Der erste Wackelzahn, wie aufregend! In unserem Artikel erfährst du alles, was du über den Zahnwechsel deines Kindes und die Zahnfee wissen solltest.
Wenn der erste Milchzahn wackelt, ist das für Kinder meist eine große Sache. Viele Mädchen und Jungen warten schon sehnlichst auf ihre erste Zahnlücke. Schließlich ist sie ein eindeutiges Zeichen dafür, dass sie jetzt zu den "Großen" gehören!
Noch aufregender wird der Zahnwechsel, wenn auch noch die Zahnfee vorbeischaut und dem Kind ein kleines Geschenk hinterlässt. Aber was hat es mit dem Brauch eigentlich genau auf sich? Und wie stellst du es am besten an, wenn die Zahnfee auch deinem kleinen Schatz einen Besuch abstatten soll? Tipps und Infos gibt's in unseren Facts zum Thema Zahnfee.
Wer ist die Zahnfee?
Eh klar: Eigentlich bist du die Zahnfee selbst. Aber ursprünglich kommt die Zahnfee – oder Tooth Fairy – aus dem englischsprachigen Raum. In Großbritannien und den USA bringt sie Kindern traditionell im Austausch gegen einen ausgefallenen Milchzahn nachts eine Goldmünze. Heute gibt es stattdessen meist Geld oder kleine Geschenke unter dem Polster.
Gibt es die Zahnfee auch in anderen Ländern?
Der Zahnfee-Brauch ist mittlerweile vom englischsprachigen Raum in viele andere Länder übergeschwappt. Einige Länder haben aber auch ihre eigenen Traditionen, wenn es um die Zähne der Kleinen geht. Andere Länder, andere Sitten - hier ein Überblick:
Frankreich: hier kommt die Zahnmaus ("La Petite Souris")
Spanien/Lateinamerika: auch hier gibt's die Maus, und zwar "Ratoncito Pérez"
Russland: und noch einmal die Maus – diese holt die Milchzähne unterm Bett
Schweiz: hier kommt nicht die Maus, sondern eine Ameise
Polen: die ausgefallenen Zähne werden im Garten eingepflanzt
Japan: die Zähne des Unterkiefers werden auf die Veranda geworfen, die des Oberkiefers aufs Hausdach
Übrigens: Die Zahnfee hat sogar einen eigenen Tag, und zwar den 22. August. Kinder, die an diesem Tag einen Zahn verlieren, sollen ganz besonderes Glück haben.
Wie läuft das mit der Zahnfee genau ab?
Du möchtest, dass die Zahnfee auch bei euch vorbeischaut? Dann gehst du die Sache am besten so an:
- 1.
Vorbereitung: Sprich mit deinem Kind über die Zahnfee, wenn der erste Zahn zu wackeln beginnt. Vielleicht hat es von anderen Kindern oder im Kindergarten ohnehin schon von dem Brauch gehört.
- 2.
Zahn bereitlegen: Juhu, der Wackelzahn ist endlich raus? Dann lege mit deinem Kind gemeinsam den Zahn unters Kopfkissen. Damit du – pardon, die Zahnfee! – nachts besser an den Zahn herankommst, kann er aber auch auf den Nachttisch oder aufs Fensterbrett gelegt werden.
- 3.
Zahn holen: Wenn dein Kind eingeschlafen ist, tauscht du den Milchzahn gegen eine kleine Überraschung aus. Beim ersten Zahn legt die Zahnfee manchmal auch einen kleinen Brief dazu.
- 4.
Aufwachen und freuen!
Tipp: Die Logistik kann für die Zahnfee ganz schön knifflig sein – besonders wenn das aufgeregte Kind genau an diesem Tag nicht einschlafen mag. Alternative: Du kannst das kleine Geschenk schon vorab im Zimmer verstecken und den Zahn an Ort und Stelle lassen. So bekommt dein Kind ein Geschenk UND den Zahn – den hat die Zahnfee nämlich extra zum Sammeln für die Zahndose dagelassen. Eltern- Erziehungs-Trick 17!
Kommt die Zahnfee bei jedem Zahn?
Das Gute daran: Bei der Zahnfee gibt es keine fixen Regeln. Bei manchen kommt sie nur beim ersten verlorenen Milchzahn, bei manchen bei jedem. Du entscheidest, wie oft und wie lange es für euch am besten funktioniert!
Manchmal erübrigt sich die Zahnfee ohnehin, wenn dein Kind älter wird und die Magie der kleinen Fee nicht mehr ganz so groß ist.
Das bringt die Zahnfee – ein paar Zahnfee-Ideen
Geld: Besonders größere Kinder, die auf etwas bestimmtes sparen, freuen sich über ein paar Münzen. Fun Fact: Die arme Zahnfee muss mittlerweile ganz schön tief in die Tasche greifen. Während in den 1970er Jahren noch etwa 20 Cent unter den Polster gelegt wurden, sind es heute bis zu 5 Euro.
Zahndose: Praktisch zum Sammeln und das perfekte erste Geschenk! Online findest du eine große Auswahl an süßen Milchzahndosen.
Buch: z.B. auch Geschichten über die Zahnfee
Hörspiel-CD
Schul-Materialien (Stifte, Jausenbox, etc.)
Klebetattoos oder Sticker
Haarspangen
kleines Spielzeug
Murmeln
Matchbox-Auto
Zahnputz-Zubehör (z.B. eine Zahnputzuhr)
Und: Süßigkeiten bringt die Zahnfee besser keine – schließlich sollen die Beißerchen ja möglichst gesund bleiben! Und natürlich sollten die verbliebenen und neuen Zähne geputzt werden. Infos und Tipps von einer Zahnärztin, wie du bei Babys und Kleinkindern die Zähne richtig putzt
Zahnwechsel: Was gibt's sonst noch zu beachten?
Den ersten Milchzahn verlieren Kinder meist rund um den Schuleintritt, also mit etwa 6 Jahren. Bei manchen geht's aber auch schon mit 4 Jahren los.
Bis alle Milchzähe ausgefallen sind, dauert es rund 6 Jahre. Alles in allem verliert dein Kind etwa 20 Milchzähne.
Die neuen, "richtigen" Zähne sollten natürlich besonders gut geputzt werden – schließlich wachsen diesmal keine neuen nach! Auch der regelmäßige Besuch beim Zahnarzt wird ab dann noch wichtiger.
Auch der Wechsel auf eine Zahnpasta mit höherem Fluorid-Gehalt kann in diesem Alter sinnvoll sein.
Wenn die Zähne wackeln, wackelt die Seele: Die Zeit des Zahnwechsels wird auch als "Wackelzahn-Pubertät" bezeichnet. Während dieser haben Kinder oft mit Stimmungsschwankungen, Wutausbrüchen und Trotzphasen zu kämpfen.
Fazit: Zahnfee - ja oder nein?
Manche Kinder stecken Veränderungen locker weg, andere tun sich dabei etwas schwerer. Besonders solchen Kindern hilft die Zahnfee über die Trennung von den Milchzähnen hinweg. Studien belegen sogar, dass Kinder, bei denen körperliche Veränderungen mit Ritualen gefeiert werden, besser mit Verlusten umgehen können.
Letzen Endes liegt es an dir, zu entscheiden, ob der Zahnfee-Brauch etwas für deinen Buben oder dein Mädel ist – schließlich kennst du dein Kind am besten!
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