Alle vier Jahre gibt es ein Schaltjahr, aber weißt du warum eigentlich? Wieso es den 29. Februar gibt, welche Regeln für Schaltjahre gelten und spannende Fakten über Schalttage, die du vielleicht noch nicht wusstest.
Was ist ein Schaltjahr?
Als Schaltjahr wird ein Jahr bezeichnet, das einen zusätzlichen Schalttag beinhaltet, um zwischen der astronomischen und kalendarischen Zeit auszugleichen. Was bedeutet das? Die Erde braucht 365 Tage, 5 Stunden, 48 Minuten und 46 Sekunden, um die Sonne zu umrunden (= Sonnenjahr), der gregorianischer Kalender, der weltweit am häufigsten verwendet wird, teilt das Kalenderjahr in "nur" 365 Tage. Somit ist das Sonnenjahr fast einen Vierteltag länger als das Kalenderjahr und nach vier Jahren sogar ungefähr einen ganzen Tag. Mit dem zusätzlichen 29. Februar im Schaltjahr wird diese Differenz ausgeglichen. Naja, fast ...
Der Schalttag alle vier Jahre beträgt eigentlich keine 24 Stunden, es wird aber ein ganzer Tag dazugerechnet. Das hätte zur Folge, dass mit der Zeit ein Schaltjahr zu lange wäre und die Differenz zwischen Kalender- und Sonnenjahr wieder nicht ausgeglichen wäre. Um dieses "rechnerische Problem" zu lösen, gibt es für Schaltjahre bestimmte Formeln bzw. Regeln.
Regeln für Schaltjahre
Damit die astronomische und kalendarische Zeit miteinander übereinstimmt, gibt es für Schaltjahre bestimmte Regeln. So berechnest du ein Schaltjahr:
Ein Jahr, das durch vier teilbar ist, aber nicht durch 100, ist ein Schaltjahr.
Ein Jahr, das durch 100 teilbar ist, aber nicht durch 400, ist kein Schaltjahr.
Ein Jahr, das durch 400 teilbar ist, ist ein Schaltjahr.
Beispiele: 2024 ist durch vier teilbar, aber nicht durch 100. Somit trifft die erste Regel zu und 2024 gilt als Schaltjahr. Das Jahr 2000 war auch eine besondere Ausnahme: Jahre, die sich durch 100 und 400 teilen lassen, sind Schaltjahre.
Schaltjahre im gregorianischen Kalender von 2000-2056 |
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2056 |
2052 |
2048 |
2044 |
2040 |
2036 |
2032 |
2028 |
2024 |
2020 |
2016 |
2012 |
2008 |
2004 |
2000 |
Die Geschichte hinter den Schalttagen
Bevor der gregorianische Kalender, der bis heute weltweit am häufigsten verwendet wird, im 16. Jahrhundert eingeführt wurde, galt der von Gaius Julius Caesar eingeführte julianische Kalender. Der römische Herrscher erkannte damals schon die "Kalender-Problematik" und führte 45 v. Chr. den Schalttag ein. Es schlich sich allerdings ein kleiner Rechenfehler ein, denn Ceaser rundete die fünf Stunden, 48 Minuten und 46 Sekunden – die Zeit, die Erde braucht, um die Sonne zu umrunden – auf sechs Stunden auf. Somit kamen jedes Jahr 11 Minuten und 14 Sekunden dazu, das klingt nicht viel? Bis ins 16. Jahrhundert hatte sich der Kalender um ca. zehn Tage verschoben.
Papst Gregor XIII. setzte diesem "Rechenfehler" im Jahr 1582 ein Ende und führte einen neuen Kalender ein: den Gregorianischen. Er strich in diesem Jahr zehn Tage aus dem Kalender, auf den 4. Oktober folgte der 15. Oktober, somit war die Differenz aufgeholt. Die Regelung der Schaltjahre wurde ein wenig komplizierter, um nicht wieder eine so große Lücke zu produzieren. So legte Papst Gregor XIII. damals fest, dass beispielsweise in 400 Jahren drei Schalttage wegfielen (1700, 1800, 1900). Auch entstand die Regel, dass Jahre, die durch 100 teilbar sind, aber nicht durch 400, keine Schaltjahre sind.
Mit diesen Regelungen der Schalttage dauert das Durchschnittsjahr 365,24 Tage und ist rechnerisch gesehen nur einige Sekunden zu lang – genau gesagt: einen Tag in 3333 Jahren.
Warum der 29. Februar ein Schalttag ist
Warum wird eigentlich im Schaltjahr der Februar um einen Tag verlängert und nicht das Jahresende im Dezember? Die Antwort auf diese Frage findet sich im julianischen Kalender, der wie bereits erwähnt der Vorreiter des heutigen gregorianischen Kalender war: Der Februar war damals das letzte Monat des Jahres und der Schalttag wurde somit an das Jahresende angehängt. Diese Regelung ist bis heute geblieben, auch wenn der Februar nicht mehr als Monat das Jahr beendet.
Fünf spannende Fakten über Schaltjahre
2024 ohne Schalttag?
Würde 2024 auf den 29. Februar verzichtet werden, würde der Jahreswechsel um 05:49 Uhr im Jahr 2025 Uhr stattfinden.
Es gibt auch Schaltsekunden
Neben Schaltjahren gibt es auch Schaltsekunden. Gelegentlich wird eine Schaltsekunde eingefügt, um die Koordinierte Weltzeit (UTC) an die tatsächliche Rotationsgeschwindigkeit der Erde anzupassen. Schaltsekunden werden von internationalen Zeitdiensten koordiniert und können am Ende eines Jahres eingefügt werden, so geschah es zum letzten Mal am 31. Dezember 2016: Der Jahreswechsel folgte nicht nach 23:59:59 Uhr, sondern nach 23:59:60 Uhr. Ab 2035 soll die Schaltsekunde allerdings abgeschafft werden.
Schaltmonate im chinesischen Kalender
Im chinesischen Kalender gibt es Schaltmonate, um die Mond- und Sonnenphasen besser zu synchronisieren. Anders als im gregorianischen Kalender, der Schalttage verwendet, fügt der chinesische Kalender ein 13. Monate hinzu, um sicherzustellen, dass das Jahr mit den astronomischen Ereignissen übereinstimmt.
Sonderregel für 2100
Nach den Regeln des gregorianischen Kalenders wäre das Jahr 2100 eigentlich ein Schaltjahr. Aber aufgrund der Sonderregel, dass dieses Jahr nicht durch 400 teilbar ist, gilt für 2100 eine Ausnahme und es handelt sich um kein Schaltjahr.
Tradition in England
Es gab in Großbritannien die Tradition, dass in Schaltjahren die Frauen den Männern einen Heiratsantrag machten und nicht umgekehrt.
Diese Promis haben am 29. Februar Geburtstag
Wer am 29. Februar geboren wurde, kommt nur alle vier Jahre dazu, seinen Geburtstag am "richtigen Ehrentag" und nicht am 1. März zu feiern. Hier einige prominente "Schaltagskinder":
US-amerikanische Autorin, Moderatorin & Ex-Frau von Til Schweiger Dana Schweiger, geb. 29. Februar 1968
ehemalige US-amerikanische Sängerin & Schauspielerin Dinah Shore, 29. Februar 1916 bis 24. Februar 1994
US-amerikanischer Rapper Ja Rule, geb. 29. Februar 1976
deutsches Model & TV-Moderatorin Lena Gercke, geb. 29. Februar 1988
ehemalige französische Schauspielerin Michèle Morgan, 29. Februar 1920 bis 20. Dezember 2016