Die einen lieben sie, die anderen hassen sie: Die Rede ist von zerrissenen Jeans, die als modischer Evergreen und lässige Alternative zu herkömmlichen Blue Jeans bei Fashionistas auf der ganzen Welt beliebt sind. Wir zeigen, wie du Ripped Jeans perfekt in Szene setzt.
"Kannst du dir keine Jeans ohne Löcher leisten?" hören wir unsere verdutzt dreinschauenden Großeltern beim Anblick unserer zerrissenen Jeans sagen. Ja, es ist wahrlich ein Trend der nicht jedem und jeder gefällt. Trotzdem kommen Ripped Jeans nie ganz aus der Mode und sind ein beliebtes Kleidungsstück bei den Modeprofis dieser Welt.
Selbst Luxuslabels wie Balmain und Diesel bringen die Ripped Jeans 2022 zurück auf die Laufstege. Egal ob mit subtilen oder extra großen Rissen an Knien, Oberschenkeln oder Bund – wir zeigen, wie man Destroyed Denim absolut stilsicher trägt.
Was sind Ripped Jeans und welche Varianten gibt es?
Risse, Löcher, ausgefranste Ränder und abgenutzte Stellen – bei anderen Kleidungsstücken können wir darauf verzichten, aber bei Jeans sind sie uns mehr als willkommen. Denn gerade dort gelten die abgenutzten Stellen als Designelement und werden bei der Herstellung absichtlich herbeigeführt.
Der dadurch entstehende "Used Look" verleiht der Jeans einen lässigeren Touch. Im Fachjargon Ripped Jeans genannt, begeistern die Hosen uns bereits seit Jahrzehnten. Ihr großes Comeback haben sie dem anhaltenden Y2K Hype zu verdanken. Wer sich für eine Ripped Jeans entscheidet, hat die Qual der Wahl, denn die trendige Hose kommt in sämtlichen Waschungen, mit großen und kleinen Löchern oder Rissen, mit Muster sowie in unterschiedlichen Schnitten daher.
Das Standard-Modell sind aber gerade geschnittene Ripped Jeans in hell- bis mittelblauer Waschung und Rissen bzw. Löchern an und rund um die Knie. Doch auch an Oberschenkeln oder sogar rund um den Bund bzw. entlang des gesamten Beins kommt der derbe Destroyed Look häufig vor.
Woher kommt der Trend?
Nun, so ganz unrecht hatten unsere Großeltern ja doch nicht, denn früher standen zerrissene Jeans für einen niedrigen Wohlstand und die Arbeiterklasse, welche auf getragene Kleider zurückgreifen musste. In den 70er- und 80er- Jahren wendete sich das Blatt allerdings.
Durch den Aufstieg der Punk-Bewegung und Bands wie etwa den Sex Pistols kam es zur Entstehung von Jugend-Subkulturen, die sich nicht nur durch ihre Musik sondern auch durch ihren Kleidungsstil definierten. So fanden die Ripped Jeans ihren Einzug in die Kleiderschränke von Männern und Frauen.
Im Laufe der Jahrzehnte breitete sich Destroyed Denim schließlich immer weiter aus. In den 90er Jahren wurden die zerrissenen Jeans zu einem der beliebtesten Basics der Grunge-Bewegung. Ikonen wie Kate Moss oder auch Nirvana-Frontmann Kurt Cobain machten Ripped Jeans schließlich endgültig massentauglich.
So kombinierst du Ripped Jeans richtig
Ripped Jeans sind vielseitiger zu kombinieren als man im ersten Moment vielleicht denkt und können auch zu schicken Outfits gestylt werden. Beim Kombinieren von zerrissenen Jeans gibt es jedoch eine goldene Regel, die du dir merken kannst: Je kaputter die Hose, desto ruhiger sollte der Rest des Outfits ausfallen. Andersrum gilt dies übrigens genauso.
Perfekte Stylingpartner für auffällige Ripped Jeans sind etwa überlange Blusen, Cardigans, Blazer oder Oversized Shirts, die man locker-lässig in den Hosenbund stecken kann. Für einen besonderen Eyecatcher sorgen außerdem zarte Spitzenstrumpfhosen, die unter den Löchern der Jeans hervorblitzen. In Sachen Schuhe sind Sneakers eine super Ergänzung, während High Heels eine Extraportion Eleganz in das Outfit bringen.
Ripped Jeans Business-tauglich stylen
Richtig kombiniert, eignen sich Ripped Jeans auch für den einen oder anderen Businesslook. Wenn du nicht gerade im Mode- oder Kreativbereich arbeitest, solltest du aber besser auf eine Jeans mit dezenten Rissen bzw. Löchern setzen, sonst kann der Look schnell zu unordentlich wirken.
Gerade geschnittene Jeans oder eine Skinny Jeans in einer dunklen Waschung wirken außerdem eleganter und eignen sich somit besser für einen Business-Look. Eine zarte Seidenbluse oder ein klassischer Blazer verleiht dem Look ein elegantes Flair. Beim Schuhwerk eignen sich Pumps, Stiefeletten mit Absatz oder Loafer ideal.
Eine weitere Idee, wie man Ripped Jeans elegant stylen kann, liefert uns übrigens Influencerin Pernille Teisbaek: Sie kombiniert eine elegante Weste aus Strick zu ihrer Jeans. Gerade die klassischen Elemente wie Kragen, Knöpfe und die Farbkombi aus Gold und Navy verleihen dem Look eine elegante Note und sind der perfekte Stilbruch zur derben Destroyed Jeans. Pumps und dezenter Schmuck runden das Outfit schließlich noch perfekt ab.
So findest du die richtige Ripped Jeans für dich
Die Suche nach der perfekten Ripped Jeans kann sich durchaus schwierig gestalten. Zum Glück haben wir einen weiteren Merksatz für dich, der dir bei der Auswahl hilft. Denn grundsätzlich gilt: Großflächige Löcher machen sich bei bequemen Jeans-Schnitten besonders gut. Bei Skinny Jeans sind hingegen dezente Risse die bessere Wahl.
Ripped Jeans eilt oftmals der Ruf voraus, die Beine unvorteilhaft zu betonen. Und ja, Ripped Jeans stellen unsere Beine in den Fokus, was aber nicht heißt, dass sie auch auftragen. Es kommt nämlich auf die optimale Platzierung der Löcher an.
Achte bei der Wahl deiner Jeans also darauf, dass die Stellen der Risse und Löcher nicht genau dort sind, wo auch deine Problemzonen liegen. Sollen zum Beispiel kräftige Oberschenkel kaschiert werden, kannst du zu einem Modell greifen, welches die Löcher an den Knien hat.
Ripped Jeans selber machen: So geht’s
Die umweltschonendste Variante, um zu einem neuen Paar Ripped Jeans zu kommen, ist, einfach ein altes Paar Jeans mit Rissen, Löchern und / oder ausgefransten Stellen aufzupeppen. Dies hat auch den Vorteil, dass du die Löcher genau dort platzieren kannst, wo du sie haben willst.
Um Ripped Jeans selbst zu machen, gibt es verschiedenste Anleitungen im Internet und du kannst mit allerhand Hilfsmitteln arbeiten. Für das Tutorial unten brauchst du nur eine Schere bzw. ein Stanleymesser, eine Pinzette sowie Karton zum unterlegen: