©Elke Mayr
Die meisten Frauen kennen ihren Körper recht gut. Aber was passiert genau beim monatlichen Zyklus und wie steuern die Hormone diesen? In diesem Artikel erfährst du alles über den Zyklus der Frau.
Der Zyklus der Frau besteht kurz gesagt aus der wiederkehrenden Veränderung der Gebärmutterschleimhaut und der gleichzeitigen Heranreifung einer Eizelle im Eierstock. Dieser monatlichen Kreislauf des weiblichen Körpers wird durch bestimmte Hormone gesteuert und geregelt.
Wie funktioniert der Zyklus der Frau?
Die Eierstöcke der Frau halten bereits bei ihrer Geburt den gesamten Vorrat an Eizellen parat, der ihr im Laufe des Lebens zur Verfügung steht. Diese sind in kleinen Bläschen, die auch als Follikeln bezeichnet werden, eingeschlossen. Während der Pubertät sorgen dann die Hormone dafür, dass diese heranreifen und eine Eizelle freigegeben wird. Damit beginnen für sie die erste Regelblutung und die fruchtbaren Tage.
Wie lange dauert ein normaler Zyklus der Frau?
Der Zyklus der Frau, auch als Menstruationszyklus oder Ovarialzyklus genannt, umfasst im Durchschnitt 28 Tage. Der Zyklus endet dann quasi unmittelbar vor dem Beginn der nächsten Periode. Dieser kann zwischen 23 bis 35 Tagen schwanken, was als normal gilt. Nur bei 10 bis 15 % aller Frauen dauert ein Zyklus genau 28 Tage. Zudem verlaufen bei mehr als 20 % der Frauen die Zyklen unregelmäßig. Das heißt, dass sie länger oder kürzer als 28 Tage andauern.
Wie zählt man den Zyklus einer Frau?
Der Beginn der Monatsblutung ist der erste Tag des Zyklus. Bei der Menstruation wird die Gebärmutterschleimhaut mit einer Blutung abgestoßen. Diese Periode dauert ungefähr 3 bis 7 Tage an. Dabei kommen in etwa 15 bis 74 ml Menstruationsblut zusammen. Viele Frauen verspüren dabei unangenehme Beschwerden.
Der Menstruationszyklus wird durch unseren Hormonhaushalt gesteuert. Die Hormone werden im Körper hergestellt und sind Stoffe, die wie chemische Boten funktionieren. Sie regeln aber auch andere Körperfunktionen wie beispielsweise die Körpertemperatur. Bestimmte Hormone sind auch für das Auslösen des Eisprung verantwortlich.
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Menstruationszyklus: Phasen & Funktion der Hormone im Zyklus der Frau
Der weibliche Zyklus wird laut den medizinischen Merck Manuals in 3 Abschnitte eingeteilt, in denen verschiedene Hormone eine bestimmende Rolle spielen. Die Dauer der 1. Zyklushälfte (Follikelphase) variiert dabei am meisten, die 2. Zyklushälfte (Lutealphase) dauert immer ungefähr 14 Tage. In der Mitte des Zyklus der Frau findet der Eisprung statt. Der Menstruationszyklus wird auch manchmal in 4 Phasen eingeteilt werden: Eizellreifung, Eisprung, Gelbkörperphase und Menstruation. Was passiert da genau und welche Funktion haben die Hormone?
Ein Menstruationszyklus wird in drei Abschnitte eingeteilt:
Follikelphase (vor dem Eisprung)
Ovulationsphase (Eisprung)
Lutealphase (nach dem Eisprung)
Follikelphase (vor dem Eisprung)
Sie beginnt am ersten Tag der Menstruationsblutung und ist auch der Tag 1 des Zyklus der Frau. In dieser Phase reifen auch die Follikeln in den Eierstöcken.
Am Anfang der Follikelphase ist die Gebärmutterschleimhaut (Endometrium) noch dick. Sie ist gesättigt mit Nährstoffe und Flüssigkeiten, die zur Ernährung eines Embryos bestimmt sind. Wenn keine Befruchtung stattgefunden hat, werden die oberen Schichten der Gebärmutterschleimhaut abgestoßen. Es kommt zur Menstruationsblutung und der Zyklus beginnt.
Währenddessen produziert die Hypophyse eine leicht erhöhte Menge des follikelstimulierenden Hormons (FSH) und regt damit das Wachstum von 3 bis 30 Follikeln an. Davon enthält jeder ein Ei, aber nur einer wächst weiter. Er wird als dominanter Follikel bezeichnet. Er beginnt dann mit der Produktion von Östrogen, woraufhin sich die übrigen Follikel wieder zurückbilden. Mit den ansteigenden Östrogenspiegel wird auch die Gebärmutter vorbereitet und das Ansteigen des luteinisierenden Hormons (LH) stimuliert.
Die Follikelphase dauert ungefähr 13 bis 14 Tage. Von den drei Phasen schwankt sie am meisten. Vor den Wechseljahren wird sie zudem kürzer. Diese Phase endet mit dem drastischen Anstieg des luteinisierenden Hormons. Dieser führt zur zum Eisprung und leitet somit auch die nächste Phase ein.
Ob im rechten oder im linken Eierstock ein Ei heranreift, passiert zufällig. Wenn ein Eierstock entfernt werden musste, setzt der verbliebene jeden Monat das Ei frei.
Ovulationsphase (Eisprung)
Wenn eine Eizelle herangereift ist und den Eierstock verlassen hat, dies wird auch Eisprung (Follikelsprung/ Ovulation) genannt, kann es um diese Zeit herum zu einer Schwangerschaft kommen. Die Eizelle wandert bei diesem Vorgang den Eileiter hinunter bis in die Gebärmutter.
Das LH bewirkt in der Ovulationsphase, dass der dominanten Follikels reißt und das Ei freisetzt. Der Spiegel des FSH steigt dabei wieder ein wenig an. Sie dauert gewöhnlich 16 bis 32 Stunden und endet nach Freisetzung des Eies. Dieses kann ungefähr 12 - 24 Stunden nach dem Eisprung befruchtet werden.
Der Anstieg des luteinisierenden Hormons kann durch eine Messung im Urin festgestellt werden. Mit einem Ovulationstest wird so der Eisprung genauer bestimmt.
Zur Zeit des Eisprungs spüren manche Frauen hin und wieder einen dumpfen Schmerz im Unterbauch, den sogenannten Mittelschmerz. Er kann ein paar Minuten bis zu einigen Stunden lang dauern. Dieser wird normalerweise auf derselben Seite verspürt, wo der der Eierstock das Ei freisetzt. Die genaue Ursache ist nicht bekannt. Es wird davon ausgegangen, dass er dem Reißen des Follikels vorausgeht oder folgt. Aber auch von anderen Anzeichen wie Blähungen wird oft berichtet.
Lutealphase (nach dem Eisprung)
Sie beginnt nach dem Eisprung, wenn keine Befruchtung erfolgt ist. Diese Phase dauert in etwa 14 Tage und endet unmittelbar vor der nächsten Menstruation.
Der aufgerissene Follikel schließt sich nun wieder nach dem Eisprung und bildet den sogenannten Gelbkörper, der zunehmend mehr Progesteron erzeugt. Dieses bereitet die Gebärmutter für die Einnistung eines Embryo vor. Progesteron und Östrogen führen dazu, dass die Gebärmutterschleimhaut sich verdickt und sich mit Nährstoffen sowie Flüssigkeiten füllt. Während des Großteils der Lutealphase ist der Östrogenspiegel eher hoch.
Während der Lutealphase kommt es zu einer leicht erhöhten Körpertemperatur um zirka 0,5 Grad, die bis zum Beginn der Menstruationsperiode erhöht bleibt. Diese kann herangezogen werden, um die fruchtbaren Tage zu berechnen.
Die Gelbkörper bilden sich nach ungefähr 14 Tagen wieder zurück, die Östrogen- und Progesteronspiegel sinken ab und der Zyklus der Frau endet, um wieder neu zu beginnen.
Wann gilt ein weiblicher Zyklus als unregelmäßig?
In den Jahren unmittelbar nach Einsetzen der ersten Periode (Menarche) und kurz vor den Wechseljahren schwanken normalerweise die Zyklen am meisten, und die Abstände zwischen den Perioden sind am längsten.
Von einem unregelmäßigen Zyklus spricht man bei einem Menstruationszyklus unter 23 oder über 35 Tagen. Zyklusschwankungen von mehr als 8 Tagen gelten ebenfalls als auffällig. Schwankt deine Zyklusdauer innerhalb dieser Grenzen, handelt es sich um "normale" Zyklusschwankungen.
Wenn die meisten Zyklen in den vorangegangenen 6 Monaten außerhalb der normalen Zeitspanne liegen, definiert man dies als unregelmäßigen Zyklus. Die Menstruation tritt dann entweder seltener oder häufiger auf. Sie kann auch unvorhersehbar sein.
Ein gestörter Zyklus mit Zwischenblutungen, längeren oder stärkere Blutungen kann auch ein Hinweis auf eine Endometriose sein.
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Symptome für Zyklusstörungen und unregelmäßigen Zyklus erkennen
Symptome:
extrem kurze Zyklen - Die Menstruation kommt zu früh
extrem lange Periodenzyklen
verstärkte & verlängerte Regelblutung (Hypermenorrhoe und Menorrhagie)
Extrem schmerzhafte Monatsblutungen ( Dysmenorrhö)
Ausbleiben der Menstruationsblutung
Zyklusverläufe ohne Eisprung
verkürzte Gelbkörperphasen
Unregelmäßigen Menstruationszyklus erkennen
Du denkst du hast einen unregelmäßigen Zyklus? Dann führe einen Regelkalender oder nutze eine Zyklus-App und notiere dir deine Tage über mehrere Zyklen hinweg. Zusätzlich kannst du weitere Werte beobachten wie die Basaltemperatur oder den Zervixschleim, die Auskunft über den Eisprung geben. So kannst du deine Phasen genauer einteilen. Eine Abklärung mit deiner Frauenärzt:in gibt dir dann mehr Aufschluss darüber.
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