen immer eine fünfstündige Pause einlegen, damit Magen und Darm in Ruhe arbeiten können. In dieser Zeit wird der Körper entsäuert und neutralisiert.
Basenkur: Was gab es zu essen?
Das Essen selbst war sehr vielfältig. Ich aß viel Kichererbsen, Kidneybohnen, Sellerie, Brokkoli und andere Gemüsesorten, die sonst nicht so oft auf meinen Teller kamen. Nicht, weil sie mir nicht schmecken, sondern, weil ich nie daran denke mit ihnen zu kochen. Es gab auch Linseneintöpfe, Suppen, Aufläufe, Gemüsebowls, Porridge und rohes Gemüse mit Dips.
Wie fühlte ich mich dabei?
Am ersten Tag war ich voller Elan und Motivation und war bereit dem Ganzen die Stirn zu bieten. Zum Frühstück gab es Kidneybohnenmus mit frischem Dinkelvollkornbrot und Karottensticks. Kaffee tauschte ich gegen Matcha Tee. Zu Mittag aß ich eine Basenbowl mit Bulgur, Karotten, Brokkoli und anderem frischen Gemüse. Abends gab es dann Kartoffel-Sellerie-Auflauf mit Bärlauch. Die Portionen waren sehr gut und die fünf Stunden Pause zwischen jeder Mahlzeit waren ein Klacks. Mir ging es super, meinem Bauch auch. Ich war mehr als bereit für die nächsten zwei Wochen! Auch der zweite und dritte Tag verliefen problemlos und ohne Komplikationen.
Ab dem vierten Tag fing es dann an. Ich konnte morgens nur sehr schwer aufstehen, war ständig müde und schwach. Fühlte mich wirklich überhaupt nicht fit. Konzentration war für mich ein Fremdwort. Ich wurde nicht mehr wirklich satt, obwohl die Portionen wirklich großzügig waren.
Ich begann ich meine Entscheidung zu hinterfragen. Ich war erschöpft und fühlte mich krank. Um 20:30 Uhr ging ich ins Bett und schlief sage und schreibe 12 Stunden durch! Das gab es bei mir einfach nie! An Tag fünf und sechs plagte mich nicht nur die ständige Müdigkeit, sondern auch die Heißhungerattacken zwischen 14 und 15 Uhr. Ich kramte verzweifelt in meinen Taschen und Schränken nach Schokolade oder Zucker. Ich hätte alles gegessen, was Zucker enthält. ALLES! Ich hätte meine Seele verkauft für einen Zuckerkorn. Im selben Moment schämte ich mich für mein Verhalten. Ich musste auf Außenstehende so wirken, als wäre ich ein Junkie auf der Suche nach dem nächsten Stoff. Es war unerträglich.
In meinem Selbstmitleid zog ich Instagram zu Hilfe und mir rieten alle mein Essen mit mehr Salz zu würzen, weil es die Elektrolyten im Körper pushen würde oder was auch immer. Mir war es auch egal, solange es half, versuchte ich es! Leider war es ein Fail! So konnte ich den Tag nicht überstehen, also beschloss ich guten Gewissens einen Espresso mit ein bisschen Zucker zu trinken. Siehe da, mir ging es sofort besser.
Aber sechsten Tag hob sich langsam dieser Nebel, der mich die letzten zwei Tage wie ein Schleier umgab. Meine Stimmung war besser, ich war fitter ebenso wie meine Stimmung. Ich fühlte mich, als hätte ich mehr Energie als vorher. Von da an ging es mir wirklich viel viel besser.
... ich habe gesündigt
An Tag 8 wurde ich schwach.... Mir tut es Leid, sehr sogar, aber irgendwie auch nicht, weil es so gut war. Ich aß abends einen Burger. Ups. Die Basenbox bietet eine Kur von drei und zehn Tagen an. Diese beinhaltet aber nicht die Wochenenden. Dann wird nämlich kein Essen geliefert, sondern man erhält einen Rezeptplan mit möglichen Rezepten, die man über das Wochenende verteilt kochen kann bzw. sollte! Ich hielt mich auch brav daran, aber am Sonntag war ich mit Freunden im Prater spazieren und danach sind alle Burger essen gegangen. Ich besitze kein bisschen Willenskraft, wenn andere um mich herum saftige Burger verspeisen und ich nur dabei zusehe oder gar einen Salat esse. Pff. Was soll den das? Das ist Folter! #NoRegrets! Doch schon bald packte mich das schlechte Gewissen - und das nicht, weil ich vom deftigen Essen Bauchschmerzen bekam – deshalb verlängerte freiwillig meine Kur um einen Tag und kochte selbst basisches Essen!
Fazit: So war die Basenkur
Die ersten drei Tage waren wirklich einfach zu bewältigen. Ab Tag vier war ich ständig müde, hatte Kopfschmerzen und mich packte ständig der Heißhunger. Ab Tag sechs ging es wieder bergauf. Ich war ein neuer Mensch, voller Elan und Energie. Es tat richtig gut, als wäre ein großer Ballast abgefallen. Zwar habe ich an Tag 8 gesündigt, aber das ist OK. Zu viel sollte man sich wirklich nicht verbieten und durch die Kur habe ich gelernt, gewissenhafter auf meine Ernährung zu achten, mir aber auch hin und wieder mal Sünden zu erlauben. Es muss nicht immer ganz oder gar nicht sein. Mir war es wichtiger ein besseres Verhältnis zu Essen aufzubauen und ausgewogenes Mittelmaß zu finden.
Warum die Basenkur so gut für mich war?
Dass war mein erster richtiger Detox. Megan Gilmore, Autorin von No Excuses Detox sagt, dass eine Pause von bestimmten Lebensmitteln etwas ist, das jeder regelmäßig tun sollte. Unsere Körper treffen täglich auf Umweltgifte, einschließlich Verschmutzung, Schimmel, Schwermetalle und vieles mehr. Darauf haben wir im Normalfall nicht viel Kontrolle, jedoch können wir mit der entsprechenden Ernährung unsere Entgiftungsorgane unterstützen.
Für mich war es nicht nur wichtig einmal mein komplettes Inneres zu sanieren, sondern auch mich langsam an die basische Ernährung heranzutasten, ohne gleich mit Kochen und Zutaten überfordert zu sein. Es ist ein Luxus, sich zwei Wochen lang keine Gedanken um sein Essen machen zu müssen. Die Basenbox schickt aber immer einen kleinen Brief mit, in dem die Rezepte genau erklärt werden sowie sämtliche Zutaten gelistet sind. Somit isst man nicht nur passiv gesund, sondern beschäftigt sich mehr mit dem, was man zu sich nimmt.
Detoxes sind keine schnelle Lösung...
Entgiftungen und Kuren, die eine schlechte Nahrungsmittelauswahl durch Vollwertkost ersetzen, führen zu besseren Ergebnissen als drastisches Fasten. Wenn man eine oder mehrere Lebensmittelgruppen für völlig tabu erklärt, macht es diese Lebensmittel attraktiver denn je und kann dazu führen, dass man sich benachteiligt fühlt.
Für dauerhafte Ergebnisse muss man eine Änderung des Lebensstils anstreben. Das klingt überwältigend, war es für mich auch. Wie sollte ich meine furchtbaren Essgewohnheiten von heute auf morgen ändern. Aus diesem Grund habe ich mich schon vorher ein bisschen damit befasst und versucht Gluten zu ersetzen, dann Laktose und so weiter. Die Basenkur sollte mir ein besseres Bild der Vielfältigkeit von basischem Essen vermitteln, damit ich dazu eine gute und langfristige Verbindung aufbauen kann. Ich bin nicht die beste Köchin und würde ich mich gleich an Rezepte wagen und sie verhauen, würde dies meine Wahrnehmung von einer basischen Ernährung sehr negativ beeinflussen. Das war für mich der Hauptgrund diese Kur zu machen.
Kosten der Basenkur
Die Basenkur von Basenbox Wien gibt es für drei oder zehn Tage. Ich habe die Zehn-Tages-Kur gewählt und musste etwas schockiert feststellen, dass sie doch recht teuer ist. 278 Euro kostet es, wenn man sich zehn Tage lang nicht um sein Essen kümmern möchte, es fertig zubereitet und mit Informationsmaterial zu allen Zutaten und Inhaltsstoffen nach Hause geliefert bekommt. Die Produkte sind regional, saisonal und bio. Alles wird frisch zubereitet und per Fahrradbote geliefert. Der Preis ist definitiv gerechtfertigt, aber doch ein harter Brocken.
Mehr Infos zur Kur findet ihr auf www.basenbox.at.