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Seit der Machtübernahme der Taliban am 15. August 2021 hat sich die Situation der Frauen in Afghanistan dramatisch verschlechtert. Die Taliban haben zahlreiche Dekrete erlassen, die die Rechte von Frauen und Mädchen massiv einschränken und eine Rückkehr zu einer extrem patriarchalischen Gesellschaftsordnung erzwingen. Diese Maßnahmen haben die Errungenschaften der letzten zwei Jahrzehnte nahezu vollständig zunichtegemacht und die Frauenrechte in Afghanistan in eine der schwersten Krisen weltweit gestürzt.
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Einschränkungen und Verbote
Die Taliban haben eine Vielzahl von Verordnungen erlassen, die Frauen aus dem öffentlichen Leben verdrängen. Frauen dürfen nicht mehr ohne einen männlichen Begleiter reisen, keine weiterführenden Schulen besuchen und sind von vielen Berufen ausgeschlossen. Zudem wurden strenge Bekleidungsregeln eingeführt, die Frauen zwingen, sich vollständig zu verschleiern. Nur noch die Augen dürfen sichtbar sein, damit Männer nicht verführt werden können, wie es heißt.
Diese Maßnahmen werden von der sogenannten "Moralpolizei" überwacht, die sicherstellt, dass die strengen Verhaltensregeln eingehalten werden.
Die systematische Unterdrückung hat weitreichende Auswirkungen auf das tägliche Leben der Frauen in Afghanistan. Mädchen dürfen nur bis zur siebten Klasse zur Schule gehen, was ihre Chancen auf eine selbstbestimmte Zukunft erheblich einschränkt. Viele von ihnen sind von Zwangsehen bedroht, und Frauen, die sich den Vorschriften widersetzen, drohen brutale Strafen wie Inhaftierung und körperliche Misshandlung.
Seit wenigen Tagen gibt es ein weiteres neues Regelwerk, dass Frauen in der Öffentlichkeit nun sogar den Mund verbietet. Es heißt zum Beispiel in Artikel 13 des Regelwerks über Laster und Tugenden, dass die Stimme einer Frau als intim gilt und sie daher nicht in der Öffentlichkeit singen, rezitieren oder laut vorlesen sollte.
Internationale Reaktionen und Unterstützung
Die internationale Gemeinschaft hat die Menschenrechtsverletzungen der Taliban scharf verurteilt. Organisationen wie die Vereinten Nationen und die Europäische Union fordern die Einbindung afghanischer Frauen in politische Dialoge und die Förderung ihrer Rechte. Trotz der schwierigen Lage gibt es nach wie vor mutige Frauenrechtsorganisationen in Afghanistan, die sich für die Rechte der Frauen einsetzen. Diese Organisationen benötigen jedoch dringend finanzielle und technische Unterstützung, um ihre Arbeit fortsetzen zu können.
Die EU hat das "Afghan Women Leaders Forum" ins Leben gerufen, um einen inklusiven Dialog zu fördern und die Anliegen afghanischer Frauen auf internationaler Ebene zu vertreten. Diese Initiativen sind entscheidend, um die Stimmen der Frauen in Afghanistan zu stärken und ihre Rechte zu schützen.
