
Hier dreht sich alles um Tradition, Stil und Handwerkskunst: Seit 1859 entstehen in Asnières-sur-Seine die Kult-Koffer, mit denen die Erfolgsgeschichte der Maison Louis Vuitton begann. WOMAN war eingeladen, live zu erleben, wie die edlen Special Orders kreiert werden.
Wer an Louis Vuitton denkt, denkt meist an das berühmte Logo, luxuriöse Taschen und zeitlose Eleganz. Neben den prachtvollen Stores auf der ganzen Welt gibt es aber einen ganz besonderen Ort, an dem die Historie der Traditionsmarke so richtig spürbar wird: in den Ateliers, in denen die prestigeträchtigen Special Orders in Handarbeit gefertigt werden. WOMAN war exklusiv in die heiligen Hallen geladen, um die Produktion der wertvollen Stücke mitzuerleben.


In den Ateliers werden die Special Orders mit traditionellen Handwerkstechniken angefertigt.
© Louis VuittonEs geht mit dem Fahrer in den ruhigen Pariser Vorort Asnières-sur-Seine, der schon Vincent Van Gogh als Motiv diente. Durch ein schmiedeeisernes Tor gelangen wir in einen prachtvollen Garten, bis sich das denkmalgeschützte Jugendstilhaus mit seinen bunten Fenstern zeigt. Hier lebte nicht nur die Familie Vuitton, sondern es wurde auch der Grundstein für die heutige Luxusmaison gelegt. Mitte bis Ende des 19. Jahrhunderts bildeten die von Backsteinvillen gesäumten Straßen des Städtchens für die aufstrebende Mittelschicht einen Zufluchtsort vor dem Leben in der hektischeren Metropole. Das schätzte auch Monsieur Vuitton, der zum offiziellen Packer und Kofferhersteller für Kaiserin Eugénie de Montijo, Frau von Napoleon III., wurde. 1859, fünf Jahre nach der Gründung seines Lederwaren-Imperiums und nachdem der Pariser Firmensitz zu klein für die steigende Nachfrage geworden war, verlegte er die Produktion der Koffer und Maßanfertigungen hierher.
Tradition trifft Moderne
Die Werkstätte, die an das Wohnhaus grenzt, wurde nach den damals modernsten Standards erbaut, noch heute erinnert die Kombination aus Glas und Metall an den Stil Gustave Eiffels. Schon beim Betreten des Ateliers spürt man die Geschichte in jeder Ecke – das Savoir Faire der Kunsthandwerker:innen wird seit Generationen weitergegeben, kultiviert und wertgeschätzt – bis heute Herz und Seele des Hauses.


WOMAN-Chefredakteurin Michaela Strachwitz besuchte das Anwesen in der Nähe von Paris.
© PrivatTrunk bleibt Trunk
Wir wollen mehr erfahren und lassen uns von den Artisans vor Ort die einzelnen Steps erklären. Bei den Special Orders beginnt alles mit dem Kundenwunsch und dem Besprechen der Bedürfnisse – eine Art Brainstorming mit den Expert:innen des Hauses. Grenzen gibt es kaum, allerdings muss es immer ein funktionales Reisegepäckstück sein. Ob ein Trunk für eine exquisite Weinsammlung, Bühnenkleidung für eine Primaballerina, wertvolle Taktstöcke eines Dirigenten oder gar Badeenten – in Asnières ist beinahe alles möglich. Auch für die Medaillen der Olympischen Spiele, für Pokale der Formel 1 oder für Fußball-Großevents werden hier die Koffer gemacht. Dafür reisen immer die Originale ins Atelier, für die dann Replikate erzeugt werden. Danach wird der Koffer passgenau entworfen. Während es feste Designrichtlinien für das Äußere und das Holz der Trunks gibt, kann das Innere durch individuelle Fächer und Einlegeböden, Hängemöglichkeiten, Gravuren, Leder und Mikrofaser-Futterstoffe ( in über 800 Farbnuancen und Mustern erhältlich!) und andere Details personalisiert werden. Zum Ende der Führung gelangen wir noch in die Galerie, in der nicht nur Stücke aus der Gründungszeit des Maison ausgestellt sind, sondern auch Kooperationen mit Künstler:innen oder Hype-Brands wie Supreme. Die perfekte Verbindung von Wertschätzung für das Erbe und Lust an Innovation – Merci beaucoup!