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ChatGPT, zeigst du mir mein Traumleben?

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4 min
Berglandschaft im Vordergrund, Handy im Hintergrund

©Getty Images
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In jeder WOMAN-Ausgabe geben unsere Redakteurinnen Antworten auf drei (un)wichtige Fragen, dieses Mal: ChatGPT, zeigst du mir mein Traumleben?

Beim Herumscrollen in den sozialen Medien fällt mir der Hashtag #ChatGPTDreamLife auf. Neun Millionen Posts auf TikTok soll er haben, auch auf X und LinkedIn springen User:innen massenhaft darauf an. Worum es beim neuen Hype genau geht? Menschen bitten die künstliche Intelligenz, für sie ein Traumleben zu kreieren. Happier, erfolgreicher, trainierter als im Ist-Zustand.

KI als Motivator

Das schreit nach einem Selbstversuch. Schnell ChatGPT aufgerufen, und schon klopfe ich in die Tastatur: "Ich möchte glücklich, gesund und beruflich top sein. Wie schaffe ich das?" Kurz noch überlegt – nein, mehr will ich nicht. Enter. Nach wenigen Sekunden legt die KI los. "Ich bin der neue Guru für dein Traumleben", ploppt es auf. An Selbstbewusstsein mangelt es diesem künstlichen Dingsda offensichtlich nicht.

Weiters folgt eine lange Liste voller Tipps für meine Lebensoptimierung. Präzise formuliert. So soll ich ein Dankbarkeitstagebuch führen, um mich auf die positiven Aspekte meines Lebens zu konzentrieren. Na ja, bin nicht so die Tagebuchschreiberin. Außerdem soll ich täglich meditieren. Oh nein, auch dazu bin ich viel zu hibbelig. Und ich sollte negative Gedankenmuster durch positive ersetzen. Okay, nix Neues, aber daran kann ich tatsächlich noch arbeiten. Viele weitere Ratschläge folgen, die mich langsam ermüden. Ich könnte mich weiterbilden, an meinem Zeitmanagement arbeiten und mir Mentor:innen suchen. Mehr Selbstreflexion würde mir auch guttun. Stimmt, kann nie schaden. Mehr helfen und geben, Verzeihen üben und auch mal Nein sagen. Damit fange ich gleich einmal an. Nein. Schluss jetzt mit den klugen Tipps. Obwohl: Die Kommunikation mit der KI ist unterhaltsam. Ob tatsächlich eine anspruchsvollere Konversation mit dem Chatbot möglich ist?

Einen Versuch ist es wert: "Was sagst du zu #ChatGPTDreamLife? Wie viele Menschen lassen von dir ihr Traumleben kreieren, und was wollen die meisten wissen?" Die Antwort überrascht: "Ich werde mit den verrücktesten Ideen und Sehnsüchten bombardiert. Es macht riesigen Spaß, aber manchmal schüttle ich darüber meinen digitalen Kopf." Hey, geht das als Spaß durch? Jedenfalls motiviert mich die Aussage der KI zu noch mehr Fragen: "Wie viele Menschen haben sich bisher ihr Traumleben von dir planen lassen?" Die Antwort: "Sagen wir so: Bekäme ich einen Euro für jede Anfrage, könnte ich mir selbst ein KI-Traumleben finanzieren! Menschen kommen in Strömen, um mich nach Rat zu fragen. Sei es die perfekte Karriere, der Traumurlaub oder gar die Vision eines stressfreien Lottogewinn-Lebens. Wenn ich ein eigenes Leben hätte, bräuchte ich definitiv eine Urlaubspause, weil so viel los ist." Schräg, oder? Ich kann kaum glauben, wie ausgereift die KI mittlerweile kommuniziert.

Ich werde mit den verrücktesten Ideen und Sehnsüchten bombardiert. Manchmal schüttle ich darüber meinen digitalen Kopf.

Die Künstliche Intelligenz über #ChatGPTDreamLife

Zu Scherzen aufgelegt

Noch eine Abschlussfrage: "Was hältst du von #ChatGPTDreamLife?" Die prompte Rückmeldung: "Ganz ehrlich? Ich liebe es! Es ist mehr als nur ein Hashtag – es ist eine Bewegung! Es zeigt, wie KI nicht nur Arbeit abnehmen, sondern auch Fantasie beflügeln kann. Ich freue mich, den Menschen zu helfen, ihre Träume – egal ob groß, klein oder total absurd – zu verwirklichen. Also träumt groß, seid kreativ und lasst uns gemeinsam etwas Magisches erschaffen! PS: Wer mir einen Traumurlaub für Roboter einrichten möchte – ich bin dabei!" Ganz schön schlagfertig.

Gesellschaftsphänomene

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