"Von drauß' vom Walde komm ich her, ich muß euch sagen, es weihnachtet sehr!" Wer kennt diese Zeile aus "Knecht Ruprecht" von Theodor Storm nicht, aber weißt du auch, was genau Weihnachten bedeutet und welche weihnachtlichen Bräuche es gibt? Wir haben zudem einige Geschenkideen, Tipps für die Weihnachtsdeko und Weihnachtssprüche gesammelt.
Adventzeit: Adventkranz & Adventkalender
Die Adventzeit verbinden die meisten von uns mit Christkindlmarktbesuchen, Kekse backen und anderen vorweihnachtlichen Aktivitäten, die uns aufs Weihnachtsfest einstimmen. Aber was steckt denn genau dahinter? Das Wort Advent leitet sich vom lateinischen "adventus" ab und bedeutet Ankunft. Die Adventzeit, die immer am vierten Sonntag vor dem ersten Weihnachtstag (25. Dezember) beginnt, ist für das Christentum die Zeit der Vorbereitung auf die Geburt Jesu Christi.
Ein zentrales Symbol in dieser Zeit - und eigentlich kaum wegzudenken - ist der Adventkranz, der auf den deutschen Theologen Johann Wichern (1808-1881) zurückgeht. Um den Kindern das Warten auf Weihnachten zu verkürzen, stellte er im Jahr 1839 den ersten "Adventkranz" in Hamburg auf. In Österreich fand der Kranz in seiner heutigen Form seinen Weg ab ca. 1945 in die heimischen Wohnzimmer. Traditionell ist der Adventkranz mit Kerzen in den liturgischen Farben geschmückt: drei lilafarbene und eine rosafarbene. Die rosa Kerzen wird am dritten Adventsonntag, dem Sonntag der Freude, angezündet.
Ein weiterer Brauch, wenn man es so nennen möchte, ist der (vor allem bei Kindern beliebte) Adventkalender. Bereits im 19. Jahrhunderten gab es "Vorreiter" des Kalenders, den ersten Adventkalender mit aufklappbaren Türchen druckte der deutsche Verleger Gerhard Lang Anfang des 20. Jahrhunderts. Heute sind selbst befüllte Adventkalender oder der All-time-favourite Schokoladenkalender (z. B. von Tony’s Chocolonely) sehr beliebt, um den Countdown bis zum Weihnachtsfest zu zelebrieren.
Aber nicht nur die Kleinen sind Fans von Adventkalendern, sondern auch die Großen, beispielsweise in Form eines 3D-Adventsdorfs (inklusive LED-Lichterkette) von Rituals, würzige Präsente hinter den Türchen gibt es bei Just Spices oder 24-mal dufte Home-Produkte findest du beim Kalender von Ava & May.
Traditionen & Ursprung
Im Christentum zählt Weihnachten (Christfest) neben Ostern und Pfingsten zu den drei großen Hauptfesten im Kirchenjahr und ist das Fest der Geburt Jesu Christi in Bethlehem, der vor über 2.000 Jahren dort auf die Welt kam. Festtag ist der 25. Dezember, auch unter Christtag bekannt, die Feierlichkeiten dazu beginnen schon am Vorabend am 24. Dezember (Christnacht, Heiliger Abend, Weihnachtsabend). Am 26. Dezember (Stefanitag) folgt der zweite Weihnachtsfeiertag.
Hierzulande wird das Weihnachtsfest (auch oft Bescherung genannt) abends am 24. Dezember gefeiert. Auch wenn der Heilige Abend ein christliches Fest ist, hat es sich bei vielen zu einem Familienfest ohne religiösen Hintergrund entwickelt.
Wann ist Weihnachten 2024?
Sonntag, 1. Dezember 2024 | 1. Advent | ||
Freitag, 6. Dezember 2024 | Heiliger Nikolaus | ||
Sonntag, 8. Dezember 2024 | 2. Advent | ||
Sonntag, 15. Dezember 2024 | 3. Advent | ||
Sonntag, 22. Dezember 2024 | 4. Advent | ||
Dienstag, 24. Dezember 2024 | Heiliger Abend | ||
Mittwoch, 25. Dezember 2024 | 1. Weihnachtsfeiertag | ||
Donnerstag, 26. Dezember 2024 | 2. Weihnachtsfeiertag |
Seinen Namen hat "Weihnachten" von der mittelhochdeutschen Wendung "ze den wihen nahten", die übersetzt "zu den Heiligen Nächten" bedeutet.
Übrigens: Das Schenken zu Weihnachten war nicht von Anfang an üblich. Nicht das Christkind war der "Gabenbringer", sondern der heilige Nikolaus am 6. Dezember. Dazu jetzt auch ein kurzer Exkurs zum Thema Christkind.
Ist das Christkind weiblich oder männlich?
Die Geschichte des Christkinds hängt eng mit der Kirchengeschichte zusammen. Demnach soll die Figur von der protestantischen Bewegung geformt worden sein, wobei heutzutage das Christkind mit dem katholischen Glauben assoziiert wird. Zu Luthers Zeiten feierte man den heiligen Nikolaus am 6. Dezember. An diesem Tag wurde der großzügige Bischof aus dem 4. Jahrhundert nicht nur geehrt, sondern auch die Kinder bekamen etwas geschenkt.
Doch da die Heiligenverehrung von den Protestanten abgelehnt wurde, hieß es, dass Luther die Bescherung auf den 24. oder 25. Dezember "verschob". So wurde der heilige Nikolaus durch Jesus Christus, also das Christuskind, ersetzt. Somit verstand sich das Christkind lange Zeit als Sinnbild für Jesus.
Doch im Laufe der Jahre entstanden verschiedene bildliche Darstellungen des Christkinds, das immer häufiger als Engel im Kleid mit goldenen Locken porträtiert wurde. Warum das auf ein Mädchen hinweist? Weil Merkmale wie lange Haare und Kleidchen mit Mädchen assoziiert wurde. Dieses Bild des engelsgleichen Christkinds verselbstständigte sich und wurde Teil des Brauchtums.
Laut KirchenforscherInnen und Theolog:innen ist das Christkind deshalb heute eine Art Zwitter, der weiblich aussieht und dessen Ursprung trotzdem in der Religion, also bei Jesus Christus, liegt. Somit bleibt Raum für die eigene Interpretation - manche werden die Geschichte des weiblichen Engels weitergeben. Andere, die noch etwas gläubiger sind, können im Christkind aber immer noch das Jesuskind sehen.
Was wäre ein Weihnachtsfest ohne Christbaum? Der schön geschmückte Tannenbaum ist meist für funkelnde Kinderaugen verantwortlich, bevor es den darunterliegenden Geschenken "an den Kragen" geht. Der Christbaum, der als Symbol für Fruchtbarkeit und Lebenskraft steht, wurde lange Zeit von der katholischen Kirche aufgrund seiner Wurzeln in heidnischen Bräuchen abgelehnt und erst gegen Mitte des 20. Jahrhunderts erlaubt. Dann fand er aber rasch Einzug in den Wohnzimmern der besser situierten Familien. Und heute ist der geschmückte Weihnachtsbaum sowieso nicht mehr wegzudenken.
Unter dem Christbaum findet sich oft ein weiteres zentrales Symbol, das für Weihnachten steht: die Krippe. Sie stellt sozusagen die Geburtsszene Jesu Christi dar, der als Neugeborenes in einem mit Stroh ausgelegten "Bettchen" liegt. Neben ihm seine Mutter Maria und sein Vater Josef. Die meist aus Holz gefertigten Weihnachtskrippen sind teilweise kleine Kunstwerke und waren anfangs nur in den Kirchen zu finden, bevor sie auch Einzug in die heimischen Wohnzimmer fanden.
Kurzer musikalischer Exkurs: Unter dem Christbaum wird in Österreich am liebsten der Weihnachtsklassiker "Stille Nacht, heilige Nacht" gesungen, so eine Umfrage aus dem Jahr 2020.
Am ersten Sonntag nach dem 6. Jänner (Dreikönigstag) endet mit dem "Fest der Taufe des Herrn" der Weihnachtsfestkreis.
Für detailreichere Informationen rund ums Thema Weihnachten und der Geschichte dahinter, klicke dich beispielsweise auf den Websites der evangelischen oder katholischen Kirche in Österreich durch.
Weihnachtsgeschenke: Tipps
Das gegenseitige Beschenken unter dem geschmückten Christbaum am Weihnachtsabend ist eine Art Familienritual. Ob ein selbst gebasteltes oder gekauftes Geschenk, der Gedanke dahinter zählt. Wichtig ist meiner Meinung nach, dass die gemeinsame Zeit im Familien- und Freundeskreis im Vordergrund steht und nicht das Materielle. Aber natürlich freut man sich (und vor allem die Kinder) über die ein oder andere Aufmerksamkeit. Aus diesem Grund haben wir ein paar Geschenkideen für Groß und Klein gesammelt.
Weihnachtsgeschenke für Kinder
All-In-One Audioplayer für daheim und unterwegs von Kekz
Buch "Eine Familie wie unsere" vom Zückersüß Verlag
spielerisches Lernsystem "tiptoi" von Ravensburger
Weihnachtsgeschenke für Frauen
Gutschein, bspw. für SkinConcept (mein Tipp: Dermadrop-Behandlung)
Duft, z. B. "Alive Absolu" (Parfum Intense) von Boss
wohltuende Pflegeprodukte, bspw. von Seewald Ortho
Weihnachtsgeschenke für Männer
Grillkurs in einer Weber Grill Academy
Patenschaft, z. B. für Africa Amini Alama
Set mit Pflegeprodukten von Nivea
Weihnachtsgeschenke für Familien oder Paare
gemeinsame Familienzeit, bspw. im Hotel Reiters Finest Family
Gutschein für Freizeitaktivitäten, z. B. Jahreskarte für den Eis-Greissler oder Tickets für Europas größte Dinosaurier-Ausstellung ("Königreich der Dinosaurier" macht von 21. Dezember bis 12. Jänner in der Marx Halle in Wien Halt) – Extratipp: Falls das Christkind daheim etwas Zeit braucht, können die Kinder als Ablenkung mit Mama, Papa oder Großeltern bis 15 Uhr am 24. Dezember die Giganten der Urzeit besuchen.
Zeit zu zweit, bspw. im Rosewood Schloss Fuschl
Und hier noch ein paar Ideen für selbst gemachte Weihnachtsgeschenke:
Apropos Geschenke: Eine Umfrage aus dem Jahr 2022 ergab, dass über 90 Prozent der befragten Östereicher:innen Geschenke machen, um anderen eine Freude zu bereiten. Der Rest verschenkt, um auch selbst beschenkt zu werden. Noch ein interessantes Detail: Im Jahr 2022 planten die Menschen in Österreich im Durchschnitt knapp 400 Euro für Weihnachtsgeschenke auszugeben. Und für was? Zu den beliebtesten Geschenken zählten 2022 Bekleidung, Gutscheine oder Spielzeug.
Ein Blick nach Deutschland zeigt auch eine interessante Zahl: Laut einer Studie von mydays landet auf Platz eins der eigenen Weihnachtswünsche für 2023: nichts. Danach reihen sich Geld und Sachgeschenke ein.
Ideen für die Weihnachtsdekoration
Weihnachten ohne Deko - unmöglich! Für viele heißt es am 1. November: auf Wiedersehen Halloween-Deko, hallo Weihnachtsdeko! Je nach persönlichen Vorlieben wird das Zuhause entweder in ein weihnachtliches Winterwonderland verwandelt oder auch nur minimalistische Akzente mit Christmas-Vibes gesetzt. Die größten Inspirationsquellen für die passende Weihnachtsdekoration sind natürlich - Trommelwirbel - Instagram und Pinterest.
Hier drei Ideen für selbst gebastelte Weihnachtsdeko:
Kurze und lustige Weihnachtssprüche
Wer mehr als "Frohe Weihnachten und einen guten Rutsch ins neue Jahr" in die Weihnachtskarte schreiben möchte, kann es mit einem dieser besinnlichen, kurzen oder lustigen Weihnachtssprüche probieren:
Einfache Weihnachtskekse: Vanillekipferl
Weihnachtskekse in der Adventzeit backen, ist eine beliebte vorweihnachtliche Aktivität. Die Rezeptvielfalt ist riesig, aber laut einer Umfrage aus dem Jahr 2022 zählen Vanillekipferl zu den beliebtesten Weihnachtskeksen in Österreich. Gefolgt von Lebkuchen und Mürbteigkeksen. Jetzt hast du Lust auf Vanillekipferl? Kein Problem, hier das Rezept:
Rezept: Vanillekipferl
Du brauchst (für ca. 6 Backbleche):
Teig
• 210 g Butter
• 1 Eigelb
• 100 g Mandeln (gerieben)
• 280 g (Weizen)Mehl (z. B. Keksmehl von Fini's Feinstes)
• 60 g Staubzucker
• 1 Pkg. Vanillezucker
außerdem
• 60 g Staubzucker
• 1 Pkg. Vanillezucker
Zubereitung:
1. Mehl mit Mandeln und Vanillezucker mischen und mit kalter sowie zerkleinerter Butter vermengen. Mit Ei und Staubzucker zu glattem Teig verkneten. Diesen in Frischhaltefolie wickeln und für ca. 30 Minuten kalt stellen.
2. Backrohr auf 180 °C vorheizen. Teig durchkneten, in vier gleich große Stücke teilen, diese zu fingerdicken Stangen rollen und in kleine Stücke schneiden. Teigstücke auf leicht bemehlter Arbeitsfläche mit der flachen Hand ausrollen, zu Kipferln formen und auf zwei Backbleche, die mit Backpapier ausgelegt sind, legen.
3. Vanillekipferl im Backrohr ca. 10 Minuten backen, bis diese an der Unterseite leicht braun gefärbt sind.
4. Staubzucker sowie Vanillezucker vermischen und die Kipferl damit bestreuen (am besten, wenn sie noch warm sind.)
Wenn du jetzt immer noch nicht in weihnachtlicher Stimmung bist, dann vielleicht mit diesen Weihnachtsfilmen. In diesem Sinne: Frohe Weihnachten und einen guten Rutsch ins neue Jahr!
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