Wer schön sein will, muss leiden? Wer hat sich nur diesen misogynen Spruch einfallen lassen? Definitiv nicht Christof Baum. Denn der hat beschlossen, der Menschheit bequeme High Heels zu schenken. Und genau die haben wir getestet!
Schön. Wunderschön. Bisweilen aber zu schön. So manches Paar Schuhe bewundert man nämlich lieber im Schuhschrank, statt an den eigenen Füßen, da dieses zwar grandios die Beine verlängert, dafür noch etwas weiter oben jedoch für schmerzverzerrte Gesichter sorgt.
Aber stattdessen nur flaches Schuhwerk? Ist irgendwie auch fad. Warum geht nicht Absatz UND bequem? Genau dieser Frage widmete sich Christof Baum, der "gesunde" High Heels herstellt und damit nun sogar große Marken wie Prada, Gucci und Co. angreift. Zusammen mit seinem Vater, einem Orthopäden, ertüftelte er über mehrere Jahre das Patent für den ergonomischeren High Heel und gründete daraufhin " Maison Baum".
Weitere Erfahrung floss ein durch seine Arbeit als Schuhverkäufer, wo er sich fast tagtäglich ein Bild über das Leid in klassischen High Heels machen konnte. Und wo er nun eine schmerzfreie und doch ansehnliche Alternative anbieten möchte. Die er auch in der aktuellen Staffel „Die Höhle der Löwen“ präsentierte.
Kann es so etwas wie bequeme High Heels überhaupt geben?
Was die Löwen interessiert, interessiert uns natürlich auch: Können die Schuhe von Maison Baum ihr Versprechen wirklich halten? Kann es so etwas wie bequeme High Heels überhaupt geben? Denn ergonomisch ist diese künstliche Verlagerung auf den Fußballen ja grundsätzlich nicht.
Maison Baum: Bequeme High Heels im Test
Dementsprechend gespannt war ich, als ich ein Paar per Post erhielt und auspacken konnte. Ganz schlicht und klassisch im Design sind alle aktuell angebotenen Modelle - und damit auch quasi universell einsetzbar. Idealerweise bestellt man übrigens eine etwas größere Größe als gewohnt - und dafür gibt es idealerweise auch Halbgrößen.
Zwar nicht für eine Berg-Wanderung, aber zum Nächte-Durchtanzen sind diese Schuhe eine brauchbare Option!
Das Erste, was ins Auge fällt, ist das Fußbett, worauf ein Fuß in Skelettform abgebildet ist. Und auch beim Anprobieren fällt dieses auf: Es ist weitaus besser gepolstert und weicher, als ich es von herkömmlichen Modellen kenne. Ein wahrlich guter "Einstieg". Und dann geht es ab damit in den Arbeitsalltag, in Kombination mit zwei Terminen, die zu Fuß in Angriff genommen werden sowie dem Wocheneinkauf. Normalerweise ein Pensum, bei dem ich Schuhe dieser hohen Art verfluchen würde.
Aber die Heels und meine Füße darin halten sich wirklich wacker - und das bereits beim ersten Mal Tragen, also dem Eingehen. Der Ballen ist definitiv nicht in Mitleidenschaft gezogen, auch die Zehen sind bis zum Wieder-Ausziehen am Abend nicht beleidigt. Ich würde zwar nicht empfehlen, damit eine Berg-Wanderung zu unternehmen, zum Nächte-Durchtanzen sind diese Schuhe allerdings definitiv eine brauchbare Option!
Alle Modelle zum Shoppen sowie mehr Infos findest du auf maisonbaum.com. Und mehr über die Hintergründe erfährst du im folgenden Interview.
Maison Baum-Gründer Christof Baum im Interview:
Wie kommt ausgerechnet ein Mann darauf, neue High Heels erfinden zu wollen?
Christof Baum: Einerseits gefällt mir die weibliche Silhouette in High Heels besonders gut – andererseits habe ich bei meiner jüngeren Schwester hautnah miterlebt, wie viel Weiblichkeit und Selbstbewusstsein eine Frau mit High Heels assoziieren kann. Dass dieses Gefühl nur denen vorbehalten sein soll, welche bereit sind, zu leiden, wollte ich als Sohn eines Orthopäden nicht akzeptieren.
Somit habe ich mich während dem Wirtschaftsstudium entschieden, die medizinische Expertise meines Vaters mit stylischem Design und nachhaltiger Produktion zu verknüpfen und Maison Baum zu lancieren. In seinen über 35 Jahren als Orthopäde hat mein Vater unzählige vom Problem betroffene Frauen(-füße) behandelt und konnte mich ideal anleiten. Und was gibt es Schöneres als Frauen etwas Gutes zu tun? Zudem wurden viele der berühmtesten High Heels der Welt von Männern entworfen – ob Manolo Blahnik, Christian Louboutin oder Ferragamo.
Was ist das Geheimnis hinter ihrem Schuhwerk?
Christof Baum: Das Geheimnis hinter unseren Schuhen steckt in unserem patentierten und speziell auf High Heels angepassten Fußbett, was die Frauen schmerzfreier gehen lässt. Das Fußbett muss so integriert sein, dass der ganze Schuh darum gebaut wird und jedes Element auf die anderen abgestimmt ist. Das Resultat ist ein bis zu 50% gleichmäßiger verteiltes Gewicht, Umknickreduzierung, bessere Stabilität, weniger Belastung beim Gehen.
Glauben Sie, dass andere Firmen sich da etwas von Ihnen „abschauen“ werden?
Christof Baum: Ich hoffe sehr, dass sich auch andere Firmen von uns inspirieren lassen und beim Design ihrer Schuhe etwas mehr an die Trägerinnen denken. Falls ein anderer Anbieter hierbei besonders effektiv sein und unser patentiertes Fußbett lizenzieren möchte, darf er uns gerne kontaktieren.
Oder warum haben viele Anbieter auch gar kein Interesse an bequemen High Heels?
Christof Baum: Viele große Hersteller denken beim Entwurf ihrer Schuhe entweder nur an den Preis oder ans Design. Somit kommen entweder die Materialwahl und Funktion des Schuhs, die Nachhaltigkeit oder aber die Optik zu kurz. Wir setzen bewusst auf Slow Fashion und entwickeln mit einer deutsch-französischen „Brille“ auf – der optimalen Kombination aus Eleganz und Komfort. Bestehende Anbieter müssen oft eine große Massenproduktion am Laufen erhalten und können nicht leicht auf unser Modell umschwenken.
Wie hat sich der Besuch bei „Die Höhle der Löwen“ auf ihr Unternehmen ausgewirkt?
Christof Baum: Durch die Ausstrahlung in der Höhle der Löwen sind tausende neue Kundinnen sowie Bekleidungs- und Schuhgeschäfte auf uns aufmerksam geworden. Die unzähligen Nachrichten von Frauen, die uns ermutigt haben, nicht aufzugeben, waren ein großer Ansporn. Ebenso haben wir einen tollen Investor gefunden, der uns beim Aufbau unseres Geschäfts unterstützt.
Planen Sie in Zukunft auch Geschäfte zu eröffnen bzw. mit großen Schuh-Geschäften zu kooperieren?
Christof Baum: Wir sind bereits Partnerschaften mit ausgesuchten Partnerstores eingegangen. Im Vordergrund steht hier für uns, nur mit Geschäften zusammenzuarbeiten, die ihren Kundinnen ein sorgfältig ausgewähltes Sortiment bieten und Wert auf persönliche Beratung legen. Kompetentes und leidenschaftliches Verkaufspersonal ist für uns ein Muss.