Warum in Gold investieren?

Goldanlagen gehören zu den wenigen Investitionen, die in Krisenzeiten an Wert gewinnen. Das zeigt sich auch aktuell: Die Zeiten sind unsicherer, weswegen Investitionsmöglichkeiten bewusster gewählt werden. Viele fragen sich: Wie investiere ich sicher und langfristig, ohne Wert zu verlieren? Finanzberaterinnen weltweit raten, einen Teil des Vermögens in Gold oder Silber anzulegen. Langfristige Vergleiche zeigen, dass Gold trotz aller Krisen über Jahrhunderte seine Kaufkraft behalten hat. "Vor mehr als 2.000 Jahren konnte man für eine Unze Gold eine römische Toga (Kleidungsstück, Anm.) erwerben. Heute erhält man dafür etwa den Gegenwert eines Maßanzugs", erklärt Andrea Lang von Münze Österreich.

Aber warum ist Edelmetall krisensicher? In wirtschaftlich unsicheren Zeiten investieren Menschen vermehrt in Gold. Sie haben das Gefühl, dadurch einen realen Wert in der Hand zu halten, den sie sogar zu Hause aufbewahren können. Dadurch steigt die Nachfrage. Der Preis ist im Vergleich zu anderen Anlagen sehr volatil und kann in einem Jahr um zehn bis 20 Prozent schwanken. Im Vorjahr stieg er beispielsweise um 23,72 Prozent. Investitionen sollten deshalb langfristig gedacht werden, reduzieren aber durch die Ergänzung das Gesamtrisiko im Portfolio. In Österreich sind die größten Anbieter für Edelmetalle Münze Österreich und Philoro. Beide bieten auch Aufbewahrungsmöglichkeiten in Sicherheitslagern an.

Bei vielen schwirrt noch der Irrglaube herum, Goldbarren seien nur etwas für Superreiche. Diese Zeiten sind vorbei. Gold eignet sich inzwischen für jedes Budget. Teresa Hatz von Philoro erklärt: "Ein Investment in Gold ist schon ab kleinsten Beträgen möglich. Leider glauben viele noch immer, das sei nur etwas für die Oberschicht. Wir empfehlen einen Goldanteil von zehn bis 15 Prozent im Portfolio." Wie bei Aktien, ETFs oder Anleihen bieten viele Anbieter Sparpläne ab 50 Euro pro Monat. Goldmünzen und Goldbarren gibt es in unterschiedlichen Größen, bei Philoro ab 70 Euro (je nach Kurs).

Je kleiner das Produkt, desto höher ist allerdings der Aufschlag. Kleine Stückelungen eignen sich besonders als Geschenk für eine Taufe oder ein Jubiläum, als Investment ist eine größere besser. Im Sparplan bei Philoro kann man beispielsweise ab 25 Euro im Monat physisches Gold, Silber, Platin oder Palladium kaufen. Diese vier Edelmetalle lohnen sich am meisten – nur Gold ist aber steuerbefreit. Durch den monatlichen Plan kauft man zum aktuellen Preis, gleicht Kursschwankungen aus und erzielt einen besseren Durchschnittspreis.

Teresa Hatz dazu: "Eine Mischung aus Anlagebarren und Münzen in unterschiedlichen Stückelungen empfiehlt sich. So kann ich bei Liquiditätsengpässen einen Teil des Vermögens verkaufen und muss nicht meinen ganzen Kilobarren veräußern. Ich bleibe flexibel." Ein ähnliches Angebot hat auch die Münze Österreich. Ab 50 Euro pro Monat kann Gold angespart werden. Sobald sich der Betrag auf eine Unze Gold summiert, wird diese nach Hause gesendet, kann abgeholt werden oder wird im Depot gelagert. Eine Unze Gold entspricht zum Beispiel einer Wiener Philharmoniker Münze mit 31,104 Gramm Gold, die aktuell einen Wert von 2.200 Euro hat. Während bei Philoro das Gold direkt über die Plattform wieder verkauft werden kann, gibt die Münze Österreich das Gold nur aus. Der Verkauf empfiehlt sich bei offiziellen Händlern und Banken.

Der Staat fördert den Besitz von Gold als Anlage. Der Kauf ist steuerfrei und von der Umsatzsteuer befreit. Die realisierten Kursgewinne sind nur mit einer einjährigen Spekulationsfrist zu besteuern. Bis 9.999,99 Euro kann man hierzulande anonym in Gold investieren. In den letzten Jahren wurde neben Gold auch Silber wieder interessanter, da es neue Rekordkurse erzielt hat.

Aktuell kann man für eine Unze Gold rund 79 Unzen Silber kaufen. Es ist günstiger und erzielt gerade eine gute Wertsteigerung. Beim Kauf von Edelmetallen sollte man aber darauf achten, woher man sie bezieht. Es ist zwar gesetzlich genau geregelt, dass die Herkunft nachgewiesen werden muss, international wird jedoch häufig kritisiert, dass die Abbaubedingungen nicht immer vollständig transparent sind. Altgold soll die nachhaltigste Möglichkeit sein.