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Kindergarten: Was du über die Kindertagesbetreuung wissen musst

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Kindergarten: Was es alles zu beachten gilt

Ab welchem Alter geht man in den Kindergarten?

©Elke Mayr
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Dein Kind entwächst langsam dem Krabbelalter, und der Schritt in den Kindergarten steht bevor? Bei uns erfährst du, welche Kindergärten es gibt und was du sonst beachten solltest!

"Ich gehe schon in den Kindergarten!" Für viele Kinder (und auch Eltern!) ist der Beginn der Kindergartenzeit eine große Sache. Kein Wunder: Schließlich ist es oft das erste Mal, dass die Kleinen einen Teil des Tages ohne Mama und Papa verbringen.

Dementsprechend wichtig ist es den meisten Familien, dass der Start in diese aufregende Zeit gut gelingt. Aber wie schaffst du das am besten? Welcher Kindergarten passt zu dir und deinem Kind? Und wie bereitest du den Nachwuchs optimal auf den neuen Lebensabschnitt vor? In unserem Artikel haben wir die wichtigsten Infos zum Thema Kindergarten für dich zusammengetragen.

Was genau ist ein Kindergarten?

Der Kindergarten eine institutionelle Form der Kinderbetreuung. In Österreich richten sich Kindergärten meist an Kinder ab drei Jahren bis zum Schuleintritt. Kleinere Kinder unter drei Jahren werden meist in Kinderkrippen und Krabbelgruppen betreut. In den einzelnen Bundesländern sind die Begriffe und Altersgrenzen jedoch teils sehr unterschiedlich.

Gut zu wissen: Das Jahr vor Schuleintritt ist in Österreich ein "Pflichtkindergartenjahr". Das bedeutet, dass alle Kinder, die vor dem 31. August ihr fünftes Lebensjahr vollenden, für mindestens 20 Stunden pro Woche eine institutionelle Kinderbetreuungseinrichtung besuchen müssen. Das Gute daran: Das Pflichtkindergartenjahr ist für die Eltern kostenlos!

Welche Arten von Kindergärten gibt es?

Mehr als die Hälfte der österreichischen Kindergärten werden von der jeweiligen Stadt oder Gemeinde betrieben. Es gibt aber auch Pfarren, Familienorganisationen oder Privatpersonen, die in Österreich Kindergärten führen. Die Auswahl ist dabei je nach Region recht unterschiedlich:

Städtischer Kindergarten

  • von Stadt oder Gemeinde geführt

  • verschiedene pädagogische Ausrichtungen

  • Kosten je nach Bundesland unterschiedlich, aber eher gering (z.B in Wien muss man, wenn man dort seinen Hauptwohnsitz hat, nur das Essen in Höhe von 72,33€ pro Monat bezahlen - Zuschuss kann beantragt werden)

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Ein Kindergarten in Wien

 © Elke Mayr

Privatkindergarten

  • von gewerblichem Träger geführt

  • nicht öffentlich gefördert

  • Beiträge meist höher bzw. nach dem Einkommen gestaffelt (im Durchschnitt zahlen Eltern für ein Kind 130€ pro Monat)

  • unterschiedliche pädagogische Ausrichtungen

Betriebskindergarten

  • von einem Betrieb geführt

  • im Unternehmen oder in dessen Nähe angesiedelt

  • steht den Kindern der Mitarbeiter:innen zur Verfügung

Waldkindergarten

  • öffentlich oder privat

  • ursprünglich skandinavische Form des Naturkindergartens

  • keine festen Räumlichkeiten, sondern Aktivitäten in der Natur

Montessorikindergarten

  • überwiegend privat geführt

  • Betreuung nach den Prinzipien der Montessori-Pädagogik

  • meist altersübergreifend Gruppen

  • die Beiträge sind sehr unterschiedlich - von 150€ bis 500€ pro Kind in Ganztagsbetreuung im Monat

Waldorfkindergarten

  • meist privat geführt

  • Betreuung nach den Prinzipien der anthroposophischen Erziehung

  • großes Augenmerk auf Freiraum und Spiel

  • relativ hohe Beiträge - im Durchschnitt 200€ (inkl. Essen und Ganztagsbetreuung) pro Kind im Monat

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Was tun, wenn man keinen Kindergartenplatz bekommt?

Viele Eltern zittern bei dem Gedanken, dass sie keinen Platz für ihr Kind in einem Kindergarten bekommen. Daher melden viele sich schon während der Schwangerschaft kostenpflichtig für einen privaten Kindergarten an - bei einem städtischen geht die Anmeldung erst nach der Geburt. Hauptanmeldezeit ist übrigens zwischen November und Dezember - hier sind die Chancen auch am größten, einen Platz zu ergattern.

Was aber tun, wenn man sich einen privaten nicht leisten kann und keinen Platz in einem städtischen bekommt? Es besteht kein Rechtsanspruch auf einen städtischen Kindergartenplatz, die Vergabe erfolgt anhand definierter Kriterien wie zum Beispiel berufstätige Eltern, Geschwisterkinder, etc. Daher kann es natürlich vorkommen, dass man nicht den gewünschten Platz bekommt. Alternativen sind: Tageseltern, Babysitter, Leihomas oder Kindergruppen.

Wie wichtig ist der Kindergarten? Was lernt mein Kind dort?

Wenn beide Eltern berufstätig sind, ist der Kindergarten für viele Familien eine Notwendigkeit. Doch auch Kinder, die theoretisch zu Hause betreut werden könnten, besuchen oft den Kindergarten. Und das aus gutem Grund! Schließlich ist der Besuch des Kindergartens ein wichtiger Teil der vorschulischen Bildung und bietet viele Vorteile:

Der Kindergarten …

  • … schult das Sozialverhalten.

  • … fördert die Interaktion mit anderen Kindern.

  • … unterstützt die emotionale und intellektuelle Entwicklung.

  • … stärkt Verantwortungsbewusstsein und Selbstvertrauen.

  • … fördert Motorik, Wahrnehmung, Emotionalität und Empathie.

Beim gemeinsamen Spielen, Basteln, Musizieren und Forschen lernen die Kinder also ganz "nebenbei" fürs Leben. Wie verhalte ich mich in einer Gruppe? Wie gehe ich Kompromisse ein, setze mich durch oder stecke auch einmal zurück? Mit all diesen Situationen wird das Kind im Kindergarten auf spielerische Weise konfrontiert.

Besonders wichtig: Hat ein Bub oder Mädchen in einem bestimmten Bereich Schwächen, können die Pädagoginnen und Pädagogen gezielt darauf reagieren. Besonders die Sprachförderung im Kindergarten unterstützt Kinder mit Defiziten frühzeitig und erleichtert ihnen den Start ins spätere Schulleben.

Wie bereite ich mein Kind auf den Kindergarten vor?

Gespannte Erwartung, Vorfreude, Aufregung – und vielleicht auch ein bisschen Bammel: Vor dem Kindergartenstart erleben die Kids oft ein wahres Gefühlschaos. Damit jedoch die Freude überwiegt und der Start gut klappt, kannst du dein Kindergartenkind unterstützend vorbereiten:

Geduldig bleiben

Das Wechselbad der Gefühle ist ganz normal! Versuche, selbst gelassen zu bleiben und deinem Kind eventuelle Ängste zu nehmen.

Mit dem Kind sprechen

Sprich mit deinem Kind darüber, was es im Kindergarten erwartet. Erzähle davon, wie es dort aussieht und was dort gemacht wird. Vielleicht könnt ihr euren Kindergarten sogar vorab gemeinsam besichtigen? Auch Bücher, wie zum Beispiel "Das kleine WIR im Kindergarten" von Daniela Kunkel, können zur Vorbereitung eine gute Hilfe sein.

Loslassen üben

Übt bereits vor dem Kindergarten, wie es ist, kurze Zeit ohne Mama und Papa zu verbringen! Ein paar Stunden bei der Oma, bei Freunden oder dem Babysitter sind schon eine gute Vorbereitung.

Andere Kinder treffen

Auch den Umgang mit anderen Kindern könnt ihr vor dem Kindergarten bereits spielerisch trainieren. Ganz gleich ob in der Krabbelgruppe, am Spielplatz oder bei einem Play Date – Hauptsache andere Kinder!

Selbstständigkeit üben

Lass dein Kind vorab kleinere Aufgaben übernehmen und übe mit ihm das selbständige An- und Ausziehen. So nimmt es im Kindergarten neue Herausforderungen bestimmt offener an.

Zeit nehmen

Dein Kind braucht dich nicht nur in den Wochen vor dem Kindergartenstart, sondern besonders auch währenddessen. Nimm dir genügend Zeit für die Eingewöhnung und unterstütze dein Kind so bestmöglich in dieser spannenden Phase.

Fazit: So wichtig ist der Kindergarten

Ein kleiner Schritt für die Menschheit, ein großer Schritt für dein Kind: Der Kindergarten ist ein wichtiger Lebensabschnitt für deinen kleinen Schatz. Und auch wenn er womöglich die eine oder andere neue Herausforderung in euer Familienleben bringt: Die Zeit, in der dein Kind gemeinsam mit neuen Freunden spielen und lernen kann, ist von unschätzbarem Wert – also genieße die gemeinsam mit deinem Nachwuchs!

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